
Market UPDATE
Markteinschätzung und Aktienvorstellung

Tägliche Kolumne von Dipl.-Ing. Matthias Wiemert
28-03-2025
Die Situation ist auf Messers Schneide. Ich sehe eine Aufwärtsbewegung noch immer genauso wahrscheinlich wie eine Abwärtsbewegung. Vor einigen Tagen hätte ich einer Aufwärtsbewegung noch eine höhere Wahrscheinlichkeit eingeräumt als einer Bewegung Richtung Süden.
Heute ist Freitag, ein Tag, der saisonal bedingt tendenziell positiv ist. Wenn heute erneut ein negativer Tag folgt, ist das ein Indiz dafür, dass wir nicht mehr viel in Sachen steigender Kurse erwarten sollten.
Heute habe ich einen weiteren Wert mitgebracht aus China – einen Fintech-Wert. FINVolution heißt der Wert. Neben QFIN und LX steigt auch dieser Wert parabolisch.
China hat vor einigen Monaten quantitatives Easing angekündigt, und Kreditinstitute profitieren dann bei einer Kreditvergabe. Jedenfalls ist es ein gutes Zeichen, dass die ganze Industriegruppe tendenziell en vogue ist.
Mit KGVs von teilweise um die 6 bis 8 sind diese Aktien günstig bewertet und bieten noch viel Potenzial.
https://www.tradingview.com/x/ptnhidoe/
27-03-2025
Die aktuelle Entwicklung ist nicht zufriedenstellend. Die Tech-Aktien geben wieder ab, während sich defensive Werte am besten behauptet haben.
Wenn der Markt nicht heute oder morgen dreht, sehe ich einen erneuten Abschwung als zunehmend wahrscheinliches Szenario.
Eines stimmt mich jedoch zuversichtlich: Obwohl die USA an Schwung verlieren und eine Rezession anstehen könnte, scheint die Fallhöhe vom jetzigen Punkt aus nicht mehr so tief zu sein.
China hatte vor Monaten ein Quantitative Easing angekündigt, das die Börsen seither in einem Aufwärtstrend hält. Das wird die asiatischen Märkte insgesamt betreffen und förderlich für die gesamte Region ein.
Die USA könnten möglicherweise in eine Rezession fallen, aber ich nehme nicht an, dass sie besonders tief ausfallen wird. Trump hat zuletzt unglaublich hohe Investments nach Amerika geholt, und die Zuversicht unter den CEOs ist hoch.
Sicherlich wird es noch einige Höhen und Tiefen geben, auch bedingt durch die Neuordnung des weltpolitischen Gefüges. Ein Absturz der Börsen um 30 oder 50 % scheint jedoch nicht das Hauptszenario zu sein.
Kupfer gilt normalerweise als Frühindikator, und der Preis für Kupfer zieht an bzw. befindet sich in einem stabilen Aufwärtstrend.
https://finviz.com/futures_charts.ashx?p=d&t=HG
Auch die Stahlbranche scheint sich allmählich aus ihrem Dornröschenschlaf zu erheben. United Steel (X) hat eine lange Bodenbildung hinter sich und könnte nun in einen Aufwärtstrend übergehen.
https://www.tradingview.com/x/bijLpOJX/
Das brasilianische Pendant VALE sieht charttechnisch weniger interessant aus, hat aber ausgesprochen günstige fundamentale Bewertungen, z. B. ein aktuelles KGV von 7. Das 1942 gegründete Unternehmen hat für dieses Jahr Wachstum angekündigt und eine stabile Aussicht bekräftigt.
https://finviz.com/quote.ashx?t=VALE&p=d
25-03-2025
War es gestern der ersehnte Beginn einer Umkehr?
Dafür sprechen die zunehmende Breite der Markttiefe-Indikatoren.
Dagegen sprechen das niedrige Volumen und die Tatsache, dass viele Aktien am Ende der Handelssitzung wieder verkauft wurden – es gab also viele Aktien mit einem Docht auf dem Kerzenkörper.
Tendenziell würde ich aber doch auf eine Wende für die nächsten Tage, möglicherweise sogar für ein bis zwei Wochen, setzen.
24-03-2025
Wer glücklich ist, zieht lieber in den Krieg – so lautet die Überschrift eines kürzlich veröffentlichten Berichts in der FAZ.
Das ist an sich schon verrückt, so etwas in einer deutschen Zeitung zu schreiben. Doch nüchtern betrachtet, wird hier wohl ein Grund gesucht, die aktuelle Verschuldungsorgie zu rechtfertigen.
Das ist seit jeher bekannt: Kriege wurden häufig als Ausweg genutzt, um aus verfahrenen Staatshaushalten herauszukommen. Auch die Auflösung der Goldbindung des US-Dollars im Jahr 1972 war eine Folge des Vietnamkriegs. Kriege brauchen Geld – und im Zuge eines Krieges lassen sich entgleiste Staatshaushalte leichter vertuschen.
Meine Gedanken zur Schuldenbremse:
Die wirtschaftliche Lage des Staatshaushalts in Deutschland war in den letzten zwei Jahren teils schon sehr prekär. Immer wieder hat man gehört, dass sich "plötzlich" riesige Haushaltslöcher auftaten und einige Ideen nicht finanzierbar wären.
Es standen bereits Summen und Misswirtschaft im Raum, wie sie Deutschland in dieser Form nicht kannte.
Und wenn schon in den öffentlichen Medien davon die Rede ist, dann kann man eigentlich davon ausgehen, dass der eigentliche Eisberg unter der Wasseroberfläche noch viel größer ist.
Im Nachhinein betrachtet war es also tatsächlich klar, dass eine Schuldenaufnahme ansteht, wenn man sich darüber Gedanken gemacht hätte.
Und dass es dieses gigantische Schuldenpaket wird, zeigt eigentlich nur, wie schlimm es tatsächlich bestellt ist.
Das mit der Aufrüstung ist möglicherweise (hoffentlich) wirklich nur ein Vorwand – denn wo sind ansonsten die anderen 100 Milliarden Sondervermögen hin, die schon vor zwei Jahren für das Militär veranlasst worden sind? In Diskussionen werden diese 100 Milliarden nicht diskutiert, z.B. in der Form, das man gewisse Teilschritte zur Verbesserung erreicht hätte.
Es ist krass, aber wahrscheinlich gibt es keine andere Möglichkeit, da die Lage derart brisant ist. Die von FDP und AfD aktuell angestrebten Verhinderungsverfahren sind wohl nur als Schönwetter-Macherei zu verstehen.
Denn wie soll man ohne diese neuen Schulden noch ein oder zwei Jahre überleben? Es geht wohl gar nicht anders, ohne einen Staatsbankrott herbeizuführen – denn an die Ausgaben werden die Politiker nicht freiwillig herangehen, Stichwort Kettensäge.
An ihre eigenen Gehälter als Erstes nicht, und z.B. schnelle, drastische Rentenkürzungen und sonstige Einsparungen wären zwar eine Möglichkeit, aber kaum populär.
Insofern stellt dieses Paket ein Muss dar, denn die Misswirtschaft der letzten drei Jahre unter der Ampel-Regierung war zu groß. Aber der Eintrag der Klimapolitik ins Grundgesetz scheint mir persönlich noch einmal eine Kategorie krasser zu sein. Die Schuldenaufnahme ruft Inflation hervor, während die Grundgesetzänderung den Weg bereitet für etwas, das ich noch gar nicht ahnen mag.
In diesem Zuge möchte ich den Lesern noch einmal ausdrücklich eine Prise Gold ans Herz legen. Die Inflation ist unausweichlich, da die Schuldenberge versickern werden und leider wahrscheinlich nur wenig in echte Wachstumsprojekte fließen.
Aktuelle Lage der Börsen:
Aktientechnisch scheint sich gerade eine Aufwärtsbewegung anzukündigen. Auf niedrigem Niveau haben sich in den letzten Tagen – insbesondere am vergangenen Freitag – einige Anlegerlieblinge in Stellung gebracht.
Werte, die in den letzten Tagen stark abgegeben haben, zeigen erste Erholungsversuche.
So hat Google mittlerweile ein KGV von 26, für das nächste Jahr sogar nur noch 16. Das ist für eine Google-Aktie sehr günstig.
Auch Amazon und Microsoft haben aus charttechnischer Perspektive ihren klaren Aufwärtstrend vorerst zumindest gebremst.
21-03-2025
Stan Druckenmiller sagte einmal:
"Knowing when to be a chicken or a pig" ist entscheidend.
Übersetzt: Wann muss man vorsichtig sein, und wann kann man aggressiv zuschlagen? Welches Umfeld liegt vor?
Grundsätzlich gehe ich weiterhin von einer angespannten Lage aus, einfach schon wegen der Unvorhersehbarkeiten in der Trump-Politik.
Kurzfristig kann aber durchaus eine Aufwärtsbewegung einsetzen. Wenn ich die Entwicklung der letzten ein bis drei Tage betrachte, sehe ich jedoch intraday Abverkäufe nach einer starken Eröffnung – für eine nachhaltige Erholung wirkt das noch ziemlich wackelig.
Was dennoch für einen möglichen Aufwärtstrend in den nächsten Tagen spricht (vielleicht nach ein bis zwei Rücksetzern), ist die Tatsache, dass sich einige Marktführer wieder aus der Deckung wagen.
Liquide Werte mit guten Fundamentaldaten wie Celestica oder Applovin zeigen bereits seit einer Woche relative Stärke. Das ist ein positives Signal.
Trotzdem bleibt die Gesamtsituation unklar. Weder gab es einen eindeutigen Ausverkauf noch eine klare Bodenbildung, etwa in Form einer W-Formation.
Daher empfiehlt es sich weiterhin, eher wie ein vorsichtiges Chicken vorzugehen.
18-03-2025
Ab heute bin ich auf der Reise. Nächstes Update am 20.März.
17-03-2025
Am Freitag philosophierte ich hier im Kommentar noch über die Schuldenbremse und die Finanzierung der USAID. Ich nahm an, dass, wenn die USA als Geldgeber für diverse undurchsichtige Projekte ausfällt, Deutschland ganz edel und selbstlos in die Lücke springen wird.
Doch es waren Gedanken – diese tägliche Kolumne spiegelt meine Meinung wider, basierend auf politischen und wirtschaftlichen Ereignissen, die ich kommentiere.
Nun wurden diese Gedanken wieder einmal bestätigt. Die SPD-Politikerin Schulze schlägt tatsächlich vor, dass die ausgefallene Finanzierung der USAID der USA teilweise durch die EU und natürlich durch deutsche Steuergelder ersetzt werden soll. Also genau jene fragwürdigen Projekte, die in den USA beim Department of Government Expenditure (DOGE) wegen fehlendem Nutzen bzw. Verdachts auf Korruption durchs Raster gefallen sind – unglaublich aber fast vorhersehbar :-)
Tja, es ist ganz einfach, wie die Welt aktuell funktioniert und schon immer funktioniert hat:
Es geht um Geld und Macht – oder besser gesagt um Macht, die mit Geld erkauft wird.
Folge dem Geld, und du wirst die wahren Hintermänner ermitteln – das weiß man aus jedem Gangsterfilm.
Die neuen Schulden des Herrn Merz werden vermutlich nur zu einem geringen Anteil in die Rüstung fließen (Gott sein Dank) und zu noch einem geringen Anteil in Infrastruktur und Bildung.
Genauso funktioniert übrigens auch der Trading-Ansatz eines Swing-Traders: Folge dem Geld.
Normalerweise wird das als Momentum-Trading bezeichnet. Doch wo entsteht eigentlich Momentum?
Was ist Momentum?
Momentum ist ein (sich beschleunigender) Trend, der dort entsteht, wo eine erhöhte Nachfrage auf ein geringes oder gleichbleibendes Angebot trifft. Also dort wo Geld hinfließt, um noch mehr Geld zu machen.
Die Folge sind starke Trends nach oben – also Momentum. Momentum ist schlicht hohe Nachfrage, und genau deshalb funktioniert es.
Eine solche Nachfrage hält in der Regel nicht nur einen Monat an, sondern oft mehrere Monate oder Jahre.
Dieses Wissen kann man in einem Trading-Ansatz nutzen.
Alles, was dann noch zu tun ist: Einen guten Einstieg finden und, falls es nicht funktioniert, eine Notbremse installieren – den Stop-Loss.
Aber in jedem Fall ist der Zug (Momentum-Aktie), auf den man aufspringen möchte, die wichtigste Entscheidung, also welche Aktie soll grundsätzlich getradet werden. Es nützen die besten Stoplosses und andere Trademangement-Methoden nichts, wenn man im falschen Zug sitzt.
Am Freitag stiegen die Indizes. Es könnte nun der Pullback einsetzen, den ich eigentlich schon seit Tagen erwarte.
Allerdings hatte die Freitagsbewegung noch nicht genug Power, um eine grundlegende Wende einzuleiten – daher ist meiner Meinung nach keine Nachhaltigkeit zu erwarten.
Es gibt noch einen weiteren Faktor, der dafür spricht, dass wir grundsätzlich noch nicht das Ende der Talfahrt gesehen haben: das Sentiment.
Viele Meinungen geistern durch das Netz – einige rufen einen Crash aus, während andere von einer großen Kaufchance sprechen.
Dass noch nicht alle das Handtuch geworfen haben, ist bereits ein Zeichen für sich.
Es ist schwer, sich festzulegen. Erfahrungsgemäß folgt auf den ersten 10 % Kursverlust im S&P 500 innerhalb der nächsten sechs Monate oft ein zweiter.
Das wäre mein persönlich favorisiertes Szenario: 2025 als ein Jahr mit einer langen, volatilen Seitwärtsphase ohne klare Richtung.
14-03-2025
Gestern ging es wieder bergab, aber die Dynamik lässt nach. Es ist nicht mehr der pure Verkaufsdruck vorhanden nach dem Motto „verkaufen um jeden Preis“.
Von Trump kamen neben den verunsichernden Aussagen zu den Zolltarifen nun auch mal positive Meldungen, die Zuversicht verbreiteten.
Er sagte, er habe sich mit führenden CEOs getroffen, und alle sprühten vor Optimismus.
Unternehmen freuen sich auf Steuererleichterungen und weniger Bürokratie. Natürlich wird das alles eher mittelfristig wirken.
Zudem geht man davon aus, dass die Zinsen in den nächsten drei bis sechs Monaten fallen werden. Das Fed-Watch-Tool zeigt übrigens eine ähnliche Wahrscheinlichkeit für die Zinsentwicklung.
Demzufolge tritt eine Zinssenkung im Juni mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein – möglicherweise etwas später, aber in diesem Jahr werden voraussichtlich zwei weitere Zinsschritte nach unten erfolgen.
Die mittelfristige Stimmung ist also bei vielen CEOs gut – nicht so gut allerdings bei denen, die beispielsweise aus Ministerien oder NGOs entlassen wurden, die Trump und Musk geschlossen oder zumindest stark ausgedünnt haben.
Es gibt meistens Gewinner und Verlierer. Zuvor waren es über Jahrzehnte die arbeitenden und steuerzahlenden Bürger sowie Kleinstfirmen, die es schwer hatten – nun scheint sich das zu verschieben. Der Geldhahn wird zugedreht.
Und wie sieht es in Europa aus?
Zuvor waren Brüssel und die USA die besten Freunde, und nun droht man mit Gegenmaßnahmen gegen die USA in Sachen Zölle und Sanktionen.
Im Falle Russlands hat das ja schon eindrucksvoll funktioniert. :-)
Europa, allen voran Deutschland, kann es sich ganz bestimmt gut leisten, den Kampf aufzunehmen – denn die Fülle an Rohstoffen, die gesprengte Pipeline und die höchsten Steuersätze sowie Energiekosten in Verbindung mit einer prosperierenden Wirtschaft sind eine gute Voraussetzung, um in den Kampf zu ziehen.
Ach so, ich vergaß ja: Wenn es mit der Wirtschaft nicht so läuft, druckt man sich einfach eine Billion Dollar. Das ist ja eine der beiden Ideen, die die schlauen Politiker meistens haben, jedenfalls sind sie einfach umsetzbar: mehr Steuern oder mehr Schulden. Zukünftig erwartet uns wohl beides.
Ich vermute, der Dachstuhl brennt bereits in Brüssel. Plötzlich sollen nun ab Oktober CBDCs eingeführt, die Schuldenbremse aufgehoben werden – ganz plötzlich, nachdem in den USA der Geldhahn zugedreht wurde?
An der Mathematik kommt eben niemand vorbei. Mathematik ist nicht umsonst eine Philosophie und keine Naturwissenschaft – sie hat immer Bestand.
Und wenn NGOs weltweit Summe X benötigten und zuvor von zwei wesentlichen Zahlern finanziert wurden – den USA und Europa/Deutschland –, nun aber einer ausfällt, dann muss der andere doppelt so viel zahlen... reine Mathematik.
Solange es eben noch geht. Doch irgendwann wird auch das europäische System unter der Last der Mathematik zusammenbrechen. Die erste mit der Pleite kämpfende deutsche Krankenkasse gab, wie gestern erwähnt, bereist eine ersten Vorgeschmack... mehr ausgeben als einnehmen geht auf die Dauer nicht gut.
Und das ist in der aktuellen Gemengelage wahrscheinlich der kritischste Punkt: Bevor es endgültig bricht – wie weit wird man noch gehen? Wann kommt der Zusammenbruch? Was wird das aktuelle System noch aus dem Hut zaubern? Bedrohte Tiere in der Ecke beißen bekanntermaßen um sich.
Wir können nur hoffen, dass Trumps Agenda schnell aufgeht. Das soll sich erst noch zeigen, aber die USA sind immer noch ziemlich mächtig, vor allem praktisch veranlagt und mitunter auch fast skrupellos in Bezug auf den eigenen Vorteil.
Sie werden es vermutlich schaffen. Und dann werden unsere CEOs neidisch über den großen Teich schauen und ähnliche Maßnahmen von unserer Politik einfordern.
Wir können nur hoffen, dass es dann nicht schon zu spät ist. Die gute Nachricht ist, dass die Aufrüstung m.E. nur vorgeschoben ist und das Geld irgendwo anders versickert. D.h. ein heißer Krieg in Europa ist unwahrscheinlich, d.h. Tod und Leid bleibt uns erspart.
Leid vielleicht doch nicht, denn die "Mobilisierung" von Ersparnissen, Steuerhöhungen und Austerität ist hochwahrscheinlich.
13-03-2025
Die gestrigen Inflationszahlen haben leicht positiv überrascht – sie sind weniger stark gestiegen als erwartet. Dennoch wurde die anfängliche Euphorie im Laufe der Handelssitzung wieder abverkauft.
Man sieht, dass die richtige Kauflaune noch nicht vorhanden ist. Allerdings haben wir gestern kein neues Tief mehr erreicht, was nach einer mehrtägigen Bodenbildung aussieht.
Heute gibt es weiteren Aufschluss, denn es kommen zusätzliche Angaben zur Inflation, insbesondere zur Kerninflation.
Wie auch immer – einen Aufschwung zu alten Hochs erwarte ich nicht, aber einen kurzen Bounce nach oben halte ich für wahrscheinlich.
Die „Magic 7“ haben in letzter Zeit stark verloren. Es ist gut möglich, dass sie auf ihrem aktuellen niedrigen Niveau von großen Investmenthäusern akkumuliert werden.
Euphorisch würde ich erst werden, wenn wir nach einem Bounce noch einmal 5 bis 10 Prozent fallen.
Wäre das aktuelle Niveau bereits der endgültige Boden, würden sich bereits mehr Aktien mit kurzfristiger relativer Stärke zeigen.
12-03-2025
Es bleibt sehr unübersichtlich. Vor zwei Tagen verdichteten sich die Anzeichen für einen kurzfristigen Bounce nach oben. Doch durch die Zoll-Ankündigungen Trumps kamen Zweifel auf, und die Märkte verabschiedeten sich erneut in Richtung Süden. Auch heute rechne ich mit einer kurzfristigen Umkehr, doch mittelfristig bleibt alles unberechenbar.
Trump scheint ein hohes Risiko einzugehen, und wie das Ganze am Ende ausgeht, lässt sich nicht mit letzter Konsequenz beurteilen. Kurzfristig bleibt die Volatilität sicherlich hoch, da nun beispielsweise auch Kanada sich positioniert und gewissermaßen den Kampf aufnimmt.
Das bedeutet, dass auf beiden Seiten hoch gepokert wird – mal sehen, wer am Ende die besseren Karten hat.
Ich gehe davon aus, dass das Team um Trump eine gut durchdachte Strategie verfolgt, allerdings ist es trotzdem möglich, dass für den finalen Ausgang noch Spielraum besteht. soll heißen, vielleicht läuft doch nicht alles so, wie Trump sich das denkt.
Gestern habe ich einen Podcast über die Bevölkerung der USA gehört. Die Stimmung im Land ist grundsätzlich gut, auch wenn die Lebenshaltungskosten hoch sind und viele Amerikaner mit ihren Rechnungen kämpfen. Das ist jedoch nicht unbedingt die Schuld Trumps, sondern eher das Erbe der Vorgängerregierung.
Trumps Zölle könnten allerdings kurzfristig einen unangenehmen Einmaleffekt auslösen – wenn beispielsweise die Importzölle auf Aluminium plötzlich 50 Prozent betragen, ist das schon eine Hausnummer.
Auf der anderen Seite findet die Wirtschaft meistens Wege und Mittel, um sich wirtschaftlich rentabel aufzustellen. Unternehmen könnten beispielsweise auf andere Lieferanten ausweichen und die kanadischen Aluminiumprodukte ersetzen.
Natürlich lässt sich schwer abschätzen, wie lange eine Umorientierung dauert, da hierfür neue Lieferketten aufgebaut werden müssen.
Aus eigener Erfahrung – als ich noch GmbHs in Deutschland und Österreich betrieb – kann ich jedoch sagen, dass eine Umstellung oft schneller geht als gedacht.
Dann kauft man eben nicht mehr bei Lieferant A in Land B, sondern bei Lieferant C in Land D. Natürlich ist das in der Fertigung nicht so einfach wie im Einzelhandel.
Auch im Rohstoffsektor gibt es z.B. diese natürlichen schweine-Zyklen: Die Produktion kann zwar bis zu einem gewissen Grad gesteigert werden, doch eine Verdopplung des Outputs ist nicht kurzfristig machbar – dazu müssten z.B. erst neue Erdölquellen erschlossen oder Minen eröffnet werden, was Jahre dauern kann.
Auch die ganze Sanktionsgeschichte mit den Russen wird medial häufig anders dargestellt, als es in Wirklichkeit ist. So hat Deutschland im Jahr 2024 noch nie soviel Erdgas von Russland bezogen wie jemals zuvor. Oder auch andere Länder der EU haben weiterhin Öl aus Russland in den letzten Jahren importiert, obwohl es offiziell hieß, keine Ölimporte aus Russland1
Die Wirtschaft muss sich einfach helfen, es muss ja irgendwie weitergehen. Daher werden häufig Mittel und Wege gefunden, wenn es sein muss, durch die Hintertür.
Unter dem Strich bleibt die Börsen-Lage ungewiss, und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass diese Unsicherheit noch eine Weile anhält.
Mein Eindruck ist, dass das Poker-Spiel gerade erst begonnen hat. Trump hat direkt nach Amtsantritt Fakten geschaffen, mit denen seine Kontrahenten wohl nicht gerechnet hatten. Mittlerweile scheinen jedoch auch Kanada und andere betroffene Länder verstanden zu haben, wie das Weiße Haus spielt, und sie haben in den letzten Wochen ihre eigenen Strategien entwickelt, um auf Trumps überfallartiges Vorgehen zu reagieren.
Es ist durchaus möglich, dass auch Kanada und die anderen Länder, die sich derzeit gegen die USA positionieren, nur bluffen.
Ein abschließendes Urteil darüber, wie es ausgehen wird, erlaube ich mir nicht, dafür ist es wohl noch zu früh.
Jedenfalls hat der S&P 500 gestern zehn Prozent seit dem letzten Allzeithoch verloren. In der Vergangenheit war das oft eine magische Grenze, an der eine Gegenbewegung einsetzte – wenn auch nur kurzfristiger Natur.
11-03-2025
An den Kursentwicklungen der letzten Tage wird deutlich, wie unberechenbar die Politik Trumps ist. Auch wenn seine Motive vielleicht edel sein mögen und er – wie er selbst sagt – Großes vorhat, stellt diese Unberechenbarkeit für Börsianer eine Belastung dar.
Die Kurse waren zuvor bereits hoch bewertet, sodass eine Korrektur nicht überraschend kommt. Dennoch ist die Volatilität weiter gestiegen, und mögliche Kursausschläge durch unerwartete Aussagen Trumps tragen nicht zur Beruhigung bei.
Gestern hatte ich bereits auf einen kurzfristigen Turnaround gesetzt, doch Trumps Aussage, dass eine Rezession möglich sei, drückte insbesondere die Technologie-Werte in den Keller. "Eine Rezession ist möglich" bedeutet wohl so viel wie: Sie wird kommen.
Das hat sich in den letzten Tagen allerdings ohnehin schon herumgesprochen.
Spannend werden in diesem Zusammenhang die Inflationszahlen, die morgen und übermorgen veröffentlicht werden.
Falls sich hier Entspannung zeigt, wird der Markt vermutlich kurzfristig nach oben schießen, da dann Spielraum für Zinssenkungen entsteht.
Sollten die Inflationszahlen jedoch weiterhin unübersichtlich bleiben oder sogar steigen, dürfte das kaum große Auswirkungen haben – damit wird meiner Meinung nach bereits gerechnet.
Für kurzfristig engagierte Trader spielt die unmittelbare Entwicklung keine große Rolle, da die Volatilität aktuell sehr hoch ist. Hohe Volatilität bedeutet jedoch auch erhöhtes Risiko: Stop-Loss-Marken werden im Zuge der stark schwankenden Märkte immer wieder gerissen. Als Swingtrader mache ich daher wenig bis gar nichts.
Positions-Trader könnten bei weiterem Ausverkauf demnächst eine gute Gelegenheit für einen mehrwöchigen Aufwärtstrend bekommen – doch noch ist es nicht so weit.
Ein bisschen mehr Angst und Panik an den Börsen wären hilfreich. Noch ein oder zwei Wochen mit permanenten negativen Überraschungen und weiteren Kursrückgängen würden viele "early birds" und schwache Hände aus dem Markt spülen. Das könnte dann die Basis für einen soliden Boden sein.
10-03-2025
die Schuldenbremse:
Man weiß genau, dass eine zukünftige Koalition keine Möglichkeit mehr haben wird, die Schuldenbremse zu lockern. Also wird in einer Nacht-und-Nebel-Aktion eine Verfassungsänderung durchgedrückt – mit den aktuell Regierenden, die mehrheitlich bereits vom Volk abgewählt wurden – um ein Schuldenpaket zu schnüren. Dieses wird als „Sondervermögen“ bezeichnet.
Als Begründung wird der Krieg in der Ukraine angeführt, obwohl die Hauptparteien diesen de facto bereits beendet haben. Es wird gewarnt, dass Russland morgen in Deutschland einmarschieren könnte – ein Szenario so unwahrscheinlich wie eine lilafarbend scheinende Sonne.
Russland ist noch nie in Europa einmarschiert, und warum sollte es das tun? Was hätte es davon? Dennoch wird dieser Grund als Vorwand genutzt.
Die eigentliche Frage ist: Was hat man vor? Hier geht es nicht um ein paar Hunderttausend Euro, die in fragwürdigen NGO-Projekte veruntreut werden. Es geht um gigantische Summen – und das für eine Kriegswirtschaft und Aufrüstung für einen Krieg, der bald wahrscheinlich nicht mehr existiert. Das ist mehr als besorgniserregend.
Man kann nur hoffen, dass die Haushaltslöcher mittlerweile so groß sind wie der Grand Canyon und das Geld letztlich zweckentfremdet wird, um sie zu stopfen, die Kriegswirtschaft quasi nur vorgeschoben wird.
Gerade wurde mitgeteilt, dass die erste Pflegeversicherung kurz vor der Pleite steht.
Die Deutschen dürfen sich in nächster Zeit auf einiges gefasst machen: Kinder wird man wohl nicht mehr familienversichern können, sondern sie separat absichern müssen. Beiträge werden erhöht – die Gründe?
Gestiegene Löhne für Pflegekräfte, schwache Geburtenjahrgänge usw. Aber natürlich nicht die wachsende Zahl an Leistungsbeziehern, die nie in das System eingezahlt haben.
Dass das soziale Sicherungssystem langfristig nicht funktionieren kann, wenn immer mehr Nicht-Einzahler es belasten, war von Anfang an klar. Trotzdem überrascht es mich immer wieder, wie schnell die Realität dann doch vor der Tür steht und das Offensichtliche wahr wird.
Was derzeit in Deutschland geschieht, ist beispiellos – aus meiner Sicht nicht nur eine weitere dieser unfassbaren, aber mittlerweile gewohnten politischen Entgleisungen.
Der Euro ist in den letzten Tagen zwar regelrecht nach oben geschossen, der DAX explodiert – aber ich kann das schwer einschätzen. Viel entscheidender ist der Anleihemarkt, und der ist abgestürzt.
Es ist zugegeben nicht einfach, die weitere ökonomische Entwicklung in Deutschland und Europa zu prognostizieren. Aber etwas Großes bahnt sich an – das zeigen die jüngsten politischen fast panischen Entscheidungen.
07-03-2025
Heute erscheinen voraussichtlich die Non-Farm-Payrolls-Daten. Diese könnten die Annahme bestätigen, dass die Zeichen in den USA auf Abschwung stehen.
Hat Trump das verursacht oder nicht? Wahrscheinlich ist es ein unvermeidbares Erbe der Vorgängerregierung oder ohnehin ein komplett unabhängiges Ereignis, aber mit seiner rabiaten Politik wird er sicherlich auch einen Teil dazu beitragen.
Jedenfalls werden wir heute mehr wissen, wie es um die Wirtschaft steht, mit der Bekanntgabe der Zahlen.
Die langfristigen Anleihen in den USA sind in den letzten Tagen gestiegen, während die Anleihekurse gefallen sind – beides wirkt sich auf das Kreditgeschäft aus. Normalerweise verlaufen kurzfristige und langfristige Zinsen grundsätzlich in die gleiche Richtung, aber manchmal gibt es Hiobsbotschaften, die die Zinsentwicklung kurzfristig und langfristig auseinanderdriften lassen.
war ist anzunehmen, dass in den USA auch die langfristigen Zinsen wieder fallen werden, doch für Europa ist das schwer vorherzusagen.
Kurzfristig besteht durch den „Umfaller“ Merz und seine beispiellosen Maßnahmen zur Grundgesetzänderung, um neue Schulden aufzunehmen, die erhöhte Gefahr, dass Investoren eine höhere Rendite für ihr Geld in Europa verlangen. Das könnte dazu führen, dass die Anleihezinsen in Europa dauerhaft steigen und Kredite teurer werden.
Ein weltwirtschaftlich brisanter Mix zeigt sich aktuell – und ich vermag nicht abzuschätzen, wie dieser Cocktail am Ende schmecken wird.
Trotz dieser krassen Ereignisse hat sich der Dollar gegenüber dem Euro bereits um 6 % erhöht. Das passt eigentlich gar nicht zu dem Zinsgeschehen.
Ich merke das in Depots, die in Euro geführt werden. Dort laufen zur Absicherung aktuell Shorts auf den S&P 500, und obwohl diese gut im Plus liegen, ist das Konto leicht gefallen. Der Grund: US-Titel unterliegen dem Währungswechsel.
Wer langfristig im US-Markt investiert war, muss neben den normalen Kursverlusten der letzten Zeit jetzt auch noch den zusätzlichen 6%igen Währungsverfall in diesem Jahr verkraften.
Eine verrückte Zeit, was Währungen und Zinsen betrifft – das war fast zwei Jahrzehnte eher nebensächlich.
Doch dieses Jahr sollte man das genau im Auge behalten. Rohstoffe steigen für gewöhnlich, wenn der Dollar fällt, und damit auch Gold – aber leider nur nominal.
Für einen in Europa lebenden Goldbesitzer ändert sich im Gegensatz zu seinen US-Aktienbeständen praktisch nichts.
06-03-2025
Am Aktienmarkt scheint sich eine Umkehr abzuzeichnen – zumindest für ein paar Tage. Ob nachhaltig oder nicht, ist noch unklar.
Aber was ist mit den Devisen? Der Euro erstarkt gegenüber dem Dollar mit einer unglaublichen Rasanz. Gleichzeitig fallen deutsche Anleihen ebenso dramatisch.
Ist der Euro nun stark oder der US-Dollar schwach?
Wahrscheinlich Letzteres – möglicherweise aufgrund der Unsicherheit rund um Trumps Politik. Heute 25 % Zölle, morgen plötzlich nur noch 10 % – ich weiß nicht, ob diese abrupten Kehrtwendungen die Unternehmen verunsichern, aber ich wäre es jedenfalls.
Mittelfristig oder langfristig wird sich die Trump-Politik wahrscheinlich auszahlen, insbesondere durch niedrigere Unternehmenssteuern. Kurzfristig würde ich jedoch eher abwarten, weil es keine Planungssicherheit gibt und weil nun offenkundig wird, dass eine wirtschaftliche Kontraktion einsetzt.
Als Börsianer verhalte ich mich – trotz mittelfristiger Zuversicht – ähnlich und agiere aber umgekehrt wie ein Unternehmer. Ich versuche, eine kurzfristige Aufwärtsbewegung mit einem Swing-Trade abzubilden, aber mittelfristig gehe ich keine großen Trades ein – oder nur gezielt in den 'richtigen' Industriegruppen.
Goldminen beispielsweise gehen wieder in die Offensive, ebenso wie chinesische Titel. Auch der Real-Estate-Sektor scheint durch mögliche Zinssenkungen in nächster Zeit wieder attraktiv zu werden.
Was die europäischen Aktien angeht, sehe ich beim DAX derzeit ein Distributionsverhalten: große Kerzen, stark zunehmendes Volumen an einem Top – das ist verräterisch. Obwohl die mittelfristigen Aussichten für den DAX trotzdem noch gut sein könnten, vor allem wenn sich der Ukraine-Krieg legt und die Energieversorgung wieder günstiger wird.
Es gab ja nun sogar schon ein Angebot des Atomkraftbetreibers NUKEM, einen stillgelegten Reaktor wieder ans Netz zu bringen.
Es ist gut möglich, dass sich die grüne Politik der letzten Jahre umkehrt, wovon Deutschland profitieren würde.
Die Lenker hinter den Kulissen der offiziellen Politik werden sich allerdings weiterhin die Taschen füllen – mit oder ohne Atomkraft.
Und der einzelne Bürger wird von einer Verbesserung daher nicht unbedingt viel mitbekommen – eher das Gegenteil. Denn die Lockerung der Schuldenbremse birgt enormes Potenzial, den Euro in eine italienische Lira zu verwandeln. Und mit einem schwachen Euro wird Inflation importiert.
05-03-2025
Es geht Schlag auf Schlag – täglich platzen neue geopolitische Informationen herein, und jede einzelne hat für sich genommen einen sensationellen Charakter.
In den 'sachlich und unzensierten öffentlichen' Medien war vor einigen Tagen noch zu hören, dass das ukrainische Volk mit einem Friedensplan unzufrieden sei und dass Trump angeblich einen ungerechten Frieden erzwingen wolle.
Reporter gaben an, diese Meinungen aus den sozialen Medien herausgelesen zu haben. Nach dem diplomatisch katastrophalen Zusammentreffen von Trump und Selenski stellten sich europäische Politiker demonstrativ an die Seite der Ukraine und boten ihre Unterstützung an, um weiter für die Freiheit und Frieden zu kämpfen.
Doch wofür genau, wenn man mal versucht die Wörter Freiheit und Frieden näher zu definieren?
Was ist der Plan, was ist das genaue Ziel einer Fortführung des Krieges?
Ganz ehrlich – wann soll das enden? Glaubt man wirklich, Russland in irgendeiner Form bezwingen zu können? Hält man eine Rückeroberung der verlorene Gebiete realistischerweise für möglich? Ich habe es bislang nicht verstanden, welches konkrete, realistische Ziel die Fortsetzung dieses Krieges verfolgen soll.
Und nun schreibt das ukrainische Parlament einen Brandbrief an das Weiße Haus! Obwohl doch von Einigkeit und Empörung über den Friedensplan der USA in den sozialen Medien zu lesen war?
In dem Brief wird praktisch um Hilfe seitens der USA gebeten. Man erklärt, dass das ukrainische Volk und das Parlament den Krieg so schnell wie möglich beenden wollen. Damit ist Selenski politisch ebenfalls am Ende.
Doch wie konnten sich die öffentlichen Medien so täuschen? Aber darüber wollen wir hier nicht weiter philosophieren – wahrscheinlich hat man die falschen sozialen Medien gelesen oder etwas missverstanden. Sicherlich steckt keinerlei Meinungsmache dahinter.
Doch was bedeutet das für die Börsen? Denn genau darum geht es in meinem Kommentar. Jedenfalls würde ich die Aktien von Rheinmetall erst einmal verkaufen – der Krieg wird zu Ende gehen. Dennoch wird die EU ihre Verteidigung in nächster Zeit wohl wieder in eine bessere Form bringen, sodass die Rüstungskonzerne nicht plötzlich komplett ohne Aufträge dastehen. Die bisherigen Wachstumszahlen werden aber wohl nicht mehr erreicht.
Für die europäische Wirtschaft könnte das sogar einen Aufschwung bedeuten: Unternehmen könnten am Wiederaufbau beteiligt sein, und möglicherweise steht eine günstigere Energieversorgung bevor.
Kurzfristig wird sich am desolaten Staatshaushalt nichts ändern – die Spuren der Misswirtschaft der letzten Jahre sind zu tief. Steuern und Abgaben werden weiter steigen. Doch an der Börse wird die Zukunft gehandelt, und mit einer Beendigung des Krieges dürfte diese positiver ausfallen als bei einer Fortsetzung.
Ganz anders sieht es in den USA aus. Dort wurden am Freitag Wirtschaftsdaten veröffentlicht, die klar auf eine Abkühlung hindeuten.
Der US-Dollar fällt stark, während der Euro steigt. Sicherlich sind bald Zinssenkungen in den USA zu erwarten.
Je nachdem, wie offensichtlich und wie stark sich die wirtschaftliche Kontraktion abzeichnet, könnten dieses Jahr sogar mehr Zinsschritte nach unten erfolgen als bislang gedacht.
Der Fahrplan für die nächste Zeit lautet: Anleihen bei Rücksetzern kaufen. Bei Aktien ist jedoch weiterhin große Vorsicht geboten.
Zwar wird es sicherlich kurze Schübe nach oben geben, aber angesichts der hohen Überbewertung und der sich eintrübenden Wirtschaft gibt es noch Spielraum nach unten. Dennoch rechne ich eher mit einer mittelfristigen, und nicht tiefen, Korrektur, als mit einem langanhaltenden Bärenmarkt.
04-03-2025
Einmal mehr eine unerwartete Kehrtwende. Zu Beginn des gestrigen Handelstages herrschte noch Optimismus, und auch ich hatte mit einer zwei- oder dreitägigen Aufwärtsbewegung gerechnet.
Doch der anfängliche Optimismus drehte schnell, und die defensiven Aktien, die zuvor schwach eröffneten, übernahmen wieder die Führung.
Das Barometer hat nach diesem Tag "endlich" den roten Bereich erreicht. Persönlich war ich in den letzten Tagen ohnehin skeptischer, aber das Barometer konnte die sich zusammenziehenden Gewitterwolken leider nicht so schnell erfassen.
Einige Unterindikatoren brauchten noch Zeit, um zu drehen. Daran kann man nichts ändern – das Barometer ist eben mittelfristig ausgelegt.
Es gibt Systeme, die Entscheidungen auf Wochenbasis treffen, und es gibt Systeme wie Intraday-Strategien, bei denen eine Wochenkerze völlig fehl am Platz wäre.
Jedes System spielt seinen Erwartungsvorteil auf unterschiedliche Weise aus, jedes hat seine eigenen Werkzeuge und natürlich auch seine Nachteile. Man muss sie nur kennen, um entsprechend zu reagieren.
Auffällig ist einmal mehr der deutsche DAX40. In den letzten 20 Jahren habe ich noch nie eine derart extreme Divergenz zwischen dem DAX und den US-Märkten erlebt.
Hier läuft eine unglaubliche Rally, die nun sogar den MDAX erfasst hat. Ob das am schwachen Euro liegt, der internationale Geschäfte für deutsche Unternehmen besonders lukrativ macht? Schließlich ist der US-Dollar weiterhin die Leitwährung, und beim Rücktausch in den schwachen Euro entstehen auf Eurobasis hohe Gewinne. Aber dieser Effekt besteht schon länger, daher dürfte noch mehr dahinterstecken – vielleicht etwas, das noch nicht offensichtlich ist.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis vieler DAX-Titel bleibt jedenfalls interessant, ganz im Gegensatz zu vielen US-Werten.
Gleichzeitig trifft die hohe Bewertung amerikanischer Aktien auf eine sich abschwächende US-Wirtschaft. In Deutschland hingegen könnte eine sich verändernde Politik für Rückenwind sorgen.
Überall hört man von Entlassungen und Insolvenzen, und mittlerweile sind sogar die Wirtschaftsverbände aufgewacht und setzen die Politik zunehmend unter Druck. Vielfach werden sie als zahnlose Organisationen betrachtet, die eher verwalten als gestalten, aber wenn selbst sie Alarm schlagen, dann brennt es lichterloh.
Es wird sich also etwas ändern, und die EU-Staaten werden der Schuldenbremse wohl mehr Spielraum geben – so, wie es immer schön formuliert wird. Gleichzeitig dürfte die Steuer- und Abgabenlast weiter steigen, denn die ambitionierten Vorhaben der EU sind kaum finanzierbar. Die letzten Jahre haben bereits einen desaströsen Staatshaushalt hervorgebracht.
In den USA wird es vermutlich bis Mitte des Jahres zu einer Zinssenkung kommen. Bankaktien zeigen extreme Stärke, und auch der Immobiliensektor springt an – beides Indikatoren für eine bevorstehende Zinssenkung. Zusätzlich untermauert die starke Nachfrage nach US-Staatsanleihen diese Erwartung.
03-03-2025
Der März ist mit (Friedrich Merz) angebrochen, und die tendenziell schwache zweite Februarhälfte liegt hinter uns. Vielleicht sehen wir nun ein paar Tage aufwärtsgerichtete Kurse. Aber ob wir jetzt einen neuen Anlauf nehmen und neue Allzeithochs markieren, wage ich zum jetzigen Stand zu bezweifeln.
Die sensiblen Small Caps performen weiterhin sehr schlecht und hinken dem S&P 500 weit hinterher. Bei den Big Caps sind es die Magic 7 und andere Technologie-Werte, die nicht mithalten können.
Dass der S&P 500 noch nicht weiter gefallen ist, verdankt er nicht zuletzt den defensiven Sektoren, die neben den Technologie-Werten im Index vertreten sind. Nun sind das eben nicht die Sektoren, die große Euphorie für die nächsten Monate verkünden, sondern normalerweise das Ende einer Hausse vorbereiten.
Von vielen Indizes weltweit wirkt der DAX noch immer mit am attraktivsten – wer hätte das gedacht?
Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass sich unter einer neuen Koalition in der Politik bald Veränderungen abzeichnen. Sollten sich die Verantwortlichen zur Vernunft zurückbesinnen, wäre das für den Wirtschaftsstandort Deutschland ein Hoffnungsschimmer, und der DAX könnte weiter durch die Decke gehen.
Vielleicht nimmt der Index in dieser Hinsicht schon etwas vorweg, das jetzt noch nicht offensichtlich ist.
28-02-2025
Heute geht es ins verlängerte Wochenende.
Nächstes Update am Montag, den 3. März.
27-02-2025
Das Barometer hat sich leicht in Richtung Grün bewegt. Ein Grund zur Hoffnung ist das noch nicht, aber wir warten ab. Die zweite Februarhälfte liegt nun hinter uns – eine Phase, die saisonal tendenziell von Schwäche geprägt ist.
In dieser Woche stehen keine relevanten Wirtschaftsdaten mehr an. Dafür hat Trump nun 25 % Zölle auf EU-Produkte angekündigt und damit einen potenziellen Wirtschaftskrieg entfacht. Wie dieser ausgeht, ist schwer einzuschätzen.
Es stimmt zwar, dass Trump argumentiert, lediglich auf die höheren EU-Zölle zu reagieren, da diese im Durchschnitt über den US-Zöllen auf EU-Produkte liegen. In der EU wird dieser Fakt oft ausgeblendet.
Allerdings ist der Unterschied laut Statista eher marginal: Die EU erhebt durchschnittlich 4 % auf US-Produkte, während die USA derzeit 3,5 % auf EU-Produkte ansetzen. Eine erhebliche Diskrepanz gibt es lediglich bei Fahrzeugen – hier liegen die EU-Zölle bei 10 %, während die USA nur 2,5 % verlangen. Allerdings stellt sich die Frage, wie viele Fahrzeuge tatsächlich aus den USA in die EU importiert werden.
Neben der EU betreffen die neuen Zölle auch viele andere Länder, die in die USA exportieren. Welche langfristigen Auswirkungen und welche Eigendynamik sich daraus entwickeln, ist schwer abzusehen. Es bleibt spannend und kurzfristig ist mit Volatilität zu rechnen.
26-02-2025
Die Gesamtmarktlage bleibt unverändert, und ein Bounce nach oben scheint wahrscheinlich. Entscheidend für den weiteren Verlauf wird sein, in welcher Form dieser Bounce abläuft.
Eine kurze schwache Aufwärtsbewegung würde darauf hindeuten, dass ein weiterer starker Abwärtsschub folgt. Hingegen könnte ein starker Pullback mit dynamischen Tageskerzen auf eine mögliche Bodenbildung hinweisen.
Während Steuersenkungen für Unternehmen in den USA zweifellos positiv sind, kämpft die Bevölkerung weiterhin mit hohen Preisen, die sich auf einem erhöhten Niveau stabilisiert haben. Eine direkte Entlastung könnte daher zunächst ausbleiben. Allerdings hat Trump einen Barcheck über 5000 Dollar in Aussicht gestellt, was kurzfristig für eine spürbare finanzielle Erleichterung sorgen könnte.
Mittelfristig und langfristig dürfte es in den USA aufwärtsgehen. Argentinien hat bereits gezeigt, dass eine drastische Reduzierung staatlicher Strukturen Wirkung zeigen kann. Dort wurden die Hälfte aller Staatsdiener entlassen, und dennoch erholte sich die Wirtschaft innerhalb eines Jahres, während der Staatshaushalt saniert wurde.
Moralischer Kapitalismus mit wenig Staat funktioniert – das wusste schon die Österreichische Schule.
Daher besteht wahrscheinlich wenig Anlass zur Sorge vor einem großen Absturz. Zwar sind einige Werte im S&P 500 hoch bewertet, doch dies gilt nicht pauschal für den gesamten Markt.
Neben überteuerten Titeln gibt es auch viele moderat bewertete Unternehmen. Die Betrachtung des reinen Durchschnitts würde der Realität nicht gerecht.
Vermutlich wird sich die Überbewertung über die Zeitachse hinweg abbauen – nicht durch einen plötzlichen Crash, sondern durch eine schrittweise Anpassung der Bewertungen.
25-02-2025
Unser Barometer befindet sich in neutraler Stellung, nachdem es zuvor gerade mal einen Tag im grünen Bereich war. Das bedeutet, dass es zwar noch nicht auf Rot steht, aber gemäß unserer Indikatoren auch keine neuen Long-Positionen eröffnet werden sollten.
Die Indizes spiegeln diese Situation wider – der Russell bleibt weiterhin der schwächste Index, und die großen Indizes konnten keine neuen Hochs etablieren. Besonders die "Magic 7" schwächeln in der Mehrzahl deutlich.
In den letzten Tagen gab es vermehrt Warnsignale aus der Wirtschaft, was darauf hindeuten könnte, dass sich die US-Wirtschaft abkühlt. Vor diesem Hintergrund werden die nächsten Arbeitsmarktdaten ein weiterer wichtiger Anhaltspunkt sein, denn für die Fed haben diese Zahlen ein hohes Gewicht.
Sollte sich der Arbeitsmarkt abschwächen, könnten US-Anleihen aus ihrer Bodenbildung nach oben ausbrechen. Vielleicht erleben wir doch schneller als erwartet einen nächsten Zinsschritt – möglicherweise noch vor dem Sommer.
Das Fed-Watch-Tool zeigt bisher noch nichts Eindeutiges an, aber das könnte sich mit den nächsten FOMC-Meetings ändern. Falls die Wirtschaft tatsächlich an Dynamik verliert, sollte die Inflation nicht durch die Decke gehen, was der Fed zusätzlichen Spielraum geben würde.
Dem US-Haushalt kämen niedrigere Zinsen ohnehin zugute, da die Zinslast enorm ist. Trump tritt ein schweres Erbe an, insbesondere mit einem sehr desolaten Staatshaushalt. Auch wenn ich von der Fähigkeit des Teams um ihn herum überzeugt bin, ist nicht auszuschließen, dass die Lage so prekär ist, dass ein Gelddrucken und die damit verbundenen Inflationsschübe am Ende doch unvermeidlich werden.
Die Marktbreite nimmt aktuell jedenfalls kontinuierlich ab, weshalb ein defensives Vorgehen weiterhin ratsam ist.
Meine Annahme seit Jahresbeginn, dass 2025 volatil seitwärts verlaufen wird, bestätigt sich bislang.
Eine mittlere Korrektur wäre wünschenswert, um zumindest im Bereich des Swing-Tradings wieder vernünftige Orders platzieren zu können.
Derzeit werden in unserer Impulstrading-Community bereits seit Tagen keine neuen Trades ausgeführt. Kapitalerhalt hat oberste Priorität.
24-02-2025
Gestern erhielt ich einen Leserbrief, der in fast beleidigender Form kritisierte, dass ich politische Themen in meinen Kommentaren verarbeite. Von solchen negativen und respektlosen Zuschriften habe ich in den letzten vier Jahren genau drei erhalten.
Demgegenüber steht jedoch ein Vielfaches an positiven Rückmeldungen. Ich beantworte alle Leserbriefe, unabhängig vom Inhalt.
Auffällig in diesem Zusammenhang ist, dass alle positiven Zuschriften mit einer freundlichen Begrüßung und Verabschiedung verfasst waren. Ebenso auffällig ist, dass sich die drei negativen ausschließlich über die politischen Themen beschwerten, dabei jedoch weder ihren Namen noch eine respektvolle Anrede oder einen Abschiedsgruß in ihrer E-Mail verwendeten.
Noch bemerkenswerter: Während meine Antworten an die positiven Zuschriften problemlos zugestellt werden konnten, war dies bei den negativen nicht möglich – sie wurden unter Pseudonymen und mit nicht existierenden E-Mail-Adressen verfasst.
Das sagt viel über die Verfasser aus, die offenbar keine objektive und libertäre Weltansicht vertreten, wie ich sie pflege.
Glücklicherweise halte ich mich aktuell in Thailand auf und ansonsten in Zypern. Ansonsten müßte ich mir wohl, trotz der Wärme hier, einen Bademantel zulegen :-)
21-02-2025
Seit drei Jahren waren die Chefs der Unternehmen nicht mehr so zuversichtlich, was ihre Geschäftsaussichten angeht. Das ergab eine Umfrage unter 134 US-CEOs, die zwischen dem 27. Januar und dem 10. Februar durchgeführt wurde.
Die Realwirtschaft ist das eine, die Börse das andere – der Unterschied beträgt, so sagt man, sechs bis zwölf Monate.
Aktuell kratzt der S&P 500 am Allzeithoch, doch unter der Oberfläche ist die Marktbreite dünn. Auch die Small Caps, die eigentlich von Trumps Politik profitieren sollten, spiegeln diesen Optimismus nicht wider.
Für mich bleibt die Lage weiterhin schwierig einzuschätzen.
Gestern habe ich von einer neuen Theorie gelesen: Zölle sollen sich künftig nicht inflationär, sondern deflationär auswirken?
Ob das zutrifft, bleibt abzuwarten. Meine Devise bleibt unverändert: Man muss sich seine eigenen Gedanken machen und die Spekulationen der Medien helfen wenig weiter.
Fakt ist doch, dass Team Trump alles daran setzen wird, die Börsen nicht abstürzen zu lassen. Ein größerer Crash wird vermieden – und das geht nur, indem die Zinsen nicht angehoben werden. Sie werden stabil bleiben, solange die Inflation nicht wieder anzieht oder sogar leicht nachgibt.
Die Amerikaner werden das hinbekommen, denn der anstehende Kahlschlag im Staatshaushalt dürfte eher deflationär wirken.
Gerade wurde ein unglaublicher Sozialbetrug aufgedeckt: Millionen von Sozialleistungen wurden an Amerikaner gezahlt, die angeblich zwischen 100 und 200 Jahre alt sind – also längst verstorben.
Irgendjemand hat sich das Geld dennoch einverleibt. Nun wird ermittelt, und einige dürften sich bald verantworten müssen.
Ähnlich sieht es bei der IRS aus, der US Bundesbehörde für Steuererhebungen. Zigtausende Mitarbeiter werden dort entlassen, was nachfrageseitig den Konsum dämpfen wird. Diese Menschen müssen sich nun in der freien Wirtschaft einen Job suchen, was für viele eine Herausforderung sein dürfte :-)
Ich habe von Anfang an nicht Trumps angebliche Schuldenorgien oder ausufernde Staatsausgaben gesehen – das haben eher die linken Demokraten betrieben. Dadurch wurde die Wirtschaft zwar kurzfristig stimuliert, aber ob das nachhaltig war, ist fraglich.
Nun könnte, falls die Wirtschaft tatsächlich wieder echte Dynamik aufnimmt, eine Nachfrage entstehen, die durch Wachstum getragen wird.
Das wäre die österreichische Schule der Volkswirtschaftslehre. Die Linken oder verkappten Linken bevorzugen hingegen den Keynesianismus, weshalb es wenig verwundert, dass heutzutage an Universitäten eher Marx und Keynes gelehrt werden, während Carl Menger oder Hayek (Vertreter der Österreichischen Schule) höchstens beiläufig erwähnt werden.
Selbst Javier Milei erkannte erst nach 25 Jahren (!), dass die österreichische Schule das Maß aller Dinge ist. Das setzt er gerade um und wie man sieht mit Erfolg.
Bleibt abzuwarten, inwiefern Trump an seinem Plan festhält, den Staat weiter zu verschlanken. Zu wünschen wäre es.
In Deutschland werden wir einen Teil unseres Schicksals am kommenden Sonntag sehen. Es wird bereits über eine rot-rot-grüne Koalition gemunkelt – das würde den wirtschaftlichen Untergang Deutschlands besiegeln.
Aber irgendwie glaube ich an das Gute.
20-02-2025
Die Situation bleibt weiterhin unklar. Das FOMC-Meeting verlief wie erwartet, ohne Änderungen, doch die Marktbreite hat sich nicht verbessert. Alles tritt auf der Stelle, und es ist schwer abzuschätzen, wie es weitergeht.
Der DAX zeigte nach einer starken Rallye einen heftigen Verlusttag, und auch die japanische Börse verzeichnete Rückschläge. Insgesamt scheint der Markt auf eine entscheidende Entwicklung zu warten.
Auf eine Zinssenkung spekuliert er offenbar nicht, denn obwohl das Meeting keine Senkung in Aussicht stellte, blieb der Markt stabil.
Gold hingegen kennt kein Halten mehr und steigt weiter rasant. Die 3000-Dollar-Marke könnte in den nächsten Tagen fallen, was nicht überrascht, denn runde Zahlen haben schon immer eine magische Anziehungskraft – Jesse Livermore wusste das bereits.
Nach einer Pause bei 3000 USD könnte der Preis bis Jahresende noch weiter steigen, auch weil Elon Musk derzeit kräftig in Fort Knox wühlt.
Sollte sich herausstellen, dass auch dort die frühere Regierung getäuscht hat, könnte das Gold weiter beflügeln.
Zweifel an der Seriosität bei der Lagerung von Goldreserven sind nicht neu. Bereits in der Vergangenheit tauchten Ungereimtheiten auf, etwa als die Bank of England Fehler beim Verwahren australischer Goldreserven einräumen musste.
Plötzlich stellte sich heraus, dass anstelle von echtem Gold teilweise gefälschtes Material gelagert wurde. Aber Fehler passieren eben – sicherlich ein Versehen, denn gerade die City of London und England sind ja bekannt für ihre fast altruistische Haltung.
19-02-2025
Unklares Bild aktuell.
Halbleiter aus dem Technologiesektor sind stark, ebenso verschiedene Wachstumstitel.
Die Marktbreite bleibt jedoch weiterhin gering. Unser W5-Barometer steht nach wie vor auf Rot, es ist nicht eindeutig, wie es weiter geht.
Vielleicht gibt das FOMC-Meeting heute Aufschluss über die weitere Richtung. Die Volatilität ist bereits stark zurückgekommen, was ein guter Vorbote ist.
Ein starker Ausbruch des S&P 500 wäre ein positives Zeichen und sollte die Small Caps mitziehen. Andernfalls sehe ich eine zu weit auseinanderklaffende Divergenz zwischen Small Caps und Big Caps. Eine solche Situation nahe den Hochs führte in der Vergangenheit oft einige Zeit später zu Einbrüchen.
Unter den Industriegruppen von gestern waren Semis und Hardware-Hersteller stark, darunter auch Intel. Ein Wert, der in den letzten Monaten stark heruntergeprügelt wurde, aktuell aber einen soliden Boden ausgebildet zu haben scheint.
Eine Aktie, die man sich ins Depot legen könnte und einfach abwartet. Das Potenzial, bis Jahresende 30 % zu machen, hat Intel mit hoher Wahrscheinlichkeit.
17-02-2025
Die Münchner Sicherheitskonferenz war das Ereignis des Wochenendes. Die Rede von J.D. Vance hätte nicht eindeutiger sein können.
Er beanstandet genau das, was hier nur sogenannte Verschwörungstheoretiker kritisieren würden. Er sprach von schwindender Demokratie und Meinungsfreiheit, die von den Altparteien zwar permanent hervorgehoben, aber offenbar nicht wirklich umgesetzt werden – zumindest nach Meinung von J.D. Vance.
Mit dem folgenden Satz brachte er eines von vielen Statements, die es in sich hatten:
"Wenn man Angst vor den eigenen Wählern hat, dann gibt es nichts, was die Amerikaner für euch tun können."
Wow, absolut starker Tobak.
Ganz bizarr die Nebenschauplätze, wie das Treffen von Frau Weidel mit dem chinesischen Präsidenten, und vor kurzem mit Orban und jetzt am Rande der Sicherheitskonferenz als einzige deutsche Politikerin mit J.D. Vance.
Dass Vance nach seiner Rede sofort die Konferenz verließ und sich nicht einmal mehr die anderen Ansprachen anhörte, dann nur Frau Weidel die Ehre gab, ist eine weitere Klatsche sondergleichen der aktuellen Verantwortlichen.
Hier eine sehenswerte Zusammenfassung vom FOKUS Online:
https://www.youtube.com/watch?v=X7nvLzwFDmc
Eines ist klar, es ist ein tiefer Graben entstanden zwischen den USA und Brüssel. Und Frau Weidel wird sicherlich nicht umsonst zu Gesprächen eingeladen. Epochal, was hier gerade passiert.
Bis vor wenigen Wochen waren die Amerikaner die besten Freunde Brüssels. Da hat man sogar schon mal darüber hinweggeschaut, wenn die „Freunde“ den Energienerv (Nordstream 2) wegsprengen. So etwas muss eine gute Freundschaft eben aushalten. Ok, es ist nicht bewiesen, aber im unzensierten Internet gibt es viele Meinungen in diese Richtung. Und die deutsche Regierung tut ja auch nichts, um den Fall zu klären, das ist schon auffällig genug. Aber dass sich nun jemand hinstellt und über annullierte Wahlen und Zensur beschwert, das geht Brüssel zu weit.
Man sieht aktuell sehr deutlich, wer weltweit zu welchem Team gehört. Man sieht, welche Medien in welchem Team spielen. Es ist sehr eindeutig, selbst für den Laien.
Die einen möchten z.B. den Krieg in der Ukraine am Laufen halten, die anderen möchten ihn lieber beenden.
Jeder hat entsprechend von seiner Variante mehr Nutzen. Jawohl, auch Team Trump ist sicherlich kein ausschließlich heiliges Team und schaut, wo der eigene Nutzen am größten ist.
Und nur darum geht es – um den Nutzen. Team Trump will die Ausgaben stoppen und einen verlorenen Krieg nicht weiter finanzieren, während das andere Team diesen aussichtslosen Kampf weiterführen möchte. Man munkelt, dass einige Firmen recht gut daran verdienen und vorher viel investiert haben.
Aber Team Trump hat wohl mehr davon, wenn sie das Geld für diesen Krieg sparen und anderweitig verwenden.
Und was sagt Frau von der Leyen nun dazu? Die EU muss die Schuldengrenzen aufweichen, um noch mehr Geld in Waffen zu stecken – also in den aussichtslosen Krieg. Wenn die USA nicht zahlen, dann eben die EU allein bzw. der europäische Steuerzahler allein und das ist eben in erster Linie der deutsche Steuerzahler.
Wie Edward Snowden sagte und wofür er letztendlich in den Knast kam: Es geht nicht darum, Kriege zu gewinnen, sondern sie am Laufen zu halten. Das bringt das meiste Geld.
Und wo das ganze hinführt, kann man sich vorstellen. Wenn Schuldengrenzen aufgeweicht werden, wird der Euro weiterhin an Wert verlieren, während der Dollar wohl an Wert gewinnt, sofern es dem Team Trump gelingt, den Karren aus dem Haushaltsdefizit-Schlamm zu ziehen.
Herr Thomas Mayer, ein bekannter deutscher Ökonom, deutete in einem Interview an, dass wir keine Chance mehr haben in der Eurozone, wenn nicht bald etwas passiert. Er sagte, es ist nicht vorstellbar, dass die Altparteien eine Veränderung herbeiführen werden.
https://www.tichyseinblick.de/interviews/thomas-mayer-bundestagswahl-2025-deutschland/
Dem ist nichts hinzuzufügen. Er nennt zwar keine Alternativen aber seine Stellung ist klar.
Ich selbst habe hier oft geschrieben, dass wir Zeuge von epochalen Ereignissen werden. Das, was aktuell geschieht, ist nicht anders zu bezeichnen. Aber ich glaube, es wird noch mehr passieren.
Und obwohl das Team Trump zunächst oberflächlich etwas zum Besseren bewegen wird, so ist die Machtkonzentration der Milliardäre aus dem digitalen Bereich um Trump herum auch nicht nur gut für meinen Geschmack.
Wir müssen abwarten, es sind extreme Zeiten, denen wir gegenüberstehen. Bei der Geldanlage sollten wir vorsichtig vorgehen.
Team Trump wird sicherlich nicht wollen, dass die Börsen abstürzen und die Inflation durch die Decke geht.
Brüssel hingegen scheint mit der Aufweichung der Schuldengrenzen in Kauf zu nehmen, dass sich der Euro pulverisiert.
Die groben Schritte zur Anlage sind daher recht eindeutig. Raus aus dem Euro, rein in Dollar und vor allem Gold.
Aktien der USA können wohl weiterhin gekauft werden, auch wenn zuletzt einige Werte aus dem DAX unglaublich performten.
14-02-2025
Happy Valentine Day.
Ich bin noch bis morgen auf der Reise.
Nächstes Update am Montag, den 17. Februar
12-02-2025
Die Situation bleibt unklar. Defensive Sektoren gewinnen an Stärke, während der Technologiesektor sehr gemischt performt.
Ich würde sagen: Die Situation ist weder schlecht noch gut. Die Marktbreite nimmt weiterhin nicht zu, was darauf hindeutet, dass der Markt noch keine klare Richtung gefunden hat. Vielleicht erleben wir heute das Platzen des Knotens – nach oben oder nach unten.
Heute werden Inflationszahlen veröffentlicht, doch ihr Einfluss dürfte begrenzt sein. Ein leichter Anstieg oder Rückgang wird vermutlich keine massiven Marktbewegungen auslösen. Sollte die Inflation jedoch fallen, könnte das tendenziell mehr Auswirkungen haben, während ein leichter Anstieg die Zinssenkungsfantasien weiter dämpfen würde.
Allerdings gehen die meisten Börsianer scheinbar ohnehin nicht davon aus, dass es in diesem Jahr noch nennenswerte Zinssenkungen geben wird.
Das Barometer zeigt weiterhin ein leichtes Rot. Daher warte ich zunächst auf entscheidende Impulse, bevor ich größere Entscheidungen treffe.
Eine Aktie möchte ich heute noch vorstellen: Sie stammt aus dem Consumer-Defensive-Sektor und ist ein Nahrungsmittelhersteller. Fundamentale Zahlen sind stark, und das charttechnische Bild ist beeindruckend.
11-02-2025
Die jüngsten Enthüllungen über die USAID zeigen, dass diese Organisation weit mehr Aufgaben hatte als nur humanitäre Entwicklungsprojekte. Der Anteil der Hilfe für wirklich Bedürftige scheint vergleichsweise gering gewesen zu sein. Stattdessen diente die USAID offenbar als Instrument zur Steuerung westlicher Medien. Besonders brisant ist die Information, dass 90 % der ukrainischen Medien durch die USAID finanziert wurden. Für diese Finanzierung wurde eine pro-Brüssel und anti-konservative Haltung erwartet. Das ist starker Tobak und ein echter Skandal.
In diversen Kanälen im Internet wird darüber berichtet, hier die kürzeste Zusammenfassung , die ich fand:
https://www.youtube.com/watch?v=QshxhyvhHHo
Noch vor Kurzem hatte sich Bill Gates darüber beschwert, dass "ein Milliardär" sich in ausländische (deutsche) Politik einmischt – und nun kommt heraus, dass eine US-Regierungsorganisation in großem Stil Medien beeinflusst hat.
Das bedeutet, dass der gesamte Fahrplan in der westlichen Welt maßgeblich von dieser Organisation gelenkt wurde. Medien gelten als vierte Staatsgewalt, und diese Enthüllung zeigt, wie sehr die Berichterstattung gesteuert wurde.
Der angeblich freie Journalismus war offensichtlich nicht so frei, wie es immer dargestellt wurde – und das betrifft nicht nur die Ukraine, sondern auch die EU.
Es ist ein bisschen enttäuschend, wo ich mich doch sehr darauf verlassen habe, dass beispielsweise die Tagesschau neutral berichtet :-)
Die Frage ist, welche Auswirkungen das auf die Börsen haben wird. Donald Trump hat bereits der WHO den Rücken gekehrt, und andere Länder könnten folgen. Auch die WHO wurde massiv mit US-Steuergeldern finanziert. Jetzt fällt die USA als Geldgeber dort aus – und das Gleiche scheint nun bei der USAID zu passieren.
Damit bleibt am Ende nur noch Deutschland als wesentlicher Finanzierer für diese NGOs übrig. Sollte Deutschland ebenfalls ausfallen, dann wäre das für die Hintermänner dieser Organisationen das Aus. Kein Geld, keine Party.
Der sogenannte Deep State wird das aber nicht einfach geschehen lassen. Es könnte zu einem harten Machtkampf kommen, dessen Auswirkungen noch nicht abzusehen sind. Gerade in Deutschland wird man alles daransetzen, die etablierten Parteien im System zu halten, um die Finanzierung weiter aufrechtzuerhalten.
Sollte jedoch die AfD plötzlich in Regierungsverantwortung kommen, wäre es gut möglich, dass der deutsche Geldhahn zugedreht wird – und das würde das Ende für viele dieser Organisationen bedeuten. Das Aus dieser NGOs wäre zwar gut für die EU Bürger aber wer in diesen Machtzirkeln interessiert sich schon für die. Menschen.
Die etablierten Parteien könnten versuchen, sich eine Regierungsbildung irgendwie zurechtzuschachern, um an der Macht zu bleiben. Sollte das gelingen, könnte die Lage in Europa eskalieren. Ein heißer Konflikt in Sachen Ukraine wird damit wahrscheinlicher, und die wirtschaftlichen Folgen wären verheerend.
Der Staat wird versuchen, aus der Bevölkerung herauszupressen, was nur geht, und möglicherweise Chaos verursachen.
Der Kampf, den Trump in den USA gegen das alte Establishment führt, wird kein einfacher. Für die Börsen könnte es deshalb ebenfalls sehr volatil werden. Man sieht bereits jetzt, dass Trumps Ankündigungen am Wochenende am Montag für Kursausschläge sorgen. Die Märkte sind nervös, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiterentwickelt.
Der Euro wird durch diese Entwicklungen erheblichen Gegenwind bekommen. Eine Regierung aus den etablierten Parteien würde wohl zu staatlich initiierten Preissteigerungen führen, was eine Stagflation zur Folge hätte – steigende Preise, während die Wirtschaft nicht wächst, sondern eher abgewürgt wird.
Die EZB setzt derzeit weiter auf Zinssenkungen, was den Euro zusätzlich unattraktiv macht. Die Aussichten für die europäischen Börsen sind daher schlecht.
Umso spannender wird die Wahl in Deutschland am 23. Februar. Sie könnte ähnlich wegweisend sein wie die letzte US-Wahl.
Eine einfache Möglichkeit, sein Geld in Dollar zu halten, ist über einen Anbieter für Finanzdienstleistung. Anbieter wie REVOLUT, WISE etc.
Dort kann man mit einem Mausklick seine Euros in Dollar switchen und profitiert fast noch von dem Verfall des Euros.
Gold wäre das bessere Investment aber ist natürlich von der Handhabung etwas aufwendiger.
10-02-2025
Die Bundesregierung hat Details zum Klima- und Transformationsfonds beschlossen. Im kommenden Jahr steigt der nationale CO₂-Preis deutlich, was das Tanken und Heizen mit fossilen Energien erheblich verteuert.
Klammheimlich wurde das durchgewinkt, während im TV das Geplänkel zwischen CDU und der Ampel für Ablenkung sorgte.
In der Tagesschau klingt das recht harmlos, von 4 Cent ist die Rede.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/co2-preis-energie-100.html
Was das tatsächlich bis 2027 bedeutet dann hier in folgendem Youtube Short, 1 Euro mehr für jeden Liter Benzin (!!!) und eine starke Verteuerung von Heizöl etc.
https://youtube.com/shorts/d5GHGsO0Sww?si=X-moTQFXTwlN_DIq
Überdeckt von diesem Lärm hat auch die FDP wieder einmal kräftig mitgeholfen, den Bürgern künftig das Geld aus der Tasche zu ziehen – diesmal in einem Ausmaß, dessen Folgen kaum absehbar sind.
Ich kann mir gut vorstellen, dass dies ein weiterer oder "der" Sargnagel für Deutschland wird.
Sollte die nächste Regierung diese Maßnahmen nicht rückgängig machen, könnte das die endgültige wirtschaftliche Zerreißprobe werden. Ich bezweifle, dass Haushalte und Unternehmen diese Belastung noch stemmen können, ohne dass es zu weiteren extremen Insolvenzwellen und Verarmung kommt. Was das für die Börsen bedeutet, kann sich jeder ausmalen.
Aber letzten Endes gilt: Wie bestellt, so erhalten. Die CDU hält aktuell trotz allem immer noch knapp 30 % Wählerstimmen, obwohl Merz sich öffentlich hingestellt und angekündigt hat, die Ersparnisse der Bürger zu "mobilisieren". Da kann man den Deutschen dann auch nicht mehr helfen. Dann soll es so sein.
Langfristig wird wohl die Welle des Libertarismus, der in Argentinien begann, auf den Westen übergreifen, kurzfristig ist mit einer fiesen Schlacht in den nächsten Monaten und Jahren zu rechnen.
Wahrscheinlich erleben wir gerade den letzten verzweifelten Versuch des bisherigen Establishments, noch möglichst viel herauszupressen, bevor die Zeit für diese Regierungen und die EU abläuft.
Zur Börse:
Am Freitag gab es eine Art Distributions-Tag, wie ihn William O’Neil einst definierte: Lange Kerzen am Markt-Top, sogenannte Upgap Reversal-Tage mit ordentlichem Volumen. Solche Signale haben wir in den letzten Wochen bereits mehrfach gesehen.
Zusammen mit der abnehmenden Marktbreite lässt mich das zumindest eine Korrektur erwarten. Das Barometer steht ebenfalls auf Rot – ein Zeichen für eine sich eintrübende Gesamtsituation.
Natürlich kann es auch anders kommen: Sollten wir neue Hochs sehen im SP500 und insbesondere der Russell sich endlich wieder klarer nach oben bewegen, könnte sich das Bild aufhellen. Derzeit bleibe ich aber vorsichtig und halte eine hohe Cash-Position.
07-02-2025
Elon Musk prognostiziert, dass die Inflation bis 2026 auf null sinken könnte. Ein zentrales Element dabei ist seine Strategie zur Kostenreduktion, kombiniert mit der Absicht der Trump-Regierung, die Ölpreise zu senken.
Diese Faktoren sollen ein inflationsfreies Wachstum ermöglichen. Ich halte das für durchaus plausibel. Natürlich nicht für immer. Aber Wachstum, echtes Wachstum, muss nicht nur durch staatliche Maßnahmen initiiert sein. Die großen Konzerne sitzen alle auf ausreichend Cash und würde gerne investieren, wenn die Rahmenbedingungen passen würden.
Mir selbst ging es ja genauso nur mit dem Unterschied, dass ich nicht auf großen Cashbergen sitze :-)
Aber mein persönlicher Streik und die Arbeitsverweigerung begründete sich auf den Rahmenbedingungen in Deutschland. Auch Bekannte gaben die schlechten Bedingungen (Bürokratie, etc.) als Grund an, nicht mehr arbeiten zu gehen bzw. auszuwandern, um dort zu arbeiten.
Die Märkte reagieren bereits: Die Anleihezinsen beruhigen sich weiter, und langlaufende Anleihen steigen.
Interessanterweise zeigt das Fed Watch Tool jedoch nach wie vor keine eindeutige Zinssenkung für dieses Jahr an.
Das bedeutet, dass insbesondere der Anleihemarkt fest an diese Entwicklung keiner weiter Zinsanhebungen glaubt.
Der Aktienmarkt hingegen bleibt ein wenig suspekt. Während die großen Indizes an ihren Allzeithochs kratzen, fehlt es an echter Marktbreite.
Das Barometer ist weiterhin im roten Bereich. Ich habe das Gefühl, dass ein Durchbruch auf neue Höchststände nicht gelingen wird – aber schauen wir mal, wie sich das weiterentwickelt.
05-02-2025
Das Marktbarometer ist erneut auf Rot gesprungen, und die Lage bleibt weiterhin unübersichtlich. Nach einem recht ordentlichen Aufwärtstag in allen Indizes gestern fällt heute insbesondere Google mit einem Minus von 7% vorbörslich ins Auge. Dieser Rückgang zieht die großen Indizes spürbar nach unten.
Interessant ist, dass gestern trotz der positiven Entwicklung das Handelsvolumen sehr gering ausfiel. Dies deutet darauf hin, dass die Rallye möglicherweise nicht auf breiter Basis unterstützt wurde und eher vorsichtig zu betrachten ist.
Passend zur aktuellen Unsicherheit stiegen Anleihen an, was darauf hindeutet, dass Anleger vermehrt den sicheren Hafen suchen. In solchen Phasen der Unklarheit ist es nicht ungewöhnlich, dass Kapital in vermeintlich sichere Anlageformen umgeschichtet wird.
Dieser Prozess findet häufig nicht an einem Tag statt. Die Umschichtung dauert teils Wochen an. Genau dieses Phänomen könnten wir gerade beobachten, denn die Anleihen steigen bereist seit zwei wochen.
Angesichts der volatilen Marktlage und der anhaltenden Unübersichtlichkeit scheint weiterhin Defensivität angebracht zu sein.
04-02-2025
In den letzten Monaten befanden sich langlaufende US-Staatsanleihen in einem Abwärtstrend. Steigende Renditen spiegelten eine Mischung aus Faktoren wider, darunter Wachstums- und Inflationssorgen sowie die Anpassung der Geldpolitik durch die US-Notenbank.
Doch jüngste Bewegungen im Anleihemarkt werfen Fragen zur aktuellen Markterwartung auf.
Am Montag stiegen langlaufende Anleihen aber kurzfristige US-Staatsanleihen nicht. Eine solche Entwicklung deutet normalerweise nicht auf steigende Inflationserwartungen hin.
Wären Marktteilnehmer tatsächlich besorgt über eine anziehende Inflation, würden sich diese Erwartungen in steigenden Renditen langlaufender Anleihen widerspiegeln – doch stattdessen wurden diese eher nachgefragt.
Ein entscheidender Faktor in der aktuellen Marktlage ist die Angst vor neuen Zöllen, die Inflation anheizen könnten. Würde der Markt tatsächlich eine erhöhte Inflationsgefahr sehen, wäre eine andere Reaktion zu erwarten: Die US-Notenbank könnte mit Zinserhöhungen oder zumindest restriktiver Rhetorik reagieren, was zu einem weiteren Abverkauf langlaufender Anleihen führen würde.
Stattdessen zeigt die Marktbewegung, dass Anleger langlaufende US-Anleihen als sicheren Hafen („Safe Haven“) betrachten.
Daraus lässt sich ableiten, dass Marktteilnehmer derzeit keine große Inflation befürchten, trotz Zolltheater.
Vielmehr scheint die Unsicherheit über das wirtschaftliche Umfeld dazu zu führen, dass Investoren in sichere Anlagen flüchten. Die Nachfrage nach langlaufenden US-Staatsanleihen könnte daher eher auf eine defensive Positionierung hindeuten als auf eine Erwartung steigender Inflation.
Ob sich diese Einschätzung in den kommenden Wochen bestätigt, hängt von weiteren wirtschaftlichen Entwicklungen und der Geldpolitik der Federal Reserve ab. Sollten Inflationsdaten erneut überraschen oder protektionistische Maßnahmen verstärkt werden, könnte sich das Bild rasch ändern.
Aktuell nehmen langlaufende Anleihen die Position ein, die sie gewöhnlich meistens einnehmen, wenn der Aktienmarkt fällt: vorübergehende Flucht in den Safe Heaven.
Der Aktienmarkt ist unübersichtlich. Die Marktbreite nahm zuletzt ab, das Barometer ist kurz davor, auf rot zu wechseln. Aktuell ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste.
03-02-2025
Ich hatte mich in der letzten Woche schon gewundert, dass das Barometer trotz des Anstiegs der Märkte fast in den roten Bereich gefallen ist. Auch im kurzfristigen Swingtrading hatte ich in den letzten zwei Tagen kaum noch handelbare Ergebnisse gefunden.
Das ist in einer Phase wie der aktuellen eher ungewöhnlich. Die Indizes sind steil von den lokalen Tiefs nach oben geschossen und sollten nach einer Pause eigentlich weiter aufwärts laufen – das wäre der normale Verlauf.
Aber dass sich das Barometer so stark abkühlt, ist nicht normal. Nun haben wir den Salat.
Auslöser des heutigen Kursrutsches sind die neuen Zölle von Trump. Jetzt beginnt die Volatilität an den Märkten. Die Regierung setzt weiterhin Dekrete und Maßnahmen um, es könnte also stürmisch werden. Entscheidend wird sein, wie sich dieser Sturm entwickelt und ob sich grundsätzlich etwas an der wirtschaftlichen Gesamtsituation verändert. Bisher lief die Wirtschaft stabil, und eigentlich sollten die Zölle daran nicht viel ändern.
Die größere Sorge ist die Inflation, aber das muss sich erst noch zeigen.
Weitere Maßnahmen der neuen Regierung werden ebenfalls umgesetzt. Die Ausgaben werden drastisch gekürzt. Das senkt die Verschuldung und dürfte sich somit positiv auswirken.
So hat Musk die Mittel für USAID und NED gestrichen. Das ist ein gewaltiger Schritt, aber vielen sind diese Organisationen kaum bekannt.
Dabei handelt es sich um Unterorganisationen der CIA. Wer in den letzten Jahren freien Journalismus verfolgt hat, dürfte bereits eine Meinung darüber haben, wer für die zahlreichen Farbrevolutionen in der Welt verantwortlich sein könnte, nämlich oben genannte NGOs.
Diese Behauptungen galten lange als Verschwörungstheorie. Doch mit Musks konkreter Entscheidung, die Finanzierung zu streichen, erhält auch diese Theorie – wie so viele andere zuvor – den Status: "doch keine Theorie", sondern Realität. Das ist schon eine gewaltige Sache. Den Widersachern wird das Geld abgegraben.
Wenn ähnliches in der EU bzw. Deutschland passiert, wow....
Die EU und die Altparteien fürchten die Regierung Trump genau aus diesem Grund. sie könnte zum Vorbild auch für Deutschland werden. Wenn in Deutschland das Geld nicht mehr ausgepresst werden kann, gehen viele fragwürdige Organisationen unter.
Hier noch einmal ein Statement von Scholz in einer Sendung bei Maischberger.
https://www.youtube.com/shorts/VzI-VNUSkUY?si=dOr3Xi_oi9jORHLL
2018 hatte Deutschland ein Steueraufkommen von 700 Milliarden. 2024 waren es schon fast 1 Billion!!!
Und trotzdem weitet sich das Defizit immer weiter aus. Wo landet das Geld?
Es landet eben u.a. genau in diesen undurchsichtigen NGOs aber nicht in angemessener Weise bei einem Deutschen Rentner oder unseren Kindern.
30-01-2025
Die Zinsen bleiben unverändert. Das ergab das FOMC-Meeting. Dieses Ergebnis war erwartet worden. Aber warum sollte sich auch etwas ändern? Prinzipiell läuft die Wirtschaft einigermaßen rund, und man behält sich den Spielraum vor, falls es doch einmal abkühlen sollte.
Vor 20 Jahren waren Zinsen von 3 %, 4 % oder 5 % ohnehin normal.
Für Anleihen und Gold sind dies ebenfalls gute Nachrichten, denn eine Zinserhöhung scheint aktuell ebenfalls kein Thema zu sein. Eine Zinserhöhung würde erst dann ins Spiel kommen, wenn die Inflation wieder ansteigt – und viele befürchten genau das durch die Trump-Politik.
Meine Meinung ist: Trump wurde ja gerade deswegen gewählt, weil unter den Demokraten die Inflation durch die Decke ging. Trump soll nun neuen Wind bringen und stabile sowie vorteilhafte Verhältnisse für das Volk schaffen.
Trump wird nicht unvorsichtig vorgehen und genau das, weswegen er gewählt wurde, nicht einhalten. Deshalb gehe ich nach wie vor von gezielten Maßnahmen aus, mit Bedacht auf die Preisentwicklung in den USA.
Sein Ansatz ist, wie man bisher gesehen hat, die Kostenseite anzugehen – etwas, was die Demokraten nicht gerne taten und die linke Regierung in Deutschland erst recht nicht tut. Hier geht es stets nur um Steuererhöhungen und noch mehr Geld abpressen, um es in der Welt zu verteilen.
Zum Beispiel streicht Trump vorläufig alle Auslandsinvestitionen und lässt diese zunächst prüfen. Eine Sache, die Deutschland auch gut tun würde.
Wer den Marktkommentar vom 23.1.25 hier gelesen hat, der erinnert sich noch daran, dass die USA die WHO verlassen haben.
Eine Organisation, der Bill Gates federführend vorsteht. Streichung von Auslandsinvestitionen ist natürlich schlecht für Gates, weil er praktisch mit der WHO ein weltweites Steuerungselement in den Händen hält und schalten und walten kann, wie er möchte, ohne dass die Politik ihm auf die Finger schaut.
Nachvollziehbar ist daher auch die Empörung Gates‘, dass Musk sich hier in Deutschland in den Wahlkampf einmischt: Milliardäre sollten sich nicht einmischen dürfen. Dafür sieht Gates Gesetze als erforderlich an.
Geradezu grotesk ist das, wo man doch weiß, dass Gates sich selbst mit Millionen an Förderungen in verschiedene politische Angelegenheiten einmischt. Gates ist wohlwollender Spender des Spiegels, in dem er sich gerade öffentlich empört hat.
Auch Meloni und Orban haben ja lang und breit über die Machenschaften des Miiliardärs Soros berichtet, der sich unglaublich tief in die Politik der Länder weltweit einmischt.
Wirklich nur grotesk und scheinheilig, die Empörung Gates.
Hier der Vortrag von Meloni:
https://www.youtube.com/watch?v=JlZYiZ6SjiE
Köstlich ihre Aussage: "Wenn Soros sich einmischt", wird es mir als Philanthropie verkauft :-)
Aber warum ist er so aufgeregt, der Herr Gates? Nun, weil Deutschland, wie im Kommentar vom 23.1. beschrieben, nach dem Austritt der USA wohl die restlichen "80 %" der Beiträge der WHO finanziert.
Würde sich der politische Wind in Deutschland ändern, könnten diese Beitragszahlungen in Gefahr sein. Dann stünde Gates ohne den Zahlmeister Deutschland da und er würde sein WHO als Steuerungselement verlieren.
Ich kann seine gespielte Empörung schon verstehen. Genauso würde Brüssel die Macht verlieren, wenn Deutschland nicht mehr zahlt.
Überhaupt ist alles nachvollziehbar, wenn man hinter die Kulissen schaut bzw. das Grundrauschen und die Lieblingsthemen der Medien ausblendet (Klimaerwärmung, Gesundheit,... usw.). Am besten man fokussiert sich darauf, wer wo Milliarden abgreifen kann. Wie heißt es so schön, folge dem Geld. Ohne Finanzierung sind es alle zahnlose Tiger.
Und so geht es an anderer Stelle weiter: Wenn Deutschland nicht mehr sämtliche Projekte, zweifelhafte NGOs usw. zahlen würde, dann werden die Karten sogar "weltweit" neu gemischt. Genau das fürchten gewisse Interessensgruppen – dass ihre Ausplünderungsmöglichkeiten eingeschränkt werden könnten.
Naja, schauen wir mal, wie es weitergeht. Gerade in der Politik gilt: An den Taten sollt ihr sie erkennen.
Es muss noch ein wenig Wasser die Elbe hinunterfließen, bevor man die Trump Politik beurteilen kann.
Javier Mileis Arbeit in Argentinien kann man hingegen schon beurteilen. Die Wirtschaftskennzahlen haben sich nach seinem Amtsantritt vor ein oder zwei Jahren stark verbessert. Für die Beurteilung der USA ist es noch ein wenig zu früh.
29-01-2025
Aktien, die vom AI-Minicrash betroffen waren, haben sich wieder erholt. Noch ist jedoch nicht abzusehen, ob diese Erholung nachhaltig sein wird. Das wird sich im Laufe der nächsten Tage zeigen.
Beim Crash war das Volumen sehr hoch. Auch gestern zu Beginn des Tages, in den ersten Handelsminuten, war das Volumen noch sehr hoch. Es schien also zunächst das Verkaufsinteresse noch sehr groß zu sein.
Als Schnäppchenjäger würde ich derzeit vorsichtig sein, denn häufig folgt auf eine erste Verkaufswelle eine zweite Verkaufswelle. Diese zweite Welle erfolgt meist nach ein paar Tagen der Beruhigung.
Wenn man an das Thema KI glaubt und von diesen Aktien profitieren möchte, sollte man zunächst eine vernünftige Bodenbildung abwarten.
Ein Beispiel hierfür ist Nvidia. Diese Aktie wirkte schon vor dem Minicrash sehr volatil und hatte ihren eindeutigen Aufwärtstrend verlassen.
https://www.tradingview.com/x/MIIeLcrL/
Unabhängig von der aktuellen Schwächephase: Der KI-Trend wird sicherlich anhalten. Selbst in meinem privaten Bereich gab es bereits Gelegenheiten, bei denen ich KI-Hilfe in Anspruch genommen habe. Das ist schon eine tolle Sache. Natürlich ist es auch ein zweischneidiges Schwert – das ist klar. Aber dieser Zug wird sich nicht mehr aufhalten lassen. Langfristig ist es ein investierbares Thema.
In diesem Zusammenhang sollte man auch immer an die Ausrüster denken – ähnlich wie bei den Goldschürfern. Viele Abenteurer machten sich auf den Weg, um Gold zu schürfen, aber nur wenige wurden wirklich reich.
Das sicherste Geschäft hatten die Schaufel- und Jeansverkäufer, denn die brauchte jeder.
Übertragen auf die aktuelle Situation könnte das bedeuten: Energie- und Chiphersteller könnten auch weiterhin profitieren. Auch wenn es heißt, dass das chinesische Pendant Deepseek mit weniger Ressourcen auskommt, wird der Energie- und Chiphunger der Welt in den nächsten Monaten und Jahren nicht abnehmen – außer vielleicht in Deutschland. 😊
28-01-2025
Ein insgesamt gemischter Markt. Viele Aktien, die von der chinesischen KI-Überraschung betroffen waren, erlitten Kursrückgänge. Dennoch gab es auch einige Gewinner, insbesondere Werte aus dem Consumer-Staples-Bereich, den ich gestern bereits angesprochen hatte.
Auch Versorger-Aktien entwickelten sich gut, wobei es hier unterschiedliche Bewegungen gab. Einige Versorger, die stark in das KI-Thema eingebunden sind, verloren deutlich an Wert. Hingegen waren herkömmliche Versorger, auch Wasser-Versorger, stark gefragt.
Neben den Consumer-Staples scheint auch der Versorgersektor mittelfristig einen Aufwärtstrend zu etablieren.
Morgen steht das FOMC-Meeting an, bei dem es gelegentlich zu Überraschungen kommt. Daher könnte es sinnvoll sein, mit neuen Engagements noch einen Tag zu warten. Danach könnte sich ein weiterer Aufwärtstrend anschließen.
Aktuell nimmt die Marktbreite stetig zu und kurz- bzw. mittelfristig scheint es Aktienappetit zu geben.
27-01-2025
Vorbörslich geraten die Börsen kräftig unter Druck. Der Grund dafür ist einmal mehr China – eh klar, entweder waren es die Russen oder die Chinesen. 😉
Aber im Ernst: China scheint im Bereich der Künstlichen Intelligenz ein ernstzunehmender Gegner zu werden.
Für den Bereich Automotive und EVs kennen wir das bereits.
Die KI-Software „DeepSeek“ wird als äußerst effiziente Anwendung gehandelt, die mit OpenAI's ChatGPT konkurrieren möchte.
Doch wirklich? Ist das gerade erst bekannt geworden und lässt den Nasdaq vorbörslich um 3% einbrechen?
Gibt es diese Software etwa erst seit dem Wochenende? Es scheint, als finde sich immer ein Anlass, der die Märkte ins Rutschen bringt. Nach der starken Rallye der vergangenen Woche haben die Börsen ohnehin eine Pause verdient. Diese Story dient wahrscheinlich eher als Auslöser für eine angebrachte Mini-Korrektur.
Besonders betroffen ist z.B. Nvidia (NVDA), das vorbörslich um 7% nachgibt. Allerdings zeigte die Aktie bereits in den letzten Wochen charttechnisch ein schwaches Bild, sodass dieser Rückgang wenig überrascht.
https://www.tradingview.com/x/UFwvED5y/
Langfristig wird die heutige Nachricht den weiteren Anstieg der Märkte wohl kaum beeinträchtigen. Aktuell gehören Financials, Versorger und – als Geheimtipp – Konsumgüteraktien (Consumer Staples) zu den stärksten Bereichen. Letztere wurden zuletzt stark abgestraft und könnten nun eine Umkehrbewegung einleiten.
https://www.tradingview.com/x/Du23Of5g/
24-01-2025
Das Barometer hat endlich den Sprung auf Grün geschafft – das hat lange gedauert. Die Marktbreite und das positive Volumen haben dazu beigetragen.
Allerdings ist das Chance-Risiko-Verhältnis für einen Long-Einstieg in den S&P 500 derzeit nicht besonders attraktiv. Ein kleiner Pullback wäre abzuwarten, bevor man aktiv wird.
Anders sieht es bei der einen oder anderen Goldaktie aus: Gold hat still und unbemerkt sein Allzeithoch ins Visier genommen. Es fehlt nicht mehr viel, und das ATH könnte geknackt werden. Damit wäre der Weg bis 3.000 USD frei.
Unter den Goldminenaktien sind IAG (Iamgold) und AEM (Agnico Eagle Mines) eine gute Wahl. Beide überzeugen durch relative Stärke und starke Geschäftszahlen. Iamgold liefert förmlich eine Gewinnwachstumsexplosion und Umsatzsteigerungen, wie man sie von einer Growth-Aktie erwartet. Sollte die Entwicklung des Goldpreises anhalten, könnte dieser Trend sich in den Goldminen weiter fortsetzen.
https://www.tradingview.com/x/uxOrFBPT/
23-01-2025
Das Barometer bleibt weiterhin rot. Gestern konnten Technologiewerte jedoch profitieren, getrieben von Trumps Ankündigung, massiv in KI, Cloud und verwandte Bereiche zu investieren. Aktien wie Oracle und Nvidia legten deutlich zu, doch es handelt sich wohl eher um eine kurzfristige Reaktion als um eine nachhaltige Bewegung, die die Kurse in den nächsten Tagen stützen wird. Wahrscheinlicher ist eine Pause oder sogar eine leichte Korrektur der Börsen.
Trump hat auch angekündigt, die USA aus der WHO zurückzuziehen, eine von vielen unterzeichneten Durchführungsverordnungen.
Damit scheidet der größte Beitragszahler aus der WHO aus. Deutschland rückt dadurch an die Spitze der Geberländer.
https://www.zerohedge.com/geopolitical/us-was-largest-contributor-who
Wieder einmal stellt sich die Frage, ob es überhaupt etwas gibt, für das Deutschland nicht der Hauptfinanzier ist. Andere Länder zu fördern ist wichtig, doch wenn Brücken verfallen, Schulen nicht saniert werden und Rentner in Armut leben, ist das schlicht tragisch.
Es gibt Berechnungen, die zeigen, dass Deutschland ohne den massiven Abfluss von Geldern und Ressourcen ein Jahrhundert voraus sein könnte. Aktuell gilt Japan als das fortschrittlichste Land der Welt, doch Deutschland hätte das Potenzial, noch Lichtjahre weiter vorne zu stehen.
Joschka Fischer sagte einmal sinngemäß, dass deutsches Geld überall verschwendet werden kann, solange die Deutschen selbst nichts davon haben. Diese Aussage mag überspitzt sein, enthält aber einen wahren Kern. So wie Herr Fischer es darstellte, ist es natürlich komplett inakzeptabel.
Deutschland ist schon immer fleißig, effizient und erzielt mit den meisten Handelspartnern einen Überschuss. Diese Überschüsse könnten reinvestiert werden, um den Fortschritt weiter anzutreiben, wenn die Überschüsse nicht durch dunkle Kanäle abfließen würden. Die Schere würde sich immer weiter öffnen, der Technologie-Abstand zu anderen Ländern sich vergrößern.
Alternativ könnten Handelsüberschüsse genutzt werden, um im Ausland zu investieren. Aber auch das würde Deutschlands wirtschaftliche Dominanz weiter ausbauen. Irgendwann würde Deutschland die ganze Welt besitzen, nicht weil sie diese Absicht verfolgten, sondern wegen der Handelsbilanzüberschüsse und den Reinvestitionen. Das ist reine Mathematik.
Doch genau das sorgte historisch bereits für Missgunst, etwa bei den Engländern (City of London), die andere Methoden wie ihre Seemacht oder das Bankenwesen nutzten, um ihre Vormachtstellung zu sichern. Das Zinssystem sorgt für einen ständigen unsichtbaren Geldfluss (Überschuss) in die Kassen der Großbanken.
Trump möchte nun das Handelsbilanzdefizit der USA umkehren und fordert z.B. Europäer auf, amerikanische Autos zu kaufen. Doch diese Aufforderung ist ein wenig naiv, solange die Qualität der Produkte nicht stimmt.
Man würde ja deren Autos kaufen, andere Produkte werden ja schließlich auch aus den USA importiert, nur wer kann sich hier noch einen V8 leisten?
Das Problem liegt in der Deindustrialisierung der USA und einem Bildungssystem, das Ingenieurskunst vernachlässigt hat – eine Entwicklung, die sich auch in Deutschland abzeichnet. Dies könnte sogar das eigentliche Ziel hinter der Politik sein. Deindustrialisierung und "Verblödung".
Zurück zu WHO.
Nachdem die USA aus der WHO ausscheiden, übernimmt Deutschland die Spitzenposition als größter Beitragszahler, gefolgt von GAVI, der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung und der EU.
Doch wie allgemein bekannt ist, lebt die EU überwiegend von deutschen Geldern. Deutschland ist mit Abstand der größte Nettozahler der EU. Das bedeutet, dass die WHO-Beiträge, die offiziell von der EU stammen, in Wirklichkeit zu einem Großteil aus deutschen Steuern finanziert werden.
Wie sieht es aber mit der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung aus? Hierzu gibt es Berichte und Links, die belegen, wie Deutschland diese Stiftung unterstützt.
Ähnliches gilt für GAVI. Auch hier zeigen Analysen, dass Deutschlands angebliche Wohltätigkeit gegenüber GAVI in Wahrheit nichts anderes ist als die Bereitstellung von Steuergeldern.
Weder die EU, GAVI noch die Gates-Stiftung zahlen also tatsächlich aus eigenen Mitteln, sondern greifen letztlich auf die finanzielle Unterstützung Deutschlands zurück. Deutschland zahlt für alles und die WHO wäre ohne Deutschland vernachlässigbar.
Deutsche Steuergelder finanzieren also einen erheblichen Teil der globalen Projekte – oft ohne, dass die deutsche Bevölkerung davon profitiert.
Deutschland trägt die Hauptlast, während die Infrastruktur im eigenen Land zerfällt und soziale Spannungen zunehmen, Rentner teils verarmen, Schulen nicht saniert werden, Turnhallen nicht für Sport , sondern für Übernachtungen genutzt werden.
Währenddessen planen Politiker wie Habeck und Merz, die Bürger noch weiter zu belasten – sei es durch höhere Beiträge von Aktienanlagen oder durch Angriffe auf die Ersparnisse.
Viele Menschen haben immer noch nicht erkannt, wie entscheidend die kommenden Wahlen sind. Die Weichen für die Zukunft müssen dringend neu gestellt werden.
22-01-2025
Es geht weiter mit den Ankündigungen von Trump, von denen viele der Wirtschaft helfen sollen, weiter rund zu laufen.
Netflix hat gute Zahlen geliefert, was die Stimmung bei den Techwerten vorbörslich hebt.
Allerdings sind wir bereits den sechsten Tag in Folge gestiegen, sodass kurzfristig mit einer Pause zu rechnen ist.
Die Marktbreite nimmt spürbar zu, und es dürfte nicht mehr lange dauern, bis das Barometer von Rot auf Grün umspringt – vielleicht ein oder zwei Tage.
Gold, der Dollar und Anleihen deuten darauf hin, dass es keine weiteren Zinserhöhungen geben wird.
Dennoch sollte ein Rücksetzer eingeplant werden, der gleichzeitig eine gute Kaufgelegenheit bieten könnte.
Die ersten Positionstrades habe ich bereits vor etwa einer Woche aufgesetzt. Weitere Aktien schicke ich ins Rennen, sobald sich die Lage kurzfristig abgekühlt hat. Heute spielt die Musik vor allem bei den Technologiewerten, während Sektoren wie Financials, Energie und Utilities, die in den letzten Tagen gut gelaufen sind, vermutlich eine Pause einlegen werden.
Interessant könnten bald auch chinesische Werte werden. Trumps Ton gegenüber China wirkt derzeit weniger angriffslustig, was in der Vergangenheit durchaus anders klang.
https://www.tradingview.com/x/UjpFIWco/
Die Medien befürchteten hohe Inflation und Risiken durch Trumps Präsidentschaft, doch es wird zunehmend klar, dass er trotz seines rauen Auftretens mit einem kompetenten Team den richtigen Weg einschlagen dürfte. Das war meine Annahme schon vor Wochen, als die Anleihen fielen und fielen.
Bei der Anlage sollte man sich auf Fakten verlassen. Der Chart ist ein Fakt. Zahlen sind Fakten. Nachrichten in den Medien kann man getrost ausblenden. Livermore verbot seinen Mitarbeitern, Zeitungen in das Büro mitzubringen.
Trotz der heutigen Informationsflut glaube ich nicht, dass Anlegererfolge besser geworden sind seit Livermore.
Was den meisten fehlt ist ein Prozess, eine Strategie.
21-01-2025
Gestern war die Börse geschlossen wegen des Martin-Luther-Feiertags. Gleichzeitig fand die Vereidigung von Trump statt – ein gigantisches Spektakel.
Ich habe in den letzten Jahrzehnten noch nie mit viel Interesse eine Vereidigung beobachtet aber dieses Mal war ich schon sehr gespannt. Es wurde eine Agenda präsentiert, die viele Fehlentwicklungen der USA zurechtrücken soll.
Das Interessante daran ist, dass einige dieser Fehlentwicklungen auch hierzulande beobachtet werden können. So sagte Trump beispielsweise, "das Bildungssystem lehre die Kinder, sich zu schämen". Das soll sich nun ändern, und zwar schnell.
Ich kann Ähnliches aus persönlicher Erfahrung bestätigen: Mit drei Kindern auf einem deutschen Gymnasium sehe ich Parallelen. Selbstständiges Denken ist unerwünscht, Praxisbezug fehlt, und der Unterrichtsstoff ist oft maximal langweilig gestaltet.
Zwar gibt es Lehrer, die sich wirklich Mühe geben, aber sie haben es schwer, da die grundsätzliche Ausrichtung falsch angelegt ist. Z.B. Maximen wie, Leistung ist nicht wichtig, eine 4 ist vollkommen ausreichend usw..
Oder im Geschichtsunterricht wird erzählt, Jahreszahlen sind nicht wichtig. Dabei ist das doch sehr wichtig, um Epochen und Geschehen ins Verhältnis zu setzen. Nur über eine Timeline können Verbindungen und Zusammenhänge erklärt werden.
Die positiven Aspekte der deutschen Geschichte, von denen es sehr viele gibt, möchten Menschen wie Claudia Roth am liebsten ganz und gar in Vergessenheit bringen, dabei ist es wichtig, sich an alles zu erinnern, an das Positive wie an das Negative. Aus der Geschichte und Kultur kann man sehr viel lernen.
Ich selbst wohne gelegentlich einem Stammtisch bei, bei dem die älteren Damen mir schon viel über alte Bräuche erzählt haben und über natürliche Heilmittel, absolut bereichernd.
Wer weiß denn schon, das Orangen oder sogar Eier mit Vaseline eingerieben, monatelang halten? Ein Trick, denn die Seefahrer früher nutzten.
Trump sprach auch das „korrupte Establishment“ an: Die USA hätten eine Regierung gehabt, die ausländische Interessen stärker vertreten habe als die der eigenen Bürger!
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Trump sagt, Amerika wurde von Gruppen gesteuert, die fremden Interessen mehr Bedeutung beimaßen als den amerikanischen?
Kommt uns das nicht bekannt vor? Ist Deutschland nicht auch fremden Interessen untergeordnet?
Wer sind diese Gruppen? Es ist der Deep State – der Staat im Staat.
Wie ich es einschätze, basiert dieser, wie bereits in einem früheren Beitrag erwähnt, auf den Strukturen des ehemaligen British Empire.
Dieses Empire hat im Laufe der Geschichte eine immense Erfahrung mit dem Kolonialismus gesammelt und diesen so weit perfektioniert, dass er heutzutage in unsichtbarer Form weiterexistiert. Ob es die USA, Brüssel/EU oder die Länder des Commonwealth sind – überall arbeiten Marionetten, die definierte Agenden der eigentlichen Steuermänner umsetzen.
Diese Agenden sind nicht zu übersehen, wie man beispielsweise am gleichgeschalteten Bildungssystem oder der Migrationspolitik erkennen kann. Es handelt sich um gezielte Strategien, die darauf abzielen, bestehende Machtstrukturen zu festigen und alternative Entwicklungen zu unterdrücken.
Ich wünsche mir für Deutschland ebenfalls frischen Wind, der eine Aufbruchstimmung auslöst. Eine Befreiung von diesen unfähigen Regierungsverantwortlichen, wie etwa Habeck, die nichts Eiligeres zu tun haben, als sich in letzter Sekunde noch Jobs zuzuschachern. Die Affäre um Gelbhaar bei den Grünen zeigt doch, wie unsäglich Intrigen eingesetzt werden, um Macht zu sichern.
Was hat Trump noch angekündigt? „Drill, Baby, Drill“ – also eine deutliche Förderung von Ölbohrungen. Das Ziel könnte sein, niedrige Benzinpreise zu gewährleisten und gleichzeitig die Inflation zu dämpfen. Denn niedrige Energiekosten drücken die Inflation.
Zölle werden wohl mit Augenmaß eingeführt, um starke Preisanstiege zu vermeiden. Zudem plant er, die Zinsen zu senken und die Steuern zu reduzieren.
Die angekündigten Vorhaben lesen sich wie ein Märchenbuch, das kaum zu glauben ist. Aber warum sollte es nicht passieren? Milei hat in Argentinien das scheinbar Unmögliche geschafft und das Land in den letzten ein bis zwei Jahren zurück auf den Pfad des Wachstums und der Zuversicht geführt.
Das sind durchweg gute Nachrichten für die Börse: niedrige Inflation, niedrige Zinsen. Dennoch könnte 2025 ein seitwärts gerichteter Markt werden. Nach zwei starken Aufwärtsjahren wäre ein drittes schon sportlich.
Dennoch halte ich dieses Szenario für wahrscheinlicher als einen Absturz. Sollte Trump auch nur die Hälfte seiner Ankündigungen umsetzen, wird allein die Zuversicht der Amerikaner eine positive wirtschaftliche Dynamik auslösen.
20-01-2025
US Börsen heute geschlossen - Martin Luther King
Morgen folgt der nächste Marktkommentar
17-01-2025
Am Montag steht die Vereidigung von Trump an, und es könnten im Anschluss bedeutende Ankündigungen folgen. Trump hat versprochen, Steuern zu senken und heimische Unternehmen zu entlasten, was ein wahres Feuerwerk am Markt auslösen könnte.
Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass keine vorschnellen Ankündigungen erfolgen, doch in diesem Fall dürfte das Abwärtsrisiko gering bleiben.
Unser Barometer zeigt weiterhin Rot, und das möglicherweise aus gutem Grund. Ein Blick auf den S&P 500 offenbart zahlreiche Gaps und ein stark schwankendes Kursbild, das einem wilden Hin und Her gleicht. Auch im Russell 2000 haben wir noch nicht eindeutig die Basis verlassen, und ein klarer Aufwärtstrend hat sich bisher nicht etabliert, obwohl er vermutlich bald einsetzen könnte. Noch liefern die Indizes charttechnisch keine eindeutigen Anhaltspunkte für eine klare Aufwärtsstruktur, geschweige denn der einstige Börsenliebling Nvidia.
Erstaunlich ist, dass die sogenannten "Magic 7" gestern erneut nicht mitziehen konnten.
Die gestrige Stärke war vor allem in den Sektoren Healthcare, Industrials, Real Estate und besonders Utilities zu beobachten. Diese Mischung wirkt ungewöhnlich und ist schwer eindeutig zu interpretieren.
16-01-2025
Gestern wurden die aktuellen CPI-Daten veröffentlicht, und die Inflation scheint unter Kontrolle zu sein. Jedenfalls wird derzeit keine Zinserhöhung erwartet. Ein Hinweis darauf ist der deutliche Tagesanstieg der langlaufenden Anleihen, was darauf hindeutet, dass Anleihen aktuell als "fair" bewertet gelten und nur noch wenig bis gar kein Abwärtspotenzial mehr haben.
Das Bewertungsrisiko ist somit gering, aber auch die Chancen auf Kursgewinne bleiben begrenzt. Für weitere Bewegungen an den Anleihe-Märkten sind neue Impulse erforderlich – sei es aus dem Arbeitsmarkt oder aus der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung. Etwas, das einen konkreten Zinsschritt nach unten annehmen lässt.
Tendenziell erwarte ich fallende Zinsen. Der Grund liegt in der hohen Belastung durch den Zinsdienst der USA, die bei der aktuellen Haushaltslage kaum tragbar erscheint. Mit jedem neuen Schuldenzuwachs von rund einer Billion Dollar alle paar Monate wird das Problem offensichtlicher. Diese Zahlen sind fast so schwer zu fassen wie das Konzept der Unendlichkeit des Weltalls. Damit die Haushaltslage nicht explodiert, müssen m.E. die Zinsen sinken.
Die Aktienmärkte reagierten ebenfalls positiv auf die CPI-Daten, da keine Zinserhöhung in Sicht ist und die Arbeitsmarktlage stabil erscheint.
Dennoch bleibt Vorsicht geboten. Gestern fehlten intraday Anschlusskäufe, was darauf hindeutet, dass das durch die CPI-Daten ausgelöste Upgap möglicherweise nur begrenzt von weiterem Kaufinteresse unterstützt wurde.
Einige Sektoren zeigten jedoch relative Stärke, insbesondere Banken und Finanzwerte. Namen wie JP Morgan und Citibank, die bereits ein starkes Jahr hinter sich haben, bieten weiterhin Potenzial.
15-01-2025
Nächstes Update am 16.1.25
14-01-2025
Die Börsen zeigten sich gestern von ihrer stärkeren Seite, und auffällig war dabei, dass der Anstieg nicht durch die bekannten „Magic 7“-Technologieriesen getragen wurde. Stattdessen führten die Sektoren Healthcare und Materials die Bewegung an.
hier der Healthcare Sektor:
https://www.tradingview.com/x/NPUDVwpd/
Die Aktienrally der letzten zwei Jahre basierte vor allem auf Technologieunternehmen, die eine dominierende Rolle spielten. Nun deutet sich an, dass dieser Sektor möglicherweise eine Pause einlegt.
Für den Gesamtmarkt könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass wir uns in einer späten Phase des Marktzyklus befinden – der sogenannten „Late Stage“.
Natürlich lässt sich aus einem einzigen Tag noch keine endgültige Prognose ableiten. Doch die Annahme, dass 2025 eine Seitwärtsbewegung dominieren könnte, gewinnt zunehmend an Plausibilität.
Der Börsenliebling Nvidia sieht aus, als ob der Wert sich in einer längeren Distributionsphase befindet. Die Volatilität nimmt zu und sie hat den klaren Aufwärtstrend verlassen.
https://www.tradingview.com/x/7DZlHvmR/
Es bleibt abzuwarten, ob diese Entwicklung Bestand hat oder ob neue Impulse die Märkte in eine klarere Richtung lenken.
13-01-2025
Die Anleihen sind auch am Freitag weiter gefallen, da eine steigende Inflation befürchtet wird. Ganz nachvollziehen kann ich das nicht, aber ich habe ja ohnehin meine persönliche Meinung zu diesem "Zins- und Inflationstheater".
Nehmen wir mal an, Trump verhängt auf alle Produkte 100 % Zölle. Natürlich steigen die Preise dann um 100 %. Darüber gibt es doch gar keine Diskussion – das muss man nicht wissenschaftlich berechnen oder mit geschichtlichen Parallelen belegen.
Aber wenn alles um 100 % teurer wird, haben wir dann eine echte Inflation? Eine, die zu einer Aufwärtsspirale führt? Vielleicht, weis man nicht.
Und vor allem, was können in einem solchen Fall Zinsanhebungen bewirken? Sie können doch kaum auf einen einmaligen Preisanstieg reagieren, der durch Zölle ausgelöst wurde. Fallen durch die Zinsanhebungen die Preise wieder? Meiner Meinung nach ist das alles wieder nur Show.
Trump möchte die Zinsen senken, und es wird wahrscheinlich früher oder später so kommen.
Bisher erleben wir ja einige "Kniefälle" vor Trump und Musk. Junge Junge, wer hätte das noch vor Kurzem gedacht?
Das geht jetzt wirklich atemberaubend schnell. Sogar Ursula von der Lügen hebt jetzt die Zensur gegen X auf! Dabei gab es doch gar keine Zensur? Nur einen sogenannten "Faktencheck".
Meloni nimmt Stellung zu der Wahleinmischung Musks und stellt aber gleichzeitig die Frage nach Herrn Georg Soros, der ja nachweislich die Migration finanziert und ein Sponsor von dem "Faktenchecker" Correctiv ist. Darüber durfte bis gestern nicht gesprochen.
Zuckerberg hat am Wochenende weitere Details veröffentlicht und beklagt, wie er von der Regierung unter Druck gesetzt wurde – in Sachen Corona, US-Wahlen, Migration. Alles, was bisher als "Verschwörungstheorie" abgetan wurde, wird jetzt plötzlich offiziell. Es ist wirklich erstaunlich, wie dieses Jahr startet.
Revolutionen starten an einem Tipping Point. Der gesellschaftliche Zustand war schon lange schwer ertragbar. An Stammtischen, egal wo man war, ob in Zypern, Thailand, Deutschland oder Österreich. überall fragte man sich, wie soll es nur weitergehen. Meine Meinung war stets, es braucht einen Tipping Point und dann geht es schnell. Aber es wird aufhören, genau wie der Ukrainekrieg aufhören wird. Es muss aufhören. in Norddeutschland sagt man. Alles was nicht angehen kann, geht auf Dauer auch nicht an.
Eine mögliche Wendung: Die CDU wird die Brandmauer fallen lassen, genau wie in Österreich, wo die ÖVP ihre Brandmauer gegen die FPÖ aufgegeben hat. Politiker denken nur an ihre eigenen Diäten und Vorteile.
Wer sich dem Umschwenken verweigert, wird untergehen. Daher könnten wir noch viele plötzliche Kehrtwendungen sehen, nur um Futtertrog zu bleiben.
Börsentechnisch gibt es für mich als Long-Only-Swingtrader aktuell nichts zu tun. Die schwierige Lage besteht schon seit Längerem, und abgesehen von ein paar kleinen Pilot-Trades wurde dieses Jahr noch nicht viel umgesetzt.
In stürmischen Gewässern ist die Hauptaufgabe, das Kapital zu schützen und die Equity möglichst auf einem Plateau zu halten. Wie es Stan Druckenmiller einmal sagte: Eine Equity sollte dem Verlauf einer Treppe folgen – Plateau, Anstieg, Plateau, Homerun, Plateau. Keine Achterbahn.
Aber das impliziert eben auch ein Plateau. Manchmal dauert die Phase eines Plateaus viele Monate oder an bis hin zu einem guten Jahr.
09/10-01-2025
Im Moment überschlagen sich die Nachrichten aus Übersee. Trump sorgt erneut für Schlagzeilen, indem er Dänemark droht und Grönland für die USA beanspruchen will. Als wäre das nicht genug, äußerte er auch Interesse, Kanada gleich mit zu übernehmen. Ein überraschender und fast surrealer Stil, der einmal mehr seine „America first“-Agenda unterstreicht. Es geht um Macht, Ressourcen und die Positionierung der USA als global dominierende Kraft.
Doch vielleicht verbirgt sich dahinter eine tiefere, weniger offensichtliche Agenda?
Trump hat Australien ausdrücklich ein frohes neues Jahr gewünscht – ein Detail, das auf den ersten Blick unscheinbar wirkt. Gleichzeitig bringt Elon Musk England ins Visier, spricht von „Tyrannei“ und davon, die Engländer davon befreien zu wollen.
Wieso diese Länder? Und warum steht auch Deutschland so stark im Fokus, insbesondere veranschaulicht durch das Interview zwischen Musk und Weidel und die Statements via X über Deutschland von Musk?
Ein Blick auf die Gemeinsamkeiten der genannten Länder liefert mögliche Hinweise. Kanada, Australien und England sind alle Teil des heutigen Commonwealth, das auf das ehemalige British Empire zurückgeht. Die enge Verbindung zwischen diesen Staaten und der englischen Krone ist tief verwurzelt.
Man sagt etwa, Kanada „gehöre“ der englischen Krone, und der Premierminister – in diesem Fall Trudeau – sei lediglich eine symbolische Figur, während das eigentliche Staatsoberhaupt die britische Monarchie bleibt.
Trudeau hat kürzlich überraschend seinen Rücktritt angekündigt, was Fragen aufwirft.
Historisch gesehen gab es in Nordamerika zwei Unabhängigkeitskriege zwischen den USA und England (1775–1815), die eine tief verwurzelte Rivalität begründen könnten. Diese Spaltung zeigt sich bis heute in verschiedenen politischen Strömungen innerhalb der USA, von denen einige eher „amerikanisch“ und andere eher „englisch“ (Deepstate) geprägt sind.
Auch in Europa spielte England eine entscheidende Rolle in den zwei Weltkriegen, die rein zufällig genau dann begannen, als Deutschland Zeiten des wirtschaftlichen Höhenfluges erlebte und somit selbstbewußter und weltweit zunehmend größeren Einfluss erfuhr.
Vor diesen Konflikten war das British Empire unangefochten die globale Nummer eins, ermöglicht durch seine überlegene Seestreitmacht und zahlreiche Kolonien. Diese Vormachtstellung prägte die internationale Politik über Jahrhunderte hinweg.
Das Erbe des British Empire ist nach wie vor spürbar. Es zeigt sich in der Struktur der EU, in Brüssel und im sogenannten „Deep State“ der USA.
Angenommen, jemand hätte das Ziel, diese Machtvorherrschaft des British Empire zu beenden – welche Schritte könnte er unternehmen?
Ein solcher Akteur würde vermutlich den Deep State in den USA bekämpfen, den Einfluss des Commonwealth zurückdrängen (Kanada, Australien,...)und in Europa das wirtschaftlich stärkste Land aus den unsichtbaren Fängen lösen: Deutschland.
Ursula von der Leyen brachte es bereits auf den Punkt: Verliert die EU Deutschland, fällt die EU. Trotz des wirtschaftlichen Abwärtstrends Deutschlands gibt es hier noch immer enorme Ressourcen und finanzielle Mittel, die von Interessengruppen abgeschöpft werden könnten.
Die aktuellen Ereignisse und krassen Aussagen könnten also Teil eines größeren Plans sein, der die bisherigen Machtstrukturen aufbrechen soll.
Natürlich handelt es sich hierbei um persönliche Einschätzungen und keine gesicherten Fakten. Dennoch scheinen Trumps chaotisch und plump wirkende Äußerungen eine tiefere strategische Ebene zu haben.
Für Anleger bleibt 2025 ein herausforderndes Jahr. Langfristige Investoren könnten Schwierigkeiten haben, klare Aufwärtstrends zu bekommen. Ein Crash ist jedoch auch unwahrscheinlich, da wir uns weiterhin in einem Zinssenkungszyklus befinden, in dem gilt: buy the dip.
Swingtrader hingegen könnten von der erhöhten Volatilität profitieren, wobei Flexibilität und ein wachsames Auge entscheidend sind.
Abschließend noch eine kleine Korrektur zu meinem gestrigen Kommentar:
Mir unterlief ein Fehler – YouTube gehört nicht zu Facebook, sondern zu Google.
US Börsen heute geschlossen
08-01-2025
Das Barometer ist jetzt wieder auf Rot gefallen.
Nvidia verdeutlicht momentan gut die bestehende Nervosität am Markt: Ein kräftiger Rückschlag, der nicht in einem Umfeld von ausgeprägtem Kaufinteresse passiert.
https://www.tradingview.com/x/Lg9Ux8T8/
Auch andere Werte der "Magic 7" haben stark nachgegeben, und die Marktbreite ist leicht gesunken.
Nach dem gestrigen Handelstag bin ich etwas skeptischer, was die weitere Entwicklung betrifft. Daher ziehe ich mich vorerst zurück und gehe in den Beobachterstatus über.
Im Beobachtermodus bleibt Zeit, sich mit anderen Themen zu beschäftigen – aktuell findet ein großes Gefecht zwischen den öffentlich-rechtlichen Medien und dem Internet statt.
Lange wurde bestritten, dass eine starke Zensur gerade alternativer Informationsquellen stattfindet. Während man offiziell von Meinungsfreiheit spricht, berichten viele Menschen hinter vorgehaltener Hand, dass es längst riskant ist, offen seine Meinung zu äußern, ohne Konsequenzen wie etwa Hausdurchsuchungen zu fürchten.
Das mittlerweile inflationäre Benutzen des Begriffs "Demokratie" durch unsere Politiker, ohne demgegenüber Inhalte zu stellen, macht mich eher misstrauisch, als das ich glaube.
Im Internet wird der Begriff sozialistische Planwirtschaft als eigentliche Staatsform genannt.
Vielleicht kommt aber der Begriff Oligarchie der aktuellen Situation näher. Große Konzerne werden immer mächtiger – auf Kosten der Bürger. Politiker erfüllen die Wünsche der Konzernlobbyisten.
Das hat selbst mit Sozialismus wenig zu tun, der zumindest theoretisch dafür sorgt, dass jeder Bürger das Nötigste hat.
Inmitten dieser Situation taucht nun ein Video von Mark Zuckerberg auf – eine echte Sensation!
Darin gibt er praktisch zu, dass die Zensur der letzten Jahre überzogen war, und erklärt, dass er nun in Zusammenarbeit mit Trump an einer Rückkehr zur Meinungsfreiheit arbeitet!!! BOOM!
Das ist ein gewaltiger Paukenschlag! Die Tagesschow oder ähnliche Medien und unsere Politik stehen vor einer großen Herausforderung.
Neben der Plattform X positioniert sich jetzt auch Facebook als Gegner der traditionellen Nachrichtensender – und damit wohl auch YouTube, das im Besitz von Facebook steht.
Und das kommt direkt von Zuckerberg selbst! Dieses Jahr beginnt in der Tat mit einem großen Knall und wir werden aufregende Zeiten erleben.
Und hier das Video von "Aktien mit Kopf" über Zuckerberg
https://www.youtube.com/watch?v=65QhI_CljS8
07-01-2025
Das Barometer ist auf Grün gesprungen, was grundsätzlich ein positives Marktumfeld bedeutet. Dennoch fehlten gestern die Anschlusskäufe, was Zweifel an der Stärke der Bewegung aufwirft. Möglich ist, dass ein weiterer Abwärtstag folgt, der vor allem schwache Hände aus dem Markt schüttelt und Raum für eine stabilere Aufwärtsbewegung schafft.
Stark präsentieren sich aktuell die Halbleiter, erneuerbare Energien und Softwarewerte – Sektoren, die oft als Wachstumsbarometer fungieren. Wenn die Marktbreite nachzieht und der Bodenbildungsprozess tatsächlich abgeschlossen ist, könnte dies ein solides Fundament für eine Fortsetzung der Rally bilden.
Kurzfristig bleibe ich noch optimistisch. Sollte sich der Markt jedoch innerhalb der nächsten zwei oder drei Tage nicht beruhigen, könnte es an Kaufinteresse fehlen. Eine zweite Ausverkaufswelle wäre in diesem Szenario vielleicht sogar hilfreich, um die Situation besser einordnen zu können.
06-01-2025
Das Barometer zeigt weiterhin rot, aber aktuell deutet vieles auf den Start einer Aufwärtsbewegung hin. Die entscheidende Frage bleibt, wie nachhaltig dieser Anstieg sein wird. Positiv zu vermerken ist, dass die Marktbreite kurzfristig zunimmt – ein gutes Zeichen, das auf ein breiteres Interesse der Investoren hindeutet.
Ein interessanter Wert für den heutigen Handel könnte die Aktie von Block (SQ) sein. Nach einer langen Phase der Bodenbildung hat die Aktie kürzlich den Ausbruch geschafft. Dies könnte der Startschuss für eine stärkere Aufwärtsbewegung sein.
Ein Blick auf das Volumen und die relative Stärke dürfte ein weiterer Hinweis dafür sein, das bei Block ein Aufwärtstrend begonnen hat.
03-01-2025
Noch bin ich mir nicht sicher, ob der Markt direkt wieder nach oben zieht. Das Barometer zeigt weiterhin rot, weshalb ich zunächst vorsichtig bleibe. Mit disziplinierter und abwartender Haltung beobachte ich, was es sonst noch an Auffälligkeiten an den internationalen Börsen gibt.
Ein besonders spannender Markt ist derzeit Argentinien. Die argentinische Börse performt seit zwei bis drei Jahren außergewöhnlich gut.
Während in der Tagesshow häufig von Schocktherapie und Armut die Rede ist, richtet sich der Blick der Finanzwelt auf das bislang offenbar erfolgreiche Experiment, das Präsident Javier Milei durchführt.
Die Inflation ist drastisch gesunken, von über 20% auf ein Niveau, das mit dem Deutschlands vergleichbar ist, und die Staatsfinanzen scheinen wieder ins Lot zu kommen.
Unabhängig davon, wie man es berichtet, bleibt ein Fakt bestehen: Wir sollen alle wissen, dass das Internet „böse“ ist und die Wahrheit nur in der Tagesshow verkündet wird.
Aber es gibt noch einen anderen Ort, der die Wahrheit zeigt: die Aktienmärkte. Dort setzen echte Investoren echtes Geld ein.
Der anhaltende Anstieg der argentinischen Börse ist kein kurzfristiges Phänomen. Es fließt kontinuierlich Kapital in die Wirtschaft, schon set mehr als zwei Jahren – ein klares Zeichen dafür, dass Investoren Mileis Kurs Vertrauen schenken.
https://www.tradingview.com/x/44jT6yL6/
01-01-2025
Frohes neues Jahr!
Man darf gespannt sein, wie sich das Jahr 2025 entwickeln wird. Kurz- bis mittelfristig bleibt die Lage allerdings äußerst ungewiss.
Das Barometer zeigt aktuell rot, was eine vorsichtige Marktstimmung signalisiert. Zwar könnte es in den nächsten Tagen einen Pullback nach oben geben, doch die Frage nach der Nachhaltigkeit eines solchen Anstiegs bleibt offen.
Es scheint sinnvoll, die weitere Entwicklung zunächst abzuwarten und keine voreiligen Entscheidungen zu treffen.
In diesem Zusammenhang möchte ich die Aktie von SEA Limited vorstellen. Dieses Unternehmen wird oft als das "Amazon Asiens" oder das "MercadoLibre Südamerikas" bezeichnet und überzeugt mit starken Wachstumszahlen.
Sollte sich ein eindeutiges technisches Setup ergeben, könnte dies eine attraktive Möglichkeit für einen Positionstrade sein.
https://www.tradingview.com/x/lJXTtw5K/
24-12-2024
Ein schönes Weihnachtsfest wünsche ich allen Lesern dieser Seite.
Obwohl, man darf ja Weihnachten bzw. Weihnachtsmarkt nicht mehr so ohne Weiteres sagen. Es schickt sich nun eher, es als Wintermarkt zu bezeichnen, um niemanden zu diskriminieren, der nicht christlichen Glaubens ist.
Mit Blick auf das Desaster in Magdeburg wirkt das geradezu grotesk.
Man stelle sich vor, man besucht mit seiner Familie einen solchen Weihnachtsmarkt und verliert sein Kind durch diesen Amokfahrer. Ein unendlicher dunkler Alptraum.
Es hieß von der US-Wahl, dass sie epochal sein würde. Ich glaube, in Europa, insbesondere in Deutschland, hat man noch nicht richtig begriffen, dass die nächsten Wahlen hier genauso entscheidend sein werden.
Also, frohe Weihnachten. Das nächste Update erscheint im neuen Jahr – es sei denn, es passiert noch etwas wirklich Außergewöhnliches.
23-12-2024
Möglicherweise ist das Ende der Talfahrt schon erreicht. Das hohe Volumen und die starke Marktbreite sprechen dafür. Zwar könnte es noch ein wenig zittrig werden, doch die Chancen auf eine Weihnachtsrally stehen gut. Aber wie immer gilt, Day by Day..
Interessant ist auch die Entwicklung in China. Ein Handelskrieg mit den USA scheint zwar möglich, doch das Aufstreben Chinas wird dadurch wohl kaum gestoppt werden. Ein Beispiel für den beeindruckenden technischen Fortschritt bietet ein Video eines chinesischen Autoherstellers, das die Fortschritte in der Branche eindrucksvoll verdeutlicht.
https://www.youtube.com/shorts/KFKik2DmfNo
Auch beim Chinesischen Index bzw. dem Hong Kong Index zeigt sich aktuell eine spannende Entwicklung. Nach einer Phase der Konsolidierung könnte ein Ausbruch unmittelbar bevorstehen.
https://www.tradingview.com/x/16lhPzZt/
Die chinesische Regierung ist m.E. mit Hochdruck dabei, die Immobilienkrise zu lösen und die wirtschaftliche Flaute zu überwinden. wobei die Flaute eher ein Jammern auf hohem Niveau darstellt. Kurz über lang wird etwas passieren, denn aktuell besteht erhöhte Gefahr der Deflation, auch wenn m.E. eine leichte Deflation über einen gewissen Zeitraum nicht so dramatisch ist. Das ein Land Inflation braucht und diese, wie bei uns, auf 2% angesetzt wird ist doch Quatsch und dient u.a. der Entschuldung des Staates. Seit einem Jahr wird ein Wert von 3% erachtet?! Reine Willkür und nicht nachvollziehbar begründet, einfach nur medial verbreitet.
Aber China wird sich mit einer dauerhaften Deflation nicht anfreunden und erst recht nicht mit einer nachlassenden Wirtschaftsdynamik.
20-12-2024
Es ist aktuell noch zu früh, um eine mögliche Entwicklung der kommenden Tage zuverlässig abschätzen zu können. Man sollte sich vorerst zurückhalten und nicht vorschnell von einem kaufbaren Dip ausgehen. Eine erste Phase der Beruhigung müsste sich zunächst klar abzeichnen, bevor man aktiv wird.
Die Weihnachtszeit hat begonnen, und es heißt, dass viele Investmenthäuser bereits in den Feiertagsmodus übergegangen sind. Doch wie viel Bewegung kann es überhaupt noch geben, wenn niemand mehr am Arbeitsplatz sitzt?
Die Antwort lautet: eine Menge. Ein spannendes Vergleichsjahr ist 2018. Damals erlebten wir pünktlich zu Heiligabend einen markanten Marktboden nach einem crashartigen Ausverkauf. In der Woche zwischen Weihnachten, normalerweise geprägt von Besinnlichkeit und Abstinenz großer Marktplayer, setzte eine steile Rally ein.
https://www.tradingview.com/x/uEwiT7EV/
Vielleicht erleben wir in diesem Jahr ein ähnliches Szenario. Der Weihnachtsmann könnte erneut für einen Tiefpunkt in den Indizes sorgen und damit ein vorzeitiges Geschenk für all jene überreichen, die noch bereit sind, abzudrücken.
Allerdings hinkt der Vergleich etwas. Derzeit kann von einem echten Ausverkauf keine Rede sein.
Es bietet sich an, die Lage entspannt zu beobachten und abzuwarten, bis erste Anzeichen einer nachlassenden Abwärtsdynamik erkennbar werden. Bis dahin heißt es: Geduld bewahren
19-12-2024
Lustig, wie sensibel der Markt auf das FED-Event reagiert hat. Die FED hat eine weitere Verlangsamung des Zinssenkungstempos bestätigt. Tatsächlich war es m.E. eher eine Bestätigung als eine Überraschung, denn es ist doch schon seit einiger Zeit klar, dass das Tempo der Zinssenkungen abnehmen wird.
Dennoch scheint das verkündete Statement anders aufgenommen worden zu sein, als viele erwartet hatten. Diese doch recht heftige Reaktion habe ich so nicht erwartet.
Möglicherweise brauchte man einfach einen Anlass, um „ein wenig Luft aus dem Sack zu lassen“.
Jedenfalls befinden wir uns übergeordnet weiterhin in einem Zinssenkungszyklus – und das bedeutet: „Buy the Dip“.
Eine langanhaltende Bärenphase erscheint unwahrscheinlich, zumal Powell betonte, dass eine Zinserhöhung insgesamt in 2025 ein unwahrscheinliches Szenario sei.
Die Strategie für die nächste Zeit lautet also: Eine Beruhigung abwarten, eine Bodenbildungsformation identifizieren und dann wieder Long einsteigen.
18-12-2024
Der Aktienappetit scheint weiterhin nicht besonders groß zu sein. Die wenigen Themen, die aktuell en vogue sind – wie Quantum Computing, KI und Co. – tragen den Markt.
Diese Titel laufen momentan wirklich gut. In einem klar bärischen Umfeld könnten sie sich nicht so stark halten, wie sie es aktuell tun.
Daher rechne ich tendenziell weiterhin mit einem Jahresendspurt, auch wenn dieser möglicherweise nicht allzu mächtig ausfallen wird.
Das bleibt jedoch nur eine Moment-Einschätzung, die Tag für Tag neu evaluiert wird. Möglicherweise brechen auch diese Titel ein oder der Gesamtmarkt beruhigt sich und zieht mit an.
Auffällig war gestern die kurzfristige Stärke bei einigen chinesischen Titeln. Heute mussten diese zwar etwas nachgeben, aber nach einer Konsolidierungsphase könnten sie durchaus erneut in eine Rally starten.
Mit vorsichtigem Optimismus warten wir ab und bringen uns in Lauerstellung.
17-12-2024
Das gleiche Lied wie gestern: Nur wenige Aktien beflügeln die Indizes, insbesondere den Nasdaq. Da kommen Erinnerungen an die Dotcom-Blase hoch. Damals zogen wenige Technologie-Aktien den Nasdaq nach oben, während der S&P 500 die Übertreibung zu jener Zeit nicht ganz mitmachte. Aber sogar der Russell 2000 konnte seinerzeit von Oktober 1999 bis März 2000 einen Gewinn von 50 % verzeichnen, aber viele Aktien blieben zurück – vor allem jene, deren Name nichts mit „Internet“ zu tun hatte. Eine Vision, die auch nur entfernt mit dem Internet verknüpft war, reichte damals aus, um Höchstperformances zu erzielen.
Was bedeutet das für die heutige Situation?
Auch heute gibt es, wie vor 25 Jahren, „heiße“ Themen wie Künstliche Intelligenz, Telekom, Cloud und Semiconductor, die uns in eine neue industrielle Ära führen.
Das heißt: Wer nicht auf diese Titel setzt, hat Pech. Die relativ stärksten Aktien haben die höchste Wahrscheinlichkeit, weiterzulaufen.
Die Indizes könnten weiter hochlaufen, getragen von wenigen Aktien. Eine Hausse, die auf tönernen Füßen steht.
16-12-2024
Auch am Freitag ist die Marktbreite nicht gestiegen. Das Barometer ist mittlerweile auf einen neutralen Zustand gefallen, nachdem es vor kurzem noch sehr positiv aussah. Noch ist nicht rot.
Dennoch zeigt sich eine interessante Anomalie: Trotz der abnehmenden Marktbreite gibt es immer noch relativ viele Aktien, die dynamisch nach oben streben. Sicher, solche Werte gibt es immer – aber die aktuelle Anzahl ist bemerkenswert hoch. Es scheint, als wäre die Risikobereitschaft der Investoren noch nicht vollständig verschwunden.
Starke Industriegruppen und Story Stocks halten weiterhin den Trend. Seit Tagen wird von einem Rücksetzer oder einer Pause gesprochen. Wenn man sich den Russell anschaut, ist dieser Rücksetzer eigentlich bereits eingetreten.
Meiner Meinung nach muss daher gar nicht mehr viel Abwärtsdynamik folgen.
Bei den Big Caps setzen die Magic 7 wieder zu einer Aufwärtsbewegung an und ziehen die Indizes mit, sodass dort kein Rücksetzer sichtbar war. Daher sehe ich auch hier aktuell keinen Grund, mit viel zusätzlicher Abwärtsdynamik zu rechnen.
Insgesamt bleibt die Situation aber unklar. Ich sehe einen weiteren unmittelbaren Aufwärtsschub mittlerweile ähnlich wahrscheinlich wie einen leichten weiteren Abwärtsschwung. Mittelfristig bleibe ich jedoch optimistisch.
13-12-2024
Die Marktbreite nimmt weiter ab. Der Aufschwung im S&P 500 wird nur noch von sehr wenigen Aktien getragen. Der Nasdaq wirkt zwar noch recht stark, doch meiner Meinung nach steht die jüngste Rally auf tönernen Füßen.
In meinem heutigen Aktien-Screening habe ich nur wenige Werte gefunden, die meinem Swingtrading-Setup entsprechen.
Mein Fazit: Bestehende Positionen allmählich abbauen und sich auf einen möglichen leichten Rücksetzer in den Märkten vorbereiten.
Möglicherweise bewegen wir uns dennoch über die Weihnachtszeit weiterhin seitwärts oder sogar leicht aufwärts. Chance-Risiko-technisch ist es jedoch nicht die Zeit, um sich weit aus dem Fenster zu lehnen.
Mit nur 20% steigenden Aktien gestern haben wir eine äußerts geringe Antizipation, nur wenige Aktien sind gestiegen.
11-12-2024
Es könnte möglicherweise etwas ungemütlich werden an den Börsen, aber es muss nicht zwangsläufig so kommen.
Die Marktbreite des S&P 500 nimmt weiterhin ab, was bedenklich ist, während sich der Russell 2000 noch relativ stark zeigt.
Es gibt sicherlich eindeutigere Situationen, um Positionen aufzubauen. Man könnte den Börsen-PC also einfach abschalten und stattdessen auf Weihnachtsfilme umschalten und warten bis es klarer wird. Alternativ könnte man zur Tagesshow switchen, da geht es auch häufig sachlich und vor allem lustig her.
Aber eine Sache gibt es aktuell an der Börse doch, die sich lohnt, genauer zu betrachten: die Aktie Satellogic (SATL).
https://www.tradingview.com/x/HmVr4iMz/
Diese könnte in den nächsten Jahren einen enormen Aufwärtsschub erfahren. Grund dafür ist die Nominierung von Herrn Lutnick zum zukünftigen Handelsminister der USA.
Während sich die Demokraten in der letzten Regierungsperiode durch Insiderwissen, Korruption und Intrigen bereichert haben, sind nun die Republikaner an der Reihe. In dieser Hinsicht brauchen wir uns keine Illusionen zu machen – Altruisten findet man in der höchsten Politik nur noch selten.
Solange es den Bürgern gut geht, könnte man fast sagen, dass es akzeptabel ist, wenn sie ihre Positionen ausnutzen. Kritisch wird es jedoch, wenn dies auf Kosten der Bürger geschieht.
Warum Satellogic so interessant sein könnte, steht in diesem ausführlichen Artikel.
https://uncutnews.ch/howard-lutnick-und-die-beschlagnahmung-des-handelsministeriums/
Auch werden weitere Verquickungen der republikanischen Eliten aufgezeigt, die eigentlich nicht nur republikanisch sind.
09-12-2024
Heute und morgen bin ich auf Reise.
Nächste Update am Mittwoch, den 11.12.2024
06-12-2024
Jetzt dürfte die Luft allmählich heraus sein. Die Marktbreite nimmt schon seit einigen Tagen immer weiter ab, obwohl die großen Indizes noch steigen. Diese Divergenz könnte ein Vorbote für eine Pause oder einen Rücksetzer sein. Auch unser Barometer beginnt nun, von den Höchstwerten zu fallen.
Mittelfristig scheint noch Spielraum nach oben zu bestehen. Für das Jahr 2025 könnte die Aktie T. Rowe Price interessant sein.
Dieser Wert hat eine langfristige Bodenbildung abgeschlossen und gehört zu den Unternehmen, die schon lange erfolgreich am Markt sind. Trotz einiger Rückschläge kennt dieser Investment-Manager-Titel über die Jahrzehnte hinweg vor allem eine Richtung: links unten nach rechts oben – ein echter LURO-Wert.
Wer nicht ständig aktiv traden möchte, könnte die Aktie als Positionstrade für das Jahr 2025 ins Depot legen und ein Kursziel von 20 % ins Auge fassen. Dieses Potenzial dürfte die Aktie in den kommenden Monaten bieten, bis Ende 2025 womöglich mehr, wenn die Börsen nicht crashen.
Manchmal kann man es auch einfach halten. 😊
05-12-2024
Es ist wirklich verrückt: Die Kurse der Big Caps befinden sich in einer extrem überkauften Phase. Die Technologiewerte ziehen die Märkte nach oben, und das nicht nur die Magic 7 allein. Kein Wunder – die Welt und der Fortschritt brauchen Computer, Internet und Software. Diese Branchen glänzen derzeit mit starken Quartalszahlen.
Auch der DAX beeindruckt mit einer enormen Rally. Die wirtschaftliche Flaute scheint ihm nichts anzuhaben. Wahrscheinlich feiern die Börsianer bereits den möglichen Ausgang einer anstehenden Kanzler-Neuwahl. Eine interessante Nachricht dabei: Herr Merz schließt Herrn Habeck offenbar nicht mehr als möglichen Wirtschaftsminister aus.
Vor kurzem skizzierte ich ein Bild eines herbeigeführten Kollapses in Deutschland, gefolgt von einem Ausverkauf an US-Investoren. Merz und Habeck wären doch ein wahres Dream-Team: Der eine verursacht "zufällig" den Kollaps, während dem anderen gute Beziehungen zu BlackRock und somit zu potenziellen Investoren nachgesagt werden. Damit wäre der rote Teppich perfekt ausgerollt.
Aber wie immer: Die Wähler bekommen, was sie bestellt haben.
Und man sollte es positiv sehen – nach einem Ausverkauf geht es bekanntlich oft steil nach oben. Genau wie nach dem zweiten Weltkrieg. Nach dem alles in Schutt und Asche lag, die Patente und Technologien weggeschafft wurden, kam der wirtschaftliche Aufschwung.
Dass der DAX aktuell so stark performt, ist dennoch ein wenig überraschend. Oder vielleicht auch nicht, denn das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des DAX ist immer noch nicht so hoch wie das des S&P 500, sogar eher moderat. Von daher passt der fundamentale Hintergrund.
Ich halte viel von dem Spruch: "Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht". Es impliziert in gewisser Weise die Trägheit der Menschen. Noch ist ja alle sin Ordnung, warum also kein Rally?
04-12-2024
Die Marktbreite ist schwach, doch das Barometer steht auf dem höchsten Wert, den es erreichen kann. Das wirkt paradox.
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder fällt der Markt und lässt das Barometer schnell abkühlen, oder der Gesamtmarkt zieht wieder bzw. weiter an.
Aktuell scheint eine überkaufte Situation vorzuliegen aber eher im SP500 und Russell2000. Wie bereits vor einigen Tagen erwähnt, ist der Nasdaq gerade aus einer kleinen Range ausgebrochen.
Der Nasdaq setzt sich hauptsächlich aus Technologiewerten zusammen. Wenn diese weiter anziehen, könnte das bedeuten, dass der Gesamtmarkt folgt.
Wachstumswerte, insbesondere Technologie und die Marktführer der aktuellen Hausse, führen in der Regel das Feld an. Wenn diese stark bleiben, ist das ein positives Zeichen. Sollten sie jedoch als Erste anfangen zu schwächeln, wäre das ein klar negatives Signal.
In eigener Sache. Der neue Ausbildungskurs ist da. Schwerpunkt ist "die richtige Aktie finden".
Hier gibt es weitere Infos :
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03-12-2024
Ein unklarer Tag zeigte sich gestern. Der S&P 500 und der Russell 2000 verharrten nahezu auf der Stelle, während der Nasdaq deutlich zulegen konnte – angetrieben durch die „Magic 7“.
Insgesamt war die Marktbreite jedoch schwach:
Neben den „Magic 7“ führten Halbleiterwerte das Feld an. Deren Performance war zuletzt recht schwach. Es scheint eher nach einer Akkumulation dieser Werte auszusehen, das heißt, sie wurden auf niedrigem Niveau eingesammelt. Die gestrige Marktbewegung deutet jedoch nicht auf eine starke Nachfrage hin.
Für Swing-Trader empfiehlt es sich daher, auf eine weniger überkaufte Situation zu warten.
Aber nicht nur die Halbleiter zeigten Stärke – auch die Branche „Chemical Agriculture“ stach hervor. Diese hatte zuletzt deutliche Verluste hinnehmen müssen, doch möglicherweise erleben wir hier ein Erwachen.
Einer der stärksten Werte aus diesem Industriesektor ist CF. Die Aktie hat eine langfristige Bodenbildung abgeschlossen und scheint nun einen Aufwärtstrend zu starten. Sicherlich eine interessante Gelegenheit für die kommenden Monate.
https://www.tradingview.com/x/vzZUzaxz/
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02-12-2024
Gute Nachrichten: Ein US-Investor hat Interesse bekundet, Nord Stream 2 zu kaufen. Er begründete dies damit, dass es eine einmalige Gelegenheit sei, die europäische Gasversorgung zu kontrollieren.
Auf diese Idee ist die deutsche Regierung offenbar nicht gekommen – oder man könnte sagen, sie durfte nicht. Sich souverän gegenüber unseren Kolonialherren zu zeigen, ist sicherlich nicht im Interesse des Kolonialherren.
Wenn Herr Biden neben Herrn Scholz auf einer Presseerklärung steht und verkündet, dass Nord Stream 2 ein Ende finden wird, dann ist das so. Und wehe, es wird widersprochen.
Wenn US-Unternehmen nach der Zerstörung Interesse daran zeigen, zentrale Versorgungsinfrastrukturen Europas zu übernehmen, soll dies ebenfalls klaglos akzeptiert werden. Sollten die Gaspreise infolgedessen steigen, ist auch das hinzunehmen. Warum sollte sich die eigene Regierung um so etwas kümmern?
Warum also gute Nachrichten?
Am Ende wird alles gut, auch wenn es noch ein Weilchen dauern wird.
Wahrscheinlich steht nicht nur die Gasversorgung, sondern auch weitere elementare Teile der europäischen – insbesondere der deutschen – Wirtschaft vor einer möglichen Zerstörung. Initiierte Zerstörung und Pleiten mit anschließendem Ausverkauf scheinen Szenarien zu sein, die sich abzeichnen könnten.
Mit einer Fortsetzung der aktuellen Regierungspolitik in den nächsten Jahren, auch wenn diese lediglich in anderen Farben daherkommt, könnten in den nächsten Jahren zahlreiche „Filetstücke“ der deutschen Wirtschaft zur Versteigerung stehen. Dann werden nicht nur US-Investoren günstig zuschlagen.
Doch nach diesem tiefen Tal könnte es besser werden. Geschichte zeigt, dass nach solchen Phasen häufig eine "plötzliche" Rückbesinnung auf alte Werte erfolgt, also nach dem der Ausverkauf vollzogen wurde.
Ein "plötzlicher" Wechsel der Regierung könnte dann eine Renaissance der freien Marktwirtschaft bringen.. Und dann geht es wieder aufwärts, das sind die guten Nachrichten.
Friedrich Merz hat uns bereits auf härtere Zeiten vorbereitet, indem er unter anderem von Steuererhöhungen und der Mobilisierung von Sparvermögen spricht. Er schwört uns auf Krieg ein usw. und sofort, er kündigt also jetzt schon harte Zeiten an und macht nicht einmal den Versuch, es zu verbergen. Früher wurde auf Wählerfang gegangen, in dem man mit Geschenken und Versprechungen lockte. Aber da die Altparteien eh immer irgendwie eine Koalition bilden werden und damit die Mehrheit erreichen, sind Versprechungen nicht mehr notwendig.
Doch nach einigen Jahren des Aushaltens könnte der Aufschwung dann kommen. Geschichte wiederholt sich, und ein „Ausverkauf Deutschlands“ wäre nicht das erste Mal.
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28-11-2024
Die US Börsen sind heute geschlossen. Morgen ist der Handel begrenzt auf einen halben Tag.
Nächstes Update am Montag, den 2. Dezember, dann heißte es startklar für die Weihnachtsrally, hoffentlich :-)
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27-11-2024
Chinesische Aktien standen zuletzt stark unter Druck, doch es gibt Anzeichen für eine mögliche Trendwende. Im Hang Seng Index ist heute eine relativ klare Trendkerze nach oben entstanden, die auf eine Stabilisierung hindeuten könnte. Möglicherweise sehen wir den beginn einer Bodenbildung.
Einige chinesische Unternehmen haben sich bereits leicht gegen den Abwärtstrend erholt bzw. haben diese Werte keinen Abwärtstrend ausgebildet. Werte wie Qfin oder Lexfin brechen nun aus ihrer Seitwärtslage aus.
Aber nicht nur Finanzdienstleister bilden relative Stärke aus, sondern auch andere Industriegruppe und Aktien, wie z.B. die Full Truck Allinace.
Es deutet vieles darauf hin, dass wir möglicherweise bei chinesischen Aktien eine Bodenbildung erleben. In der Folge könnte es zu einer zweiten Rallye kommen, ähnlich wie wir sie vor kurzem erlebt haben.
https://www.tradingview.com/x/JKYbZBSZ/
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26-11-2024
Das Barometer ist so grün wie lange nicht mehr – kein Wunder, die Indizes steigen, insbesondere die Small- und Midcaps. Kurzfristig befinden wir uns in einer überkauften Phase, ein Rücksetzer ist wahrscheinlich. Mittelfristig sollte es jedoch weiter nach oben gehen.
Aktuell überschlagen sich die Nachrichten wegen einer möglichen Eskalation in der Ukraine. Meine Einschätzung: Es ist (hoffentlich) bald vorbei. Meiner Meinung nach passt eine Eskalation nicht ins aktuelle Weltgeschehen. Trump ist nicht auf einen Krieg aus, die BRICS gewinnen an Stärke, und die einzigen, die noch Stimmung machen, sind deutsche Politiker wie CDU-Chef Merz und Frau Strack-Zimmermann, die kürzlich zum „Sexiest Man Alive“ gekürt wurde, der Hammer :-))) einfach nur köstlich.
https://www.emma.de/artikel/sexist-man-alive-2024-geht-strack-zimmermann-341357
Aber geopolitisch gesehen: Wen interessiert eigentlich noch, was solche Figuren erzählen?
In eigener Sache. Der neue Ausbildungskurs ist da. Schwerpunkt ist "die richtige Aktie finden".
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22-11-2024
Heute möchte ich meinen Kommentar mit einem lustigen Zitat des argentinischen Präsidenten Milei beginnen:
"Wenn Geld drucken die Armut besiegen würde, dann würde das Drucken von Diplomen auch die Dummheit besiegen."
Der Mann hat zweifellos das Geldsystem verstanden, denn Geld schöpfen kann schon für Wohlstand sorgen aber nur wenn es in die Produktivität und nicht in den Konsum fließt.
In Deutschland werden die Stimmen für die Aufnahme neuer Schulden immer lauter. Doch die Frage bleibt: Wo landen diese Schulden?
Ein großer Teil fließt vermutlich in die Rüstung – Raketen und Panzer – oder ins Sozialsystem, von wo es dann indirekt in das Ausland abfließt. Es erinnert fast an das inflationäre Drucken von Diplomen: viel Quantität, fragwürdige Qualität.
Wer die Möglichkeit hat, kann sich entspannt zurücklehnen und den Kollaps beobachten. Leider haben viele diese Option nicht. Für sie könnte bald eine neue Herausforderung in Form steigender Inflation bevorstehen, denn der Euro verliert zunehmend an Wert.
Das bedeutet teurere Importe, was den Preisdruck anheizt.
Vielleicht liege ich aber falsch – schließlich hat die "Tagesshow" erklärt, dass ein schwacher Euro gut für die Wirtschaft sei. Und die Zielmarke für die Inflation liegt ja bei 2%. Aber warum eigentlich 2%? Warum überhaupt eine eingebaute Inflation? Das scheint eine Frage zu sein, die kaum jemand zufriedenstellend beantwortet.
Kommen wir zu den Märkten:
Das Barometer hat sich wieder etwas erholt. Allmählich nimmt die Marktbreite zu, was bedeutet, dass nicht nur wenige Aktien, wie etwa die Big Caps, den S&P 500 antreiben.
Besonders auffällig ist die Stärke der Small- und Midcaps, wie beispielsweise im MDY. Auch der Wachstumswerte-ETF FFTY zieht wieder stark an.
Meiner Meinung nach befinden wir uns weiterhin in einer Distributionsphase, allerdings scheint dies eher die Big Caps zu betreffen. Small- und Midcaps zeigen hingegen charttechnisch ein recht positives Bild.
Obwohl die Medien lauthals betonen, dass der Buffett-Indikator bereits über seinem oberen Anschlag liegt, sollte man sich nicht gegen den bestehenden Trend stellen.
Wenn Unsicherheit besteht, man aber dennoch partizipieren möchte, ist es ratsam, auf Momentum-Aktien aufzuspringen und nicht auf Nachzügler zu setzen – in der Hoffnung, günstig einzusteigen. Momentum bleibt der Schlüssel. 🚀
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25-11-2024
Die Märkte feiern die Ernennung von Scott Bessent zum neuen US-Finanzminister. Diese Nachricht hat sowohl den Aktien- als auch den Anleihenmärkten Auftrieb gegeben.
Interessant ist, wie schnell sich die Narrative in den Medien anpassen: Noch vor Kurzem hieß es, die Anleihen würden weiter fallen und die Inflation außer Kontrolle geraten. Nun, mit dieser neuen Entwicklung, könnte sich die Erzählung ändern.
Es scheint, dass sich eine klarere Strategie abzeichnet. Wie ich hier schon oft beschrieben habe, wird Trump wohl kaum radikale Maßnahmen wie drastische Zollerhöhungen umsetzen, die die Inflation weiter anheizen könnten. Schließlich war die hohe Inflation einer der Hauptgründe für seine Rückkehr ins Amt – und er hat fest versprochen, diese zu stoppen. Es wäre also kontraproduktiv, wenn seine Politik das Gegenteil bewirken würde.
Trumps Team wird die Wirtschaft und Inflation im Auge behalten, vermutlich mit einer Kombination aus behutsamer Zollpolitik und gezielten Maßnahmen, um die Wirtschaft zu stabilisieren und Ausgabenkürzungen im Staatsapparat.
Ein weiteres spannendes Thema ist die mögliche Zinssenkung. Die US-Wirtschaft zeigt erste Anzeichen einer Abkühlung, was die Fed wohl früher oder später zum Handeln zwingen wird.
Sollte die Inflation in den Griff bekommen werden, könnte der Fokus wieder stärker auf das Wachstum gelenkt werden. Ohne Zinssenkungen droht nämlich nicht nur eine Stagnation, sondern möglicherweise sogar Deflation.
Mit Blick auf die Märkte eröffnen sich durch die aktuellen Entwicklungen interessante Chancen, insbesondere bei US-Small- und Midcaps. Diese zeigen oft eine höhere Sensibilität gegenüber konjunkturellen Veränderungen und könnten von einer national ausgerichteten Wirtschaftspolitik besonders profitieren.
https://www.tradingview.com/x/dZZ6JFRj/
In eigener Sache. Der neue Ausbildungskurs ist da. Schwerpunkt ist "die richtige Aktie finden".
Hier gibt es weitere Infos :
21-11-2024
Diese Woche stehen keine wichtigen Wirtschaftsdaten mehr an, doch die Eskalationsmöglichkeiten in der Ukraine mahnen zur Vorsicht.
Berichten zufolge hat Putin die Geduld mit den Provokationen verloren, während die Demokraten in den USA noch jede Gelegenheit nutzen, eine weitere Eskalation herbeizuführen, solange sie noch im Amt sind.
Unsere verantwortlichen Politiker in Europa scheinen leider im gleichen Ton zu agieren. Außenministerin Baerbock droht China mit Konsequenzen, weil China Drohnen an Russland liefert – während Deutschland selbst gerade 4.000 KI-gesteuerte Drohnen in die Ukraine geschickt hat??
Ich frage mich wirklich, was in Berlin geraucht wird. Gibt es dort keinerlei Selbstreflexion?
Ein Gegenschlag seitens Putin könnte jederzeit erfolgen – ob nachts oder tagsüber. Wer dann voll investiert ist, riskiert erhebliche Verluste, da die Märkte in einem solchen Fall schnell um mehrere Prozent abrutschen könnten. Daher ist weiterhin Vorsicht angebracht.
In eigener Sache. Der neue Ausbildungskurs ist da. Schwerpunkt ist "die richtige Aktie finden".
Hier gibt es weitere Infos :
20-11-2024
Trotz der starken Trendkerze im Russell blieb die Marktbreite unterdurchschnittlich. Der S&P 500 wurde hauptsächlich von den Big Caps getragen, allen voran "Nivea". Die Anzahl der gestiegenen Aktien lag bei mageren 57%.
Starke Sektoren waren neben Technologie und Kommunikation auch Consumer Defensive und Utilities. Dass Technologie und Kommunikation führten, überrascht wenig, da die Magic 7 in diesen Sektoren enthalten sind.
Insgesamt wirkt der Anstieg jedoch wie ein nicht nachhaltiger Bounce. Aus meiner Sicht bleibt hohe Alarmbereitschaft geboten. Es ist zwar möglich, dass die kürzlich erreichten Hochs erneut getestet werden, aber ebenso gut könnte die Bewegung schon auf halber Strecke ins Stocken geraten.
Das Chance-Risiko-Verhältnis ist derzeit nicht ausgewogen – zumindest nicht für Positions-Trader oder solche, die ihre Positionen länger halten möchten. Für einen kurzen Dip-Trade war gestern jedoch eine gute Einstiegsmöglichkeit gegeben.
Es heißt offiziell, dass die Wirtschaft in den USA robust ist. Ob das wirklich so ist, kann ich schwer beurteilen, Ich kann mein Urteil auf der Basis unterschiedlichen Informationsquellen fällen. Aus offiziellen Statistiken, „YouTube Informationen“, die Kurse sämtlicher Assets und natürlich die „Tagesshow“ als allererste Quelle der sachlichen und unparteiischen Berichterstattung.
Ein Kurs besagter Assets bzw. Rohstoffe schwächelt aktuell ziemlich auffällig: das Öl.
In einer wirtschaftlichen Expansion ist das ungewöhnlich. Natürlich gibt es mehrere Einflussfaktoren, die hier hineinspielen, wie z. B. der kürzliche Beschluss der OPEC, die Fördermengen nicht zu reduzieren, sondern sogar leicht auszuweiten. Dennoch könnte dies ein Hinweis auf die tatsächliche wirtschaftliche Verfassung sein.
Im Gegensatz dazu steht Gas kurz vor einem möglichen Ausbruch. Das ist eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass CDU und Grüne in Mannheim für die Stilllegung des Gasnetzes gestimmt haben, Das beduetet weniger Nachfrage. 😅 Alter Schwede, da wird den Deutschen noch einiges bevorstehen, wenn bei der nächsten Wahl Herr Merz mit den Grünen zusammen regiert. 🙈
In eigener Sache. Der neue Ausbildungskurs ist da. Schwerpunkt ist "die richtige Aktie finden".
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19-11-2024
Der Markt versuchte gestern einen Bounce, doch am Ende fiel dieser recht mager aus. Interessant sind die Industriegruppen, die gestern noch am ehesten zulegen konnten. Es handelte sich tendenziell um defensive Werte, auch wenn einige Technologietitel darunter waren.
In einem optimistischen Umfeld sieht das Verhältnis anders aus: Dort steigen typischerweise Technologie- oder allgemeine Growth-Titel stärker, während defensive Sektoren eher vernachlässigt werden.
Daher halte ich an der Meinung fest, dass wir uns in einer Distributionsphase befinden. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Markt nicht auch mal für ein paar Tage nach oben gehen kann.
Derzeit lassen sich defensive Titel gut als Tradingkandidaten berücksichtigen, insbesondere die Gruppe der Versorgeraktien.
Mittlerweile haben diese fast ihren "Langweiler"-Status abgelegt und sind zu einem Wachstumssektor geworden.
Der zunehmende Strombedarf, insbesondere durch den Einsatz von KI, könnte dazu führen, dass die Versorger zukünftig alle Hände voll zu tun haben, um den benötigten Strom bereitzustellen.
Eine interessante Anlageidee mit Perspektive: einerseits defensiv, andererseits mit Potenzial – genau das Richtige im aktuellen Marktumfeld. In unserem Musterportfolio haben wir uns daher gestern im dreifach gehebelten Titel USTL positioniert.
https://www.tradingview.com/x/VNZGsuUI/
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18-11-2024
Scheinbar bestätigt sich die Annahme, dass wir uns in einer Distributionsphase befinden. Die einstigen Zugpferde verlieren allmählich an Dynamik.
In einer solchen Phase sollten hingegen defensive Werte Boden gutmachen. Dazu zählen Unternehmen wie Procter & Gamble oder andere Consumer-Staples-Titel. Auch Versorgeraktien und der Healthcare-Sektor gelten traditionell als defensive Werte.
Aktuell tut sich der Healthcare-Sektor jedoch schwer. Diese Aktien haben einen starken Einbruch erlitten, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass Kennedy Junior zum Gesundheitsminister ernannt wurde.
https://www.tradingview.com/x/xq7apQKZ/
Er hat angekündigt, gegen die Lebensmittel- und Pharmaindustrie vorzugehen und Amerika wieder gesund zu machen! Wow
Diese Aussage impliziert ja beinahe, dass die Pharmaindustrie zuvor die Menschen krank gemacht hat – eine paradoxes Bild.
Nun, wenn die Pharmaindustrie in den letzten Jahrzehnten tatsächlich gute Arbeit geleistet hat, frage ich mich: Warum fallen die Aktien dann so stark?
Eigentlich sollten sie doch nichts zu befürchten haben, oder?
Auf der anderen Seite ist der starke Einbruch bisher noch nicht außergewöhnlich tief. Es fällt nur auf, dass der Einbruch zum "falschen" Zeitpunkt stattfindet. Zu einer Zeit, bei der sich dieser defensive Sektor normalerweise eher gut behauptet.
Mittlerweile haben politische Börsen keine kurze Beine mehr. Gerade in der heutigen Zeit ist die Vermischung der Politik, Hochfinanz und Lobbyisten leider sehr ausgeprägt.
Vielleicht bietet sich gerade jetzt eine Kaufgelegenheit der Pharmatitel? Die neuen Impf-Technologien werden in den öffentlichen Medien als der ultimative Heilsbringer dargestellt. Wenn dem so ist, könnten die Aktien aus diesem Bereich einen beeindruckenden Turnaround erleben.
Nun ja, die Leser dieses Kommentars wissen, was ich von Turnarounds halte: Solange ein Chart keinen beginnenden Aufwärtstrend zeigt, bleibe ich skeptisch.
Aber Healthcare ist nicht gleich Healthcare und so gibt es doch eine Untergruppe, die sogar eine konkrete Kaufgelegenheit darstellen würde.
https://www.tradingview.com/x/34TQ4o7T/
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15-11-2024
Wie weit Gold noch fallen wird, ist schwer zu sagen. Betrachtet man die makroökonomische Lage, hat sich nicht viel geändert – abgesehen davon, dass Trump möglicherweise die Schuldenpolitik der USA bremsen wird. Das könnte die Sorgen um einen schwächelnden Dollar verringern und somit kurzfristig Druck auf den Goldpreis ausüben. Die Headlines in den Medien gehen zwar von einer extremen Ausweitungen der Schulden aus, aber ich denke das beleibt moderat. Sie konzentrieren sich auf die Ausgabenseite, wie ein Unternehmer das eben macht. Das bringt häufig viel mehr als den Umsatz versuchen zu steigern. Das verstand die ehemalige US Regierung nicht, sowie die Europäischen auch nicht, die denken eher darüber nach, wie man dem Bürger noch mehr Geld abpressen kann. Und das die Steuersenkungen gegen finanziert müssen ist auch Blödsinn. Schlaue Füchse haben ermittelt, das jeder Statt mit einer Besteuerung von a. 15% auskommt. D.h. wenn ich kein künstlich aufgeblähten Staatsapparat habe, der nur das Drangsalieren des Volkes als Aufgabe hat, dann kommt man tatsächlich mit einer Steuerquote von 15% aus.
Und das reicht aus, um sich die tollsten Straßen und Infrastrktur zu leisten. Mega moderne Kindergärten und Schulen können so betrieben werden, in den die Kinder sogar etwas lernen und Talente gefördert werden. Naja, wir wissen alle, wie der Hase läuft (noch)...
Zurück zum Gold:
Mittel bis langfristig bleibt Gold attraktiv. Historisch hat es durchschnittlich etwa 8% pro Jahr über die letzten 50 Jahre erzielt, was ein stabiler Wert ist. Das wird sicherlich so bleiben.
Silber zeigt derzeit relative Stärke gegenüber Gold, was darauf hindeuten könnte, dass es kurzfristig besser performen könnte.
Ob Gold sich in einer Konsolidierungsphase befindet oder noch weiter fällt, könnten die Goldminenaktien als Indikator zeigen. Diese haben zuletzt kräftige, also zu kräftige, Rücksetzer erlebt, was darauf schließen lässt, dass in den kommenden Wochen oder Monaten keine neuen Allzeithochs für Gold zu erwarten sind.
Vielleicht ist es derzeit tatsächlich sinnvoller, das Augenmerk auf das "schwarze Gold" zu legen. Die US-amerikanische Ölbranche dürfte vom Sieg Trumps profitieren, was sich bereits in den Kursen vieler Ölaktien zeigt.
Unternehmen wie MPLX, das eine Dividendenrendite von 7,5% bietet und dennoch von einem Hoch zum nächsten eilt, fallen dabei besonders auf. Dies geschieht trotz der aktuell niedrigen Ölpreise – ein Zeichen von relativer Stärke. Sollte diese Stärke der Öl-Aktien anhalten, könnte das ein Zeichen sein, dass der Ölpreis bald wieder anzieht. Aktuell notiert der Ölpreis an einer bedeutenden Unterstützung.
Ölpreis
https://www.tradingview.com/x/amDYQe6J/
MPLX
https://www.tradingview.com/x/fbamIsGg/
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14-11-2024
Aktuell gibt es einige Gewinner, aber viele Aktien, die nicht wirklich zulegen, sich kaum bewegen oder nicht am jüngsten Aufwärtstrend teilhaben können. Das wird besonders im S&P 500 deutlich, wo die Luft zunehmend dünner wird und die Marktteilnahme sichtbar abnimmt. Im Russell 2000 sieht es hingegen etwas besser aus.
Blickt man auf die internationalen Märkte, wird schnell klar, dass der Aufwärtstrend dort bereits seit einigen Wochen ins Stocken geraten ist – beispielsweise in Europa, im DAX, CAC oder im italienischen Index. Auch wenn die Schwäche der europäischen Indizes mich wenig überrascht, aber an der Hausse 2023 konnten sie durchaus teilnahmen. Man kann sich ja auch alles schlecht reden, obwohl es nicht so ist.
Ähnlich sieht es in Japan aus, wo der Index ebenfalls an Glanz verloren hat.
https://www.tradingview.com/x/XXOVSklP/
https://www.tradingview.com/x/bMzhvOQA/
Obwohl die US-Märkte sich noch in einem vorbildlichen Aufwärtstrend befinden, scheinen wir uns insgesamt in einer übergeordneten Distributionsphase zu befinden.
Das Gemeine an Distributionsphasen ist, dass die Mehrheit der Aktien bereits sinkt, während nur wenige den Markt oben halten. Optisch sieht es nach einer Seitwärtsphase aus oder sogar in vielen Fällen nach einem Aufwärtstrend. In der DotcomBlase haben wenig Aktien Kursexzesse hingelegt aber die Marktbreite nahm schon lange vor dem Climax ab. Die Blase entstand durch wenige Aktien. Die endgültige Umkehr bzw. das Markttop ist schwer zu timen. Am besten man hängt sich in die übertriebene Aktien hinein oder man hält sich komplett heraus. Nachzügler sind die schlechteste Wahl.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das eigene Portfolio genau diese wenigen Gewinner in einer Distributionsphase enthält, ist statistisch gering. Daher besteht das Risiko, dass man frustriert ist, weil der Markt steigt, man selbst aber nicht davon profitiert.
Das ist jedoch typisch für solche Phasen. Oft greift man dann zur Brechstange, um doch noch teilzuhaben. Das beste Mittel in solchen Situationen ist, die Indizes aus dem Fenster zu hauen. Vergleiche machen oft unnötig unruhig, obwohl man vielleicht mit den bereits realisierten Gewinnen zufrieden sein könnte.
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13-11-2024
Trump ist böse – das erfahren wir spätestens durch die "neutrale" Berichterstattung der Tagesschau ;-)
Aber die Medien und Politik haben es z.Z auch wirklich nicht einfach. Und zu allem Überfluss ist nun auch noch das Papier ausgegangen...
Aber vielleicht ist „böse“ nicht das richtige Wort, aber ein bisschen ist womöglich dran. Mit dem Slogan „America First“ zog er vor acht Jahren in den Wahlkampf; jetzt will er „America great again“ machen. Doch das bedeutet wohl nicht nur den Fokus auf Innenpolitik und Wirtschaft.
Vielmehr gehe ich davon aus, dass Trump beide Ziele verfolgt: Amerika sowohl national als auch weltweit groß zu machen. Und dieses einmischen würde ich nicht als böse bezeichnen aber er wird mitspielen wollen und zwar mit knallharter Kante aber auch im Sinne des Volkes der USA.
Das heißt: Wir werden vermutlich keine gnadenlosen Zölle sehen, die zu Konflikten mit allen Handelspartnern führen. Stattdessen wird er die Stärke der USA gezielt einsetzen, um Amerikas Einfluss weltweit zu wahren oder sogar zu erweitern.
Ein zentrales Wahlversprechen ist das Stoppen der Inflation, und ich denke, Trump weiß, wo die Ursachen liegen und wird entsprechend handeln. Dazu gehört sicher nicht, den Immobiliensektor künstlich mit Kreditschöpfung aufzublähen oder Geld ohne Grenzen zu drucken.
Ebenso wenig sind unkontrollierte Strafzölle hilfreich, wenn sie den wirtschaftlichen Motor ins Stocken bringen.
All die Ängste, die die Medien schüren, dürften sich (hoffentlich) nicht bewahrheiten.
Die Zinsen sollen laut Ankündigung nicht unter 4 % fallen – das ist eine Aussage, mit der die Wirtschaft arbeiten kann. Das entspräche drei weiteren Zinsschritten zu 25 Basispunkten.
Für langfristige US-Anleihen ist das aktuelle Niveau daher als fairer Wert anzusehen; es ist wahrscheinlich, dass die Anleihen für längere Zeit um dieses aktuelle Niveau pendeln.
Vor Kurzem erwähnte ich die Ölwerte, die in meinem Screening-Prozess weiterhin täglich auftauchen. Trotz fallendem Ölpreis halten sich die Energiewerte recht stabil und bilden eine große Base aus. Normalerweise läuft der Aktiensektor den Rohstoffen voraus, was vermuten lässt, dass der Ölpreis auch seinen fairen Wert erreicht haben könnte oder sogar ein bisschen anzieht. Den ERX-ETF halte ich nach wie vor für eine interessante Trading-Gelegenheit.
https://www.tradingview.com/x/lEY9qDNG/
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12-11-2024
Morgen kommen die neuen CPI-Daten heraus, also die aktuellen Inflationszahlen. Laut dem Fed Watch Tool ist die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung in den letzten Tagen von 80% auf 65% gesunken (Stand gestern). Für langlaufende Anleihen bedeutet dies, dass sie voraussichtlich auf dem aktuellen Niveau verharren werden – es sei denn, die Aktienmärkte beginnen stark zu fallen, was dann zwangsläufig zu sinkenden Zinsen führen könnte und damit wieder zu steigenden Anleihekursen.
Ob die Inflation weiter steigt, lässt sich schwer abschätzen. In den Medien wird das Thema rauf- und runterdiskutiert – erst hieß es, Trump öffne den Geldhahn, dann wieder doch nicht.
Marc Faber hat es treffend formuliert: Die Inflation, die „benötigt“ wird, wird berechnet. Natürlich alles im Rahmen, große Abweichungen würden m.E. auffallen, wenn wir mal die grundsätzliche Berechnungs-Methode nicht in Frage stellen.
Morgen kommen also die Inflationszahlen, ich bin gespannt. Ich halte mein Exposure gering, da eine plötzliche, stärkere Inflationserhöhung eine klare Antwort auf die Frage nach der künftigen Zinsentwicklung liefern würde. In diesem Fall würden die Zinssätze langsamer, aber dennoch abwärts tendieren und das gibt sicherlich einen Dämpfer für die Aktien.
Inoffiziell sehe ich aber auch das Interesse der USA an einem weiterhin starken Dollar, denn das ist genau das, was die USA aktuell brauchen, Vertrauen und Stärke. Derzeit gelingt das auch recht gut, da viele andere Währungen gegenüber dem Dollar an Wert verlieren, da sich diese im Zyklus sinkender Zinsen befinden.
Die USA berichten offiziell über eine robuste Wirtschaft, doch der jüngste Stellenzuwachs findet überwiegend in Behörden und im Beamtenapparat statt, was letztlich eher kontraproduktiv ist, unproduktive Ausgaben für den Staatshaushalt.
Mit dem angekündigten Kahlschlag von Musk und Trump könnte es bald zur Freisetzung von „Beamten“-Jobs kommen, was in Folge dann bald zu Deflations- statt Inflationsdruck führen würde.
Fazit: Auf Sicht werden die Zinsen fallen. Dennoch erwarte ich für die Aktienmärkte eine volatile Seitwärtsphase.
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11-11-2024
In den Finanzmedien häufen sich derzeit die Warnungen vor einem möglichen Bärenmarkt: Es heißt, dass die US-Wirtschaft langfristig wieder wachsen wird, doch kurzfristig bis mittelfristig stehen wohl harte Einschnitte bevor.
Auch Investoren-Legenden wie Warren Buffet oder der omnipräsente Markus Krall verkaufen große Teile ihrer Portfolios.
Erst hieß es, die Inflation würde steigen, weil Trump die Wirtschaft anheizt. Doch was ist nun richtig? Steigen die Aktienindizes, weil Trump die Wirtschaft ankurbelt, oder fallen sie?
Fallen die US Anleihen, weil die Wirtschaft angeblich stark ist oder weil eine Inflation ansteht?
Es ist tatsächlich müßig, aus den wechselnden Meinungen in den Medien ein klares Bild zu gewinnen. Man braucht eigene Systeme und Timing-Modelle, um nicht ständig hin- und hergerissen zu sein. Und es braucht ein kristallklares Verständnis über die Zusammenhänge der Finanzmärkte.
Die Medien warnen fast durchgehend vor einem Crash – nur nicht dann, wenn er tatsächlich kurz bevorsteht.
Wer keine kristallklaren reproduzierbaren Prozesse zur Entscheidungsfindung hat, verliert. Das unterschreibe ich persönlich. :-)
Man muss sein eigenes System bis ins Detail kennen und auch das langfristige Investmentverständnis von Leuten wie Buffet verstehen, sonst vergleicht man Äpfel mit Birnen. Ein langfristig orientierter Investor denkt vollkommen anders als ein Swingtrader.
Aktuell freut sich der Swingtrader, denn es herrscht starkes Aufwärtsmomentum, und der Russell-Index steht kurz vor einem Allzeithoch – trotz Crash-Warnungen von allen Seiten. Der Langfristinvestor braucht Zeit, um Aktien zu verkaufen. Dieser denkt eher an übermorgen als an heute, sowie es z.B. der Swingtrader macht.
Klar, ein Rückschlag kann jederzeit kommen, aber man braucht eigene Marktmodelle, die zu seiner eignen Strategie passen.
Jesse Livermore beispielsweise ließ in seinem Büro keinerlei externe Medien zu, weil die ständigen Schlagzeilen und Meldungen nur verwirren.
Entscheidend sind Fakten, und ein solcher Fakt ist, dass der Euro gerade deutlich abschmiert. Währungen fallen, wenn die Wirtschaft des jeweiligen Landes schwächelt oder die Zinsen sinken – im Falle Europas trifft offenbar beides zu.
Sorgen um die Konjunktur und als Folge weiter fallende Zinsen, begleitet von einem überdimensionierten Staatsapparat, der sich offenbar aktuell selbst zerfleischt.
Herrlich, es ist Zeit, eine Tüte Popcorn zu kaufen und das „Kino“ zu genießen – die Show beginnt.
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08-11-2024
Die Fed hat erwartungsgemäß die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Für Dezember rechnet der Markt aktuell mit einer weiteren Zinssenkung, allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit dafür nur noch bei etwa 70% – gestern waren es noch 80%.
Dieser Rückgang basiert auf Powells Äußerungen, und Marktbeobachter sind sich weniger sicher, ob dieses Jahr eine zusätzliche Zinssenkung folgen wird.
Nach wie vor betrachtet die Fed die Arbeitslosenrate als maßgeblichen Indikator für die Wirtschaftslage. Die gilt es zu beobachten.
Entscheidend für die Börsen ist jedoch, dass eine Zinserhöhung wohl ausbleiben wird und die Inflation stabil niedrig bleibt. Auch der Abwärtstrend bei Anleihen dürfte damit vorerst gestoppt sein.
Interessant war Powells Aussage, dass Trump ihn nicht entlassen könne. Trump würde künftig gerne mehr Einfluss auf die Zinspolitik nehmen, aber die Fed ist eine unabhängige (private) Institution, in die selbst ein Präsident nicht einfach eingreifen kann.
Dies sollte zu denken geben: Die Fed ist keine offizielle Regierungsbehörde, sondern in den Händen weniger privater Akteure, die lieber anonym bleiben. Warum ist das so? Und warum kann ein Präsident hier nicht mitentscheiden? Warum ist diese Institution gesetzlich so stark geschützt?
Ich hatte zuletzt auf ein Video von Richard Werner verwiesen, der Japan in den 90er Jahren in einer tiefen Krise beriet und einen klaren Plan zur Lösung vorlegte. Die Regierung stimmte zu und verstand seine Ansätze – jedoch scheiterte es letztlich am Widerstand der Japanischen Zentralbank. Warum kann eine Regierung einen Plan nicht umsetzen, der der Volkswirtschaft offensichtlich helfen würde? Warum unterstützte die japanische Zentralbank das nicht? Wer steuert die japanische Zentralbank wirklich?
Hier noch einmal der Vortrag von Richard Werner:
https://www.youtube.com/watch?v=xf9WmE9Eglg
Ähnliches hat man Berichten zufolge auch in Russland gesehen, wo Präsident Putin offenbar nicht mit den Entscheidungen der Zentralbank einverstanden ist. Wer die Geschichte der russischen Zentralbank kennt, weiß um ihre Entstehung und die dahinterstehenden Akteure – doch das würde hier zu weit führen.
Es wird zunehmend transparenter, wie das Geldsystem funktioniert, und irgendwann könnte die breite Öffentlichkeit erkennen, was der ehemalige Fed-Vorsitzende Paul Volcker bereits vor Jahrzehnten feststellte.
Er sagte sinngemäß, dass die Zentralbanken möglicherweise eher Teil des Problems als der Lösung seien.
Ich bin gespannt, wie sich dies in den USA entwickelt. Vielleicht kommt es irgendwann zu drastischen Reformen, ähnlich wie in Argentinien, wo Präsident Milei zuletzt zwei Drittel der Finanzbeamten entlassen hat!
Auch in Deutschland könnte ein Blick auf die Struktur des Finanzministeriums möglicherweise nicht schaden – ein interessanter Gedanke, den vielleicht auch ein kürzlich erschienener Zeitungsartikel unterstützt :-)
https://www.tradingview.com/x/miHT7Spp/
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07-11-2024
Gestern gab es ein regelrechtes Kursfeuerwerk, und das auf dem derzeit hohen Bewertungsniveau.
Möglicherweise wiederholt sich das Jahr 1999 mit einer enormen Übertreibung, die jedoch bewertungstechnisch nur bei den Bigcaps auftritt. Die Russell-Unternehmen sind hingegen nicht übermäßig überbewertet.
Die heimischen Unternehmen werden durch Trump profitieren, wie hier bereits gestern geschrieben. Auch die Ölindustrie könnte profitieren. Die Energiewerte bilden derzeit eine solide Basis aus, die interessante Einstiegsmöglichkeiten bieten könnte.
Öl selbst zeigt aktuell Anzeichen einer Bodenbildung. Problematisch wird es allerdings, wenn wir in eine Rezession geraten, da Ölpreise dann möglicherweise weiter fallen könnten. Doch mit Trump als neuem Präsidenten dürfte eine Rezession, wenn überhaupt, eher milder ausfallen.
ERX, gehebelter ETF für Energiewerte
https://www.tradingview.com/x/dKsbhDAH/
Ein Ereignis, das heute stattfindet und im Trubel der letzten Tage untergegangen ist, ist die FED-Sitzung. Es wird mit 98 % Wahrscheinlichkeit erwartet, dass die FED die Zinsen um 25 Basispunkte senkt.
Noch interessanter dürfte jedoch die Wortwahl bezüglich der zukünftigen Entwicklung sein. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Zinsen nach der heutigen Sitzung nicht mehr viel weiter gesenkt werden, wenn überhaupt. Ich bin wirklich gespannt. Wenn die FED heute Andeutungen macht, dass sie an einem stabilen Zinssenkungskurs festhalten will, ähnlich wie in anderen Teilen der Welt, könnten die Bonds sicherlich einen Sprung nach oben machen.
Es wird gesagt, dass hohe Staatsausgaben eine Folge von Trumps Politik sein werden. Ich denke jedoch, dass das Team um Trump, das mittlerweile einen hohen Anteil an erfahrenen Geschäftsleuten umfasst, mit Augenmaß vorgehen wird.
Es gibt andere Länder, bei denen kommen die Wirtschaftsminister ja nicht direkt aus der Wirtschaft, ich will ja hier keine Namen nennen :-)
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06-11-2024
Die Wahl ist gelaufen, und es scheint festzustehen, dass Herr Trump gewonnen hat und der 47. Präsident der USA wird. Sollte Vizepräsident J.D. Vance tatsächlich die Beziehungen zu Europa stärken, wie in einem Interview erwähnt, und aus dem "Vasallenstatus" herausführen wollen, könnte dies auch der europäischen Wirtschaft und den Bürgern zugutekommen.
Brüssel und die EU dürften das möglicherweise anders sehen, aber das ist nicht unbedingt die gleiche Perspektive, die Europa und seine Menschen haben. Aber meistens ändert sich eh nicht viel und wenn, dann sehr langsam. Von daher sind alle großen Hoffnungen möglicherweise genauso unrealistisch, wie große Ängste.
Der Russell feiert diesen Wahlsieg – verständlich, da Trump für eine Stärkung der heimischen Wirtschaft steht und viele der dortigen Unternehmen im Russell vertreten sind.
Unser Barometer hat sich aus dem neutralen Status in den grünen Bereich bewegt. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Kurse in nächster Zeit entwickeln. Solche starken Up-Gaps wie heute sind schwer einzuschätzen.
Alles ist möglich – eine weitere rasante Rally wie zuletzt bei den chinesischen Aktien oder ein Ausnutzen der Stärke für Verkäufe.
Die Vorgeschichte des heutigen Tages war die scheinbare Distributionsphase der letzten Wochen, in der kurzfristige Anstiege häufig für Aktienliquidationen genutzt wurden.
In welcher Phase wir uns befinden, wird sich bald zeigen.
Bemerkenswert ist der regelrechte Einbruch der Volatilität. Normalerweise steigt diese jedes Jahr ein paar Tage vor der Präsidentschaftswahl an.
Dieses Jahr war es ungewöhnlich, dass sie bereits Wochen zuvor anstieg. Der deutliche Rückgang des VIX nach der Wahl bestätigt jedoch, dass der Volatilitätsanstieg mit den US-Wahlen zusammenhing.
Nun scheint sich der Markt in ruhigeres Fahrwasser zu begeben, und die Gesamtsituation wird bald besser einschätzbar werden.
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05-11-2024
Heute ist der Tag der US-Präsidentschaftswahl, und die Märkte könnten aufgrund der möglichen Volatilität schwierig zu handeln sein. Ich halte mich daher erst einmal zurück.
Obwohl die Umfragen klar für Trump sprechen, erlebte die Trump Media Aktie letzte Woche einen Einbruch nach ihrem kometenhaften Anstieg zuvor.
Interessant ist auch, dass Solar-Aktien zuletzt stark performt haben. Diese könnten bei einem Wahlsieg von Kamala Harris profitieren, da sie diese Industrie vermutlich begünstigen würde, genauso wie Cannabis-Aktien.
Es scheint durchaus möglich, dass Kamala Harris noch das Rennen macht, auch wenn die Mehrheit von einem Sieg Trumps ausgeht. Die Tagesschau sieht ihren Vorteil bei 70 %, was einen interessanten Kontrast zum Rest der Welt darstellt. Tagesschau weiß eben mehr.
Letztlich könnte das Wahlergebnis die Märkte nur kurz erschüttern, bevor sie wieder zur Normalität zurückkehren. Die USA werden es früher oder später meistern, und ich mache mir da langfristig keine Sorgen. Am Ende denken Sie praktisch und werden alles tun, um ihren Vorteil zu bekommen.
Aber auch in Deutschland geht es bergauf. Auch wenn der Weg steinig und schwer erscheint.
Ein Beispiel für die Herausforderungen, vor denen deutsche Unternehmen stehen, ist Thyssenkrupp. Wie so viele andere Unternehmen, die sich noch nicht ins Ausland verabschiedet haben, stehen sie im „Würgegriff“ der deutschen Wirtschaftspolitik.
Aber Hilfe naht:
IG-Metall-Chefin Christiane Benner spricht endlich Klartext. Sie wird es richten!
Sie hat schließlich Gender Studies studiert und bringt frischen Wind und vor allem Expertise in die Diskussion.
Endlich mal eine Führungspersönlichkeit mit einem abgeschlossenen Studium! :-)
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04-11-2024
Die Arbeitslosenzahlen sind offenbar nicht ganz so gut ausgefallen, was darauf hindeutet, dass sich die Wirtschaft nun doch verlangsamt. Von Dramatik kann aber keine Rede sein.
Am Aktienmarkt werden z.Z. selbst positive Überraschungen nicht gefeiert – die durch Quartalsergebnisse bedingten Upgaps der Magic 7 werden am selben Tag wieder verkauft. Auch mittelfristig zeigen diese einstigen Zugpferde relative Schwäche.
Wie es weitergeht, ist kaum absehbar, aber Phasen wie diese sind „gemein“. Es handelt sich um Distributionsphasen, also unsichtbar schwierige Zeiten für Anleger. Nichts scheint zu funktionieren, Breakouts fallen sofort wieder zurück. Besonders fies ist, dass diese Distributionsphasen oft lange anhalten. In dieser Zeit stoßen institutionelle Anleger Aktien ab, sobald der Markt ein oder zwei Tage gestiegen ist. Optisch sehen die Indizes zwar wie eine Seitwärtsphase aus, doch viele Einzelwerte zeigen bereits deutliche Schwäche – wie Microsoft, die sich seit drei Monaten in einem Abwärtstrend befindet.
Natürlich muss es keine Distribution sein oder könnte bereits das Ende davon sein. Die Herausforderung liegt jedoch darin, in diesen richtungslosen Märkten das Geld zu halten. Gerade diese Märkte bergen die Gefahr, zermalmt zu werden.
Wenn es klar abwärts geht, fällt es oft leichter, sich diszipliniert aus dem Markt herauszuhalten, weil der fallende Trend deutlich zu sehen ist und das Signal entsprechend ans Gehirn gesendet wird: „Houston, bitte kommen, jetzt nicht traden!“
In Seitwärtsphasen hingegen, besonders nach einer Erfolgsserie, neigt man dazu, mit der Brechstange an frühere Erfolge anzuknüpfen. Der Abwärtstrend ist nicht klar zu sehen.
Das Gehirn bekommt Signale wie diese:
„Das muss doch klappen – es hat doch letzte Woche auch geklappt!“
01-11-2024
Das Börsenbarometer wird wahrscheinlich morgen oder übermorgen auf Rot umschlagen, es sei denn, es kommt zu einem dynamischen Pullback.
Nach einem so kräftigen Abwärtstag wie gestern kann man allerdings kaum damit rechnen, in den kommenden Tagen viel Aufwärtsdynamik zu sehen.
Insbesondere die "Magic 7" straucheln bereits seit Wochen – mit Ausnahme vielleicht von Nvidia. Durch die aktuellen Quartalsergebnisse kam nun weiteres Abwärtsmomentum hinzu.
Wie lange es nach unten geht, ist offen. Es gibt viele Argumente für eine stärkere Korrektur, aber generell gilt "buy the dip", wenn die FED im Modus der Zinssenkungen ist. Die Kehrseite der Medaille ist die hohe Bewertung des SP500.
Die mittlerweile extrem hohe Bewertung des S&P 500 würde eine Korrektur von sicherlich 30 % rechtfertigen, um auf langfristige Durchschnittswerte zu kommen.
Letztlich bleibt nur abzuwarten und den Chart Tag für Tag zu analysieren. Charttechnik ist keine Kaffeesatzleserei, sondern eine Methodik Charts zu analysieren, die das Kräfteverhältnis zwischen Käufern und Verkäufern wiedergibt. Wenn etwas monatelang fällt, scheinen mehr Verkäufer als Käufer auf dem Spielfeld zu sein.
Ein gutes Beispiel dafür, dass sich natürliche Marktstrukturen immer wiederholen, zeigt der Chart von Super Micro Computer (SMCI):
https://www.tradingview.com/x/PCott3yH/
Preisfrage:
Ist SMCI eine Kaufgelegenheit?
Für mich auf keinen Fall, aber für viele Schnäppchenjäger könnte es genau das sein – ein Schnäppchen, das allerdings möglicherweise lange braucht, bis es sich auszahlt.
31-10-2024
Unser Barometer ist noch nicht im roten Bereich angekommen und wird dort vermutlich auch in den nächsten Tagen nicht landen – wenn es überhaupt so weit kommt.
Andererseits ist es auch nicht saftig grün. Damit befinden wir uns wohl in einer Distributionsphase oder zumindest in einer "Base", einer Phase der Konsolidierung.
Wie es weitergeht, ist, wie so oft, schwer zu sagen. Nach einer Basis würde üblicherweise ein weiterer Anstieg folgen, vielleicht begründet durch einen möglichen Wahlsieg Trumps. Trump möchte die Steuern senken und gute Bedingungen für die heimische Wirtschaft schaffen. Gerade der Russell 2000, wo viele nationale Unternehmen vertreten sind, würde das vermutlich feiern. Der Russell würde die BigCap Indizes eine Weile outperformen.
Zur Zinspolitik haben sich beide Präsidentschaftskandidaten bislang nicht klar geäußert. Angesichts der weltweiten Entdollarisierung werden die USA jedoch alles daransetzen, den Dollar stark zu halten, weshalb mit drastischen Zinssenkungen wohl zunächst nicht zu rechnen ist.
Während viele andere Länder in einer Zinssenkungsspirale stecken, können sich die USA damit Zeit lassen, solange es eben geht. Das hebt den Dollar.
Ein Vorteil für die USA ist, dass sie die Möglichkeit haben, die Zentralbanken anderer Länder in gewisser Weise zu steuern, um nicht zu sagen zu zwingen, und auf deren Zinspolitik Einfluss zu nehmen – wie es auch in der gestrigen Videoempfehlung ausführlich erläutert wurde.
Der Einfluss der USA ist weitreichend, und gerade hier in Europa sind die Auswirkungen deutlich spürbar. Dass die USA sogar den Dollar "künstlich" hochhalten können, ist für sie eine geniale Strategie, die ohne Raketen und Panzer auskommt – das Finanzsystem als Waffe. Wenn dann noch die digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) kommen, wird dieser Einfluss nur noch größer.
Offiziell heißt es derzeit, der Dollar sei stark – allerdings nur im Vergleich zu anderen Währungen. Unter dem Strich verlieren jedoch alle Währungen gegenüber dem Gold, und das ist letztlich entscheidend. Der Rest ist Augenwischerei.
Während der wirtschaftliche Abwärtstrend in Europa Fahrt aufnimmt, zeigt sich die US-Wirtschaft noch relativ robust. Europa wird daher vermutlich gezwungen sein, die Zinsen weiter zu senken, während die USA sich "noch" Zeit lassen können.
In den letzten Tagen sind jedoch Zweifel an der wirtschaftlichen Stärke der USA aufgekommen. Einige Quartalsergebnisse enttäuschten, und die Zukunftsaussichten wurden eher zurückhaltend formuliert.
Das lässt sich auch am Euro-Dollar-Verhältnis erkennen, dessen kürzliche Talfahrt vorerst gestoppt scheint. Die Euro Dollar Entwicklung antizipiert möglicherweise einen baldigen Zinsschritt der USA.
30-10-2024
Gold und Silber setzen ihren Aufwärtstrend fort, obwohl charttechnisch eine Pause zu erwarten wäre. Die Minenaktien haben diese Pause zumindest kurzfristig eingelegt, aber insgesamt bleibt es eine beeindruckende Rally der Edelmetalle.
Im Gegensatz dazu fallen die US-Anleihen und der Euro gegenüber dem Dollar ziemlich deutlich, obwohl sich hier inzwischen eine vorläufige Verlangsamung des Abwärtstrends abzeichnet.
Diese beiden Assettklassen werden stark von den US-Zinsen beeinflusst, deren Entwicklung momentan schwer vorherzusehen ist.
Viele „fürchten“ eine zweite Inflationswelle, da häufig auf eine erste eine weitere folgt (für mich der reinste Bullshit).
Für diejenigen, die sich für die Zusammenhänge von Zinsen, Geldschöpfung und Währungswesen interessieren, sei das folgende Video mit dem Referenten Richard Werner empfohlen.
https://www.youtube.com/watch?v=xf9WmE9Eglg
Er ist keiner dieser Phrasendreschenden Experten wie z.B. der Theoretiker Herr Flassbeck, obwohl ich teils mit den Ansätzen des Herrn Flassbeck übereinstimme. Herr Werner kommt aus der Praxis und hat u.a. die Bank of Japan in Krisenzeiten beraten. In seinem Vortrag legt er umfassende Einsichten in makroökonomische Zusammenhänge offen:
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Warum hinkt die Produktivität Englands seit Jahren hinterher?
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Warum war Deutschland einmal führend in der Produktivität?
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Was änderte sich, als China vom Kommunismus in den "Hardcore-Kapitalismus" überging? Kein Land hat je ein solches Wirtschaftswachstum erlebt wie China seit seiner Öffnung.
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Wie funktioniert „Quantitative Easing“ ohne Inflation?
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Woher kam die letzte Inflationswelle?
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Und vor allem, wer und wie werden Krisen und Inflationen geschaffen?
Ein hochspannender Vortrag, der für viele das letzte Mosaiksteinchen liefern könnte, um die komplexen
makroökonomischen Zusammenhänge besser zu verstehen. must see
29-10-2024
Der Russell, Bitcoin, Trump Media und TSLA steigen – vermutlich feiert man im Vorfeld bereits einen möglichen Sieg von Trump.
Sogar die Washington Post, deren Besitzer Amazon-Gründer Jeff Bezos traditionell die Demokraten unterstützt, gibt nun keine Wahlempfehlung mehr ab. Das deutet für mich darauf hin, dass die Lage aktuell recht klar für einen Trump-Sieg spricht, denn eingefleischte Demokraten würden sonst wohl kaum ihre Meinung anpassen und ihre Fahne in den Wind hängen. Das tun sie sicherlich nur, wenn sie ausreichend Informationen vorliegen haben, der einen so ungewöhnlichen Schritt begründet.
Ich bleibe gespannt und halte die Trump Media-Aktie weiterhin. Sollte sich ein Sieg von Trump bestätigen – verkaufe ich, quasi ein „Sell on Good News“-Verkauf. Das wäre dann ein Verdoppler in einem Monat.
Insgesamt ist es positiv, dass auch die Big Techs, die meist auf Seiten der Demokraten standen, flexibel bleiben und sich auf das Geschäft konzentrieren.
So soll es sein. Für die USA wäre es hervorragend, wenn alle an einem Strang ziehen, anstatt sich in Grabenkämpfen zu spalten.
Eine gespaltene Gesellschaft ist leichter von einer Regierung zu kontrollieren und auszuplündern, aber die USA haben meiner Meinung nach aktuell viel wichtigere Aufgaben, wie z.B. die Wiederherstellung ihres globalen Einflusses und Vertrauen. Dafür braucht es ein geeintes Volk und nationale Ruhe.
Für Deutschland und Europa wäre das ebenfalls wünschenswert, aber dort wird es wohl noch etwas dauern. Es ist allerdings denkbar, dass auch in Europa bald Veränderungen oder politische „Überraschungen“ folgen, eventuell als Nebeneffekt eines Trump-Siegs.
Warten wir es ab – aktuell scheint der Markt stabil, aber die hohe Volatilität (VIX) bleibt beurnruhigend.
28-10-2024
Derzeit gibt es unterschiedliche Signale, die eine eindeutige Einordnung der Marktsituation nicht zulassen.
Aber wann ist die Lage schon wirklich eindeutig?
Wenige Gelegenheiten gibt es schon, in denen die Situation eindeutig zu sein scheint:
Wenn die Märkte stark eingebrochen sind.
Dreht sich in so einer Situation allmählich die Marktantizipation, sind das normalerweise die besten Einstiegsgelegenheiten.
In manchen Kundendepots gehe ich genauso vor.
Es passiert sechs bis zwölf Monate lang nichts, bis schließlich ein Trade das Konto innerhalb relativ kurzer Zeit deutlich nach oben hievt.
So geschehen kürzlich mit der Alibaba-Aktie: Ein Trade, das gesamte Konto investiert und nach zwei Monaten wieder ausgestiegen. Die Jahresrendite auf dem Konto beträgt damit aktuell 30 %.
Es gibt viele Wege, die nach Rom führen. Ein Weg ist, auf absolut eindeutige Situationen mit Potenzial zu warten, ein recht volatiles, aber sicheres Instrument auszuwählen und dann „all in“ zu gehen.
Diese Strategie schlägt nicht selten den Aktionismus oft um Längen.
25-10-2024
Die Volatilität steigt wieder leicht, und die Marktbreiteindikatoren fallen – insgesamt ein Mix, der zur Vorsicht mahnt.
Die US-Wahl ist zwar noch zehn Tage entfernt, aber es sieht so aus, als seien die Börsianer im Abwartemodus und rechneten offenbar auch mit größeren Überraschungen.
Egal, wer der neue US-Präsident wird, ewig werden die Aktienkurse nicht weiter steigen. Wir befinden uns am Allzeithoch, doch auch die Bewertungen sind auf einem Allzeithoch – sogar höher als zur Dotcom-Blase!
Auch wenn das wirtschaftliche Umfeld der USA weiterhin stabil erscheint, wird der S&P 500 irgendwann in nächster Zeit wohl eine Pause benötigen.
Wahrscheinlich wird das eintreten, sobald sich Anzeichen einer wirtschaftlichen Abkühlung zeigen. Dann wird übrigens auch die Zeit der langlaufenden US-Bonds kommen, die in diesem Moment gleich doppelt profitieren:
-
Safe-Haven-Charakter
-
Zinssenkung durch die Fed
Der Leitzins beträgt aktuell 5 %, für zehnjährige Anleihen gibt es derzeit Zinsen von 4,2 %, für zwanzigjährige bereits 4,5 %.
Die Zinsen der langlaufenden Bonds sollten normalerweise nicht unter denen der kurzfristigen liegen. Insofern ist das weitere Abwärtspotential begrenzt, während das Aufwärtspotential für Anleihen enorm wäre, sobald die Wirtschaft ins Stocken gerät.
Dabei muss es nicht einmal zu einer großen Rezession kommen – ein leichtes Abflauen wäre schon ausreichend. Das gäbe der FED eine plausible Begründung, den Zins zu senken.
TMF: gehebelter ETF auf langlaufende US Bonds
https://www.tradingview.com/x/cw0GTVw4/
24-10-2024
Eine Schlagzeile aus der Bild-Zeitung von gestern lautete: „Erdogan verlangt Beitritt zu Putins Schurken-Allianz.“ Gemeint ist damit die BRICS-Allianz, der scheinbar zunehmend Länder beitreten wollen, mittlerweile sogar das europäische Land Serbien. Aber eben auch die Türkei, die als NATO Mitglied mit diesem Antrag für richtig Wirbel sorgt. Erdogan hängt sein Fähnlein in den Wind, ganz einfach und praktisch. Für die Zukunft des eigenen Landes sichert er sich Handelspartner und baut Beziehungen auf.
Aber diese Schlagzeile?... Schurken Allianz?
Wenn man mich fragt (zum Glück fragt mich keiner), haben die Medien eine riesige Schraube locker. Wie kann man bei der Wortwahl so entgleisen und Länder der BRICS Union und auch deren zahlreichen Anwärter als Schurkenstaaten bezeichnen?
Geht's noch? Von ständiger Hetze sprechen, aber sich selbst solch einen Fauxpas erlauben.
Wahrscheinlich gehört das zur „Degrowth-Taktik“, denn mit diesem Tonfall freuen sich diese Länder bestimmt auf eine Zusammenarbeit mit Deutschland.
Zur Börse:
Es wird immer richtungsloser an den Börsen, so hat man das Gefühl. Die Marktbreite ist in den letzten Tagen gesunken. Wahrscheinlich ändert sich auch nicht viel bis zur Wahl.
Schaut man sich die großen 11 Sektoren an, gibt es derzeit keinen klaren Sektor, der mir als handelbar heraussticht.
Eine Industriegruppe, die sich aktuell jedoch als kurzfristiges Investment lohnen könnte, ist Medical Devices.
Der ETF IHI zeigt ein mögliches Setup, nachdem dieser Industriezweig aus einer mehrmonatigen Konsolidierungsphase herausgetreten ist.
https://www.tradingview.com/x/VDfjMRud/
23-10-2024
Die Lage der Indizes ist nicht eindeutig. Es gibt positive Zeichen, aber einige Unterindikatoren des Barometers kühlen sich aktuell ab. Das dürfte jedoch nur von kurzer Dauer sein, grundsätzlich sollte der Trend aufwärtsgerichtet sein.
Die US-Wirtschaft ist erstaunlich robust. So robust, dass man sogar plant, die Zinsen viel langsamer zu senken als ursprünglich angekündigt. Das zeigt sich deutlich an den langlaufenden US-Anleihen, die mit jeder guten Nachricht vom Aktienmarkt weiter fallen.
Normalerweise verhält sich Gold ähnlich wie die US-Anleihen. Die Minenaktien denken aktuell jedoch nicht daran, zu fallen. Den Silberminen ist kürzlich ein bedeutender Ausbruch aus einer mittelfristigen Range gelungen.
Aber dennoch bin ich der Meinung, dass diese Aktien nicht in den Himmel wachsen, es sei denn, es gibt einen kompletten Kaufrausch-Hype bei den Metallen selbst. Ansonsten sind die Minenwerte derzeit eher hoch bewertet.
Verharrt der Goldpreis auf dem aktuellen Niveau oder steigt sogar noch bis ins Jahr 2025 hinein, dann dürften die Minenwerte ebenfalls noch um weitere 20% bis 30% steigen, ohne extrem teuer zu sein.
Diese Annahmen beruhen auf langjährigen durchschnittlichen Fundamentalkennzahlen der Goldminen. Man sollte bei Gold und Goldminen auch mit einer Pause rechnen, aber das Risiko eines kompletten Einbruchs sehe ich aktuell nicht.
22-10-2024
Den Indizes scheint allmählich die Luft auszugehen. Auch wenn die mittelfristigen Indikatoren noch keine klaren Alarmsignale zeigen, weist die kurzfristige Preisbewegung bereits erste Ermüdungserscheinungen auf. Im S&P 500 konnten wir in den letzten Tagen beispielsweise zwei Aufwärtslücken (Upgaps) beobachten, die während der Handelssitzung wieder verkauft wurden.
Es ist gut vorstellbar, dass wir bis zur Wahl am 5. November keine großen Bewegungen mehr sehen und uns in einer Range halten werden. Für Trader könnte es daher ratsam sein, in der nächsten Zeit die Aktivitäten einzuschränken und auf klare Handelssituationen zu warten.
Ja, genau, wieder einmal abwarten und Tee trinken – die Hauptaufgabe eines Traders.
Und worauf warten?
Auf den perfekten Zeitpunkt.
21-10-2024
Am Freitag sprach ich unter anderem über KI und Industriegruppen, die möglicherweise im Windschatten ebenfalls profitieren können. Häufig sind in einem Megatrend die "Schaufelhersteller" die bessere Wette als die Firmen, die direkt in der Megatrend-Branche arbeiten.
Viele Unternehmen schaffen den Sprung nicht, und nur wenige werden zu den Highflyern, die wie aktuell den KI-Hype für phänomenale Gewinnsprünge nutzen können.
Was Levi Strauss mit seinen Jeanshosen früher für die Goldsucher war, ist heute vergleichbar mit der Energiebranche, die die notwendige Energie für den Energiedurst der KI bereitstellt.
Deutschland setzt noch auf Windräder und Solar, aber andere Länder, insbesondere die USA, scheinen sich davon abzuwenden.
Der ETF TAN (Solar) befindet sich zum Beispiel in einem intakten Abwärtstrend.
Die USA waren schon immer praktisch orientiert und setzen auf das, was ihnen hilft. Da in absehbarer Zeit enorme Mengen an Energie gebraucht werden, wird alles gefördert, was den Bedarf zuverlässig decken kann.
Die Energiefrage scheint für Deutschland geklärt zu sein und so stehen andere Probleme im Vordergrund, z.B. die Frage, wieviel Geschlechter es gibt etc.
https://www.youtube.com/shorts/r61XGKD3ABk
In Zusammenhang mit der nuklearen Energiegewinnung wurde kürzlich ein neuer ETF aufgelegt, der das Thema Uran- und Nuklearenergieproduzenten abdeckt.
Das ist besonders interessant, da dieser ETF nicht nur in Uranerzeuger investiert, sondern die Nuklearenergie insgesamt im Fokus hat. Eine spannende Branche, insbesondere die dezentralen Kleinkraftwerke, die durchaus als moderne "Jeanshosenhersteller" betrachtet werden bzw. sogar als mittlerweile als Wachstumswerte angesehen werden können.
https://www.tradingview.com/x/VePYXcZN/
18-10-2024
Unser Barometer arbeitet sich sukzessive nach oben, und die Gesamtsituation sieht eigentlich ziemlich gut aus. Dennoch bleibt der Volatilitätsindex auf einem hohen Niveau, was man im Auge behalten sollte. Das liegt vermutlich an den bevorstehenden US-Wahlen, die als Unsicherheitsfaktor gelten. Normalerweise haben politische Börsen nur einen kurzfristigen Einfluss, aber diesmal ist der Einfluss der Politik deutlich größer. Das sehen wir nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und Deutschland, wo neue wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen in kurzer Zeit langjährige Erfolgsmodelle zerstört haben. Allerdings ist "nur" die Realwirtschaft bzw. der Mittelstand betroffen. Der DAX läuft weiterhin gut, während der MDAX, der kleinere Unternehmen und den Mittelstand abbildet, nicht so stark performt.
Gestern hat Taiwan Semiconductor Zahlen veröffentlicht, und die Aktie verzeichnete einen Sprung nach oben. Positiv wurde aufgenommen, dass die Nachfrage nach Chips auch in Zukunft stark bleiben wird, vor allem angetrieben durch den KI-Boom. Das sind gute Nachrichten, nicht nur für die Chipbranche, sondern auch für Stromerzeuger wie Uranproduzenten und Utilities, die von dieser Entwicklung ebenfalls profitieren könnten.
Viele halten KI für eine Blase, die sich nicht auszahlen wird. Dem möchte ich entgegenhalten, dass z.B. mein 12-jähriger Sohn täglich mit ChatGPT experimentiert. Mittlerweile hat ChatGPT sogar Google den Rang abgelaufen, was die tägliche Nutzung angeht. Nur heiße Luft ist der KI-Boom sicherlich nicht, auch wenn nicht alle Visionen sofort in bare Münze umgesetzt werden können.
17-10-2024
Heute bin ich wieder auf Reisen. Das nächste Update erscheint morgen.
16-10-2024
Heute spreche ich über die langlaufenden US-Bonds. Diese haben kürzlich stark nachgegeben, obwohl sie wie Ende 2023 auch, noch als todsichere Wette galten. Damals erlebten die US-Bonds einen starken Anstieg, und viele sahen sie schon in den Himmel schießen.
Anfang 2024 kam jedoch die Ernüchterung.
War die Idee, Ende 2023 auf Bonds zu setzen, also falsch? Nicht unbedingt.
Ende 2023 war die Annahme, dass die Zinsen fallen würden, der Treiber der Bond-Rally. Die jüngste Rally wurde ebenfalls von der Erwartung weiterer Zinssenkungen angeheizt, bevor nun erneut Ernüchterung eingetreten ist.
In beiden Fällen waren Zinssenkungen bzw. deren Ankündigungen der Auslöser für die Rally. Auch jetzt ist der grundsätzliche Gedanke richtig, dass die US-Bonds im anhaltenden Zinssenkungszyklus tendenziell steigen sollten. Die Marschrichtung müsste also weiter nach Norden gehen, selbst wenn es zwischenzeitlich größere Korrekturen gibt.
Was könnte dieses Szenario unterbrechen?
Eine Zinsanhebung wäre nicht ideal, aber wie wahrscheinlich ist das? Eine langsamere Zinssenkung wäre nachvollziehbar, solange die Wirtschaft robust bleibt. Aber eine Anhebung der Zinsen?
Betrachtet man die makroökonomische Lage, scheint eher eine Abkühlung in Sicht zu sein als ein erneutes Überhitzen der wirtschaft.
Die letzte Inflationswelle ist noch nicht verdaut, und viele Unternehmen kämpfen weiterhin mit gestiegenen Kosten, ohne diese an den Verbraucher weitergeben zu können. Das liegt daran, dass auch die Verbraucher durch die Inflation belastet sind und oft nur noch das Nötigste kaufen können.
Daher ist weiterhin von einer allgemeinen leichten wirtschaftlichen Kontraktion auszugehen, die höchstwahrscheinlich weitere Zinssenkungen nach sich ziehen wird, Vielleicht nicht so schnell wie ursprünglich erwartet bzw. erhofft.
Das macht die Idee, langlaufende Bonds zu kaufen, weiterhin attraktiv. Man sollte jedoch keine kurzfristigen, kometenhaften Anstiege erwarten – außer in einem Szenario, in dem der Aktienmarkt crasht.
In einem solchen Fall würden Anleger verstärkt in den „sicheren Hafen“ Bonds flüchten und damit die Bonds kurzfristig nach oben katapultieren.
15-10-2024
Die Volatilität hat sich beruhigt, aber bis zur Präsidentschaftswahl wird sie wohl auf erhöhtem Niveau bleiben – eine gute Nachricht für die Prämienjäger, die Optionen schreiben.
Das Barometer ist wieder in den grünen Bereich gesprungen, nachdem es kurzzeitig ein Alarmsignal gab.
Auch aus der Bitcoin-Ecke kommen wieder Lebenszeichen. Nach einer dreimonatigen Konsolidierung könnte Bitcoin vor einem erneuten Ausbruch stehen.
Bitcoin-bezogene Aktien beginnen ebenfalls, sich in Stellung zu bringen, obwohl diese normalerweise die die Setups ausbilden, bevor der "Rohstoff" selbst nachzieht. Das könnte bedeuten, dass der Bitcoin-Ausbruchsversuch noch auf wackeligen Füßen steht.
Der Bitcoin Miners ETF WGMI gehört meiner Meinung nach wieder auf die Watchlist.
https://www.tradingview.com/x/2NIqNjHw/
Ansonsten passiert aktuell nichts Dramatisches, also bleibt Zeit für ein Schmankerl aus der deutschen Politik.
Diesmal von Friedrich Merz, CDU – der Name klingt fast wie Merkel, m.E. die eigentliche Begründerin der wirtschaftlichen Talfahrt Deutschlands.
Die meisten scheinen das nicht so empfunden zu haben, sonst hätte die CDU bei der letzten Europawahl wohl kaum 30 % der Stimmen geholt.
https://www.youtube.com/shorts/ZxLK3-HMTXU
(1min)
In einer Ansprache gibt Herr Merz offen zu, dass er einen Teil der deutschen Sparvermögen „mobilisieren“ möchte – ein charmantes Wort für „sich einverleiben“.
Dass die Politik mal über unnötige Ausgaben nachdenken könnte, darauf kommen die aktuellen Regierungsverantwortlichen der Altparteien anscheinend nicht.
Merz hat sogar den Grund genannt, wofür das Geld benötigt wird. Überraschenderweise nannte er nicht die großen Kostenfaktoren wie Klimawandel, Migration oder Kriegsfinanzierung. Stattdessen sprach er von Bildung und Infrastruktur, diese Punkte sind natürlich mehr sexy als obige Punkte.
Mit anderen Worten: Die Bürger sollen jetzt mit ihrem bereits hoch versteuerten privaten Sparvermögen erneut bezahlen, weil die Politik die Finanzierung der restlichen Welt priorisiert, anstatt überfällige Investition im eignen Land zu tätigen.
Als Politiker würde ich das andersherum machen: Ich würde sämtliche Steuern in den Fortschritt Deutschlands investieren und, wenn noch etwas übrig bleibt, in weitere Projekte.
Wenn dann das Geld immer noch nicht reicht, würde ich das Volk fragen, ob es für Klimawandel, Migration und Kriegsfinanzierung noch ein bisschen Kleingeld übrig hat.
Wäre gespannt, wie viel Geld da auf freiwilliger Basis überhaupt noch zusammenkommt :-)
Morgen gehe ich jedenfalls mit einer Maske über den Kopf in die nächste Bank und rufe: „Hände hoch, ich möchte 10 % Ihres Geldes mobilisieren!“
14-10-2024
Am Freitag ist der Transportindex stark angesprungen. Dieser gilt als ein Gradmesser für die Wirtschaft. Mit einem deutlichen Sprung aus einer längeren Basis heraus könnte das ein positives Signal für die Aktienmärkte insgesamt sein.
Zudem hat der Russell 2000 ebenfalls zugelegt und mit einem Plus von 2 % die US Indizes angeführt.
Eigentlich sind das gute Vorzeichen, wenn die Volatilität nicht weiterhin auf hohem Niveau verharren würde.
Ein historisches Ereignis liegt vor uns: In etwa drei Wochen, am 5. November, wird in den USA gewählt. Möglicherweise ist das der Grund für die anhaltend hohe Volatilität.
Für beide Lager steht diesmal unglaublich viel auf dem Spiel, und ich persönlich glaube, dass diese Wahl eine von historischer Bedeutung sein wird.
Elon Musk erklärte kürzlich in einem Interview mit Tucker Carlson, dass es bei dieser Wahl nicht mehr nur um Macht oder Machterhalt gehe, sondern um grundlegende Strukturen für das Leben der Amerikaner und die politischen Rahmenbedingungen, die noch nie so entscheidend waren wie bei dieser Wahl.
In Zusammenhang mit der Wahl ergeben sich drei potenzielle Handelsmöglichkeiten:
-
Tesla
Da Musk stark mit dem Lager Trumps verbunden ist, könnte ein Sieg von Trump die Tesla-Aktie positiv beeinflussen. -
Trump Media
Selbsterklärend könnte auch die Aktie von Trump Media stark profitieren. Charttechnisch zeigt sich bereits vor der Wahl einiges, vor allem anziehendes Volumen. Eine Verdreifachung innerhalb kürzester Zeit ist durchaus möglich. Vor ein paar Tagen habe ich mich bei den ersten Volumenausschlägen bereits positioniert. Es wird ein "Hop oder Top"-Trade. Das Risiko ergibt sich im Wesentlichen aus der Investitionsquote, denn falls Trump nicht gewinnt, wird sich diese Aktie wohl kaum weiterentwickeln und mehr oder weniger zu Staub zerfallen. Man muss sozusagen mit dem Totalverlust des Einsatzes rechnen. -
S&P 500 Short (Long Put)
Es besteht die Möglichkeit eines großen Ereignisses, das die Wahl verhindern könnte. Wie bereits das Attentat auf Trump schon ein „gröberes“ Mittel war, die USA Wahl zu "beeinflussen", könnte es auch zu anderen dramatischen Vorfällen kommen. Unter normalen Umständen ist eine US-Wahl eine tolle Gelegenheit, um sich Popcorn zu holen und die Hochrechnungen im TV zu verfolgen. Dieses Mal jedoch scheint es etwas anderes zu sein. Es steht unglaublich viel auf dem Spiel. Vielleicht sollte man sich besser anschnallen oder wenigstens den Sicherheitsgurt an seine Aktien anlegen.
Trump Media (DJT)
11-10-2024
Heute bin ich unterwegs. Das nächste Update folgt am Montag.
10-10-2024
Heute ist es endlich soweit: Die neuesten Inflationszahlen werden bekannt gegeben. Diese werden sehr genau beobachtet, denn der VIX ist ungewöhnlich stark angestiegen. Wenn die Zahlen im Rahmen ausfallen, sollte sich die Volatilität wieder beruhigen.
Unabhängig davon, wie die Inflationsdaten ausfallen, wird die Fed vermutlich an ihrem Zinssenkungsprogramm festhalten. Denn die Staatsschulden wachsen ebenfalls schneller bei hohen Zinsen. Vielleicht werden die Zinsen aufgrund gestiegener Inflationszahlen nicht mehr in großen Schritten fallen, aber das macht den US-Dollar attraktiv.
Ein starker Dollar wird durch hohe Zinsen und eine robuste Wirtschaft gestützt. Die Wirtschaft scheint stabil zu sein, also braucht man vielleicht noch einen Zins auf einem einigermaßen attraktiven Level, um weiter Geld verleihen zu können. Das Ganze ist eine Gradwanderung, und meiner Meinung nach ist die Inflation aktuell nicht das entscheidende Thema.
In einem Statement hat sich Außenminister Blinken zur Außenpolitik geäußert. Die USA sind „not amused“ über die Aktivitäten der BRICS-Staaten. Die Kernbotschaft seiner Rede war, dass die "revisionistischen Länder" die Vormachtstellung der USA untergraben.
Die USA müssen in Folge weiter aufrüsten, da sich die BRICS-Staaten nicht nur finanziell emanzipieren, sondern sich auch erdreisten, in Sachen Waffen und Aufrüstung ein Gang hochzuschalten.
Bisher hat ja nur die USA weltweit für „Sicherheit“ gesorgt. Man sieht es nicht gerne, dass zunehmend Konkurrenten am Horizont auftauchen. Was "Sicherheit" bedeutet, können wir im Nahen Osten sehen, wo die USA Israel unterstützen. Die Angriffe Israels werden allerdings nicht überall in der Welt so gefeiert wie in unserer Presse, eher das Gegenteil ist der Fall. in diesem Zusammenhang wundert es nicht, dass die nicht westlichen Länder langsam aber sicher die Nase voll haben
Vor dem Hintergrund der Außenpolitik, den bevorstehenden US-Wahlen und der nationalen wirtschaftlichen Lage muss die Zinspolitik betrieben werden. Keine leichte Aufgabe. Ich bin gespannt, welche Zahlen heute zur Inflation bekannt gegeben werden.
09-10-2024
Obwohl in den letzten Wochen kein offensichtlicher Volumenabfluss zu erkennen war – eher im Gegenteil –, hat man das Gefühl, dass dem Aktienmarkt allmählich die Luft ausgeht. Die einstigen Kurstreiber, die sogenannten "Magic 7" (Google, Microsoft, Amazon etc.), entwickeln sich zuletzt eher mittelmäßig. Sie alle kratzen, anders als der S&P 500, nicht an ihren Allzeithochs. Auch der Nasdaq, der den S&P 500 zuvor übertroffen hatte, rangiert mittlerweile nur noch auf den hinteren Plätzen.
Was bedeutet das? Es gibt zwei mögliche Szenarien: Entweder befinden wir uns in einer übergeordneten Distributionsphase, oder es findet eine Rotation in kleinere Wachstumsaktien statt.
Die aktuelle Lage ist schwer einzuschätzen. Einige Technologiewerte steigen zwar, aber von einem allgemeinen Kaufrausch kann keine Rede sein.
Obwohl es so aussieht, als könnte es weiter nach oben gehen, könnte jederzeit eine kurzfristige Verkaufsphase einsetzen. Die Volatilität bleibt hoch, aber die Inflationsdaten, die morgen veröffentlicht werden, könnten möglicherweise für eine Entspannung sorgen.
Ich verbleibe jedenfalls auch weiterhin eher im Defensivmodus.
09-10-2024
Am Freitag zeigten sich die Small- und Midcaps recht stark. Die ETFs, die diese Aktiengruppen abbilden, sind der Russell oder in etwas selektierter Form die ETFs FFTY und ARKK, die auf Wachstumsaktien setzen.
Beide Wachstumswerte ETFs haben einen Sprung nach oben gemacht.
Nachdem der Russell in den letzten Wochen hinter den großen Indizes zurückblieb, könnte er nun in den kommenden Tagen zur Aufholjagd ansetzen.
Aktuell gehört auch die Industriegruppe der Cybersecurity zu den Wachstumswerten. Diese Aktien werden gut durch den ETF CIBR repräsentiert. Dieser ETF hat eine beeindruckende Long-High-Base ausgebildet und könnte nun den Ausbruch nach oben schaffen.
08-10-2024
Wider Erwarten ist das Barometer gestern auf Rot gedreht. Neben anderen Kriterien ist die Volatilität ein entscheidender Faktor. Der VIX ist nach oben ausgebrochen, was sicherlich zur Vorsicht mahnt.
Die Lage ist jetzt schwer einzuschätzen. Vielleicht erfolgt die Auflösung am Donnerstag, denn am Donnerstag stehen Inflationsdaten an.
Sollten diese überraschend negativ ausfallen, könnte das die von Powell angekündigten zwei Zinsschritte nach unten für dieses Jahr doch infrage stellen.
Auch das charttechnische Bild der US-Anleihen deutet auf dieses Szenario hin, da sie aktuell stark fallen.
Das starke Fallen könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Zinsen in den nächsten Monaten nicht so stark gesenkt werden, wie erwartet. Vielleicht wissen einige schon mehr?
Dennoch scheint mir eine breite Range bei den Bonds plausibler. Unter normalen Umständen werden die Zinsen nicht wieder steigen, sondern eher langsamer als schneller fallen.
Vieles hängt nun wieder von der Entwicklung der Inflation ab, denn die Wirtschaftskraft, scheint durch die positiven Arbeitsmarktdaten der letzten Woche, momentan weniger im Fokus.
Sollten die Zinsen in den nächsten Monaten leichter als angekündigt fallen, erwarte ich bei den Anleihen keinen ausgeprägten Trend nach oben .
Starke Trends entstehen, wenn plötzlich neue Fair-Value-Level bei einem Asset erkennbar werden. Dann strebt der Kurs von einem alten Fair Value zum nächsten klar erkennbaren neuen Fair Value.
Gibt es kein offensichtliches neues Fair-Value-Level, bewegen sich die Kurse tendenziell eher seitwärts in einer Range. Dieses Szenario erwarte ich derzeit für die langlaufenden US-Anleihen.
Sollte allerdings der Iran-Krieg eskalieren und den Ölpreis stark ansteigen lassen, könnten das ein ganz neues Bild hervorrufen. Dann läge eine ähnliche Situation wie in den 1970ern vor.
Damals führten zwei Ölpreisschocks zu einer starken Inflation in eben auch zwei Schüben, und ironischerweise war es ebenfalls die iranische Revolution Mitte bis Ende der 70er Jahre, die den zweiten Schock auslöste. Die Geschichte neigt dazu, sich zu wiederholen.
07-10-2024
Am Freitag zeigten sich die Small- und Midcaps recht stark. Die ETFs, die diese Aktiengruppen abbilden, sind der Russell oder in etwas selektierter Form die ETFs FFTY und ARKK, die auf Wachstumsaktien setzen.
Beide Wachstumswerte ETFs haben einen Sprung nach oben gemacht.
Nachdem der Russell in den letzten Wochen hinter den großen Indizes zurückblieb, könnte er nun in den kommenden Tagen zur Aufholjagd ansetzen.
Aktuell gehört auch die Industriegruppe der Cybersecurity zu den Wachstumswerten. Diese Aktien werden gut durch den ETF CIBR repräsentiert. Dieser ETF hat eine beeindruckende Long-High-Base ausgebildet und könnte nun den Ausbruch nach oben schaffen.
04-10-2024
Die Volatilität steigt weiterhin. Vielleicht entspannt sich die Lage nach der Bekanntgabe der NFP-Zahlen (Arbeitslosenanträge) heute, oder aber sie bleibt aufgrund der Situation im Nahen Osten angespannt.
Der Ölpreis und die Ölaktien steigen stark an, möglicherweise weil sich viele für den Fall positionieren, dass Israel Raffinerien im Iran angreift und der Ölpreis weiter explodiert.
Derzeit haben die Israelis es wohl eher auf die führenden Köpfe der Hisbollah abgesehen. Nach dem der Chef kürzlich ermordet wurde, ist wohl gestern bei Angriffen erneut ein hochrangiger Funktionär der Hisbollah-Miliz ums Leben gekommen. Das wirkt nicht so eskalierend wie ein Angriff auf die Infrastruktur, auch wenn dieses Vorgehen alles andere ist als friedensstiftend.
Vor einigen Wochen stellte ich an dieser Stelle bereits ein paar Ölaktien vor. Durch die tägliche Screening-Arbeit zeigten sich schon die ersten momentumstarken Aktien unter den Ölfirmen.
Interessanterweise fiel diese relative Stärke bereits vor dem Angriff auf den Iran auf. Ähnlich soll es bei Flugzeugaktien gewesen sein, die schon vor den Anschlägen vom 11. September massiv geshortet wurden.
Wenn man sich täglich mit Aktien beschäftigt und einen strukturierten Ablauf einhält, fallen solche Besonderheiten recht schnell auf. Starke Industriegruppen zu identifizieren, ist dann keine Kunst mehr, sondern das Ergebnis eines beständigen täglichen Prozesses.
03-10-2024
Grundsätzlich sieht es nicht schlecht aus, auch wenn die Marktbreite abnimmt. Die Volatilität zieht aktuell stark an, was wahrscheinlich dem Nahostkonflikt zuzuschreiben ist. Solange sich die Lage dort nicht beruhigt und die Volatilität (VIX) merkbar zurückgeht, ist eine geringe Investmentquote zu empfehlen.
Der Fokus liegt derzeit auf Kapitalerhalt. Nach Stan Druckenmiller befinden wir uns sozusagen auf einem Equity-Plateau.
Als Swingtrader ist es entscheidend, genau dann zu traden, wenn man Rückenwind hat. Sicherlich steigt jeden Tag irgendeine Aktie, und man fragt sich, wie man bei diesem Anstieg dabei hätte sein können.
Die Wahrheit ist, dass es unmöglich ist, täglich in genau der Aktie investiert zu sein, die an dem Tag einen Sprung nach oben macht.
Häufig wird der Sprung durch Informationen ausgelöst, die dem gewöhnlichen Retailtrader einfach zu spät vorliegen oder die Bewegung ist so schnell vorbei, dass es schwer ist, daran zu partizipieren.
Also, es steigt immer irgendeine Aktie, aber diese zu finden, ist unmöglich.
Einfacher dagegen und auch machbar ist es, die Phasen abzuwarten, in denen offensichtlich allgemeiner Aktienappetit der institutionellen Investoren besteht.
Es ist ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten. Im allgemeinen Kaufrausch des Big Moneys ist es wahrscheinlich, dass auch meine gehaltene Aktie steigt.
Höchstleistungen erzielt man auf diesem Weg. Wer es beherrscht, die generelle Marktverfassung gut einzuschätzen, kann entsprechend seine Investmentquote anpassen: viel setzen, wenn die Trading-Götter in guter Laune sind, und wenig Risiko eingehen, wenn sie eher launisch sind.
Viel gewinnen, wenn man gewinnt. Wenig verlieren, wenn man verliert. Timing ist alles im Swingtrading, wie auch Jesse Livermore sagte. Alles muss perfekt zusammenpassen.
02-10-2024
Die Marktbreite nimmt ab. Die Investitionsquote sollte reduziert werden. Es ist schwer zu sagen, ob der Konflikt im Iran die Aktienmärkte einbrechen lässt. Vorsicht ist aktuell angebracht. Nachdem letzte Woche die chinesischen Aktien explodiert sind, könnte dies nun den Energieaktien widerfahren. Bereits seit Wochen sind im Ölsektor vereinzelt starke Werte zu beobachten, allerdings eher aus dem Midstream-Bereich, also dem Transport von Öl.
Zur Erinnerung: Upstream = aus der Erde buddeln, Midstream = zum Raffinerie karren, Downstream = Fertigprodukte herstellen und verscherbeln.
Für Unternehmen im Midstream-Bereich spielt der Ölpreis selbst eine untergeordnete Rolle. Für sie sind vor allem die Tonnagen, also die Menge des transportierten Öls und Gases, entscheidend.
Die Explorer (Upstream) sind dagegen am preisempfindlichsten. Interessanterweise haben gestern gerade die Explorer unter hohem Volumen zugelegt. Sollte sich der Konflikt im Iran verschärfen, könnte der Ölpreis durch die Decke schießen. Das ist sehr positiv für die Explorer.
Hier der XLE Energie Sektor ETF:
https://www.tradingview.com/x/zXmst0zh/
Intern haben wir schon vor einigen Tagen auf das gehebelte Pendant gesetzt, den ERX.
Wenn der Ölpreis stark ansteigt, könnte als Folge auch die Inflation wieder anziehen. Weitere Zinssenkungen könnten dadurch Gegenwind bekommen. US-Anleihen haben gestern möglicherweise deshalb den Rückwärtsgang eingelegt, nachdem sie zunächst als sicherer Hafen gefragt waren.
Insgesamt liegt der Fokus in dieser unsicheren Gemengelage auf dem Kapitalerhalt. Falls wir eine schwache erste Oktoberhälfte erleben, was saisonal betrachtet nicht ungewöhnlich ist, fährt man gut, wenn wenigstens die Equity stabil bleibt.
Danach könnte sich eine gute Einstiegsgelegenheit ergeben. Es muss aber nicht zwangsläufig bergab gehen. In den letzten Tagen und Wochen wurde sehr viel gekauft, und es ist nicht erkennbar, dass große Geldströme den Aktienmarkt verlassen.
Ein Aspekt sollte jedoch zumindest erwähnt werden: Wir haben inzwischen eine Preis-Buchwert-Ratio erreicht, die höher ist als zur Dotcom-Blase. Das ist doch mal eine bemerkenswerte Leistung.
30-09-2024
Bei meinem Wochenend-Screen ist mir die Aktie von Netflix aufgefallen. Als momentumstarke Aktie taucht so ein Wert automatisch in meiner Tradefabrik auf.
Netflix ist im Jahr 2022 um über 70 % gefallen, hat aber vor kurzem wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Man braucht schon starke Nerven und muss von ihrem Geschäftsmodell überzeugt sein, um einen solchen Drawdown mitzumachen und die Aktie im Sinne von „Buy and Hold“ zu halten.
https://www.tradingview.com/x/sBJ8isGo/
Was kann man aus diesem Absturz und dem darauffolgenden kometenhaften Anstieg lernen?
Eine Aktie, die um über 70 % gefallen ist, muss anschließend um mehr als 300 % steigen, um ihr Allzeithoch zurückzuerobern.
Eine Aktie, die um 50 % gefallen ist, muss um 100 % zulegen, um das vorherige Level zu erreichen. Die Mathematik wirkt bei jedem Drawdown gegen den Anleger.
Auf der anderen Seite arbeitet der Zinseszinseffekt für den Anleger. Eine Aktie, die für 50 Dollar gekauft wurde und im ersten Jahr um 100 % gestiegen ist, steht dann bei 100 Dollar.
Wenn sie im zweiten Jahr erneut um 100 % steigt, erreicht sie 200 Dollar. Bezogen auf den ursprünglichen Einsatz sind das bereits 300 % Gewinn und nicht 200%.
Nicht umsonst bezeichnete Einstein den Zinseszins als das „siebte Weltwunder“. Viele kurzfristige Trader unterschätzen den Zinseszinseffekt und halten potentielle 10 % Rendite pro Jahr eines Langzeitinvestors für langweilig, obwohl das bereits enorm sein kann.
Wer mit 5000 USD zu traden beginnt, sollte natürlich versuchen, die Rendite durch geschicktes Trading zu hebeln. ab einem vermögen von 100.000 oder besser 200.000 macht es dann eigentlich richtig Spaß., auch mit einer jährlichen Rendite von "nur" 10%.
10% geht nicht? Ok, hier ein kleiner Geheimtipp:
Buffets Aktie von Berkshire Hathaway hat es die letzten x Jahrzehnte geschafft!
https://www.tradingview.com/x/b2FAq2tF/
Es gibt auch viele andere Bluechips mit stabilen Geschäftsmodellen.
Wovon ich allerdings nicht viel halte, ist der Mythos um die Dividendenstrategien. Man kann genauso gut ein paar Aktien verkaufen, wenn man Cash benötigt. Auf der anderen Seite beschneidet man sich womöglich um die besten Pferde im Stall, ist man zu sehr auf hohe Dividendenwerte fokussiert.
Zurück zu Netflix:
Zeitgleich zu Netflix las ich am Wochenende einen Artikel, in dem berichtet wurde, dass die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten 40 bis 50 Programme oder Sendungen einstellen wollen.
Kostenersparnis und wahrscheinlich auch mangelnde Zuschauerzahlen spielen dabei eine Rolle.
Netflix hat seinerzeit das „Fernsehen auf Abruf“ populär gemacht und damit eine unglaubliche Erfolgsserie hingelegt.
Gerade dieses „On-Demand“-Modell bietet einen unschlagbaren Wettbewerbsvorteil gegenüber dem linearen Fernsehen. dieser Vorteil ist kaum aufzuholen.
Mit weiteren Unterhaltungsmöglichkeiten wie Disney+, YouTube und TikTok etc. scheinen die Weichen für das öffentlich-rechtliche Fernsehen gestellt zu sein. Es wird wohl nicht bei den 40 eingestellten Sendungen bleiben.
Eine Bekannte von mir führt eine Pension und hat vor knapp 10 Jahren die Fernseher aus den Zimmern verbannt. Kein Gast vermisst sie. Natürlich, die heilige Tagesschau wird schon gern geschaut. Ein Grundbedürfnis der Menschen ist es, stets objektiv informiert zu werden.
Aber glücklicherweise gibt es die Tagesschau ebenfalls im Internet zu sehen. Dort muss sie sich allerdings dem Wettbewerb stellen.
Ich bin gespannt, wie sich dieses Thema in der Zukunft entwickelt. Wahrscheinlich werden die GEZ Gebühren immer weiter nach oben geschraubt, weil die Werbeeinnahmen sinken. Auf der anderen Seite gibt es dafür immer weniger Sender und überhaupt weniger Angebot.
Macht doch Sinn oder?
27-09-2024
Die Unterindikatoren des Barometers haben sich leicht verbessert. So ganz kann ich mir jedoch keinen Reim auf die aktuelle Lage machen. Der Russell war in den letzten Tagen etwas schwächer, während die großen Indizes ihre Levels halten konnten. Eigentlich riecht es nach einem leichten Pullback, aber allzu groß wird der wohl nicht ausfallen. Den Pullback hätte ich schon längst erwartet, wenigstens ein oder zwei Tage.
Die asiatischen Börsen laufen weiterhin stark und könnten durch ihren Optimismus möglicherweise auch die US-Märkte mitziehen.
Der „Angstmonat“ September ist nun fast vorbei, aber der Oktober – insbesondere die erste Hälfte – hält häufig ebenfalls Überraschungen bereit.
Bei neuen Engagements bin ich derzeit sehr wählerisch, da die Lage tendenziell überkauft ist.
Der Sektor „Materials“ läuft nach wie vor sehr gut, welcher Chemiekonzerne, Halbzeughersteller etc. umfasst.
Normalerweise eher langweilige Aktien wie 3M oder Dupont starten gerade kometenhaft durch. Auch der britische LURO-Wert Linde entwickelt sich als Evergreen derzeit sehr stark.
(LURO = links unten nach rechts oben)
https://www.tradingview.com/x/8ZGF3dzV/
26-09-2024
Die Grünen-Spitze ist zurückgetreten, obwohl der ZDF-Reporter am Wahltag doch von Optimismus und einem Sieg auf ganzer Linie sprach?
Naja, man muss ja nicht alles verstehen.
Jedenfalls geht es jetzt sicherlich bergauf. Nun können Herr Habeck und Frau Baerbock endlich in aller Ruhe wieder ihre vernünftige Politik weiterbetreiben, ohne die „störende“ Parteispitze, die die Wähler verscheucht hat :-)
Und wer ist die neue Parteichefin Emilia Fester? Man kann nicht sagen, dass sie bildungsfern ist. Im Gegenteil, ein aufgewecktes pfiffiges Mädchen, wie mir scheint, nur mit der Geschichte hat sie es nicht so.
Hier ist ein einminütiges YouTube-Video, das Frau Fester kurz vorstellt und Sie wirklich sehr sympathisch erscheinen lässt, ich bin gespannt.
https://www.youtube.com/watch?v=ypIHGzVdpNU
Ein bisschen Humor in diesen Marktkommentar ist ok – nur über Aktien zu reden, ist ja langweilig.
Es heißt ja oft, Trading sei langweilig, wenn man es richtig macht. Ich kann das so nicht ganz bestätigen. Vielleicht für jemanden, der Put-Optionen schreibt, da man nicht auf den großen Jackpot aus ist.
Aber beim Swingtrading tauchen gelegentlich Trades und Konstellationen auf, die nach einem „Homerun“ riechen.
Wie es Stan Druckenmiller ausdrückte: Die Equity sollte die Form einer Treppe haben – Anstieg, Plateau, Anstieg, Plateau, Homerun....
Gerade die Jagd nach dem „Homerun“ hält das Spiel spannend. Auch das tägliche Lernen verhindert, dass Routine einkehrt.
Aber, und das ist meiner Meinung nach wichtig, der Fokus sollte auf der Verbesserung der Prozesse der „Trade-Fabrik“ liegen.
Die „Homeruns“ sollten durch die tägliche Arbeitsroutine automatisch auf dem Radar auftauchen. Es sollte nicht so sein, dass man seine Trading-Ideen zufällig aufgreift, indem man wahllos Aktienlisten durchblättert oder etwas in der Zeitung liest (mir ist es früher so ergangen).
Jede Strategie besteht aus den gleichen Bausteinen: Risikomanagement, Trade-Management, Broad-Market-Timing und Stock-Selection, etc.
Jeder Baustein sollte einem festen Regelwerk unterliegen, und der Punkt „Stock-Selection“ sollte gelegentlich einen „Homerun“ hervorbringen.
Fokus auf den Prozess. Wenn der Prozess einen Vorteil („Edge“) hat, wird das Geld folgen. Die Freude, dass ein erarbeiteter Prozess funktioniert, ist fast befriedigender als das Geld selbst.
Wie sagte der Boss vom A-Team immer? Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht.
25-09-2024
Im ZDF berichtete ein Korrespondent über das Wahlergebnis in Brandenburg, nachdem es so gut wie feststand, dass "die Grünen einen Sieg auf ganzer Linie" eingefahren hätten und dass "die Stimmung sehr optimistisch"sei.
Ich fragte mich, welcher Landtagswahl er beigewohnt hatte, denn die Hochrechnungen, die ich bis zu diesem Zeitpunkt im Internet gesehen hatte, hätten meiner Meinung nach nicht zu solch einer quietsch fidelen Berichterstattung geführt.
Was soll's, vielleicht war die Stimmung ja wirklich optimistisch, immerhin hatte man mehr Stimmen als die Tierschutzpartei erhalten – was der FDP ja leider nicht gelungen ist. Ganze 0.8% hat die Partei erreicht, die unseren Finanzminister stellt, echte Demokratie eben.
Wenig später kam dann Frau Göring-Eckardt endlich mit echten Fakten. Sie wirkte jedoch nicht so optimistisch und gut gelaunt und bezeichnete das Ergebnis als Wahldebakel. Sie hatte auch die logische Begründung dafür parat: Es waren die Russen :-)
Naja, und so wurde ich dann "auf ganzer Linie" wieder einmal objektiv und sachlich über den Wahlabend informiert, als schließlich auch Herr Nouripour noch ergänzte und aus dem Wahlergebnis schloss, dass den Wählern der Klimaschutz egal sei und sie daher die Grünen nicht gewählt hätten.
Meiner Meinung nach ist den Menschen das Klima und die Natur nicht egal, auch wenn sie nicht die Grünen gewählt haben, es muss an etwas anderem liegen, Herr Nouripour. Vielleicht liegt es daran, das Ricarda Lang denkt, dass der durchschnittliche Rentner 3000 Netto im Monat bekommt. Vielleicht fehlt einfach nur die Nähe zum Volk und deren Anliegen?
Ich empfehle Herrn Nouripour kein Trader zu werden, denn dazu gehört Realitätsinn. Ein Trader, der an der Börse Annahmen oder Meinungen tradet und keine Setups, der wird eine Bruchlandung erfahren.
Wirklich komisch ist, dass die SPD von der Europawahl bis zur Landtagswahl über 100% mehr Wähler dazugewinnen konnte. Wenn etwas Anlass zum Optimismus geben kann, dann dieses Ereignis der Verdoppelung.
Hier die Ergebnisse der Europawahl:
https://wahlergebnisse.brandenburg.de/12/100/20240609/europawahl_land/
Im Juni noch lag die SPD bei 13% und die CDU bei 18% und bei dieser Wahl gelang es der SPD plötzlich 30% der Wahlstimmen einzufangen. Das muss an der guten Politik liegen, die sich innerhalb von drei Monaten so drastisch geändert hat.
Junge, Junge, ich wünschte ich könnte zielsicher Aktien ausfindig machen, die sich in drei Monaten verdoppeln.
Sachen gibt es, die gibt es gar nicht : -)
Es ist sonderbar und einmalig in der Geschichte, wie eine Partei innerhalb von drei Monaten ihre Wählerschaft verdoppeln kann, aber heutzutage wundert einen ja nichts mehr, es ist eben alles schnelllebiger.
Und damit kommen wir zur Börse. Dort gibt es aktuell nicht allzu viel zu berichten. Die Kurse verdichten sich, d.h. die Volatilität nimmt ab und die Kurse bewegen sich kaum noch. Ich vermute einen kleinen Pullback, bevor es weiter aufwärts geht.
Das Gegenteil ist gestern in Hongkong bzw. in China passiert. Der Hang Seng ist förmlich explodiert. Vor einigen Tagen sprachen wir an dieser Stelle noch über die China-Aktien. Den staatlichen Stimulus konnte man natürlich nicht ahnen, aber die Charttechnik sah sehr gut aus. Gestern kam die Belohnung. Vielleicht haben die chinesischen Aktien nun endlich das Tal der Tränen hinter sich gelassen.
Ebenfalls auf der Gewinnerseite vermute ich in nächster Zeit den Sektor „Materials“. Dieser Bereich umfasst hauptsächlich Chemiekonzerne und Minenwerte. Mit einem fallenden Dollar steigt dieser Sektor traditionell an.
https://www.tradingview.com/x/EtCOCFui/
23-09-2024
Eine üble Erkältung setzt mir aktuell zu. Der nächste Marktkommentar folgt, sobald es mir wieder besser geht.
20-09-2024
An den Börsen herrscht fast schon euphorische Stimmung. Nach der Zinssenkung von Powell wird gefeiert. Die Senkung um 50 Basispunkte wird nicht kritisch aufgenommen. Viele "Experten" hatten einen größeren Zinsschritt als bedenklich erachtet, weil das auf eine sehr schwache Wirtschaft hindeuten würde.
Insgesamt hat die FED meiner Meinung nach in den letzten 2 bis 3 Jahren einen guten Job gemacht – zumindest im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Der beherzte letzte Schritt nach unten war meiner Meinung nach richtig. Jetzt können die Kurse gemütlich nach oben stolpern. Das W5 Barometer ist saftig grün.
Eine gute Gelegenheit ergibt sich in Hongkong bzw. bei chinesischen Large Caps. Der gehebelte ETF YINN bildet eine hervorragende Long-Basis aus, die in nächster Zeit eine vielversprechende Tradinggelegenheit darstellen könnte.
Es wäre eine Möglichkeit, um einen Positionstrade zu platzieren, mit einer Haltedauer von mehreren Wochen.
https://www.tradingview.com/x/aVtxISh6/
19-09-2024
Was für eine Achterbahnfahrt gestern. Wer schnell seekrank wird, sollte kein Intraday-Trading betreiben. Ich habe mir das Anschauen der Kurse intraday abgewöhnt. Zu viele Fehler sind mir passiert, und zwar genau bei solchen Achterbahnfahrten.
Man muss wissen, dass Intraday-Kurse grundsätzlcih einen hohen Mean-Reversion-Effekt haben. Das bedeutet, sie pendeln eher hin und her, anstatt über längere Strecken zu trenden.
Oft werden Aktien am "Boden" eingesammelt und intraday zum Ende der Sitzung wieder nach oben gekauft, besonders in bullischen Märkten.
Als Swing-Trader fährt man besser, wenn man nicht zu viele Eingriffe während des Tages vornimmt und am besten "die Kiste ganz abschaltet".
Auf der anderen Seite wird das meiste Geld mit Intraday-Systemen verdient, auch wenn der durchschnittliche Anleger bei diesem Stil am wenigsten erfolgreich ist.
Der ausbleibende Erfolg liegt oft an fehlenden Strategien und Konzepten und eben diesem Mean Reversion Effekt, aber auch an der Ausrüstung.
Wenn intraday, dann würde ich top Momentum setzen. Kandidaten, die schwer en vogue sind.
Die High-Frequency-Trader gehören ebenfalls zu den Intraday-Tradern. Oder der erfolgreichste Hedgefonds aller Zeiten, geleitet von dem Mathematiker Jim Simons. Er soll täglich Hunderte von Trades machen und seit 1989 eine Rendite von 60% erzielt haben. Aber der Medaillon Fonds hat schnelle Internetleitungen und Hochleistungscomputer. Die Systeme sind häufig eher einfacher Natur.
Woran liegt es, dass mit Intraday-Trading so viel mehr erzielt wird? Das liegt an der Formel:
Profit = Size x Marge x Frequency
Intraday können größere Hebel angewendet werden, d.h. größere Size und die Handelsfrequenz ist sehr hoch. Die Marge (Payoff) ist eher durchschnittlich bzw. gering. Es wird mit kleinen Aufschlägen gearbeitet, die sich aber durch die hohe Frequenz summieren. Rein mathematisch bedeutet eine hohe Handelsfrequenz eine hohe Investitionsquote (hoher Umsatz).
Zur FED:
Die Zinsen wurden um 50 Basispunkte erhöht. Ein ordentlicher Schritt und, wie ich finde, der richtige, der die Börsen unterstützen wird.
Es wird zwar gemunkelt, dass die Rezession um die Ecke steht, weil ein größerer Zinsschritt nötig war, aber unterm Strich sehe ich keine große Schieflage.
Die besten Börsenentwicklungen gab es oft, wenn die Wirtschaft vor sich hin dümpelte – weder extrem gut noch schlecht.
Meiner Meinung nach stecken wir gerade in so einer Phase. Weder besonders gut, aber auch nicht wirklich schlecht.
Dieser Zustand, zusammen mit einer Phase sinkender Zinsen, sollte normalerweise freundliche Börsen hervorrufen.
18-09-2024
Heute entscheidet die FED über den nächsten Zinsschritt. Ich bin gespannt.
Morgen werden die Arbeitslosenzahlen veröffentlicht. Zwei ausgesprochen wichtige Zahlen zur makroökonomischen Lage.
Wer gewinnt das rennen an den Börsen?
Der Volkswirt schlägt den Betriebswirt.
Meine tiefste Überzeugung ist aber, das der Charttechniker beide zusammen schlägt aber die Fundamentalzahlen für das Big Picture gern zu Rate ziehen kann.
Insgesamt sehe ich die Gefahr nach unten derzeit nicht so hoch. Die Zinsschritte dürften weniger Volatilität erzeugen als die morgigen Arbeitsmarktdaten.
Auffällig ist die relative Schwäche des Nasdaq im Vergleich zu den anderen Indizes. Sogar die Small Caps des Russell-Index notieren etwas stärker als der Nasdaq. Der S&P 500, der alle 11 Sektoren umfasst, ist ausgeglichener und notiert auf einem Allzeithoch.
Trotzdem bin ich vorsichtig optimistisch. Derzeit setze ich jedoch keine neuen Trades auf, da wir uns in einer überkauften Situation befinden. Das Rückschlagpotenzial ist zu hoch, während das Aufwärtspotenzial nicht mehr so groß ist. Eine bessere Chance für ein günstiges Chancen-Risiko-Verhältnis ergibt sich in Pullback-Situationen.
Mittelfristig könnte der Ukraine-Konflikt wieder in den Vordergrund rücken. Nachdem es so schien, als würde sich die Lage beruhigen und eine diplomatische Lösung möglich sein, deuten die Zeichen nun wieder auf Eskalation hin.
England und die USA haben grünes Licht für Langstreckenwaffen gegeben, die Ziele tief im russischen Territorium treffen können. Russland droht damit, Kiew zu zerstören, sollten diese Raketen zum Einsatz kommen.
Das wäre für die Börsen kurzfristig kein positives Szenario. Andererseits lehrt uns die Geschichte, dass ein Kriegsausbruch oft der Beginn einer Hausse sein kann.
Die Börse verhält sich jedoch nicht immer gleich, und es gilt, viele Nuancen zu berücksichtigen. Eine Schwarz-Weiß-Schablone gibt es leider nicht, aber das Barometer wird sicherlich rechtzeitig Warnhinweise geben.
17-09-2024
Leider habe ich den heutigen Kommentar aus Versehen gelöscht. Ich werde erst morgen dazu kommen, den Text erneut zu schreiben.
heute wird nicht viel passieren im Vorfeld der Zinsverkündung morgen.
16-09-2024
Der ehemalige Fed-Vorsitzende (1979 -1987) Paul Volcker sagte:
"Es ist eine ernüchternde Tatsache, dass das Zentralbankwesen zu mehr Inflation geführt hat, nicht zu weniger."
Er sprach damit ein grundlegendes Problem des Systems an. Laut Volcker fuhren wir mit dem Goldstandard, passiven Zentralbanken oder sogar mit "Free Banking" besser.
Solche Aussagen überraschen, vor allem wenn sie von einem ehemaligen Fed-Vorsitzenden kommen, der selbst für die Geldpolitik verantwortlich war und sich nach 10 Jahren noch wundert.
Bereits damals stellten einige die Wirksamkeit der FED infrage, und Volckers Worte geben Anlass zum Nachdenken. Man fragt sich wirklich, wie die Zentralbanken arbeiten und was die Verantwortlcihen dort für Theorien verfolgen, wenn sogar jemand wie Volcker erst nach Jahren an der Spitze zu dieser Erkenntnis kommt.
Zu seiner Zeit gab es noch nicht das böse Internet, das verschiedene Perspektiven zu Sachverhalten aufzeigen konnte. Es gab vielleicht ein "FED Handbuch" und das wurde und wird heute noch umgesetzt und nicht in Frage gestellt. Trotzdem würde ich einem Herrn Volcker mehr Sachverstand in Bezug auf Volkswirtschaft zutrauen als mir. Doof sind die alle sicherlich nicht.
Aber ich darf hier nicht zu kritisch schreiben, sonst erreichen mich wieder böse emails, in denen ich als Aluhutträger beschimpft werde. Und somit möchte ich an dieser Stelle noch einmal bekunden: Ich glaube nur an das, was in der Tageschau erzählt wird :-)
Das Wort „Zentral“ in Zentralbank zeigt schon die Tendenz zur Machtkonzentration, die in der Geschichte selten gut ausgegangen ist.
Zwei Beispiele:
Julius Caesar, der nach der Eroberung Galliens so mächtig wurde, dass er Rom selbst eroberte und den Senat stürzte. Er ernannte sich zum alleinigen Diktator. Diese Machtkonzentration hielt nicht lange an und endete durch seine Ermordung.
C&A, die in den 90ern ihren Einkauf zentralisierten und damit fast in den Ruin führten. Das kann nicht funktionieren.
Welche Artikel sich gut verkaufen etc, das ist europaweit sehr unterschiedlich aber man wollte Kollektionen für ganz Europa entwerfen. Als ob der demütige Deutsche seine Vorliebe für graue unauffällige Kleidung ablegen würde oder der Italiener plötzlich nicht mehr extravagant tragen darf.
Zentralisierung funktioniert oft nur in Schönwetterperioden, bei Krisen sind lokale Entscheidungen effektiver, weil die Wege kürzer sind.
Warum sprechen wir über Zentralbanken?
Am 18. September wird die FED einen Zinsschritt bekannt geben, und es wird spekuliert, dass niedrige Zinsen zur Ankurbelung der Wirtschaft die Inflation in Kauf nehmen.
Doch ich glaube nicht, dass selbst eine eine Zinssenkung von 400 Basispunkten die Inflation wirklich beeinflussen würde.
Die Zinssenkung führt dazu, dass Unternehmen leichter an Kapital kommen, was theoretisch den Konsum ankurbeln könnte, da Arbeitnehmer wieder mehr Geld zur Verfügung haben.
Das bedeutet, dass mehr Geld in Umlauf kommt, was die Nachfrage erhöhen kann. Doch die Frage, ob die Preise für alltägliche Güter wie Kuhmilch steigen, ist nicht ganz so einfach zu beantworten.
Eine Zinssenkung wirkt sich nicht auf alle Güter gleichermaßen aus. Beispielsweise könnten Immobilienpreise steigen, da niedrigere Zinsen Hypotheken günstiger machen. Gleichzeitig bleiben die Preise für bestimmte Konsumgüter wie Milch möglicherweise stabil, es sei denn, es gibt externe Einflüsse wie Angebotsengpässe oder gestiegene Produktionskosten.
Inflation ist ein komplexes Thema, da sie sich nicht gleichmäßig über alle Güter und Dienstleistungen hinweg entwickelt.
Während Rohstoffe wie Gold teurer werden könnten, könnten die Preise für Bier oder Butter stabil bleiben oder sogar sinken. Der Anstieg oder Fall einzelner Preise hängt oft von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter Angebot und Nachfrage, Produktionskosten und Marktdynamiken.
Zusammengefasst: Zinssenkungen beeinflussen verschiedene Bereiche der Wirtschaft unterschiedlich, und die Auswirkungen auf die Preise sind nicht immer direkt und linear.
Zum Schluss noch ein Kommentar über ein weiteres YouTube-Video von Marc Faber: Ich habe es gestern als Hörspiel zum Einschlafen gehört und nicht bis zum Ende verfolgt.
Gleich zu Beginn wird er gefragt, wo er Risiken und Chancen sieht. Auffällig in diesem Zusammenhang ist seine Art der Beantwortung:
Er sagte NICHT, dass Aktie A und B steigen werden. Vielmehr sagte er, dass Aktie C und D ein erhöhtes Rückschlagpotenzial haben.
Er listete auch eine Reihe von Assets außerhalb von Aktien auf und erwähnte dabei jedes Mal nur das Rückschlagpotenzial, nicht aber das Aufwärtspotential.
Daran erkennt man einen Profi. Er hat als Erstes das Risiko im Visier.
Ich sehe es zwar ein bisschen anders, denn nach der Frage nach dem Risiko ist für mich fast genauso wichtig, die Frage nach dem Potential.
Warum soll ich einen Trade machen, wenn er zwar kein Risiko hat aber eben auch kein Potential? Das CRV ist es, um was es im Trading geht. Hohes Potential mit wenig Risiko.
Aber Langfristinvestoren wie Faber denken anders. Alles was nicht fällt, steigt auf Sicht und das reicht den Verwaltern von Milliarden.
13-09-2024
Der Spruch „Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht“ ist eine treffende Metapher für die menschliche Neigung, Routine zu bevorzugen, selbst wenn diese Routinen zu langfristigen Problemen führen könnten.
Menschen sind Gewohnheitstiere, und das zeigt sich in vielen Bereichen, sei es im täglichen Leben oder im Trading.
Im Trading wie im Alltag werden viele Handlungen automatisiert, ähnlich wie beim Autofahren. Das Gehirn optimiert den Energieverbrauch, indem es uns Routineprozesse ermöglicht, ohne dass wir darüber nachdenken müssen.
Ein professioneller Trader sollte in der Lage sein, Entscheidungen wie das Kaufen oder Verkaufen von Aktien nahezu reflexartig zu treffen, ohne das Setup viel zu überdenken.
Wohlgemerkt, ein Trader, ich rede an dieser Stelle nicht von einem Investor.
Wenn jeder Schritt eines Trading-Prozesses definiert ist, kann der Trader ohne langes Überlegen handeln – eine sogenannte „Tradefabrik“. Dieser Zustand des automatisierten Entscheidens ist entscheidend, um Spitzenleistungen zu erreichen.
Wer viele Trades macht und bei jedem Trade umherüberlegt, soll ich oder soll ich nicht, der hat fast schon verloren. Das deutet auf eine fehlende Tradefabrik hin, also auf fehlende exakt definierte Prozesse. Nur immer gleichbleibende definierte Prozesse kann sich das Gehirn merken und automatisch ausführen.
Ist dieser Zustand mal erreicht, kommt der Part der Höchstperfomance. Dann ist man bereit, Nuancen zu erkennen. Diese sind wichtig, um den Unterschied zwischen einem Breakout und einem Breakout zu erkennen.
Das gleiche Prinzip lässt sich auf größere wirtschaftliche Zusammenhänge übertragen.
Viele wissen um die Unsicherheiten im Finanzsystem, aber das tägliche Leben läuft weiter, als wäre alles in Ordnung. Ansonsten würde es ja verwundern, dass nicht jeder Aktienhändler short ist. Ja sicher, es ist auch eine Frage des Timings.
Solange nichts drastisch zusammenbricht, bleibt man in der Routine – sei es in einem "normalen" Job oder als Trader. Jeder geht morgens zur Arbeit, jeder macht weiter, wie bisher. Was soll man auch sonst machen? nur weil mir der kritische Status des Finanzsystems bewusst ist, kann ich die Arbeit nicht plötzlich stoppen.
Alles ist in bester Ordnung :-)
12-09-2024
Das aktuelle BM-Timing ist nicht eindeutig, weder klar bärisch noch bullisch. Der Russell bleibt zurück, was kein gutes Zeichen ist.
Auch im S&P 500 gibt es einige negative Punkte: Obwohl der Index bereits den dritten Tag in Folge gestiegen ist, hinken die Marktbreiten-Indikatoren hinterher. Das deutet darauf hin, dass nur wenige Aktien den Gesamtmarkt tragen.
Der Markt ist selektiv. Wenn nur ein kleiner Teil der Aktien über ihren gleitenden Durchschnitten notiert, während der Gesamtindex steigt, stützen folglich nur wenige starke Werte den Markt.
Immerhin gab es positive Signale aus dem Halbleitersektor, der gestern stark anstieg. Ich vermute, dass andere Sektoren nachziehen könnten und defensive Werte eine Pause einlegen.
Heute kommen erneut Inflationsdaten, aber ich glaube, dass die Richtung der Inflation klar ist – tendenziell nach unten, wie Marc Faber humorvoll vorausgesagt hat.
Wenn die EZB keine steigende Inflation gebrauchen kann, wird solange gerechnet, bis die Zahlen eine sinkende Inflation anzeigen.
Aber Scherz beiseite, aktuell haben sich die Preise insgesamt ein wenig beruhigt, so ist auch mein persönlicher Eindruck. Die Wirtschaft kann die Preise nicht weiter erhöhen, das geben die Geldbeutel der Verbraucher nicht mehr her.
Natürlich kosten die Lebensmittel im Schnitt 30% mehr als vor drei oder vier Jahren aber im Jahresvergleich eben nicht. Und den Jahresvergleich drückt die Inflationszahl nun mal aus. Auch den schwindenden Kaufkraftverlust über 10 oder 20 Jahre verbreiten die Statistikbüros nicht besonders gern öffentlich. Da würde die Geldentwertung ja noch offensichtlicher werden.
Nebenbei bemerkt, wie erhöhe ich als Staat die Steuern mal eben um 30%, insbesondere die Mehrwertsteuer? Genau, ich sorge für eine Inflation um 30%.
Zum Trading:
Ein guter Einstiegstag wäre meiner Meinung nach gegeben, wenn die Indizes ein oder zwei Tage nachgeben.
Wir befinden uns nach wie vor im „gefährlichen“ Monat September, der jedoch bald zur Hälfte vorbei ist.
Insgesamt bin ich vorsichtig optimistisch, aber von einem „easy money“-Umfeld sind wir noch entfernt.
11-09-2024
Heute und morgen bestimmt die Bekanntgabe der Inflationszahlen das Marktgeschehen. Unabhängig davon senden die Aktienmärkte derzeit unterschiedliche Signale. Die Marktbreiteindikatoren notieren insgesamt allenfalls mittelprächtig. Das Volumenverhalten bleibt nach wie vor schwach, obwohl wir gestern noch von einem weiteren Verlusttag verschont geblieben sind. Andernfalls wäre das Barometer wohl auf Rot umgeschlagen.
Der Erdölpreis fällt stark, was gut für eine niedrige Inflation ist, da Erdöl in nahezu alle Wirtschaftsprozesse einfließt und damit erheblichen Einfluss auf die Preise hat.
Allerdings wird sich die aktuelle Schwäche des Erdölpreises noch nicht in den neuesten Inflationszahlen widerspiegeln. Trotzdem ist dies ein positiver Anhaltspunkt für zukünftige Veröffentlichungen der Inflationsdaten.
Leider deutet eine sinkende Nachfrage nach Erdöl oft auch auf eine schwächelnde wirtschaftliche Aktivität hin. Insofern könnten die niedrigen Ölpreise auf eine mögliche Kontraktion der Wirtschaft hindeuten.
Naja, wir werden sehen. Der Ölpreis ist bereits kräftig gefallen. Vielleicht war dies ein letzter Sell-off, und die Kurse stabilisieren sich auf dem aktuellen Niveau oder steigen sogar leicht wieder an. Für die Aktienmärkte wäre das wohl das beste Szenario.
Auch für diejenigen, die ihr Haus noch nicht mit einer Habeckschen Wärmepumpe beheizen, wäre es ein guter Zeitpunkt, sich mit Heizöl für die kommende Wintersaison einzudecken.
Laut einem Bekannten von mir, haben die Heizöllieferanten aktuell selbst die Gunst der Stunde genutzt und ihre Lager prall gefüllt.
10-09-2024
Ein weiterer negativer Tag fehlt noch, dann dürfte das Barometer wahrscheinlich auf Rot umspringen.
Allerdings sehe ich den Markt nicht ganz so pessimistisch. Die Zahl der steigenden Aktien nimmt wieder leicht zu. Leider gibt es auf der anderen Seite immer mehr neue Jahrestiefs.
Negativ zu vermerken ist auch das sinkende Volumen bei den steigenden Aktien, das wir mittlerweile über Tage und Wochen hinweg beobachten. Auf der positiven Seite steht jedoch, dass weiterhin genügend Wachstumsaktien gekauft werden.
Insgesamt herrscht eine unklare Marktsituation.
Morgen werden die Inflationszahlen veröffentlicht, und es ist gut vorstellbar, dass dies einen kurzfristigen Schub nach oben geben könnte.
Wie Marc Faber in seinem Interview andeutete, kann die USA aktuell keine steigende Inflation gebrauchen – also werden die Statistikbüros auch keine steigende Inflation errechnen ;-)
Im Ernst: Die USA müssen in der jetzigen geopolitischen Lage Stärke zeigen, sonst laufen ihnen die BRICS-Staaten noch schneller den Rang ab.
09-09-2024
Im August sahen wir einen starken, plötzlichen Abverkauf der Indizes, ausgelöst durch den Zinsentscheid der japanischen Zentralbank. Man befürchtete, dass sich die Carry-Trades im USD-Yen auflösen würden, wodurch Liquidität aus den US-Indizes abfließen könnte.
Anschließend folgte eine V-förmige Erholung, die meiner Meinung nach häufig nicht von langer Dauer ist. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Doppel-W-Formationen oder generell längerfristige Bodenbildungen über mehrere Wochen eine stabilere Basis für nachhaltig steigende Kurse darstellen.
Es gibt jedoch auch in einigen wenigen Fällen V-förmige Erholungen, die Bestand haben. Leider weiß man das nie im Voraus. Aber zumindest ergeben sich Anhaltspunkte und Wahrscheinlichkeiten, wenn sich die eine oder andere Bodenformation ausbildet. Ein erneuter plötzlicher Abverkauf ist auf Grund der V Formation vor einigen Wochen ein Szenario, das mit höherer Wahrscheinlichkeit eintreten könnte.
Was steckt hinter diesen Formationen?
Man stelle sich die milliardenschweren Fonds vor, die genug Kapital haben, um Kurse zu beeinflussen. Wenn diese plötzlich verkaufen, entsteht ein rascher Abwärtstrend, der weitere Verkäufe nach sich zieht. Die Kurse könnten dadurch schnell und stark fallen, was diese großen Fonds jedoch vermeiden wollen. Sie wollen für ihre Unmengen an Aktien möglichst hohe Verkaufspreise erzielen. Sie können aber nicht, wie der Retailinvestor, mit einem Mausklick ihre gesamten Bestände verkaufen.
Deshalb kaufen sie nach einem Abverkauf die Aktien, die zuvor verkauft haben, mit geringerem Volumen wieder nach oben, was zu einer V-Formation führt. Erreichen die Kurse dann die Nähe alter Hochs, beginnt das Spiel von vorne. Die Stützungskäufe und das Erzeugen von Nachfrage verläuft recht zügig, direkt nach einem stärkeren Abwärtstrend.
Eine längere Bodenbildung ist hingegen ein "natürlicher" Vorgang, an dem "alle" Marktteilnehmer teilnehmen. Das braucht mehr Zeit.
Große Fonds brauchen die niedrigeren Kurse zum Einstieg. Möglichst unbemerkt decken sie sich über Wochen zu günstigeren Kursen ein. Ein rasches "nach oben schießen" wäre kontraproduktiv.
Dieses Szenario kann sich über Wochen und Monate hinweg wiederholen. Es entsteht eine Distributionsphase, die durch hohe Volatilität sowie Spitzen sowohl an den Hochs als auch an den lokalen Tiefs gekennzeichnet ist.
Wenn wir bis zum Jahresende neue Hochs sehen wollen, müsste die Volatilität abnehmen, und es sollten höhere Tiefs in einer Seitwärtsphase gebildet werden. Sehen wir weiterhin anhaltend hohe Volatilität und scharfe "Spitzen", könnte es etwas länger Richtung Süden gehen.
https://www.tradingview.com/x/CXWrg42R/
06-09-2024
Zum Wochenende hin zeigt sich ein gemischtes Bild. Viele Anzeichen deuten auf eine mittelfristige Schwäche hin, wie etwa der fallende Ölpreis, die Führung defensiver Sektoren seit Tagen und Wochen, steigende US-Staatsanleihen und eine zunehmende Volatilität. Auch die Anzahl der Aktien, die neue Jahrestiefs verzeichnen, steigt allmählich an.
Auf der anderen Seite befinden wir uns charttechnisch in den wichtigsten Indizes nahe bedeutender Unterstützungszonen, sodass eine kurzfristige Bewegung nach oben ebenfalls möglich ist. Vielleicht verhilft ein positiver Arbeitsmarktbericht heute den Kursen zu klettern.
Zwar hat die Anzahl neuer Setups zuletzt etwas nachgelassen, doch am heutigen Tag ist sie wieder gestiegen. Auch das Verhalten von Aktien an Widerstandszonen ist nicht eindeutig negativ. Es wirkt nicht so, als würden Anleger jede Gelegenheit zum Verkaufen nutzen. Eine deutliche, unmittelbare Schwäche ist meiner Meinung nach nicht erkennbar. es herrscht nicht diese verkaufsdruck nach dem Motto, verkaufen um jeden Preis. Sehr selektiv geht schon noch was :-)
Wenn man sich engagiert, sollte dies mit Vorsicht geschehen. Kleine Positionsgrößen, die bei guter Entwicklung ausgebaut werden können.
05-09-2024
Der heutige Tag dürfte von einer abwartenden Haltung geprägt sein, da morgen die Arbeitslosenzahlen veröffentlicht werden.
Aktuell ist die wirtschaftliche Entwicklung fast interessanter als die Inflationsdaten. Daher stehen Zahlen wie das Bruttoinlandsprodukt (GDP) oder die Arbeitslosenanträge im Fokus der Anleger.
Die Volatilität ist sprunghaft angestiegen und signalisiert hohe Unsicherheit im Vorfeld der Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen.
Unabhängig von den morgigen Daten liefert eine Analyse der Sektoren wertvolle Einblicke in den Zustand der wirtschaftlichen Lage bzw. die aktuelle Zyklusphase der Börsen.
In den letzten Wochen führten defensive Sektoren wie Pharma, Telekommunikation und Versorger (Utilities) das Feld an, ebenso wie Finanzwerte und Immobilien. Dies deutet darauf hin, dass wir uns in einer späten Phase der Rotationstheorie befinden.
In dieser Phase gilt: Bad news are bad news.
Sollten morgen also schlechte Zahlen herauskommen, könnte dies zu einer weiteren Verschärfung führen, da dann eine Rezession wahrscheinlicher wird. Der fallende Ölpreis signalisiert bereits eine Abkühlung der Wirtschaft, und offenbar sichern sich Anleger bereits ab, da die US-Anleihen steigen.
Die Anleihenmärkte unterliegen zwei wesentlichen Einflüssen:
Erstens der mittel- bis langfristigen Zinsentwicklung und zweitens als kurzfristiger Parkplatz für Cash, wenn die Aktienmärkte nachgeben.
Die 10-jährige US-Staatsanleihe hat gerade eine schöne Flaggenformation ausgebildet, die auf weiteres Aufwärtspotenzial hindeutet. Im Umkehrschluss könnte das bedeuten, dass Anleger derzeit die Sicherheit suchen.
https://www.tradingview.com/x/xCc5C7Kz/
Ein Kommentar noch zur Wahl in Thüringen und Sachsen :-)
Die FDP ist jeweils auf ungefähr 1% gekommen! Mein herzlichen Glückwunsch.
04-09-2024
Erste Anzeichen übergeordneter Schwäche sind erkennbar. In den Indizes kam es zu einer Range Expansion, die besonders im Russell 2000 auffällig war. Auf fünf Tage mit Volatilitätskontraktion folgte gestern eine deutliche Trendkerze nach unten. Eine solche Kerze, die auf eine Kontraktion folgt, ist oft der Beginn einer neuen Bewegung.
https://www.tradingview.com/x/Udg3RXQy/
Auch die starken Verkäufe im Halbleitersektor machen nicht gerade Mut. Es war jedoch zunächst der erste Tag mit klarer Schwäche nach der letzten Rally. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, aber es bietet sich an, jetzt genauer hinzuschauen.
Man muss es praktisch sehen und nicht immer zu sehr im Detail. Wichtig ist es, den Überblick zu behalten. Als Trader besteht unsere Hauptaufgabe darin, festzustellen, ob wir uns in einem easy-money-Umfeld befinden oder nicht.
Welche Wahrscheinlichkeit haben Trades, dass sie gut funktionieren?
Long-Swing-Trading funktioniert am besten, wenn die Märkte steigen und eine hohe Marktbreite vorhanden ist.
Denn das bedeutet, dass fast jede Aktie im Aufwärtstrend ist und man sich als hervorragender Stockpicker fühlen kann :-)
Das kennen wir noch von 2020, als fast jeder Trader ein Experte war. 2022 hingegen fühlte sich an, als sei jeder ein schlechter Trader.
Doch so ist es natürlich nicht, weder ist man schlecht oder gut. Wenn das Broadmarkettiming außer acht gelassen wird, gerät man in die Abhängigkeit der übergeordneten Trendrichtung der Indizes ohne es zu wissen.
Der wichtigste Faktor beim Trading ist das Timing des Gesamtmarktes, und bei der Einschätzung der Großwetterlage muss man manchmal gar nicht immer ins Detail gehen.
Ähnlich wie ein erfahrener Handwerksmeister: Er kommt auf die Baustelle, sieht sich die Arbeit seines neuen Gesellen oder Lehrlings an und erkennt praktisch auf den ersten Blick die Qualität der Ausführung.
Eine detaillierte Analyse erfolgt später, aber zuerst zählt der Gesamteindruck.
Wir als Trader folgen dem Big Money. Wir handeln die Aktien, die Momentum aufweisen, und traden den Markt, wenn er "eindeutig" steigt. Die Symbiose aus beiden ergibt die höchste Trefferquote.
Die Frage, die wir uns aktuell – und eigentlich jeden Tag – stellen müssen, lautet: Befinden wir uns gerade in einer easy-money-Situation oder nicht?
Indikatoren und Modelle bieten Unterstützung, aber bevor man sich in der akribischen Betrachtung der Indikatormodelle verliert, sollte man den Wald vor lauter Bäumen nicht übersehen.
Soll ich heute einen Trade machen oder nicht? Ist es auf Grund der Gesamtsituation wahrscheinlich, dass der Trade aufgeht?
03-09-2024
Der „problematische“ Monat September hat nun begonnen. Schon allein der Respekt vor diesem Monat lässt Trader vorsichtig werden. Dennoch ist weiteres Aufwärtspotenzial auch in naher Zukunft möglich, zumindest in den nächsten Tagen. Der Nasdaq könnte seine Allzeithochs anvisieren, nachdem er einen vielversprechenden Pullback ausgebildet hat.
https://www.tradingview.com/x/VpsqfTed/
Möglicherweise pendeln die Märkte bis Freitag lustlos seitwärts oder bewegen sich nach oben. Am Freitag werden die US-Arbeitsmarktdaten (Non-Farm Payrolls) veröffentlicht. Ein überraschend schwächelnder Arbeitsmarkt hätte sicherlich Abwärtspotenzial und könnte die Rallye des Augusts etwas relativieren. Möglicherweise sehen wir mit entsprechender medialer Unterstützung sogar erneut einen Mini-Crash im September, falls es heißt, die Rezession sei da.
Andererseits bieten sich Tage wie heute gut an, um Long-Trades aufzusetzen. In einer Hausse neigen negative Eröffnungsgaps dazu, im Laufe der Sitzung einen positiven Tag zu zeigen. Umgekehrt ist es in Bärenmärkten so, dass Upgaps häufig genutzt werden, um zu verkaufen. Es tritt oft genau das Gegenteil von dem ein, was man optisch gesehen erwarten würde.
02-09-2024
US Börsen heute geschlossen.
30-08-2024
Wieder einmal warten die Börsianer auf fundamentale Daten. Heute stehen die Inflationszahlen im Fokus, die vorbörslich bekannt gegeben werden.
Sollten die Inflationszahlen im Rahmen der Erwartungen ausfallen oder sogar überraschend ordentlich sinken, könnte dies ein Kursfeuerwerk an den Börsen auslösen.
Die asiatischen Märkte antizipieren dies bereits und das nicht erst seit heute. Der schwächer werdende US-Dollar gibt den Emerging Markets mehr Spielraum.
Der Hongkonger Index z.B. hat seit Langem wieder einen Monat positiv abgeschlossen, und charttechnisch deutet sich dort eine Bodenbildung an. Sollte sich in diesem Index ein gutes handelbares Setup ergeben, könnte dies sicherlich ein mittelfristiges Investment wert sein.
Alternativ kann man auch den ETF YINN handeln, ein gehebeltes Instrument auf Hongkonger und chinesische Aktien.
https://www.tradingview.com/x/2kogRyGt/
29-08-2024
Die NVIDIA-Zahlen haben den Börsianern nicht so gut gefallen, insbesondere der Ausblick, den NVIDIA gab, war nicht positiv.
Hoffen wir, dass die vorbörslich veröffentlichten BIP-Zahlen heute für bessere Stimmung bei den Investoren sorgen.
Die saisonal ungünstigen Monate September und Oktober stehen bevor. In den letzten Jahren nahm der August diese Saisonalität häufig schon vorweg. Von dieser Seite ist wenig Rückenwind zu erwarten.
Als zuversichtlich kann aktuell die leichte relative Stärke des Russell 2000 bewertet werden. Im Gegensatz dazu hinken die „Magic 7“ (die großen Technologiewerte) etwas hinterher. Hoffen wir auf eine Rotation, was sinnvoll wäre, da die Bewertungen der „Magic 7“ bereits ziemlich hoch sind und eine Pause gut tun würde.
In den nächsten Tagen und Wochen werden einige Aktiengruppen gewinnen und andere verlieren, was zu einer Seitwärtsphase führen könnte. Wenn alle Aktiengruppen steigen und Börsianer alles kaufen, was nicht Niet und Nagel fest ist, dann schieben die Märkte nach oben. Das sind die easy money Phasen, von denen wir uns aktuell entfernt haben. Es wird selektiver.
Das Bild ist nicht eindeutig. Viele spätzyklische Sektoren laufen gerade zur Höchstleistung auf, wie Versorger, Gesundheitswesen und defensive Konsumgüter. Andererseits können wir bei Small- und Midcaps eine relative Stärke beobachten, und auch die Immobilienwerte als Frühzykliker zeigen derzeit ordentliche Rallys.
Das Sektorenverhalten kann, wie vieles an der Börse, leider nicht mit einer Schwarz-Weiß-Schablone abgedeckt werden. Es gibt zig Nuancen, die das Börsengeschehen komplex machen.
Genau diese Vielfalt bietet jedoch auch die Chance, Geld zu verdienen aber auch zu verlieren. Wer die meisten dieser Nuancen durchschaut oder gezielt die wenigen Momente abwartet, in denen wirklich alles zusammenpasst und Klarheit herrscht und nur diese Momente tradet, hat eine Chance zu bestehen.
Livermore sagte einmal:
"Alles muss perfekt zusammen passen."
28-08-2024
Heute nachbörslich werden die Zahlen von Nvidia veröffentlicht. Das könnte Bewegung in den Markt bringen.
Gestern nachbörslich gab bereits ein kleineres Halbleiterunternehmen sehr gute Zahlen bekannt. Wenn Nvidia heute ebenfalls gute Ergebnisse liefert, könnte das ein positives Signal dafür sein, dass eine Rezession ausbleibt.
Ein weiteres wichtiges Ereignis, das Aufschluss über das Thema Rezession geben könnte, sind die BIP-Zahlen, die morgen vorbörslich veröffentlicht werden.
Sollten in beiden Fällen keine negativen Überraschungen eintreten, könnten der Nasdaq und der Russell wahrscheinlich schnell auf neue Allzeithochs zusteuern.
Der S&P 500 befindet sich schon kurz vor einem Allzeithoch und wird dann vermutlich ebenfalls neue Rekorde testen.
Allerdings könnten diese beiden Ereignisse auch Rücksetzer auslösen, falls es böse Überraschungen gibt.
Ein Schmankerl noch aus der Welt der Politik und Gesellschaft:
Die Vereinigten Arabischen Emirate drohen Frankreich damit, einen Vertrag über den Kauf von 80 Kampfflugzeugen auf Eis zu legen. Hintergrund ist die Verhaftung des Telegram-Gründers Pavel Durov.
In der westlichen Welt gilt die Telegram-App als problematisch, da sie keine Inhalte zensiert. Mehreren Aufforderungen der EU, Inhalte zu zensieren, ist der Gründer nicht nachgekommen. Das führte nun zu seiner Verhaftung in Frankreich.
Wer hätte vor 20 Jahren noch gedacht, dass ausgerechnet die Vereinigten Arabischen Emirate in Sachen Meinungsfreiheit das vorbildliche und freie Europa belehren würden? Das ist wirklich köstlich :-)
27-08-2024
Grundsätzlich hat sich an der mittelfristigen Lage nichts geändert. Die Kurse befinden sich kurz vor markanten Widerständen, und es wird wohl keinen einfachen Durchmarsch geben.
Auch in den nächsten Tagen ist möglicherweise mit einem unentschiedenen Markt zu rechnen.
Gestern wurden defensive Titel gekauft, vielleicht bereiten sich einige Börsianer auf einen kurzen Pullback vor. Viel Abwärtsdynamik ist jedoch aktuell nicht zu erwarten.
Am nächsten Donnerstag werden die neuesten Zahlen zum BIP veröffentlicht, die Anhaltspunkte darüber geben dürften, wie es um die wirtschaftliche Dynamik aktuell steht.
Interessante Chancen ergeben sich im Ölsektor. Dort sind zunehmend Aktien zu beobachten, die eine Low Base ausbilden.
Der Ölpreis selbst befindet sich seit Monaten in einer Range zwischen 70 und 90 Dollar. Der aktuelle Preis liegt am unteren Ende dieser Range, sodass mit Aufwärtspotenzial zu rechnen ist.
Ein steigender Ölpreis hat häufig steigende Aktienkurse in der Ölbranche zur Folge.
Ein klassischer, wenn auch wenig aufregender Wert ist beispielsweise Exxon. Wer es etwas exotischer mag, könnte sich südamerikanische Ölwerte anschauen, wie etwa Petrobras aus Brasilien oder die argentinische YPF Sociedad Anónima.
XOM, PBR, YPF
26-08-2024
So, nun ist es offiziell. Beim Treffen in Jackson Hole hat Powell klar signalisiert, dass im September eine Zinssenkung kommen wird. Es herrscht nun Klarheit in dieser Angelegenheit, obwohl es zuvor eigentlich schon fast klar war. Der Russell 2000 hat daraufhin mit einem Anstieg von etwa 3 % reagiert.
Ich würde sagen, dass man sich nach der Reaktion des Russell nun auf die Lauer legen und geeignete Einstiegspunkte suchen kann.
Im S&P 500 würde ein Rücksetzer sicherlich eine gute Einstiegsgelegenheit bieten. Welche Sektoren könnten nun interessant sein?
Zinssensitive Sektoren werden in nächster Zeit wahrscheinlich die Führung übernehmen. Die Heatmap vom Freitag hat dies bereits angedeutet: Finanzwerte, Immobilien, Industrie und zyklische Konsumgüter hatten die größten Kursgewinne.
Auch Werte aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps werden voraussichtlich von einer Rallye profitieren können.
Wenn ich hier von einer Rallye spreche, meine ich die mittelfristige Perspektive. Kurzfristig könnte es jedoch noch etwas hin und her gehen. Der S&P 500 befindet sich an einem wichtigen Widerstand, und der Russell 2000 ist ebenfalls kurz davor. erfahrungsgemäß zappeln die Kurse gern um diese Levels herum, bevor sie dann endgültig durchbrochen werden können.
23-08-2024
Im Augenblick nimmt die Volatilität zu. Dazu sind Gaps zu beobachten. Weiterhin vorsichtig zu agieren, ist angebracht, da dies Anzeichen für einen unsicheren Markt sind.
Vermutlich laufen wir im SP500 noch das Hoch von Juli an. Diese Marken haben eine magnetische Wirkung. Danach ist mit einer Pause zu rechnen. Insgesamt kann man aber schon jetzt von unentschlossenen Märkten in den nächsten Tagen ausgehen, und kleine Tagesbewegungen werden das Tagesgeschehen bestimmen.
Nach Jackson Hole gestern eröffnen wir heute mit einem ordentlichen Upgap. Das Zinsgeschehen dürfte weitgehend klar sein, aber die Frage, die im Raum steht, ist die Rezessionsfrage. Zunächst gilt es wieder einmal, abzuwarten und Tee zu trinken.
In diesen Zeiten ist es gut, eine zweite Beschäftigung zu haben, um einen Grund zu haben, den Bildschirm abzuschalten. Trades in diesen unentschlossenen Märkten haben die Tendenz, unerfreulich oft den Stop-Loss zu reißen. Im Gegensatz dazu ist das Potenzial häufig ebenfalls nicht hoch, bzw. Swingtrades erreichen nicht schnell anvisierte Targets. Unter dem Strich ist also das Chance-Risiko-Verhältnis schlecht, daher ist es besser, gar nichts zu machen.
Nichts zu tun, ist harte mentale Arbeit!
22-08-2024
Gold hat kürzlich ein neues Allzeithoch erreicht. Die US-Anleihen steigen, während der Dollar gegenüber anderen Währungen an Stärke verliert.
Der Euro kratzt an einem oberen Widerstand und könnte bei einem Durchbruch immerhin ein zweijähriges Hoch erreichen.
https://www.tradingview.com/x/Si7u7POX/
Das sind alles Anzeichen, die auf eine Zinssenkung hindeuten – und zwar auf eine recht kräftige. Im ersten Moment wirkt das positiv, aber sobald sie eintritt, könnte das auch ein Hinweis darauf sein, dass eine Rezession in den USA näher ist als der öffentliche Konsens vermuten lässt.
Persönlich halte ich mich an meine Trade-Strategie. Wenn ein Setup vorliegt und die Timing-Modelle grünes Licht geben, wird der Trade umgesetzt – und umgekehrt.
Meine Meinungen und Ideen führten in der Vergangenheit trotz jahrelanger Erfahrung in mindestens der Hälfte der Fälle zu Überraschungen :-)
Ein mögliches Setup ist der Euro-Dollar-Kurs. Bricht dieser über das Niveau von 1,1170 aus und konsolidiert dort, würde sich ein Trade ergeben – unabhängig davon, was die wirtschaftlichen Vermutungen nahelegen.
Andererseits gilt auch: Solange die Timing-Modelle kein grünes Licht geben und Aktien keine Setups ausbilden, kann die wirtschaftliche Lage noch so positiv sein. In dem Fall ist es besser, Geduld zu bewahren.
Die Indizes selbst sowie das Verhalten von Aktien und Aktiengruppen geben dem Swingtrader ausreichend Anhaltspunkte, um zu entscheiden, ob es sinnvoll ist, aktiv zu werden oder nicht.
Es ist daher zwingend notwendig, die idealen Bedingungen und das Setup für einen Trade genauestens zu definieren und nur dann zu handeln, wenn diese tatsächlich eintreten.
Besteht keine genaue Definition, läuft man Gefahr, zufällige Ergebnisse zu erhalten.
21-08-2024
Das Barometer ist wieder auf Grün gesprungen. Der starke Anstieg der Börsen hat diverse Unterindikatoren des Barometers wieder gestärkt, nachdem wir kürzlich einen fast 10%igen Einbruch im S&P 500 erlebt haben.
Dieser Einbruch wurde nun fast vollständig aufgeholt, jedenfalls im S&P 500. Der Russell will die positive Entwicklung allerdings noch nicht recht wahrhaben und hinkt hinterher.
Ist das nun positiv, wenn sich die Kurse so schnell dem alten Hoch wieder annähern, oder negativ?
In meinen Augen eher negativ, denn das sind normalerweise die klassischen Anzeichen einer Distributionsphase.
Starke Auf- und Abschübe erzeugen Spitzen im Chart, das Gegenteil von ausgedehnten Bodenbildungen, die bestenfalls bei abnehmender Volatilität entstehen.
Tiefe V-förmige Erholungen sind meistens nicht nachhaltig. Besser wäre es, wenn sich am Boden eine "Kampfszene" ereignet, bei der Käufer und Verkäufer genug Zeit hatten, sich zu sondieren. In diesem Fall „erdet“ sich der Kurs.
Zur aktuellen charttechnischen Situation gesellen sich derzeit die Rezessionssorgen.
Es bietet sich an, tradingtechnisch aktuell wenig zu machen, die FOMC-Sitzung heute abzuwarten sowie das Jackson Hole Symposium.
Die grundsätzliche Richtung der Wirtschaftsweisen dürfte klar sein, aber wie der Markt darauf reagiert, ist noch ungewiss.
Ein erneutes Einbrechen, weil sich Anzeichen von Rezessionen in nächster Zeit mehren, ist genauso wahrscheinlich wie ein weiterer Anstieg.
Man muss den richtigen Zeitpunkt abwarten.
Die Trading-Legende Ed Seykota sagte einmal, dass auch die Verlierer gewinnen. Die Verlierer haben in seinen Augen nicht die notwendige Disziplin und Geduld, den richtigen Zeitpunkt für Transaktionen abzuwarten.
Sie suchen eher die Action. Viel Action und vor allem zufällige Action endet meistens in Verlusten.
Aber derjenige, der willkürlich und ungezielt umhertradet, sucht eben nicht nach einer stetig steigenden Equity-Kurve, sondern nach Action.
Also ist seine Schlussfolgerung, dass der FOMO-getriebene Investor gewinnt, obwohl er verliert :-)
Ich jedenfalls warte auf einen vermeintlich richtigen Zeitpunkt. Wie kann man den richtigen Zeitpunkt bestimmen?
Jeder hat seinen eigenen richtigen Zeitpunkt. Jedes System hat seinen eigenen richtigen Zeitpunkt.
Als Investor sollte man die komplette Systemklarheit haben, die insbesondere den perfekten Einstiegszeitpunkt genauestens definiert.
Das heißt nicht, dass die Trefferquote somit auf 100% steigt, aber der richtige Zeitpunkt hat ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis und lässt sich häufig gut trademanagen, falls es doch nicht der richtige Zeitpunkt war.
19-08-2024
Wegen Erkältung heute zunächst eine Pause.
Nächstes Update morgen, den 20.8.24
16-08-2024
Heute befinden wir uns noch im Bärenmarkt gemäß dem Barometer. Sollte es heute noch einen weiteren positiven Tag geben, wird das Barometer wohl auf grün umspringen. Dann wäre der seltene Fall einer V-förmigen Erholung eingetreten.
Aktuell bieten sich Swingtrades dennoch nicht an, da sich erst geeignete Setups bilden müssen. Derzeit sind die guten Aktien zu heiß, und die Nachzügler haben noch keine ordentliche Basis gebildet.
Zunächst gilt es also abzuwarten, bis sich die Marktbreite entfaltet und eine zunehmende Anzahl von Aktien handelbare Setups ausformt. Damit hätten wir auch eine Bestätigung, dass der letzte Aufwärtsritt nachhaltig ist. Folgen nun nach einer kommenden kurzen Pause wenig geeignete Setups, dann kann man davon ausgehen, dass die Rally nicht nachhaltig war. Die Anzahl guter Aktien und Setups ist sozusagen ein weiterer Marktbreite-Indikator.
Bisher sehe ich trotz der starken Rally noch Rückschlagpotenzial. Auch der Bärenmarkt 2022 begann mit genau dieser Art von starker Rally im Dezember 2021 auf neue Allzeithochs, bevor es dann über ein Jahr bergab ging.
Die Marktbreite und das Volumen fehlen in der Rally, um jetzt schon von einer eindeutigen Situation zu sprechen. Andernfalls wäre das Barometer schon auf grün gesprungen.
15-08-2024
An der Situation von gestern hat sich nicht viel geändert. Der S&P 500 ist erstaunlich stabil, während der risikofreudigere Russell einfach nicht mitkommt.
Bei einer in Aussicht gestellten Zinssenkung sollte aber genau das Gegenteil zu sehen sein: Ein Small-Cap-Index, der die Nase vorn hat.
Es gibt aktuell sowohl negative als auch positive Punkte, daher ist es schwer, sich für ein Szenario festzulegen. Der Euro steigt, und ein steigender Euro bei gleichzeitig schwächelndem Dollar war bisher immer gut für die Börsen. Dies signalisiert im Grunde, dass die Zinsen fallen und der US-Dollar damit unattraktiver wird.
Die langlaufenden Bonds steigen in den USA, was ebenfalls darauf hindeutet, dass die Zinsen fallen.
Aktuell scheint ein Engagement im ETF TLT eine Win-Win-Situation zu sein. Fällt der Aktienmarkt, flüchten die Börsianer kurzfristig in die Bonds, die dann steigen. Steigen hingegen die Aktien, weil die Zinsen fallen, steigen die Bonds trotzdem.
Die Bonds dürften mittelfristig nur dann fallen, wenn plötzlich die Inflation wieder anzieht. Laut dem „Doom Report“-Herausgeber Marc Faber, einem wirklich unterhaltsamen Zeitgenossen, wird die Inflation jedoch nicht steigen.
In einem kürzlichen Interview hat Faber seine Begründung dafür gegeben:
Zuerst fragte er den Moderator, wer die Inflation ermittelt. Die Antwort war: die Statistikbüros.
Auf die Frage, wer diese Statistikbüros bezahlt, antwortete der Moderator: die Regierung bzw. die Zentralbanken.
"Da haben Sie es, sagte Faber dann."
Wenn die Regierung also keine Inflation gebrauchen kann, werden die Statistiker, die von der Regierung bezahlt werden, entsprechend eine geringe Inflation ausweisen, sonst verlieren sie ihren Job. :-)
Ähnlich lief es auch während der C-Zeit, wie die RKI-Protokolle nun beweisen. Die RKI Mitarbeiter mussten die Ergebnisse "ermitteln", die die Regierung gebrauchen konnte. so unglaublich es klingt, aber so läuft nun mal die Welt. Es geht nur um Machterhalt und Geld.
Im Frühling hatte ich bereits das Szenario beschrieben, dass erst die schlechten Unternehmenszahlen kommen und dann eine sinkende Inflation, die Zinsschritte möglich macht.
Aktuell strauchelt die Wirtschaft, und Rezessionssorgen breiten sich aus. Nach Fabers Theorie, dass die Regierung und die FED aktuell keine Inflation brauchen können, wird also eine entsprechende brauchbare Zahl von den Statistikbüros ermittelt.
Wie auch immer, die Wahrheit liegt ja bekanntlich in der Mitte. Es kommt nun darauf an, ob der Zinsschritt nicht zu spät kommt und die Rezession vorher eintritt. Das müssen wir beobachten, denn dann purzeln die Börsen im September oder Oktober.
Das Barometer ist noch leicht negativ, aber die Volatilität ist wieder auf unter 18 gefallen. Das ist normalerweise ein Bereich, der grünes Licht für Aktien long signalisiert. Naja, ein oder zwei Tage abwärts könnten das Blatt wieder wenden. Aktuell fällt eine akkurate Einschätzung schwer.
14-08-2024
Entwarnung von der Inflationsfront: Ein Zinsschritt nach unten wurde gestern angekündigt. Das ist eine sehr positive Nachricht, insbesondere weil damit gleichzeitig alle Rezessionssorgen beiseitegewischt wurden. Dies erklärt den stabilen Aufwärtstrend im S&P 500. Allerdings will der Russell den Aufwärtstrend noch nicht ganz bestätigen, obwohl dieser normalerweise als erster eine positive Situation antizipieren sollte.
Gestern schrieb ich über den SAHM-Indikator und die Rezessionswahrscheinlichkeit. Heute könnte man ergänzend die Zinskurve anführen. Inverse Zinskurven, die sich zur Normalität zurückentwickeln, haben statistisch gesehen oft eine Rezession zur Folge. Es gibt weitere Zinskurvenmodelle, die ich durch eigene Untersuchungen allerdings nicht bestätigen konnte.
Es bleibt abzuwarten. Rezessionen oder die gesamte Wirtschaftslage vorherzusagen, ist nicht leicht.
Das Barometer hat jedenfalls einen kräftigen Sprung nach oben gemacht. Sollte es doch noch einmal nach unten gehen, dann bleibt dafür nur noch diese Woche, ansonsten würde das Barometer wahrscheinlich wieder auf Grün umspringen.
13-08-2024
Die Federal Reserve (FED) beobachtet die Arbeitslosenrate genau, weil sie ein zentraler Indikator für den Zustand der Wirtschaft ist. In einem Zyklus steigender Zinsen wird die Wirtschaft allmählich abgebremst, was irgendwann dazu führt, dass Unternehmen gezwungen sind, Mitarbeiter zu entlassen. Ein signifikanter Anstieg der Arbeitslosenquote signalisiert der FED, dass die Wirtschaft eine Schwächephase erreicht hat, die weitere Zinserhöhungen riskant machen könnte, da sie die Wirtschaft in eine Rezession treiben könnten.
Der Sahm-Rezessionsindikator, entwickelt von Claudia Sahm, basiert auf der Beobachtung, dass eine Rezession meist dann einsetzt, wenn die Arbeitslosenrate um mehr als 0,5 % über den niedrigsten Wert der letzten 12 Monate steigt. Dieser Indikator hat in den letzten 100 Jahren eine beeindruckende Trefferquote von 100 %. Sahm verwendet jedoch den gleitenden Durchschnitt der letzten drei Monate anstelle des direkten Arbeitslosenwerts, um kurzfristige Schwankungen auszugleichen.
https://fred.stlouisfed.org/series/SAHMREALTIME
Vor kurzem hat dieser Indikator Alarm geschlagen, da die Arbeitslosenquote in den USA diesen kritischen Wert überschritten hat. Obwohl dies ein starkes Warnsignal für eine bevorstehende Rezession ist, rät Sahm, diesen Indikator im Kontext der gesamten wirtschaftlichen Situation zu betrachten und nicht isoliert zu interpretieren.
Die Kombination aus dem Sahm-Rezessionsindikator und der jüngsten Einschätzung von Goldman Sachs könnte tatsächlich ein besorgniserregendes Signal für die Märkte darstellen.
Der Sahm-Indikator, der historisch eine sehr hohe Genauigkeit bei der Vorhersage von Rezessionen hatte, signalisiert eine bevorstehende Rezession.
Wenn nun Goldman Sachs eine Rezession für unwahrscheinlich hält, könnte dies, wie in diesem Kommentar schon häufig dargestellt, als Kontraindikator gewertet werden. Meistens tritt genau das Gegenteil von den Prognosen der Großbanken ein.
Das Fazit wäre, dass die Warnung des Sahm Indikators durch die Aussage von Goldman bestätigt wurde.
Die schwache Entwicklung des Russell 2000 Index, der kleinere und mittelgroße Unternehmen abbildet, verstärkt diese Bedenken. Dieser Index reagiert sensibler auf wirtschaftliche Schwankungen und dient oft als Frühindikator für den breiteren Markt. Wenn der Russell weiterhin schwach bleibt, könnte dies darauf hindeuten, dass Anleger riskantere Anlagen meiden, was auf eine zunehmende Vorsicht und möglicherweise auf eine bevorstehende Marktkorrektur hinweist.
Es ist daher ratsam, vorsichtig zu sein und möglicherweise einen bevorstehenden Rückschlag an den Börsen mit einzubeziehen, insbesondere wenn weitere wirtschaftliche Daten die Erwartungen enttäuschen. Die Kombination aus schwachem Aktienappetit in riskanteren Sektoren und der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheit könnte auf eine volatile Phase in den kommenden Wochen hindeuten.
12-08-2024
Wird es eine v-förmige Erholung geben oder erleben wir eine mehrwöchige Phase der Bodenbildung? In den seltensten Fällen kommt es zu einer v-förmigen Erholung. Normalerweise entwickelt sich eine W-Formation, eine Doppel-W-Formation oder eine ähnliche Struktur, die eine längere Konsolidierungsphase andeutet.
In den kommenden zwei Tagen werden die Inflationszahlen veröffentlicht, die Hinweise auf den weiteren Verlauf geben könnten.
Das ungünstigste Szenario wäre eine überraschend hohe Inflation, doch dies scheint eher unwahrscheinlich, da der Ölpreis im Juli gefallen ist. Allenfalls könnte eine strukturelle Erhöhung der Inflation aufgetreten sein, die durch notwendige Preisanpassungen und Lohnerhöhungen verursacht wurde.
Diese Art von Inflation folgt oft einem ersten starken Inflationsschub, der durch ein exogenes "Schockereignis" ausgelöst wurde, wie z. B. eine plötzliche Ölpreiserhöhung. Auch eine einmalige Erhöhung der Geldmenge oder die Aufrüstung zur Kriegsführung könnte diesen exogenen Schock bewirken.
Die initiale Inflationssteigerung haben wir hinter uns, und nun folgen die selbstregulierenden Maßnahmen des Marktes, der das insgesamt höhere Preisniveau verarbeiten muss. Dies führt dazu, dass Unternehmen pleitegehen oder Löhne und Preise steigen. Diese Prozesse werden durch Zinserhöhungen verstärkt. Sie halten i.d.R. noch Monate an, nachdem die erste Inflationswelle vorüber ist.
Insgesamt dürfte die Inflation im Rahmen der Erwartungen ausfallen, vielleicht leicht über oder unter den prognostizierten Werten.
Die Reaktion der Börsen wird daher wohl moderat ausfallen, möglicherweise mit einem weiteren Abwärtsschub, einem kleinen Selloff über drei Tage, der den Markt dann final bereinigt.
Sollte die Inflation jedoch überraschend stark zurückgehen, könnte es zu einer v-förmigen Erholung kommen und wir laufen von den jetzigen Niveaus weiter nach oben. Das wäre eine nicht unwahrscheinliches Szenario, dass natürlich begünstigt werden würde, wenn Powell gleichzeitig höhere Zinsschritte nach unten andeutet.
08-08-2024
Von der explodierenden Volatilität vor drei Tagen haben wir uns allenfalls geringfügig erholt. Die anhaltend hohe Volatilität deutet auf bestehende Unsicherheit hin.
Eine typische Gegenreaktion nach oben hat zwar stattgefunden. Aber diese Gegenbewegungen treten in der Mehrzahl der Fälle nach einem wasserfallartigen Kurssturz ein. Sie haben für sich allein geringe Aussagekraft.
Es ist unwahrscheinlich, dass wir eine v-förmige Erholung sehen werden, da solche Erholungen selten sind und in der Regel nur bei überraschenden Nachrichten auftreten.
Zum Beispiel könnte Fed-Chef Jerome Powell morgen vor das Mikrofon treten und einen ersten Zinsschritt schon für August ankündigen, das hätte Überraschungspotential. Aber bisher gibt es keine Hinweise in diese Richtung.
Die Sorgen um eine wirtschaftliche Kontraktion, verbunden mit negativen Schlagzeilen, dürften weiterhin für große Unsicherheit an den Märkten sorgen.
Das Basisszenario sieht daher eine anhaltende, volatile Bodenbildung vor. Es ist durchaus möglich, dass wir noch eine zweite Abwärtsbewegung sehen, was einen Rückgang von etwa 15% im S&P 500 bedeuten könnte, ein statistisch normaler Wert.
Der endgültige Boden könnte sich im September bilden. Die Fed könnte beispielsweise mit einem unerwartet hohen Zinsschritt von 50 Basispunkten statt der erwarteten 25 Basispunkte überraschen.
Wenn dieses Szenario, ein überraschend hoher erster Zinsschritt, auf eine ausverkaufte Marktsituation trifft, könnte sich eine seltene Chance bieten, "bedenkenlos" all-in zu gehen.
07-08-2024
Hört man die Trader untereinander reden, ist die Meinung relativ einhellig, dass der Crash bald vorbei sein wird.
Insgesamt herrscht eine bullische Stimmung. Auch ohne ein genaues Messinstrument zu haben, ist dies ein Zeichen dafür, dass es möglicherweise doch nicht zu Ende ist. Die Sentiment-Indikatoren sind daher eine gute Erfindung, da häufig genau das Gegenteil von dem passiert, was die Mehrheit annimmt.
Es kommt aber darauf an, wer für die Bestimmung des Sentiments interviewt wird. Meiner Meinung nach sind die Meinungen derjenigen wichtig, die sich intensiv mit den Börsen beschäftigen, also gerade diejenigen, die es besser wissen könnten.
Derjenige, der eher einen Buy-and-Hold-Ansatz verfolgt und sich nur beiläufig um die Börse kümmert, wird vermutlich seine Einschätzung über diverse Magazine erlangen und ist daher womöglich jetzt schon bärisch eingestellt. In den Zeitungen wird ja gern das Ende der Welt propagiert. Angst ist gut für das Geschäft.
Die informierten und aktiven Trader hingegen sind aber diejenigen, auf die ich persönlich eher achte. Diese sind noch alle sehr bullisch, einschließlich mir :-)
Wenn sich bei den aktiven Tradern das Blatt wendet und die Börse genügend Verwirrung gestiftet hat, ist allmählich der Boden erreicht. Noch ist es nicht soweit. Ich sehe insgesamt noch ein versöhnliches Jahresende, aber kurzfristig bin ich weder bullisch noch bärisch. Ich warte einfach ab und mache aufgrund der hohen Volatilität einfach nichts und halte weiterhin eher hohe Cashpositionen.
Kürzlich habe ich von einer Geschichte gehört, in der ein Trader den dreifach gehebelten ETF SOXL ohne Stop-Loss gehandelt hat.
Er hat auf einen Turnaround gesetzt und am 31.7. zur Eröffnung gekauft. Das Problem war, dass er den gehebelten ETF zusätzlich mit einer zweifachen Margin seines Accounts gehandelt hat! Das heißt, im Grunde war er sechsfach gehebelt unterwegs.
https://www.tradingview.com/x/lajQ6XLg/
Sein Konto hat sich nun um über 60 % innerhalb von wenigen Tagen reduziert.
Große kurzfristige Erfolge kann man nur mit entsprechend großen Positionsgrößen erzielen, aber man muss auch wissen, dass Erfolg und Misserfolg sehr nahe beieinanderliegen.
Ich habe ja grundsätzlich nichts dagegen, tief zu kaufen und auf den Turnaround zu setzen, aber wenn, dann ganz allmählich und in kleinen Schritten, je weiter die Märkte fallen.
06-08-2024
Geht es noch weiter nach unten oder nicht?
Gewöhnlich beginnt ein neuer Aufwärtstrend mit einer hohen Marktbreite, das heißt, die meisten Sektoren und Industriegruppen werden gekauft.
Gestern ereignete sich das Gegenteil: Nahezu alle Sektoren wurden verkauft, weniger als 10 % der Aktien sind gestiegen, während etwa 90 % gefallen sind. Das ist ein extremer Wert. Viel Zuversicht ist nicht zu sehen.
Fundamental gesehen waren wir im S&P 500 vor einigen Tagen bereits auf Dot-Com-Niveau des Jahres 2000. Um fundamental attraktive Kurse zu erreichen, wäre also noch viel Luft nach unten.
Aber nicht alle Aktien sind hoffnungslos überbewertet; es gibt derzeit genug angemessen bewertete Aktien, insbesondere im Russell.
Sollte also die FED mit ihrem Zinssenkungszyklus beginnen, und das wird sie nun, dann wird es sicher nach diesem Crash noch eine weitere ordentliche mittelfristige Rally geben.
Die Frage ist nur, wie lange die aktuelle Talfahrt noch anhält. Ich schätze den aktuellen Crash so ein, dass es ein Crash in einem übergeordneten Aufwärtstrend ist. Das heißt, es wird kurz und heftig sein und nach einigen Wochen ist der Spuk vorbei.
Ein langanhaltender Bärenmarkt im Zuge eines anstehenden Zinssenkungszyklus wäre sonderbar.
Der S&P 500 ist nun knapp 10 % gefallen. 10 % ist eine magische Größe im S&P 500. Sollte diese halten, könnte es schnell aufwärts gehen. Brechen wir diese Marke, wird es noch ein paar Wochen sehr volatil zugehen. So war es jedenfalls in den letzten 40 Jahren.
Als Swingtrader habe ich es aktuell nicht eilig, zu traden. Die Volatilität ist sehr hoch. Volatilität ist Risiko. Das Swingtrading Depot ist schon seit Tagen, fast Wochen mehrheitlich im Cash. Einige mittelfristige Positionen sind noch offen.
Upgaps, Downgaps, große Tagesbewegungen nach oben und nach unten sind Indizien von Unsicherheit. Wenn die Tagesbewegungen wieder kleiner werden, können wir von einer "Erdung" bzw. Beruhigung ausgehen. Nachlassende wilde Tagessprünge deuten darauf hin, dass sich die Käufer und Verkäufer geeinigt haben und die nervösen Hände draußen sind.
Mittelfristige Positionen kann man sicherlich noch halten, da, wie oben erwähnt, kein grundsätzlicher Richtungswechsel der Börsen anzunehmen ist.
Die USA können sich keine tiefe und lange Rezession erlauben, dann wird der Dollar schnell noch unattraktiver. Wahrscheinlich bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die Geldschleusen zu öffnen. Vielleicht sogar schneller und in höheren Zinsschritten als zunächst angenommen.
In den kommenden Monaten wird man bei der Wahl der Aktien selektiver werden und mehr in den Tradingmodus übergehen müssen.
Auf den jetzigen Bewertungsniveaus des S&P 500 wird es wohl nicht mehr schnurstracks monatelang immer weiter bergauf gehen.
Aber bergauf gehen wird es in absehbarer Zeit wieder, so viel kann man wohl vorhersagen.
05-08-2024
An Tagen wie diesen..., da freut man sich , wenn man Swingtrader ist. Es gibt keine offenen Positionen und wartet ab, bis der Sturm verzogen ist.
Der Nikkei ist heute um 12% gefallen, an einem einzigen Tag! Auch die US-Indizes befinden sich auf Talfahrt. In Japan war es der Zinsschritt nach oben, der den Crash auslöste, während in der westlichen Welt die Börsianer auf eine Zinssenkung warten, weil die Wirtschaft schwächelt. Dass Buffett viele Apple-Aktien verkauft hat, dürfte ebenfalls für Besorgnis sorgen.
Jedenfalls habe ich nicht mit dieser heftigen Dynamik gerechnet, auch wenn das Barometer schon seit Tagen auf rot steht.
Mit dem aktuellen Preissturz sind nun alle möglichen Szenarien wieder offen. Es kann nun noch weiter in den Keller gehen. Wenn erst einmal die Unsicherheit aufschäumt, dann entstehen Eigendynamiken, die schwer einschätzbar sind. Am besten hält man sich zunächst raus.
Der Zinsschritt im September wird wohl kommen. Das wiederum bedeutet, dass die Kurse im Anschluss wieder steigen dürften. Die unmittelbare Zukunft der nächsten Tage und Wochen ist aber sehr ungewiss. In turbulenten Zeiten verstärken negative Schlagzeilen die Volatilität zusätzlich.
Ich freue mich jedenfalls über den Absturz, da nun der Nährboden für gute Einstiegskurse bereitet wird. Die vielleicht letzte Geldflut könnte die Kurse anschließend in einen sogenannten "Crack-up Boom" übergehen lassen, bei dem Aktien als Inflationsschutz gekauft werden.
Es werden noch mehr Schulden gemacht und die tatsächliche Inflation wird weiter steigen. Es wird spannend zu sehen sein, wie lange das Finanzsystem das noch aushält. Man hat ja schon 2008 das Ende des Finanzsystems vorhergesehen.
Ich halte es wie immer: Die Situation Tag für Tag einschätzen und entsprechend agieren, aber langfristige Prognosen sind etwas für den Stammtisch.
02-08-2024
Es kommt genauso, wie zu erwarten war: Eine durchwachsene Quartalssaison und nachlassende Wirtschaftsdynamik bereiten den Börsianern Sorgen. Die Kurse purzeln, und die FED wird letztendlich aber die Börse mit Zinssenkungen stützen.
Dies kann sie im September wohl relativ problemlos veranlassen, da bei einer nachlassenden Wirtschaft die Inflation normalerweise nicht steigt. Es besteht also Spielraum.
Das Gegenteil von Zinssenkungen sehen wir derzeit in Japan. Dort haben minimale Zinsschritte nach oben einen Börsensturz im Nikkei verursacht. Innerhalb von drei Wochen verlor der Nikkei 15%. Dafür gewinnt der Yen an Stärke.
Der Einfluss auf die US-Börsen dürfte wohl gering sein. Je nachdem, wie stark das Momentum nach unten einsetzt, könnten wir weitere Abwärtsbewegungen sehen. Allerdings halte ich es für wahrscheinlicher, dass wir uns in einer Bodenbildung befinden und im August eine Seitwärtsphase erleben könnten.
Im Russell haben sich institutionelle Anleger Anfang Juli massiv eingedeckt, mit Blick auf die kommenden Zinssenkungen.
Die Wirtschaft, insbesondere die kleineren Unternehmen, für die der Russell repräsentativ ist, kann das gut gebrauchen. Jedenfalls werden sich gute mittelfristige Einstiegsmöglichkeiten in nächster Zeit ergeben.
Auch die "Magic 7" werden sicherlich nicht von nun an fallen. Nvidia verdient aktuell Geld wie Heu und ist relativ gering verschuldet. Diesen Firmen tut auch ein hoher Zinssatz nicht weh.
Also, freuen wir uns auf gute Einstiegsmöglichkeiten in nächster Zeit.
01-08-2024
Bei der gestrigen FED-Sitzung ist eines der beiden favorisierten Szenarien eingetreten: Ein Zinsschritt wurde in Aussicht gestellt, jedoch nicht konkret angekündigt.
Dies schafft nun das Potenzial für Enttäuschungen im September. Sollte der erwartete Zinsschritt ausbleiben, weil die wirtschaftliche Lage oder die Inflationsentwicklung es nicht zulassen, könnte dies zu Kursverlusten führen.
Vorerst stehen die Zeichen aber eigentlich nicht schlecht, dennoch entsprach erstaunlicherweise die Marktreaktion nicht den Erwartungen.
Im Russell sahen wir zwar einen Durchbruch, der jedoch vollständig abverkauft wurde, was eigentlich nicht hätte passieren sollen.
Es ist wie so oft an der Börse: Das, was offensichtlich erscheint, funktioniert meist nicht.
Setzt man auf einen Durchbruch, misslingt er oft oder gelingt erst im zweiten oder dritten Anlauf.
Ähnlich verhält es sich bei einem Pullback: Wartet man auf eine längere Bodenbildung, erholt sich der Markt oft V-förmig. Erwartet man eine V-förmige Erholung, gerät man stattdessen in eine längere Bodenbildungsphase.
Die Volatilität bleibt überraschend hoch, möglicherweise wegen der heute anstehenden Arbeitsmarktzahlen. Eine gewisse Entspannung hätte ich an dieser Front jedoch erwartet. Insofern bin ich derzeit etwas skeptisch, besonders da das Barometer weiterhin auf Rot steht. Vielleicht beruhigt sich die Volatilität (VIX) heute nach den NFP Zahlen.
31-07-2024
Die Annahme, dass kurz vor der FED-Sitzung die Kurse noch einmal "gedrückt" werden, um zittrige Hände abzuschütteln, hat sich bisher bestätigt. Meine Erwartung, dass die heutige FED-Sitzung die Märkte beflügeln wird, basiert auf zwei Hauptszenarien: Entweder es wird ein konkreter Zinsschritt angekündigt, der vielleicht nicht weit in der Zukunft liegt, oder es bleibt bei einer vagen Ankündigung eines Zinsschritts nach unten.
In beiden Fällen gehe ich davon aus, dass die Märkte positiv reagieren werden. Eine Überraschung wäre die Ankündigung eines weit entfernten Zinsschritts, da die aktuelle Inflationslage dies nicht zulässt oder ähnliche Gründe vorliegen. Das würde selbstredend ein negative Kursentwicklung hervorrufen, denn dass ist m.E. nicht eingepreist.
Heute könnte ein guter Zeitpunkt sein, um in die angeschlagenen Big Caps einzusteigen, möglicherweise über einen gehebelten ETF wie den FNGU.
Alternativ könnte man auf eine Fortsetzung der Rally im Russell setzen und sich für den gehebelten ETF TNA entscheiden.
30-07-2024
Die kurzfristige Entwicklung hängt stark von der morgigen FED-Sitzung ab. Wahrscheinlich werden wir heute und morgen bis zur FED-Sitzung wenig Bewegung sehen.
Die Erholung im Nasdaq gestern war allenfalls marginal; die großen Big Techs erholten sich kaum. Die Kauflaune ist noch nicht zurückgekehrt, auch wenn die Anzeichen auf eine gemäßigte FED-Ansprache hindeuten.
Die Zinsen für kurzfristige Anleihen sinken weiterhin, Utilities sind im Aufwind, und Gold steigt.
Allerdings ist die Volatilität, gemessen am VIX, außergewöhnlich hoch. Marktteilnehmer rechnen offenbar mit starken Kursausschlägen. Zunächst heißt es, bis morgen Abend um 20:00 Uhr abzuwarten.
Die Information für Swingtrader sollten Tag für Tag verarbeitet werden, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Der Positionstrader, der keine täglichen Kaufentscheidungen zu treffen hat, könnte aktuell seine Long Positionen halten, denn nach dem massiven Anstieg des Russell in den letzten Wochen, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Kurse nun Richtung Süden umdrehen.
29-07-2024
Der Russell kratzt an seinem Jahreshoch, und die Marktbreiteindikatoren haben sich letzte Woche trotz der rasanten Abwärtsbewegung des Nasdaq stark verbessert.
Es ist interessant zu sehen, dass der Spread zwischen dem Russell und dem Nasdaq derart stark zugunsten des Russell ausfällt. Monatelang haben wir das Gegenteil beobachtet. Aktuell haben die Smallcaps eine immense Kraft. Ich denke, wir können uns bald auf eine Geldflut vorbereiten, dass die Börsen hebt, ähnlich wie im Nikkei. Die Inflation wird vermutlich nicht mehr viel weiter sinken, wenn überhaupt aber die FED wird bald mit Zinssenkungen anfangen.
Meiner Meinung nach ist die Dynamik der Big Caps noch nach unten gerichtet. Eine sofortige Wende erwarte ich nicht. Der S&P 500 hingegen enthält nicht nur die Magic 7, daher wird sich der S&P 500 wahrscheinlich eher aus dem Abwärtstrend befreien als der Nasdaq.
Das Barometer zeigt noch rot, hat sich aber bereits um einen Punkt nach oben bewegt. Wahrscheinlich ist eine Bodenbildung um das aktuelle Niveau zu erwarten.
Am Mittwoch findet erneut eine FED-Sitzung statt, von der jedoch nicht viel Neues erwartet werden sollte. Das Risiko nach unten halte ich für begrenzt. Allerdings könnte die Ankündigung einer konkreten baldigen Zinssenkung, die bisher zeitlich nur vage angenommen wird, ein Kursfeuerwerk auslösen.
Die Wirtschaft kühlt ab, und die Berichtssaison verläuft bisher nicht überwältigend positiv. Eine Ankündigung eines konkreten Termins für eine Zinssenkung wäre daher das best-case Szenario. Sollten jedoch die gleichen unscharfen Aussagen wie bei den letzten Sitzungen gemacht werden, wird es wohl nur eine kurze Reaktion der Kurse geben, aber keine wesentliche Neuausrichtung.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die FED mittlerweile mehr die Wirtschaft im Blick hat als die angebliche Bekämpfung der Inflation.
Eine ausufernde Inflation untergräbt das Vertrauen in den US-Dollar, was natürlich nicht erwünscht ist. Zudem leidet die Wirtschaft bei zu hoher Inflation. Andererseits ist Inflation eigentlich sehr willkommen, da sie die Staatsverschuldung verringert. Diesen Balanceakt zu meistern ist Aufgabe der FED.
Schulden sind an sich nicht unbedingt bedrohlich, solange ihnen Einnahmen gegenüberstehen.
Es ist ähnlich wie bei einer Privatperson, die ein Darlehen für ein Vermietungsobjekt aufgenommen hat. Läuft das Darlehen über 20 oder 30 Jahre, profitiert der Darlehensnehmer von einer ständigen leichten Inflation, denn die Mieteinnahmen steigen über die Jahre, während die Rate an die Bank gleich bleibt. Sogar der Wert des Mietobjekts steigt im Laufe der Zeit.
Kritisch wird es jedoch, wenn die geforderten Raten durch die Einnahmen des Besitzers nicht mehr gedeckt werden können. In diesem Fall würde die Bank zusätzliche Sicherheiten verlangen und bei der Vergabe neuer Kredite vorsichtiger sein.
Genauso verhält es sich mit Staatsanleihen bzw. dem Vertrauen in eine Währung. Wenn die Wirtschaftsleistung sich dramatisch reduziert, schwindet das Vertrauen und die Bereitschaft neues Geld zu leihen bzw. diese Währung als Geldspeicher zu verwenden. Niemand würde Cash im Simbabwe Dollar halten geschweige denn Geld in dieser Währung zu 5% über 20 Jahre verleihen. Es wird sozusagen einfach nur Geld gedruckt und den Schulden stehen keine geordneten Rückzahlungen entgegen.
Daher vermute ich, dass bei der FED nun die Wirtschaftskraft im Fokus steht, da bei der Inflation aktuell wohl nur minimale Sprünge auftreten dürften. Es spielt kaum mehr eine Rolle, ob die Inflation sogar wieder um 0,1% steigt.
Wenn jedoch die Wirtschaft zu stark leidet, muss die FED reagieren, denn dann brechen die Einnahmen weg, um die Schulden zu bedienen.
26-07-2024
Die negativen Schlagzeilen in den Medien häufen sich, und die Quartalsergebnisse sind durchwachsen. Anleger beginnen nun, den Hype um Künstliche Intelligenz (KI) zu hinterfragen und ob sich diese Investitionen wirklich schnell auszahlen werden. Es ist fast ironisch, dass diese Zweifel erst jetzt aufkommen, wo die Kurse fallen. Wahrscheinlich suchen die Medien nach Gründen für die Kursrückgänge, was wiederum die Unsicherheit unter den Anlegern verstärkt, die ihre Positionen halten.
Dies verstärkt das Abwärtsmomentum zusätzlich, ein Phänomen, das oft beobachtet wird: Negative Nachrichten entstehen durch fallende Kurse und verstärken dann die Abwärtsbewegung, obwohl die Schlagzeilen sich auf die vorherige Bewegung bezogen. An der Börse gilt. Kurse machen die Schlagzeilen und die Artikel verstärken den zuvor eingeschlagenen Trend.
Zusätzlich gibt es eine abwartende Haltung, da heute neue Inflationsdaten erwartet werden. Aus persönlicher Erfahrung kann ich berichten, dass der Preis für Butter nach einer Stabilisierung wieder gestiegen ist :-)
Die Inflation ist also noch nicht vom Tisch. Starke Inflationsschübe nach oben sind wohl nicht anzunehmen, da die insbesondere durch hohe Ölpreise hervorgerufen werden.
Der Ölpreis hat sich zuletzt abgekühlt, ebenso wie das Frühindikator-Metall Kupfer, was in Summe auf eine weniger dynamische Wirtschaft hinweist.
In den letzten beiden Tagen haben die Märkte mit einem Upgap eröffnet, was in abwärtsgerichteten Börsen oft eine Bullenfalle darstellt.
Gestern war ein klassisches Beispiel: Die Börsen stiegen in den ersten ein bis zwei Handelsstunden und lockten Anleger an, die auf einen Pullback setzten.
Zum Handelsende wurden die anfänglichen Gewinne jedoch wieder abverkauft, ein typisches Bärenmarktphänomen.
Es ist nicht notwendig, der erste zu sein, der nach einem tieferen Pullback wieder einsteigt.
Nach den aktuellen starken Abverkäufen in den Big Caps könnte sich bald ein gutes Fenster für Long-Trades eröffnen.
Der Russell bleibt weiterhin stark, was darauf hindeutet, dass es sich eher um eine volatile Seitwärtsbewegung über den Sommer hinweg handelt, als um eine lange und tiefe Baisse, die nun beginnt.
25-07-2024
Der Nasdaq hat plötzlich über 3% verloren, ein seltener Anblick in den letzten Monaten.
Normalerweise ist bei einem so starken Abwärtsmomentum nicht unmittelbar mit einem Aufwärtsschwung zu rechnen.
Es sieht noch nicht nach einem Ausverkauf aus, und obwohl die Regel "buy the dip" gilt, wenn die Fed sich nicht in einem Zinserhöhungszyklus befindet, könnte es sinnvoll sein, noch ein paar Tage abzuwarten.
Jedenfalls hat das Barometer rechtzeitig angeschlagen und mögliche Abwärtsrisiken angezeigt, sofern jetzt noch mehr Ungemach folgt.
Unsere letzten offenen Teilpositionen haben wir ebenfalls letzte Woche rechtzeitig geschlossen.
Möglicherweise ergibt sich bald eine gute Einstiegsmöglichkeit. Was sollte man dann kaufen?
Ein ETF auf den Russell könnte eine gute Wahl sein, oder aber, je nachdem wie tief der Nasdaq fällt, die altbekannten "Magic 7" könnten wieder interessant werden.
Der Russell wollte sich gestern zunächst gegen den dramatischen Abwärtsdruck stellen, hatte aber in der zweiten Handelshälfte den Kampf verloren. Dieser Index für Smallcaps möchte scheinbar nicht so recht fallen.
Bewertungstechnisch ist dieser Index wesentlich besser gestellt als die hochbewerteten Big Caps.
24-07-2024
Das Barometer ist auf Rot gesprungen!
Diese Entwicklung hat mich selbst überrascht. Die Mischung aus Reaktionen auf Unternehmensgewinne, allgemeinen Wirtschaftsdaten und der erhöhten Volatilität hat den Ausschlag gegeben.
Interessanterweise sieht die Untergruppe der Marktbreiteindikatoren für sich genommen eigentlich passabel aus.
Es war eine knappe Entscheidung, die das Barometer in den roten Bereich schwenken ließ. Es könnte sich um einen kurzen Ausflug in den Bärenmodus handeln, der in den nächsten Tagen wieder umschlägt.
Es ist auch möglich, dass die anderen Indikatorgruppen nachziehen und das Barometer sich im roten Bereich verfestigt.
Wieder einmal ist die Lage schwer zu beurteilen, denn wirklich eindeutig ist sie nicht. Der Russell-Index hat gestern einen Prozentpunkt dazugewonnen. Normalerweise würde dieser risikoaffinere Index eher fallen, wenn Marktteilnehmer Gefahr wittern.
Zunächst ist es aber wie es ist :-)
23-07-2024
Ich bin heute unterwegs.
Morgen erscheint der nächste Kommentar.
22-07-2024
Die Aktienindizes sehen für sich genommen recht ordentlich aus, mit einem Aufwärtstrend, der aktuell durch eine Pause unterbrochen wird.
Die Volatilität ist jedoch beunruhigend hoch und sollte diese Woche im Auge behalten werden. Auch die Rohstoffe zeichnen nicht 1:1 das intakte Bild der Aktienindizes nach.
Der Kupferpreis ist derzeit sehr dynamisch Richtung Süden unterwegs, ebenso das Öl, wenn auch nicht ganz so dynamisch. Diese beiden Rohstoffe spiegeln gewöhnlich den Wirtschaftszustand wider.
Unter dem Strich sollte es mittelfristig aufwärts gehen, auch wenn der Sommer etwas holprig werden kann. Die Dynamik im Russell letzte Woche und das bei zeitgleich massivem Volumen sind Indikatoren für eine Initialzündung.
Die ruhigen, gleichmäßigen Aufwärtstrends mit wenig Volatilität folgen normalerweise erst in späteren Stadien eines Aufwärtstrends. Insofern kann die aktuelle Volatilität als normal eingestuft werden.
19-07-2024
80% der Aktien sind gestern gefallen. Überhaupt haben die Marktbreiteindikatoren einen scharfen Einschnitt nach unten erlebt, was nach dem charttechnischen Bild der letzten Tage ungewöhnlich ist. Normal wären z.B. in den Tagen nach einer kurzen starken Rally ein paar Tage mit 60% fallenden Aktien und niedrigerem Abwärstvolumen.
Die Situation ist zu beobachten. Die weitere Entwicklung ist selbstverständlich nie zu 100% zu prognostizieren, weder langfristig noch kurzfristig. Das ist der Grund für eine Tag-für-Tag-Herangehensweise.
Nach der kometenhaften Rally im Russell wäre ein Tag Pause denkbar gewesen, genauso wie eine Woche Pause in Form einer Seitwärtsbewegung oder aber auch ein Pullback nach unten.
Das Szenario eines Pullbacks nach unten basiert auf dem überhitzten Zustand des Nasdaq und S&P 500. Es ist fraglich, ob der Russell sich allein ohne die großen Indizes hocharbeiten kann, während diese beiden Indizes sich nach unten bewegen. Gestern nahm ich dazu an dieser Stelle noch Stellung.
Mit der drastisch anziehenden Volatilität und dem Einknicken der Marktbreiteindikatoren sieht es nach Szenario 2 oder 3 aus: eine mehrtägige Seitwärts- oder Abwärtsbewegung.
18-07-2024
Die Volatilität steigt. Die Big Techs wurden gestern kräftig abverkauft. Wie es weitergeht, ist für mich beim besten Willen nicht abzuschätzen.
Dass die Big Caps stark überhitzt und sehr teuer waren, war schon seit Wochen zu beobachten. Im gleichen Zuge hatten die Small und Mid Caps einen erheblichen Aufholbedarf und waren alles andere als überhitzt und zu teuer. Daher auch die aktuelle Diskrepanz zwischen den Big Techs und dem Russell, die es so wohl nur alle "100 Jahre" gibt, jedenfalls sehr selten.
Bei den Big Techs wäre aktuell noch genug Luft zum Ablassen, und beim Russell wäre noch Potenzial nach oben.
Vielleicht sehen wir nun eine anhaltende Diskrepanz, bei der der Russell in den nächsten Wochen steigt und der Nasdaq weiter fällt. Ich bin gespannt.
Eine halbe Sensation kam gestern aus den USA. Der von Trump benannte Vizepräsident J.D. Vance ist zu einem Schwurbler geworden.
Seine Aussage: "Er will Europa nicht weiter als US-Vasallen behandeln" impliziert, dass es bisher so war und so ist.
In der hiesigen Medienlandschaft war das selbstverständlich nie ein Thema. In unseren Medien werden NGOs, wie die Atlantik-Brücke e.V., bei der Sigmar Gabriel aktuell der Vorstandsvorsitzende ist, nicht gern thematisiert, obwohl diese Organisationen sehr mächtig sind und u.a. genau dort Anweisungen empfangen werden, was man in Europa zu tun hat.
Und nun stellt sich J.D. Vance hin und bestätigt das frei heraus.
Vor einigen Wochen bestätigte ein anderer US-Gouverneur, dass es im Ukraine-Krieg um 10 Billionen Dollar Rohstoffe geht und allenfalls am äußersten Rande um Demokratie und Menschenrechte. Gestern habe ich gelesen, dass die durchschnittliche Überlebenszeit an der Front ca. 4 bis 10 Stunden beträgt. Mit Menschenrechten hat das nicht viel zu tun. Aber ich bin mir (fast) sicher, dass der Krieg bald aufhört.
Junge Junge, da drüben in den USA tut sich einiges und es gibt sicherlich viele Interessensgruppen, die derzeit schwitzen und ihre milliardenschweren Investments in der Ukraine davon schwimmen sehen.
Denn J.D. Vance sagt geradeheraus: "Es ist ihm egal, was mit der Ukraine passiert".
Da wundert es nicht, dass Gegner zu den äußersten Mitteln greifen, um Trump oder Vance aus dem Weg zu räumen.
Nach dem Attentat auf Trump schrieb ich noch, dass ich verwundert bin, dass unmittelbar danach diverse Interviews gezeigt wurden, in denen der Tenor war: "Man muss Trump nicht mögen, aber Ihn gleich abknallen, das geht ja nun auch nicht".
Da war schon ersichtlich, dass das Fass scheinbar kurz vor dem Überlaufen war, sprich ausufernde Bürgerunruhen möglich gewesen wären. Dieser Eindruck hat sich nun bestätigt, auch Trump selbst rief gestern zur Einigkeit auf. In den USA brodelt es offensichtlich gewaltig, sonst würden die beiden Parteien sich weiterhin mit Schmutz bewerfen, so wie es normalerweise der Fall war.
Und nun sagt Vance, er möchte Europa nicht mehr als Vasallen behandeln! haha, dieser Schwurbler.
Tatsächlich habe ich den Hintergrund dieser Aussage vorgestern hier vermutet mit den Worten beschrieben: Wenn die USA zerfallen, wo will der Wertewesten sich dann noch treffen? Frankreich, England, Deutschland, Japan, Australien..? Alles abgewirtschaftet, zu klein oder zu weit weg.
Bisherige Politik hat doch zu einem Ruin Europas und Amerikas geführt und nun stehen wir da, halbwegs mittellos. Insofern wundert es mich nicht, dass Vance die Aussage trifft, er will sich mit Europa verbünden und sie nicht nur berauben, so wie es bisher der Fall war.
Ein schlauer und richtiger Schritt, meiner Meinung nach. Denn nur so kann der Wertewesten überhaupt noch irgendeine Rolle auf der Welt in den nächsten Jahrzehnten spielen.
Steuern runter, Rohstoffe und Energie günstiger machen, Komplexität abbauen, Sozial- und Immigrationspolitik korrigieren und Deutschland und Europa stehen binnen weniger Jahre wieder auf den vorderen Plätzen und nicht mehr unter ferner liefen.
Die bisherige Politik hat sich verkalkuliert, sie hat nicht mit der schnellen Emanzipation der BRICS gerechnet.
Bisher war der Plan, alle anderen auszubeuten und zu unterjochen. Mit der desaströsen Politik und der "Einführung von Demokratie" in sämtlichen Ländern wollte man die Länder klein, desolat und schwach halten.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Die Aussage Vances ist logisch und im Interesse der USA, sie brauchen nun starke Partner, um nicht sofort und komplett den Anschluss zu verlieren. Nur ein Problem haben sie noch und das ist die hohe Verschuldung.
Wie und ob man da herauskommt, das kann ich nicht beurteilen. Rein mathematisch gesehen, ist das nicht möglich.
Schauen wir mal.
17-07-2024
Von wegen Verschnaufpause. Der Russell startet erneut durch. Heute scheint es jedoch weniger euphorisch zuzugehen. Die Futures des S&P 500 stehen vorbörslich knapp ein Prozent im Minus. Man könnte hier schon wieder an einen neuen Einstieg für eine Long-Position denken, denn in starken Märkten beschränken sich Pullbacks gerne nur auf ein oder zwei Tage.
Eine ähnliche Zinssituation wie aktuell hatten wir 1991. Hier der Chart vom SP500 dazu:
https://www.tradingview.com/x/iqWfCrlV/
Der Anstieg des Russell in den letzten Tagen ist vergleichbar mit dem Anstieg des S&P 500 im Jahr 1991.
Auch 1991 fielen die Märkte zunächst wegen Zinssorgen. Als klar wurde, dass diese Sorgen sich auflösen würden, hob der S&P 500 ab wie eine Rakete.
Ich könnte mir ein ähnliches Szenario für die Gegenwart vorstellen, denn die Umsätze im Russell sind massiv, und das schon seit vier Tagen.
https://www.tradingview.com/x/FTqMKjDL/
Interessante Aktien sind Bitcoin-bezogene Titel. Man sagt, Trump sei ein Bitcoin-Befürworter. Die Chancen für Trump, die Präsidentschaftswahl zu gewinnen, stehen gemäß Medien recht gut.
Sollte er die Wahl gewinnen (und nicht vorher einem zweiten Attentat erlegen), dürfte das die Bitcoin-bezogenen Aktien noch einmal ordentlich beflügeln.
Derzeit sind die Titel heiß, aber auftretende Basen oder Pullbacks in nächster Zeit sind wahrscheinlich gute Einstiegsmöglichkeiten. Der ETF WGMI eignet sich gut, wenn man nicht weiß, welcher Wert sich für die Bitcoin-Story am besten eignet.
16-07-2024
Nach der fulminanten Drei-Tages-Rally im Russell ist eine Pause mittlerweile sehr wahrscheinlich. Der S&P 500 und auch der Russell zeigen schon Ermüdungserscheinungen, erkennbar durch die Abverkäufe in den letzten Handelsstunden der letzten drei Tage. Zudem sehen wir eine leichte Zunahme der Volatilität.
aber ok, eine Verschnaufpause haben sich die Indizes verdient.
Was gibt es sonst Neues zu berichten? Vielleicht lohnt sich ein Blick auf die kurzfristigen Anleihezinsen. Diese befinden sich aktuell geradezu im Sinkflug, was darauf hindeutet, dass eine Zinssenkung bald wahrscheinlich ist. Hier ist der Chart der dreijährigen US-Anleihen:
https://www.tradingview.com/x/xtLYeTFE/
Das Szenario einer sich abkühlenden Wirtschaft über die Sommermonate bis in den Herbst hinein nimmt Gestalt an. Gut vorstellbar, dass wir in der kommenden Berichtssaison einige negative Schlagzeilen hören werden, die die Kurse nach unten drücken. In der Folge wird die FED im Herbst möglicherweise die Notwendigkeit sehen, die Zinsen zu senken.
In Folge könnte das letzte starke Aufbäumen der Indizes eintreten, so meine Vermutung.
Aber warten wir ab, was sich sonst noch in den USA tut. Ein Attentat auf einen Präsidentschaftskandidaten ist kein Kavaliersdelikt. Vielleicht stehen noch mehr Überraschungen bevor. Mittlerweile haben die politischen Akteure die härtesten Bandagen angelegt. Man darf gespannt sein.
Wenn der Wertewesten so weitermacht, bleibt bald nicht mehr viel übrig von den einst mächtigen G20, die mittlerweile auf den harten Kern der G7 geschrumpft sind.
Wenn Amerika zerfällt, wer soll dann noch Größe zeigen?
Frankreich, das sozusagen kurz vor der Pleite steht? Das deindustrialisierte England?
Deutschland und Annalenchen?
Annalenchen und Robert möchten bestimmt Größe zeigen aber der Rest der Welt ist aktuell anderweitig beschäftigt und muss daher Termine kurzfristig absagen. Alter Schwede, eine unglaubliche Symbolkraft hatten diese außenpolitischen Aktionen von China und Ungarn. Sie zeigen, wie wichtig ihnen das Treffen mit deutschen Politvertretern noch ist.
Es wird Zeit, dass wir wieder mehr auf Zusammenarbeit setzen, denn es scheint so, dass es im Wertewesten nicht mehr so rund läuft.
Schaut man sich hingegen die globalen Mitspieler bzw. Kontrahenten an, wird schnell das Gegenteil von wirtschaftlicher Kontraktion erkennbar:
Russland, China, Indien – von diesen Ländern hört man eher von Prosperität als von Stagnation.
15-07-2024
Das Ereignis des Wochenendes war wohl der "Zwischenfall" bei einer Wahlveranstaltung des Ex-Präsidenten Trump in den USA, bei dem es "zu Schüssen gekommen sein soll". Die Tagesschau berichtete jedenfalls genau so und verwendet dabei eine Wortwahl, die den Sachverhalt, wie gewohnt, 100%ig ungeschönt und objektiv wiedergibt.
Persönlich würde ich von einem Attentat sprechen, das in der jetzigen Situation der USA das Potenzial hatte, die Lage eskalieren zu lassen.
Die Schüsse, die gemäß Tagesschau-Bericht bei dem "Zwischenfall" "gefallen sein sollen", wurden von einem Scharfschützen abgefeuert, der vom Secret Service innerhalb von Sekunden ausgeschaltet wurde.
Das Internet war binnen kürzester Zeit voller Bildmaterial. Die Tagesschau hätte einfach nur ein wenig auf YouTube im bösen Internet stöbern müssen, dann hätte sie ihre Berichterstattung nicht primär im Konjunktiv halten müssen.
Für mich fühlte sich das wie ein 9/11-Moment an – ein Moment der Fassungslosigkeit und des Gedankens: „Alter Schwede, das kann doch wohl nicht wahr sein. Jetzt drehen sie durch, schnell alle Aktien verkaufen!“
Nicht umsonst beeilten sich andere öffentlich-rechtliche Sender in den USA zu beschwichtigen. Es wurden diverse Interviews gezeigt, in denen die Botschaft übermittelt wurde, dass man Trump mögen kann oder nicht, aber ein Attentat geht zu weit.
Wenn diese Botschaft in zahlreichen Interviews in ähnlicher Form präsentiert wird, dann wollte man sofort die Wogen glätten und fürchtete offenbar Unruhen im größeren Ausmaß. Das ist das schöne am betreuten TV deluxe, man bekommt genauestens erklärt, was man denken sollte. Das erleichtert das Leben in dieser komplexen Zeit :-)
Die USA sind jedenfalls im Zerfall – geopolitisch und innenpolitisch. Das wird immer offensichtlicher. Solche "Zwischenfälle" zeugen nicht von Stabilität und Geschlossenheit und schicken sich nicht für einen respektierten Hegemon.
Leider ist damit zu rechnen, dass wir einen ähnlichen Film der Destabilisierung demnächst auch in unserem Kino in Europa sehen. Da müssen wir durch; danach wird es besser!
Wir werden Zeitzeugen von epochalen Veränderungen. Die Anzeichen häufen sich.
Ich schrieb bereits über das Austeritätsprinzip. Der Staat wird es umsetzen; sie haben gar keine andere Wahl. Auch wenn Herr Lindner aktuell stolz eine Steuererleichterung ankündigt, der Staat wird massiv Förderungen und Ausgaben für das Volk streichen und im Gegenzug die Steuern anheben. Kriegstreiberei, Rentensysteme, Pflege, Überalterung, Sozialpolitik – das alles ist nicht mehr ewig finanzierbar.
Gegen die kommenden schwarzen Schwäne, von denen mittlerweile bewusst oder unbewusst eine ganze Farm gezüchtet wurde, hilft die ultimative Versicherung Gold und ziemlich wahrscheinlich mittlerweile auch Bitcoin. Dabei geht es nur um den Vermögensschutz und nicht mehr um Rendite.
Gute Aktien werden natürlich auch jede Krise überleben. Microsoft, Google, Nahrungsmittel, Müllentsorgung, Energie – diese werden sowohl in einer Krise als auch nach einer Krise noch gebraucht.
Kurzfristig sieht es aber sehr gut aus an den US-Börsen. Wir haben eine starke Zunahme der Marktbreite in den letzten beiden Handelstagen gesehen.
Insbesondere in den zinssensitiven Aktien, die zahlreich in den Small und Midcaps enthalten sind, zeigt sich ein deutlicher Anstieg. Dieser starke Anstieg ist vergleichbar mit dem Anstieg Anfang November 2023, als die FED sinkende Inflationszahlen bekanntgab.
Die FED gab nicht nur letzte Woche den Initialschuss für Börsenrallys. Dieses Phänomen konnte immer wieder in den vergangenen Jahrzehnten beobachtet werden.
Nach drei starken Tagen im November 2023 fiel der Index allerdings zunächst wieder. Ähnliches ist auch aktuell gut möglich.
https://www.tradingview.com/x/NFPnCqBc/
Aber auch wenn die Kurse kurzfristig zurückgehen, können Positionstrades mit mittelfristiger Haltezeit gehalten werden. Rücksetzer würde ich aktuell als Kaufgelegenheit betrachten.
12-07-2024
Die USA haben die Inflation im Griff, zumindest offiziell. Die Inflationsrate liegt bei etwa 3%, während die kurzfristigen Zinsen derzeit bei etwa 5% liegen. Das ergibt einen Realzins von 2%, etwas, das es schon lange nicht mehr gegeben hat – Zinsen, die über der Inflationsrate liegen.
Dadurch hat die Fed Handlungsspielraum, den sie höchstwahrscheinlich noch dieses Jahr nutzen wird, da sich die Wirtschaft abkühlt.
Das Börsenbarometer zeigte einen kräftigen Sprung nach oben, was sich begründet in der signifikanten Zunahme der Marktbreite.
Das Barometer steigt, obwohl der Nasdaq um 2% nachgab – wie kann das sein?
Eine derart klaffende Diskrepanz der Indizes ist selten zu sehen. Der Nasdaq verlor aufgrund des Abverkaufs der "Magic 7" deutlich, während der Russell im gleichen Zeitraum um 3,5% zulegte.
Dies könnte auf eine Rotation in Small und Midcaps hinweisen. Diese Feststellung trifft jedoch nur teilweise zu;
tatsächlich findet eine Verschiebung von Sicherheit in zyklische beziehungsweise zinssensitive Werte statt.
Denn auch im S&P 500 stiegen gestern die meisten Aktien, abgesehen von den Big Techs und Halbleiterwerten.
Banken legten kräftig zu, ebenso wie Gold, Versorger und Immobilienwerte – Sektoren, die wie die Small Caps aufblühen, wenn ein Ende der Zinserhöhungen in Sicht ist oder sogar Zinssenkungen erwartet werden.
Viele Wachstumswerte benötigen Risikokapital, das bei sinkenden Zinsen günstiger wird. Daher auch der Schub in Small und Midcaps. Die Annahme, das der Ausbruch aus der Range im Russell bevorsteht, wurde hier ja schon oft diskutiert.
Jetzt scheint alles klar zu sein – freie Bahn mit Marzipan. Doch in solchen Momenten läuft es oft nicht wie erwartet.
Das bedeutet, dass genau das Gegenteil eintritt, was angenommen wird. Kurzfristig ist ein Dämpfer wahrscheinlich, um die euphorischen Anleger zu verängstigen und sie durch Kursrückgänge aus ihren Aktien zu drängen.
Das Großkapital braucht Liquidität beziehungsweise bereitwillige Verkäufer, die in einem Abwärtstrend häufiger vorhanden sind als in einem Aufwärtstrend.
Daher sollte man sich nicht wundern, wenn es kurzfristig einen Dämpfer gibt. Aber im Anschluss sehe ich sehr gute Chancen für einen starken Schub, besonders in den zinssensitiven Aktien.
11-07-2024
Die letzten zwei Tage hat Powell zur wirtschaftlichen Lage der Nation Stellung genommen. An der Entwicklung der Indizes ist zu beobachten, dass die Daten positiv aufgenommen wurden.
Die Arbeitslosenzahlen vom letzten Freitag signalisierten einen leicht abkühlenden Arbeitsmarkt. In der Vergangenheit schenkte die FED den Arbeitslosenzahlen große Aufmerksamkeit. Häufig war ein sich langsam abkühlender Arbeitsmarkt der Auslöser für einen Zinssenkungszyklus.
Auch im aktuellen Wirtschaftszyklus könnte sich diese Handlungskette wieder einstellen. Sicherlich hängt viel von den Inflationsdaten ab, die heute vor Börseneröffnung bekannt gegeben werden.
Die Small- und Midcaps haben gegenüber den Big-Cap-Indizes eine Underperformance gezeigt, bringen sich aber derzeit in Stellung und sind auf dem Sprung, ihre Low-Bases nach oben zu durchbrechen.
Sollte die Börse im Zuge der heutigen Rede von Powell stark bleiben, könnte es zu einer Phase der Übertreibung kommen. Der S&P 500 sowie der Nasdaq befinden sich bereits im "Senkrecht-Modus", aber es könnten noch ein paar Tage der Übertreibung folgen.
Powell könnte eine Zinssenkung für dieses Jahr in Aussicht stellen, die jedoch eher symbolischer Natur sein dürfte, da er den Dollar schützen muss.
An allen Ecken und Enden bröckelt die Vormachtstellung der Amerikaner in einer Geschwindigkeit, die mich sehr überrascht.
Mittlerweile können sie nicht mehr willkürlich vorgehen und ohne Rücksicht auf Verluste ihre Vorteile im Rest der Welt erzwingen.
Jüngst hat Saudi-Arabien eine Warnung ausgesprochen, die es in sich hat. Einem Bericht von Bloomberg zufolge drohte Saudi-Arabien als Reaktion auf die Entscheidung der G-7, eingefrorene russische Vermögenswerte im Wert von fast 300 Milliarden Dollar zu beschlagnahmen, einige europäische Schuldtitel zu verkaufen.
Diese unverhüllte Drohung wurde Anfang des Jahres vom saudi-arabischen Finanzministerium an einige G-7-Staaten weitergegeben, als die Gruppe die Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte zur Unterstützung der Ukraine in Erwägung zog.
Zwar betrifft dies nicht direkt die USA, da nicht der Verkauf von US-Anleihen diskutiert wird, aber an diesen Äußerungen ist klar zu erkennen, wie sich die Emanzipation weiter vorwärts bewegt.
Wenn die USA ihren Gläubigern keine attraktiven Zinsen mehr bieten, gehen im Dollar ganz schnell die Lichter aus und damit auch für die USA. Daher nehme ich an, werden wir auf absehbare Zeit keine sehr niedrigen Zinsen mehr sehen, wie man sie vor 5 Jahren noch gewohnt war.
Die gesamte Vormachtstellung der USA beruht nur auf der Ausgabe und dem Export von selbstgedruckten Dollars.
Mit den verlangten Zinsen gerät jeder Gläubiger in eine sklavische Abhängigkeit.
Wenn diese Einnahmequelle versiegt, war es das. Es würde mich nicht wundern, wenn der Rest der Welt, dem das Prinzip sonnenklar ist, genau hier ansetzt, um den Hegemon von seinem Thron zu stoßen.
Den Geldfluss austrocknen. Wir kennen diese Taktiken ja nur zu gut aus der Praxis in Deutschland. Wenn jemand nicht ins ideologische Konzept passt, wird ihm das Bankkonto gesperrt und er wird finanziell kaltgestellt.
Wirklich einmalige Zeiten stehen bevor, die wohl nur jede dritte Generation erlebt, wenn überhaupt. Dennoch wiederholt sich die Geschichte, und viele Ideen gab es schon vor zweihundert Jahren.
So sollen die Engländer bereits 1856 konkrete Pläne und Strategien gehabt haben, die Russen zu bekämpfen, in dem man sie vom Schwarzen Meer trennt, ihr Nabel zur Welt.
10-07-2024
Die Marktbreiteindikatoren geben weiterhin unterschiedliche Signale mit sich eintrübender Tendenz.
Der Russell springt hin und her wie ein Känguru. Diese Anzeichen treten auf, wenn sich die "Big Boys" nicht für Aktien interessieren. Das meiste unterliegt irgendwelchen Zufallsaktionen.
Wahrscheinlich wartet man gespannt auf die morgige Bekanntgabe der Inflationszahlen. Diese sorgten in diesem Jahr häufig für eintägige Überraschungen, auch wenn sie unter dem Strich die Richtung nach oben an den Börsen nicht aufhalten konnten.
Dennoch ist es beängstigend zu sehen, wie die Anzahl neuer Hochs abnimmt und die Advanced-Decline-Linie immer weiter nach unten zeigt.
Genau aus diesem Grund baut das Börsenbarometer nicht nur auf die Marktbreiteindikatoren, sondern auf unterschiedlichste Bereiche.
Eine Korrektur im S&P 500 könnte einsetzen. Dieser Index sowie auch der Nasdaq sehen überkauft aus.
Der Russell hingegen befindet sich aktuell in einer "choppy" Bottom Range.
Normalerweise fällt er selten aus einer Bodenformation weiter nach unten.
Starke Verkaufswellen beginnen eher in überkauften Situationen.
Klassische Konsolidationsmuster, zu denen eine Base-Bildung zählt, sind auf der Short-Seite untypisch. Das ist auch die Schwierigkeit im Short-Swingtrading.
Die Short Setups haben eine andere Natur, denn der Bärenmarkt bzw. die Abwärtsbewegungen haben eine andere Natur.
Als Trader hat man die höchsten Erfolgschancen, wenn natürliche Marktstrukturen "ausgebeutet" werden.
Genauso wie es im "normalen" Business auch Sinn macht. Ein Imbiss morgens zwischen 8.00 Uhr und 11.00 Uhr zu öffnen, hat wenig Sinn, in dieser Zeit möchten die Menschen lieber einen Kaffee to go.
Der Imbiss sollte ab 11.00 Uhr geöffnet sein, dann nehmen die Menschen ihr Mittagessen ein. Selbst mit einer mittelmäßigen Currywurst wird das Geschäft dann einigermaßen funktionieren, weil man mit der "Marktstruktur" arbeitet. Die Currywurst, die zwischen 8 und 11 angeboten wird, muss schon sehr besonders sein :-)
Warren Buffets Strategie, "Kaufen, wenn die Angst am größten ist" funktioniert auch. Denn auf jeden wirtschaftlichen Abschwung folgt ein Aufschwung. Das ist normal und natürlich, daher funktioniert es.
Der berühmte Trader Ed Seykota soll in seinen Trainingsstunden die Schüler stundenlang am Strand sitzen lassen haben. Sie sollten die Wellen bei Ebbe und bei Flut beobachten.
In einem Aufwärtstrend (Flut) stiegen die Wellen immer höher den Strand hinauf, aber auch dort fielen sie kurzzeitig zurück. Die nächste Welle trug das Wasser wieder ein Stückchen höher den Strand hinauf.
Meiner Meinung nach ist diese Übung sehr wichtig, denn kaufen aus einer Lowbase oder einem Pullback heraus bietet das beste CRV, vorausgesetzt es besteht ein klarer übergeordneter Trend.
Naja, also viel wird nicht passieren heute. Bevor die Daten morgen bekannt gegeben werden, werde ich ein paar Stops nachziehen oder wenigstens Teilgewinne mitnehmen.
09-07-2024
Das gleiche Bild seit Tagen: Bei Small Caps und Midcaps nimmt die Marktbreite zu, auch wenn der Russell dies nicht offensichtlich widerspiegelt.
Im S&P 500 hingegen nimmt die mittelfristige Marktbreite ab. Die Anzahl der Aktien, die über ihrem 200-Tage-Durchschnitt liegen, fällt kontinuierlich, und mittlerweile entwickelt sich die Advanced Decline Line ebenfalls sehr ungünstig in Richtung Süden.
Anders sieht es, wie gesagt, beim Russell aus.
Es herrscht ein komplett unhomogenes Bild, das für mich schwer zu interpretieren ist. Dass sich die Small Caps recht gut halten, könnte ein Indiz dafür sein, dass eine Schwäche nicht unmittelbar bevorsteht.
Das Blatt kann sich jedoch schnell wenden, denn diese Woche tagt die FED gleich drei Mal. Am Donnerstag dürfte die wichtigste Sitzung sein, da dort die Inflationszahlen bekanntgegeben werden.
Stellen sich die Wirtschaftszahlen in dieser Woche unter dem Strich positiv dar, könnte der Russell endlich aus seiner Seitwärtsbewegung nach oben ausbrechen.
https://www.tradingview.com/x/AA1zRlbL/
Die Geopolitik könnte sich in nächster Zeit ebenfalls auf die Börsen auswirken. Herr Orban jettet aktuell um die Welt mit einem Aufkleber auf seiner Regierungsmaschine, auf dem "Friedensmission" steht, haha.
Ja, das gefällt den Amerikanern sicherlich nicht, und der US-Außenposten Brüssel kocht.
Aber wahrscheinlich wird diese überraschende geopolitische Neuentwicklung, wenn überhaupt, nur mittelfristig Auswirkungen haben.
Die US-Wirtschaft ist weit weg vom Geschehen, auch wenn es in der Ukraine eskalieren sollte.
08-07-2024
Die Situation bleibt weiterhin unklar. Die "Magic 7" haben am letzten Freitag einen starken Aufwärtsschub präsentiert.
Seit einigen Tagen ist auch Tesla wieder dabei, die von ihrem Fortschritten in China profitieren. Allerdings ist die Marktbreite, besonders bei den Small Caps, mittlerweile unterirdisch. Im S&P 500 notieren immerhin noch über 60% der Aktien über ihrem 200-Tage gleitenden Durchschnitt. Im Russell sind es nicht einmal mehr die Hälfte.
Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Entweder überträgt sich die Euphorie des S&P 500 bzw. der "Magic 7" auf den Rest des Marktes, oder wir sehen in einigen Tagen eine "Blow-Off"-Situation, also ein spitzes Top mit einem größeren Rückgang in den folgenden Tagen.
Ich tendiere zum ersten bullischen Szenario.
Der Russell formt eine "Low Base" aus und schafft es, höhere Tiefs zu bilden. Auch das Volumenbild würde ich insgesamt als positiv beurteilen.
Die Unternehmensanleihen stehen möglicherweise kurz vor einem Durchbruch. Jedenfalls deuten diese, neben den kurzfristigen Staatsanleihen, keine weiteren Zinserhöhungen an.
https://www.tradingview.com/x/rcGI280f/
Wie es mit einem Zinsschritt nach unten aussieht, bleibt abzuwarten. Dazu bedarf es wahrscheinlich weiterer schlechter Nachrichten aus der Wirtschaft.
Einfach so, ohne Begründung, einen Zinsschritt nach unten anzukündigen, dazu wird die FED sich wohl nicht veranlasst sehen.
Der Juli ist saisonal gesehen ein guter Monat. Holpriger wird es gewöhnlich im August.
Aber es gilt wie immer: Tag für Tag ist die Situation zu beobachten. Das Blatt kann sich innerhalb von 2 bis 3 Tagen wenden, jedenfalls auf mittlere Sicht.
05-07-2024
Tja, es geht wieder los, diesmal mit Ansage. Die nächste Pandemie wird vorbereitet. Man konnte es ja schon kommen sehen bzw. erwarten, das ganze Internet ist seit Monaten voll damit.
Und rein zufällig ist der Vogelgrippevirus nun ausgerechnet auf die Kuh übergesprungen. Von alle Säugetieren ist es ausgerechnet die Kuh. Es ist nicht der Hund oder die Katze oder vielleicht der der Affe oder der Elefant. Nein, der Virus hat sich die Kuh ausgesucht.
War das nicht genau das Tier, das für den Klimawandel verantwortlich gemacht wird?
War das nicht genau das Tier, von dem wir nur noch 10 Gramm pro Tag essen und stattdessen auf das leckere Insektenprotein ausweichen sollen? Hatte Herr Özdemir nicht gesagt, das Fleisch muss richtig teuer werden?
Das gibt es aber auch Zufälle.
Ich würde gern über den Geschäftssinn von Bill Gates verfügen. Bei der letzten Pandemie investierte er schon rechtzeitig vorher rein zufällig genau in das Unternehmen in Deutschland, das hinterher durch den Verkauf der Impfstoffe Gewinnexplosionen verzeichnete.
Von allen Biofirmen auf der Welt erwischte er genau dasjenige, das sich durch die Krise eine goldenen Nase verdienen sollte. In Deutschland werden "philanthropische und selbstlose" Projekte gern mit kräftig Fördermitteln aus Steuern ausgestattet.
Deutschland ist in dieser Angelegenheit noch sehr reich. Bei der Renovierung von Straßen und Schulen fehlt es leider manchmal an Fördermitteln. Man muss Prioritäten setzen.
Dieses Mal scheint Herr Gates erneut den richtigen Riecher zu beweisen. Denn seine Investment in "künstliches Essen" könnten sich erneut auszahlen, wenn es die Rinderherden dahinrafft.
Das Problem ist leider, man kann da Thema nicht einfach so ignorieren und darüber schmunzeln, denn die Initiatoren und ihre Erfüllungsgehilfen haben schon beim letzten Mal bewiesen, wozu sie fähig sind und was für sie ein Mensch oder die Gesundheit bedeutet – nämlich nichts.
Es ist nicht auszuschließen, dass, wie Herr Drosten warnt, tatsächlich eine 50% Sterbequote eintreten kann. Diverse YouTube-Videos berichten von gezüchteten Vogelgrippeviren, die es in sich haben. Man weiß nie, wie schlimm es kommen wird. Und es wird natürlich auch viel geredet und prophezeit.
Schauen wir mal, wie sie dieses Mal vorgehen zur Eindämmung der Pandemie und welche Maßnahmen sie ergreifen werden. Im Netz werden dazu zahlreiche Variationen und Möglichkeiten diskutiert. Hier unter anderem eine Version von Radio München:
https://www.youtube.com/watch?v=qYihwI8sMwo
Verlinkte Inhalte stellen nur deren persönliche Meinungen dar aber nicht immer meine Meinung. Die Leser dieses täglichen Kommentars kennen meine Einstellung. Jeder kann eine Meinung haben und diese wiedergeben. Vergessen sollte man aber nicht, das viele neben ihrer Meinung auch versuchen, "Klicks" zu generieren.
Und hier ein Video von NTV mit einem "renommierten Professor" zur Lage:
https://www.youtube.com/watch?v=K7HwC6mjBJs
Im Video,...man solle Masken bereit halten, empfiehlt der Professor im Gespräch mit NTV. Also noch unglaubwürdiger kann es ja gar nicht zugehen?
Aus den RKI-Protokollen ging doch eindeutig hervor, dass man schon VOR der Einführung der Maskenpflicht seinerzeit wusste, dass der Nutzen der Masken gleich null ist. Und Fauci, der Medical Advisor der US-Regierung, sieht sich derzeit Anklagen gegenüber, weil er zugegeben hat, dass er sich die Maskenpflicht ausgedacht hat! :-)
Der Top-Medical-Advisor der US-Regierung denkt sich etwas aus und weltweit musste es umgesetzt werden, haha, das nennt sich Wissenschaft!
Letztens habe ich ein Video des Schauspielers Jan Josef Liefers in einem öffentlichen Auftritt gesehen. Er beschrieb es so:
Wenn bei einem Flugzeug plötzlich die Turbinen ausfallen und der Kapitän zur Notlandung gezwungen ist, was wird er über Lautsprecher bekanntgeben und wie wird er es bekanntgeben?
Wird er Panik und Angst verursachen oder wird er versuchen, die Situation möglichst sachlich und ruhig darzustellen?
Wie wirkt sich eine mögliche Pandemie auf das Portfolio aus?
Wenn sich die Pandemie ausbreitet bzw. drastische Maßnahmen erfolgen, kann man davon ausgehen, dass die Börse abstürzen wird. Dieses Mal wird es aber nicht "bis kurz vorher" dauern. Börsianer werden mit Argusaugen die weitere Entwicklung beobachten.
Der Crash der Corona-Krise ist bei vielen noch sehr präsent.
Börsentechnisch habe ich aber keine Sorge, denn das Barometer wird es wie beim letzten Mal anzeigen.
Aktuell hat sich das Bild des Barometers jedenfalls wieder leicht erhellt.
04-07-2024
Heute ist Feiertag in den USA.
Die amerikanischen Börsen bleiben geschlossen.
03-07-2024
Leichte Zugewinne an den Börsen und das Barometer bleibt stabil, jedoch ohne starke Verbesserung.
Jetzt sollte im S&P 500 ein Ausbruch stattfinden, andernfalls gehe ich in den nächsten Tagen von einem Rückgang aus.
Wenn sich die Börsen trotz guter Inflationszahlen und möglichen Zinssenkungsschritten nicht nach oben bewegen, dann ist der Wurm drin.
Gestern hielt Powell eine Rede und es scheint, dass alles im grünen Bereich ist. Die Märkte reagierten positiv.
Heute stehen die FOMC Minutes an. Ich rechne auch heute mit guten Nachrichten bzw. vermute, dass wir keine negativen Überraschungen erleben werden.
Bestenfalls können die Märkte auch heute profitieren.
02-07-2024
Ich habe die Nachrichten gestern nicht verfolgt, aber es gab offenbar einen Auslöser, der das Blatt kurz nach der Eröffnung wendete.
Die Aktien, die in den letzten drei Tagen die Börse angetrieben hatten, wollten anfangs weiter steigen, doch dann drehte sich die Situation.
Eine starke Verkaufswelle setzte ein und die Magic 7 gewannen die Oberhand. Dasselbe Spiel wie schon seit Tagen und Wochen: Entweder steigen die Magic 7 oder die anderen Aktien.
Zugern würde ich wissen wollen, wie das entschieden wird, welche Aktien am jeweiligen Tag steigen :-)
Aber dass dort offensichtlich irgendeine Art von Algorithmus vorherrscht, ist fast offensichtlich. Es hängt wohl auch damit zusammen, dass der Löwenanteil des Börsenhandels mittlerweile über programmierte Computer abläuft.
Ich persönlich kann mit der aktuellen Situation wenig anfangen bzw. diese einschätzen. Vor ein paar Tagen war ich noch von einem Short überzeugt, obwohl das Barometer noch grün notierte.
In der Zwischenzeit verbesserte sich das Barometer wieder, sodass ein Short nicht mehr eindeutig begründbar war.
Auf der Longseite würde ich mich aktuell aber auch ungern positionieren, dagegen spricht die wieder verstärkt abnehmende Marktbreite.
Das Beste ist wohl erst mal Abwarten und Tee trinken. Vielleicht gibt die Rede von Powell heute pünktlich zur Markteröffnung eine Richtung vor.
Am Donnerstag sind die Börsen übrigens geschlossen.
01-07-2024
Die Inflation ist laut der Bekanntgabe vom Freitag gesunken. Börsianer reagierten zunächst euphorisch und ließen die Kurse steigen, da die Hoffnung auf sinkende Zinsen angefacht wurde.
Im weiteren Verlauf konnten die Gewinne jedoch nicht gehalten werden. Nur der Russell rettete sich ins Plus.
Dieser Index performte in den letzten Tagen bereits etwas besser. Auch andere zins-sensitive Werte (z.B. Banken und Technologie) entwickelten sich am Freitag besser als beispielsweise die Magic 7.
Das Barometer konnte erneut leicht steigen, sodass ich mittlerweile nicht mehr so skeptisch bin wie noch vor einer Woche.
Diese Woche stehen eine Vielzahl wichtiger Zahlen an, und am Donnerstag ist die Börse geschlossen.
Trotz der Bekanntmachungen der Wirtschaftsdaten diese Woche, wird es wohl relativ ruhig bleiben, da mittlerweile fast klar ist, dass wir in diesem Jahr möglicherweise eine kleine symbolische Zinssenkung sehen werden, aber eine Zinserhöhung eher ausgeschlossen ist.
Das ist derzeit die wichtigste Botschaft: Die Inflation ist vorerst im Griff und weitere Zinserhöhungen sind vom Tisch.
Sollten die Arbeitslosenzahlen am Freitag moderat ausfallen und eine Abkühlung der Wirtschaftsdynamik signalisieren, wäre das ebenfalls positiv für die Börsen. Selbst wenn die Zahlen stark ausfallen, wird dies wahrscheinlich keine großen Auswirkungen haben.
Dass die Magic 7 am Freitag stark nachgaben, könnte auch damit zu tun haben, dass das Duell zwischen Biden und Trump relativ klar zugunsten von Trump ausging – sogar die Demokraten mussten das zugeben.
Was für eine Farce. Das Ergebnis des Duells war doch eigentlich vorhersehbar, da bekannt ist, dass Biden nicht mehr der agilste ist.
Man kann davon ausgehen, dass das Ergebnis so geplant war und man Biden ins offene Messer laufen ließ. Politik ist ein hartes Geschäft, und Biden wird wohl zum Abschuss freigegeben.
Selbst die deutschen Zeitungen überschlugen sich am nächsten Tag mit Meldungen über Bidens miserable Performance. Zwei Wochen zuvor wollten die öffentlichen Medien nichts von einer möglichen gesundheitlichen Einschränkung Bidens wissen. Wollte man Biden noch im Amt haben, würden die Medien nicht derart negativ von Biden berichten, sondern von einem gekonnten Auftritt schreiben.
Auch Olaf Scholz berichtete noch zwei Wochen vorher, dass Biden alles sehr klar sieht und sich bester Gesundheit erfreut :-) scheinbar hat sich die Strategie im weißen Haus geändert.
Wahrscheinlich hat Olaf nichts bemerkt, weil er selbst gelegentlich gesundheitlich eingeschränkt ist, und von einer Vergesslichkeit geplagt wird.
Aber, es ging im Falle der Vergesslichkeit ja nur um zweistellige Millionenbeträge, die möglicherweise Peanuts für Olaf sind. Daher möchte ich ihm keine Demenz unterstellen. Unsereins würde sich an Details in Bezug auf solche Summen besser erinnern, aber für jemanden anderen sind das einfach nur unbedeutende Randereignisse.
Jedenfalls dürfen wir mit ziemlicher Sicherheit bis Mitte August mit einem neuen Kandidaten der US-Demokraten rechnen.
Wahrscheinlich eine sympathische und gutaussehende Person, die mit ihrem Charme die Herzen erwärmt.
Können und echte Fähigkeiten sind heutzutage im Westen nicht mehr notwendig. Mit dem Duell haben wir praktisch die letzte Gewissheit erhalten, dass es alles Marionetten sind.
Oder glaubt irgendjemand nach dieser Performance, dass Biden in den letzten vier Jahren fähig war, die Geschicke der USA zu lenken?
Warum braucht es eigentlich Marionetten? Warum setzen sich die Strippenzieher mit all ihrem Geld nicht selbst auf den Präsidententhron?
Hatte Horst Seehofer recht, als er sagte: "Die, die was zu sagen haben, kann man nicht wählen. Die, die man wählt, haben nichts zu sagen."
Naja, zurück zur Börse und den Magic 7. Vielleicht gaben sie u.a. deswegen verstärkt nach, weil sie sich vor Trump fürchten?
Trump deutete in seiner vorherigen Kandidatur an, die großen Techkonzerne mit ihren Oligopolen vom Kartellamt genauer unter die Lupe nehmen zu wollen.
Wahrscheinlicher halte ich jedoch eine Rotation in die Small- und Midcaps, denn hier gibt es tatsächlich noch "fair" bewertete Titel im Gegensatz zum S&P 500. Der Buchwert des S&P 500 ist kurz vor dem Level, das während der Dotcom-Blase erreicht wurde. Aber auch im SP500 ist nicht jeder Wert hoffnungslos überteuert.
Fairerweise muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass die Mega-Bubble im Jahr 2000 im Nasdaq auftrat und nicht im SP500.
Der Nasdaq war auch der Index, der in der Spitze 82 % verlor. Der Abschlag des S&P 500 fiel dagegen mit 48% noch recht moderat aus.
Der Einbruch des S&P 500 während der Finanzkrise 2008 wog dagegen sogar noch etwas schwerer. Dort verlor der S&P 500 ca. 53 %.
Also jetzt, freie Bahn mit Marzipan? Nach wie vor schwer zu sagen. Ich tendiere weiterhin zu einer holprigen Seitwärtsbewegung über den Sommer. Ich vermute, einen mittleren Rücksetzer braucht es schon noch, um wieder kräftig zu steigen.
28-06-2024
Die Unterindikatoren des Barometers konnten sich leicht verbessern, und wir entfernen uns wieder vom Grenzbereich.
Es sieht so aus, als ob wir wieder einmal dem "Tod von der Schippe" springen konnten, bzw. eine Korrektur nicht unmittelbar bevorsteht.
Warten wir ab, denn stramme Aufwärtsbewegungen sehen wir auch nicht.
Auffällig ist die Stärke des Russells, der sich gestern gegenüber seinen großen Brüdern gut behaupten konnte.
Das bekräftigt die These, dass wir heute und die nächsten Tage von einer Korrektur verschont bleiben.
In den USA stehen bald Wahlen an, und die Chancen scheinen für Trump besser zu stehen als für Biden, so jedenfalls ist der Tenor den Medien zu entnehmen.
Sollte Trump gewinnen, kann ich mir gut vorstellen, dass seine vor gut zwei Jahren gegründete Trump Media Company davon profitieren wird.
Schon jetzt sind massive Kaufwellen zu beobachten. Bis Anfang 2024 passierte quasi gar nichts mehr in der Aktie, aber dann erwachte sie aus ihrem Dornröschenschlaf.
Nennenswerte Umsätze schreibt die Firma aktuell nicht, geschweige denn irgendwelche Gewinne. Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass dies ein guter Story-Stock ist. Bei Story-Stocks zählt einfach nur die Phantasie und die Schwungkraft.
trump media & technology Corp.
https://www.tradingview.com/x/2CyoBoaE/
27-06-2024
Heute werden in den USA vorbörslich die GDP-Daten veröffentlicht. Bei der letzten Bekanntmachung wurde eine Verlangsamung festgestellt. Im aktuellen Umfeld sind diese Daten von großer Bedeutung und sollten genau beobachtet werden. Wirtschaftsdaten finden in der derzeit wackeligen Lage mehr Beachtung als sonst, da Börsianer nach Anzeichen suchen, um die weitere Zins-, Inflation und Börsenentwicklung abschätzen zu können.
Der SP500 ist sehr sehr stolz bewertet und Anzeichen einer wirtschaftlichen Abkühlung könnten eine Talfahrt auslösen. Mein favorisiertes Szenario gilt noch immer: wirtschaftliche Kontraktion in den nächsten Wochen und Monaten mit anschließender Zinssenkung im Herbst.
Ein Frühindikator ist der Transportindex, der seit April merklich schwächelt. In den letzten zwei Wochen scheint sich jedoch eine Bodenbildung anzukündigen.
Die positiven Quartalsergebnisse von FedEx gestern geben Anlass zur Hoffnung, dass der Transportindex tatsächlich den Abwärtstrend verlassen wird. Ob dieser im Anschluss die Kraft hat, die anderen Märkte mit zuziehen, bleibt abzuwarten.
Das Barometer sieht immer noch nicht wirklich motivierend aus, schon seit Tagen. Die Entscheidung, unsere Longposition im SP500 aufzulösen, war bisher richtig. Ein Shortrade bietet sich weiterhin an. Ich warte noch auf das konkrete Pattern-Signal.
In China werden meiner Meinung nach Aktien eingesammelt, auch wenn der Hongkong-Index heute kräftig Federn gelassen hat.
n meinem täglichen Screening tauchen zunehmend chinesische Titel auf. Betrachtet man die fundamentalen Kennzahlen, stellt man häufig günstige Bewertungen fest.
Die Prämie für Unsicherheit in den chinesisch-amerikanischen Beziehungen lastet weiterhin auf den chinesischen Aktien.
Dennoch sieht das charttechnische Verhalten in Zusammenhang mit den Kennzahlen mittel- bis langfristig vielversprechend aus.
26-06-2024
Die Gesamtlage hat sich kaum verändert. Die Marktbreite, also die Anzahl der steigenden Aktien, wird dünner.
Der Nasdaq hat gestern über ein Prozent zugelegt. Nvidia ist um 6 % gestiegen und zusammen mit anderen Tech-Aktien haben sie den Nasdaq nach oben gezogen.
Der SP500, tanzte auf der Stelle, da er sowohl die fallenden , wie auch die steigenden Sektoren enthält.
Gestern stiegen genau die Werte, die einen Tag zuvor gefallen waren. Es findet sozusagen eine tägliche Rotation statt. Das ist eigentlich eine Anomalie und deutet eher auf Unklarheit und Distribution hin. Achtet man nur auf den reinen Index Stand des SP500, wird dieses Rotationsverhalten nicht erkennbar und man könnte die aktuell vorliegende Situation für einen gewöhnliche Pause in einem Aufwärtstrend halten.
Fazit: Die unübersichtliche Lage hält an und ich gehe eher von kommenden holprigen Märkten aus, als dass sich die aktuelle Situation zum Positiven auflöst und die Indizes weiter direkt nach oben ziehen.
Aber auch diesen Gedanken will ich nicht aufgeben, denn die wichtigsten asiatischen Märkte scheinen eine kleine Bodenbildung auszubilden, beziehungsweise der Nikkei verlässt seine Lowbase derzeit stramm nach Norden.
https://www.tradingview.com/x/F7yK8ua2/
25-06-2024
Die Situation ist derzeit unklar. Einerseits zeigen die Marktbreiteindikatoren eine leichte Erholung an, andererseits nimmt das Volumenverhältnis steigender zu fallender Aktien ab.
Defensive Sektoren hatten gestern leicht die Nase vorn und die Volatilität ist leicht angestiegen. 10 jährige Anleihen werden in letzter Zeit gesucht. In "normalen Zeiten" bedeutet das, dass das Geld kurzfristig in den sicheren Hafen umgeschichtet wird.
Wir erhalten momentan unterschiedliche Signale aus verschiedenen Indikatorgruppen. Wie soll man sich da sinnvollerweise verhalten?
Am besten scheint es, abzuwarten und Tee zu trinken.
Trotz des überkauften Zustands des S&P 500 kann es dennoch weiter nach oben plätschern, denn die Smallcaps zeigten gestern erneut leichte Stärke.
Bei einer generellen Marktschwäche würde das eher umgekehrt aussehen: Die Smallcaps würden fallen und die Bluechips sich besser halten.
Wirklich solide sieht das Ganze dennoch nicht aus. Selbst wenn es leicht nach oben gehen sollte, werden wohl in den Tagen darauf erneut Gewinnmitnahmen einsetzen, anstatt dass ein weiterer intakter Aufwärtstrend angenommen werden kann.
Tendenziell krebst das Barometer eher kurz vor dem roten Bereich herum, als dass es nachhaltig an Stärke gewinnt.
Es ist ratsam, in solchen Zeiten vorsichtig zu sein und nicht überhastet zu handeln. Eine geduldige und abwartende Haltung hilft, unnötige Verluste zu vermeiden und auf klarere Marktsignale zu warten.
Manchmal verpasst man einen Trade oder wird gerade ausgestoppt, bevor der Markt doch in die favorisierte Richtung läuft. In diesen Momenten vergisst man leicht, dass in unklaren Situationen auch das Gegenteil hätte eintreten können.
80 bis 90 % der Zeit managen wir das Risiko, oder anders ausgedrückt, wir nehmen leichte Verluste in Kauf und warten auf die richtigen Trades, die quasi ab der ersten Minute im Plus sind und das Konto wirklich bewegen.
Trading ist eher als eine permanente Verteidigung zu verstehen.
Die Hauptsache ist, keinen Drawdown zu erleiden und kein Geld zu verlieren.
Für mittelfristiges Investieren oder Buy and Hold Strategien gelten natürlich eigene Prinzipien.
24-06-2024
Nvidia zeigte letzten Donnerstag einen ausgeprägten Reversal-Tag: Ein Upgap gefolgt von einem massiven Abverkauf am gleichen Tag. Solche Anzeichen sind gewöhnlich Vorboten für eine längere Pause in der Aufwärtsbewegung des jeweiligen Assets.
Es ist unwahrscheinlich, dass Nvidia nun 50% verliert, aber eine Seitwärtsbewegung über mehrere Wochen ist durchaus denkbar. Ähnliches gilt wahrscheinlich für die gesamte Halbleiterbranche. Da jedoch nicht alle Aktien der Magic 7 verkauft wurden, hält sich der S&P 500 weiterhin recht gut.
Am Freitag hat sich der Russell am besten behauptet, was auf eine mögliche Rotation in Small und Midcaps hinweist. Das könnte bedeuten, dass der S&P 500 pausiert, während die kleineren Titel in den nächsten Tagen besser abschneiden. Große Fortschritte erwarte ich in der nächsten Woche jedoch nicht, da die Unterindikatoren des Barometers eher abflauen. Trotz schwächelndem Barometer lässt eine mittlere Korrektur aber auch auf sich warten. Wenn sich nach dem fulminantem Anstieg des SP500 nun die Small und Midcaps in Stellung bringen, dann ist zunächst eine Seitwärtslage wahrscheinlicher als eine Abwärtsbewegung.
Vielleicht lohnt es sich in nächster Zeit, den Index der Regionalbanken im Auge zu behalten.
https://www.tradingview.com/x/QWib1m0C/
Der Chart des Regionalbanken-ETFs sieht etwas angeschlagen aus. Es wird gemunkelt, dass Geschäftsimmobilien den Banken schwer im Magen liegen. Solche Aussagen sollte man oft mit Vorsicht genießen, da sie meist subjektive Meinungen widerspiegeln. Meinungen gibt es wie Sand am Meer, dass ist für das Timing unbrauchbar.
Doch in Verbindung mit dem charttechnischen Bild gewinnt das Immobilienthema an Gewicht. Sollte sich diese Krise ausweiten und sich eine große Schieflage bewahrheiten, verbunden mit den nicht realisierten Anleiheverlusten der Banken, dann hat nicht nur Houston ein Problem. Das Chartbild der Banken wird es zuverlässig anzeigen.
Den Schnäppchenjägern, denen steigende Kurse und hohe KGVs Kopfschmerzen bereiten, werden dann zu schlagen, wenn die Kurse fallen. Der Momentumtrader hingegen, der auf Stärke setzt, wird skeptisch werden. und sich fragen: "Wenn etwas so gut ist, warum fallen dann die Kurse?
Es sind nicht nur die Banken, die anscheinend Schuldenprobleme haben. Auch wird häufig berichtet, dass die Staaten hochverschuldet sind. Ob das stimmt und wie schlimm es ist, kann man an praktischen Dingen erkennen.
Vor einigen Wochen erhielt ich von meiner Fintech-Bank die Nachricht, ich solle nachweisen, dass ich Steuern zahle, sonst wird mein Konto gelöscht! Ein Dokument solle ich hochladen, aus dem hervorgeht, dass ich ordnungsgemäß Steuern zahle!
Das ist unglaublich. Mittlerweile verstecken sie sich nicht mehr und geben Geldwäsche als Vorwand an. Mit dieser Aufforderung wird klar, es geht nur um Steuern eintreiben. Es ging noch nie um Geldwäsche.
Das gleiche gilt für Geldtransfers nach Thailand, wo ich Projekte habe, die finanziert werden müssen. Aber auch dort wurden nun Steine in den Weg gelegt.
Gelder aus Europa heraus wurden auf ein monatliches Limit begrenzt.
Das nennt man Kapitalverkehrskontrollen. Überweisungen, die am Anfang "kontrolliert" werden und am Ende aus fadenscheinigen Gründen gar nicht mehr stattfinden können. Wo kommen wir denn hin, wenn die Menschen ihr Geld in Sicherheit bringen. Damit sollen schließlich Steuern bezahlt werden und die wiederum fließen als Zinsen an die Großbanken.
Wer die Geschichte kennt, versteht, dass solche Anzeichen auftreten, wenn den Staaten das Geld ausgeht.
Und das ist der eigentliche Kern meiner Aussage. Vielfach wurden Staatspleiten und Systemcrashs im Internet prophezeit. Aber an einfachen Dingen aus dem "Alltag" kann man erkennen, wie weit das Thema wirklich fortgeschritten ist.
Der nächste Schritt wird das Austeritätskonzept sein, das sich auf die Reduzierung von Ausgaben und die Steigerung von Ersparnissen in den öffentlichen Haushalten konzentriert.
Es sind Maßnahmen zur Bekämpfung von Defiziten und Schulden der Staaten und ist in der Geschichte mehrfach aufgetreten.
Wir dürfen gespannt sein, denn der Ukrainekrieg wird nun zusätzlich angeheizt und die Ausgaben dafür werden erhöht. Irgendwo muss das Geld ja herkommen.
Wachsamkeit zahlt sich in diesen Zeiten aus und Repressalien der Staaten gegenüber dem Bürger sollten genau beobachten. Häufig kommen die Maßnahmen im Deckmantel der Sicherheit oder es dient der Weltverbesserung oder es ist "alternativlos", wie es Frau Merkel immer so schön sagte.
Gerade die aktuelle Kriegsrhetorik macht einem Sorgen. Kriege kosten richtig viel Geld und sind Investment, die sich nicht sofort auszahlen. Herr Friedrich Merz sagte, es wird uns teuer zu stehen kommen, wenn wir Russland nicht besiegen.
Wie er das genau meint weiß ich nicht, aber vermutlich geht es um die Bodenschätze in der Ukraine, die einen Wert von 10 Billionen Dollar haben sollen. Dazu hatte ich hier vor kurzem Stellung genommen.
Diese Bodenschätze würde der Westen selbstverständlich gern haben wollen und nicht hinterher von den Russen kaufen müssen.
Nur ist die Frage, ob die Rechnung aufgeht, denn bisher hatten wir nachweislich jahrzehntelang günstige Energieversorgung durch die Russen. Seit dem unsere "Freunde" aus den USA uns mit Gas beliefern, ist es teuer geworden.
An Stelle von Herrn Merz würde ich mir die Frage stellen, ob es mit den eroberten Bodenschätzen anders wird.
In diesem Zusammenhang erscheint es wirklich grotesk, dass die Polizei in München zur EM ausländischen Fans erklärt, wie hoch man die rechte Hand heben darf, um Oberlehrerhaft an die Geschichte des zweiten Weltkriegs zu erinnern und zu verhindern, dass diese sich wiederholt.
Gleichzeitig möchte man in den Krieg mit Russland ziehen. Man weiß manchmal nicht, ob man lachen oder weinen soll.
21-06-2024
Die aktuelle Phase an den Börsen ist heiß und vor allem fragmentiert. Der Russell und der S&P 500 entwickeln sich derzeit stark unterschiedlich.
Während der S&P 500 in den letzten Tagen gute Gewinne verzeichnen konnte, befindet sich der Russell in einem Abwärtstrend.
Der Dow Jones hat nach einer kurzfristigen Abwärtsphase eine Low Base gebildet und konnte gestern im Vergleich zu den anderen Indizes am besten abschneiden.
Je nachdem, welche Werte in den Indizes enthalten sind, entwickeln sie sich unterschiedlich. Der Dow Jones enthält neben den geringer gewichteten Technologieaktien auch Industriewerte, zyklische Konsumgüter und Finanzwerte, die gestern alle gestiegen sind. Technologie hat im Dow Jones einen Anteil von ca. 20%, die anderen og. Sektoren sind mit knapp 70% gewichtet.
Der Nasdaq hat in den letzten Tagen stark zugelegt, da er zu 50 % aus Technologieaktien besteht, darunter die "Magic 7", die aktuell die Märkte antreiben.
Es ist in diesen schwierigen Phasen besonders wichtig zu verstehen, wohin das Geld fließt und wo institutionelle Investoren einsteigen.
Dies ist eine sehr gute exemplarische Phase, in der die Bedeutung des Mottos "Follow the money" oder "The trend is your friend" hervorragend demonstriert wird.
Ein Investor im Russell mag derzeit unzufrieden sein und behaupten, dass Aktien aktuell nicht gut laufen. Im Gegensatz dazu könnte ein Nasdaq-Investor täglich feiern gehen.
Welche Aktien sind die richtigen? Wie erkennt man, auf welche Pferde man setzen sollte?
Ganz einfach, den Wirtschaftsteil der Tageszeitung aufmerksam studieren und genau die Turnaround Kandidaten kaufen, die dort angepriesen werden. Diejenigen Titel, die sich seit Wochen und Monaten im Abwärtstrend befinden, sind genau die Werte, die aktuell gesucht werden, daher fallen sie :-)
Dort gibt es eine permanenten Nachfrage-Überhang. Ist doch logisch, wenn etwas von Interesse ist, fällt der Preis stetig und wird immer günstiger.
Es geht aber noch einfacher als die Geheimtipps der Finanzzeitungen zu recherchieren.
Die richtigen Aktien zu finden, gelingt durch die Analyse der relativen Stärke. Normalerweise setzen sich bestehende Trends fort. Man klickt sich durch die Charts und fokussiert sich auf diejenigen, die in den letzten 6 bis 12 Monaten am besten performt haben.
Das ist in den Jahren 2023 und 2024 gut zu erkennen. Die Börsenrallye begann im November 2023. Bestimmte Industriegruppen und die Magic 7 führten damals schon das Feld an und sind auch jetzt noch die treibenden Kräfte.
20-06-2024
Das Barometer hat wieder angezogen. Wohin soll das noch führen? Vor zwei Tagen platzierte ich einen Short im S&P 500, den ich nun wieder geschlossen habe.
Die Stärke des S&P 500 hält an, und genau da liegt das "Problem". Nicht der Gesamtmarkt ist stark, sondern nur eine Minderheit der Aktien.
Geld findet immer noch seinen Weg in den Aktienmarkt, aber eben nicht in der Breite. Das Barometer ist vielschichtig aufgebaut und erkennt diesen Unterschied. Es analysiert nicht nur die Marktbreite, sonst würden wir sicher mehr Fehlsignale erhalten und nicht im grünen Bereich verharren.
Die Situation erinnert an die Nifty Fifty-Periode der 60er Jahre. Diese habe ich zwar nicht selbst miterlebt, aber als Börseninteressierter hat man auch die Vergangenheit studiert. Aus der Geschichte kann man sehr gut lernen, und glücklicherweise gilt bei der Börsengeschichte nur sehr begrenzt der Spruch "Die Geschichte schreibt der Gewinner."
Dieser Spruch gilt für die allgemeine Geschichte umso mehr. Lauscht man amerikanischen Historikern, die ihre Geschichte auf Basis der amerikanischen Bibliotheken schreiben, liest man nicht selten etwas ganz anderes als in unseren Geschichtsbüchern, gerade über die Geschichte der Weltkriege und ihre Ursprünge.
Aber was sind nun die Nifty Fifty und wofür stand diese Zeit?
In den 60er Jahren gab es eine Periode, in der eine Handvoll Aktien unaufhörlich stiegen, während der Rest des Marktes zurückblieb. Diese "Handvoll" umfasste etwa 50 Aktien, die als Nifty Fifty bekannt wurden. In dieser Zeit verzeichneten auch bekannte Investoren wie Nicolas Darvas und Warren Buffett sensationelle Erfolge.
Die Nifty Fifty hatten über Jahre hinweg sehr hohe Bewertungen, konnten diese aber auch durch starkes Wachstum rechtfertigen. Ein Beispiel der Nifty Fiftys ist Wal-Mart, dessen Aktienkurs über fast 30 Jahre hinweg durchschnittlich um 29% pro Jahr stieg! Aber auch bekannte NAmen wie General Electric, McDonalds, American Express, etc. gehörten dazu.
Die Frage ist nun, ob möglicherweise ein ähnliches Umfeld vorliegt?
Große Player und Platzhirsche bauen ihre Macht aus, während kleinere Unternehmen durch hohe Steuern und Bürokratie kaum noch Chancen haben.
Der relativ hohe Zins in den USA trägt ebenfalls seinen Teil dazu bei.
Wie lange die Börsen, insbesondere der S&P 500, noch steigen werden, ist ungewiss. Es heißt, dass der Krug so lange zum Brunnen geht, bis er bricht. Ein weiterer Short auf den S&P 500 erscheint derzeit nicht sinnvoll, da sich die Big Caps in diesem Index befinden.
Der kometenhafte Aufstieg der Nifty Fifty endete jedenfalls in den frühen 70er Jahren, als die meisten von ihnen mehr als 50% ihres Wertes verloren. Der Grund war ein heftiger Börsencrash ausgelöst durch die Ölkrise 1972/1973.
19-06-2024
US Börsen heute geschlossen.
Morgen erscheint das nächste Update.
18-06-2024
Die Börsenindizes bewegten sich gestern nach oben, und dieses Mal stieg sogar der Russell. Diese Aufwärtsbewegung wurde jedoch erneut von relativ wenigen Aktien getragen. Nur 56% der an der New York Stock Exchange gelisteten Aktien sind gestiegen.
Die Volatilität ist leicht gefallen, tendierte jedoch in den letzten Tagen insgesamt eher nach oben. Eine steigende Börse, begleitet von steigender Volatilität, ist normalerweise kein gutes Zeichen.
Allerdings sind die Börsen für Übertreibungen in beide Richtungen bekannt, weshalb wir abwarten müssen. Es ist sehr gut möglich, dass die Börsen noch ein wenig weiter steigen. An diversen Unterindikatoren ist nach wie vor zu erkennen, dass die Luft dünner wird. Sollten die Börsen weiter steigen, werte ich das aktuell als Distribution- denn als Akkumulationsphase. D.h. es wird in die Stärke verkauft. Das ist u.a. daran zu erkennen, das wir eine heftige Rotation der Sektorengruppen beobachten können.
Neben den technischen Indikatoren gibt es noch ein weiteren Hinweis aus dem "Sentimentbereich":
Nachdem Jamie Dimon von JP Morgan Mitte April davor gewarnt hatte, dass es an den Börsen richtig ungemütlich werden könnte, kam gestern nun die Meldung von JP Morgan, dass die Kurse in der zweiten Jahreshälfte 2024 weiter steigen werden.
Aufmerksame Leser dieses Marktkommentars wissen, dass ich die Aussagen der Bank CEOs gerne als Kontraindikatoren verwende.
Die Warnung von Dimon Mitte April konnte gut als Einstiegssignal genutzt werden; vielleicht eignet sich die gestrige Aussage erneut als Kontraindikator und kündigt eine kurzfristige Talfahrt an.
In der Vergangenheit haben sich die Ansagen der Großbanken recht gut als Kontraindikatoren herausgestellt, ohne dies genau quantifiziert zu haben.
17-06-2024
Die Situation hat sich auch am Freitag nicht verbessert. Die Marktbreiteindikatoren schwächeln, zwar noch nicht auf bedenklichem Niveau, aber die Tendenz ist nicht zu übersehen.
Im Russell 2000 notieren nur noch 44% der Aktien über ihrem 200-Tage-Durchschnitt. Im Sp500 ist die Tendenz steigender Aktien auch eher abnehmend.
Sollte es heute zu einem Bounce im Russell kommen, wird dieser vermutlich nur von kurzer Dauer sein. Der Russell ist kurzfristig leicht überverkauft, während der S&P 500 in den letzten Tagen Potenzial für einen kurzfristigen Rücksetzer aufgebaut hat.
Das ist zwar nur eine Einschätzung, aber es dürfte in nächster Zeit "holprig bis unwegsam" werden. Es ist m.E. nicht die Zeit, mittelfristige Positionen aufzubauen. Ich warte dazu eindeutigere Situationen ab.
14-06-2024
Die Marktbreite in den Indizes ist wieder leicht gesunken, obwohl wir vor einigen Tagen quasi grünes Licht durch die FED bekommen haben.
An der Börse ist die Nachricht selbst nicht entscheidend, sondern wie die Börsen reagieren. Offensichtlich sind die Börsen von den FED-Äußerungen nicht beeindruckt. Jedenfalls reicht es nicht für eine weitere Rally. Der Russell 2000 wird seither abverkauft.
Nun scheint es holprig zu werden. Das Barometer ist noch nicht direkt in den roten Bereich umgeschlagen, aber einige trägere Unterindikatoren sind in der jüngsten Vergangenheit nicht nach oben gedreht und verharren auf niedrigem Niveau. Unter anderem werden verhältnismäßig wenig neue Hochs markiert und die Anzahl neuer Tiefs nimmt mittlerweile sukzessive zu. Das ist in der jetzigen Form schon seit Wochen nicht aufgtetreten.
Das muss nichts heißen, aber auch bei anderen Indizes rund um den Globus scheint die Sonne aus charttechnischer Sicht nicht wirklich hell. Wenigstens eine Pause ist wohl zu erwarten.
Eine weitere Sache sollte am Rande erwähnt werden, und zwar die Bewertung des S&P 500. Dieser erreicht aktuell einen Kurs-Buchwert von 4,91. Ende 2000, zur Dotcom-Blase, lag dieser Wert bei 5,06.
Der Durchschnitt liegt irgendwo bei 3.
Das ist lediglich eine Feststellung. Übertreibungen können weit fortbestehen, besonders im aktuellen Umfeld. Niemand weiß , wie lange die Phase steigender Kurse noch anhält. Für Warren Buffett wäre bzw. sind die aktuellen Kurse jedenfalls nicht attraktiv und zu teuer.
Wie ich an dieser Stelle bereits schrieb, könnten die unaufhaltsam steigenden Kurse der Big Caps auch eine Flucht in Sicherheit bedeuten, Sicherheit vor der Inflation oder anderen großen Ereignissen. Ich denke da an Ereignisse aus der Ecke der Währungs- und Finanzstabilität.
Die Finanzsysteme scheinen instabil, der Dollar gefährdet. Ich vermag aber absolut nicht zu beurteilen, wie schnell und ob überhaupt sich dort Verwerfungen ergeben können.
Diese Vorhersagen überlassen wir den Crashpropheten.
13-06-2024
Es ist raus: Powell stellt einen "Rate Cut" für dieses Jahr in Aussicht. Geht die Party jetzt los?
Die Börsen reagierten weniger euphorisch als erwartet, da die anfänglichen starken Gewinne im Laufe der Handelssitzung nicht gehalten werden konnten. Allerdings sei erwähnt, dass die Kurse in den Tagen zuvor bereits auf hohem Niveau waren, sodass teilweise Gewinnmitnahmen einsetzten.
Mit einem sprunghaften Markt ist meiner Meinung nach weiterhin zu rechnen. Eine starke Schubphase, die ich als "easy money"-Umfeld bezeichne, entsteht tendenziell aus tieferen Kursen heraus.
Märkte wie der aktuelle plätschern eher vor sich hin und reagieren bei gelegentlichen schlechten Nachrichten mit ein bis zwei Tagen Turbulenzen, die jedoch durch "buy the dip"-Strategien schnell wieder ausgeglichen werden.
Die Marktbreite hat leicht zugenommen und die Volatilität wieder abgenommen, also ist alles im Lot.
Als nächstes stellt sich die Frage, woher neue Impulse kommen könnten. Die FED trug mit ihren Statements gestern zur Beruhigung bei.
Lediglich die nächsten Quartalsergebnisse könnten zu leichten Unruhen führen. Die letzten Arbeitsmarktzahlen fielen robust aus, aber das Wirtschaftswachstum, also das BIP, lässt nach.
Es bleibt abzuwarten, welches Zukunftsbild die Firmenbosse bei den nächsten Earnings Calls zeichnen.
Ansonsten lodert selbstverständlich der Konflikt in der Ukraine weiter, den ich jedoch eher als "Big Event" oder "Black Swan"-Ereignis betrachte. Normalerweise beeinflusst er das wirtschaftliche Geschehen in den USA nicht unmittelbar.
Aber es steht trotzdem viel auf dem Spiel. Der amerikanische US-Senator Lindsey Graham gab vor einigen Tagen bekannt, dass in der Ukraine Ressourcen und Bodenschätze im Wert von 10 Billionen Dollar liegen. Diese will man selbstverständlich nicht aufgeben und den "Chinesen und Russen" überlassen. Warum den Chinesen? Die sind doch gar nicht in den Krieg involviert?
https://x.com/ZentraleV/status/1800037678051971546
Man merkt an derartigen Aussagen sehr genau, dass die USA an den Ressourcen interessiert sind, selbstverständlich auch an der Demokratie und der Freiheit, eh klar, war ja in den letzten 100 Kriegen immer so.
Jede größere Wirtschaftsnation ist von Ressourcen abhängig, je günstiger, desto besser. Bisher war der Zugang zu günstigen ukrainischen Ressourcen wohl gewährleistet, so wie auch unter Jelzins Zeiten der Zugang zu billigen Ressourcen in Russland gegeben war.
Das darf sich nicht ändern, sonst werden die Einkaufspreise bzw. die Erzeugerpreise steigen, was wiederum die Inflation antreiben wird. Auch die Abhängigkeit vom globalen Süden/Osten wäre ein Problem.
Aus amerikanischer Sicht ist es durchaus nachvollziehbar, dass der Krieg fortführt werden muss, bis zum letzten Ukrainer. Eine halbe Millionen Ukrainer verloren bereist ihr Leben.
Aber das sind alles eher mittel- bis langfristige Überlegungen. Vorerst dürften sich die US-Börsen holprig bis stabil entwickeln.
12-06-2024
Die Zahlen sind gerade eben herausgekommen. Die Inflationsdaten fallen schwächer aus als erwartet.
Das sind gute Nachrichten für die Börse. Die fallende Inflation wäre der erste von zwei Punktendes des Szenarios, das ich hier vor einigen Tagen skizziert hatte.
Als nächstes sollten die kommenden Quartalszahlen eine wirtschaftliche Abkühlung in Aussicht stellen, was einen ersten Zinsschritt nach unten im Spätherbst bewirken könnte.
Das Barometer dürfte, sofern die Stärke heute gehalten werden kann, wieder etwas fester notieren. Die Marktbreite ist bis dato noch etwas besorgniserregend. Ich hoffe der Aufschwung heute ist breit gestreut und befördert ein weites Spektrum an Industriegruppen nach oben.
Der Russell 2000 könnte mit einem kräftigen Schub in den nächsten Tagen seine mittelfristige Basis verlassen.
https://www.tradingview.com/x/Y5QoFnJK/
11-06-2024
Derzeit geistert die Wutrede vom Deutsche Börse Chef Herrn Theodor Weimer durch das Internet. Kommt dieser "Brandbrief"nicht reichlich spät?
Haben Herr Weimer und die anderen CEOs der DAX-Konzerne nicht schon früher kommen sehen, wohin die Reise geht?
Der Bürokratismus, die Steuern, die Steine, die vor allem dem Mittelstand in den Weg gelegt werden, all diese Punkte begannen doch schon längst in der Merkel-Ära.
https://www.youtube.com/watch?v=1WVUz3ZV-ys
Herr Weimer rühmt sich damit, dass er mit allen DAX-CEOs per Du ist und tiefe Einblicke in die aktuelle Wirtschaft hat. Sein guter Freund, der CEO von Bosch z.B., fragt sich unter dessen, wie das gehen soll mit den strengen Auflagen bezüglich CO2 usw.?
Was für eine entlarvende Aussage!
Bisher dachte ich, um CEO eines großen DAX-Konzerns zu sein, muss man ziemlich schlau sein. Es ist zwar bekannt, dass auch diese nur Angestellte sind und nicht den Charakter der einstigen großartigen Gründer in Eigenverantwortung besitzen und erst recht nicht die Fähigkeiten der heutigen Bosse des Mittelstands und der Kleinunternehmer.
Aber diese CEO Kaste ist ja wohl komplett naiv oder mitläuferisch! Das ist auch für mich neu.
Die haben wahrscheinlich tatsächlich noch nicht verstanden, dass von gewissen Kreisen seit mindestens zwei Jahrzehnten gezielt die Zerstörung eingeleitet wurde, genau so wie es Herr Weimer in seinem Beitrag ausspricht. "Die fatale Situation, die gezielt von gewissen Kreisen eingesteuert worden ist".
Herr Weimer spricht jetzt (zu spät) aus, was im Mittelstand eh die meisten schon wissen: Das Schiff steuert auf eine Klippe zu.
Naja, wenigstens wagen sich diese Funktionäre zunehmend, ihren Mund aufzumachen. Wahrscheinlich aber auch nur deswegen, weil sie ihre eigenen Fälle davonschwimmen sehen. Wie im Video zu sehen, müssen den Herren erst Persönlichkeiten aus dem Ausland erzählen, was diese über Deutschland denken. Von allein sind diese CEOs noch nicht darauf gekommen, wie schlecht es um die deutsche Wirtschaft steht?
Ich habe mich immer gefragt, wieso die Chefs der Konzerne so lange stillhalten und sich das Untergangsdesaster seelenruhig anschauen. Mit dieser Ansprache habe ich nun die Erklärung bekommen. Die sind möglicherweise nur naiv und sitzen in ihren Sesseln. Sie glauben wirklich, es muss CO2 gespart werden.
Jeder Schwurbler hat es begriffen, jeder Mittelständler, jeder Handwerker in der Kneipe um die Ecke, jeder einfach strukturierte Normaldenkende weiß das, was Prof. Hans-Werner Sinn ebenfalls beim Wirtschaftsbeirat Bayern vortrug (siehe Kommentar von gestern).
Es geht um die Zerstörung und Deindustrialisierung Deutschlands, exakt genauso wie es Prof. Sinn in seinem Vortrag darstellt. Es geht nicht um CO2, sondern um die Deindustrialisierung Europas.
Wie sonst macht es Sinn, was Herr Weimer in seinem Vortrag erwähnt, dass in den USA der 7er BMW mit 8-Zylinder als voller Verbrenner angeboten wird und nicht als Hybrid.
In Europa wird der 7er BMW nur als 6-Zylinder-Hybrid angeboten, weil hier CO2 gespart werden muss. In den USA muss kein CO2 gespart werden?
Herr Habeck ordnet Gesetze an, die die Bürger nicht Milliarden, sondern Billionen kosten, nur um in den nächsten 10 oder 20 Jahren so viel CO2 einzusparen, wie China an einem einzigen Tag produziert!
Aber selbst diese zwei einfachen Rechnungen haben die Konzernlenker bisher nicht stutzig werden lassen. Warum nicht? Warum trauen sie sich erst jetzt aus der Deckung? Ich bin wirklich verblüfft.
Es ist mir jetzt klar geworden, wieso es so weit kommen konnte. Die Konzernlenker des DAX sind einfach nur träge und nicht unternehmerisch und selbstverantwortlich wie einst die Gründer. Sie machen sich nur Sorgen um ihren nächsten Gehaltsscheck und reflektieren die Hintergründe der Politik nicht ausreichend genug für meinen Geschmack.
Sie betreiben ein bisschen Politik und glauben auch an den Weihnachtsmann. Von Zeit zu Zeit kommt möglicherweise ergänzend eine Anweisung vom größten Aktionär Deutschlands, BlackRock, und dann wird weiter gepennt.
Glücklicherweise wird das Lager der angeblichen "Skeptiker und Schwurbler" zunehmend größer und zu Herrn Prof. Sinn gesellen sich Investmentbekanntheiten wie Herr Zulauf von der gleichnamigen Schweizer Consulting und Vermögensverwaltung.
Er erklärt in einem Interview seine recht logische Sichtweise der Geopolitik und die Motive des Ukrainekriegs.
https://www.youtube.com/watch?v=9f8_coG6be0&t=137s
Das ist übrigens ein Phänomen, das schon immer beobachtet werden konnte. Diejenigen, die sich mit Investments befassen, sind eher darauf bedacht, hinter die Kulissen zu schauen. Sie müssen es, denn es geht unmittelbar um ihr Geld. In dieser Angelegenheit kann man nicht gutgläubig nur einer einzigen Informationsquelle Glauben schenken.
In seinem Buch nannte es Ray Dalio "sich einen hyperrealistischen Situationsüberblick" verschaffen. Das bedeutet, eine Fragestellung sollte von ausreichend vielen Perspektiven beleuchtet werden.
Von daher ist das Internet heutzutage ein enormer Fortschritt in Sachen Informationsbeschaffung.
10-06-2024
Am letzten Freitag konnten die Auswirkungen der Arbeitsmarktzahlen beobachtet werden, die normalerweise nicht derart scharfe Reaktion hervorrufen. Scharfe Reaktinen waren nicht unbedingt in den Indizes zu sehen, die zwar leicht nachgaben, dafür aber umso mehr im US-Dollar, Gold oder bei den Zinsen kurzlaufender Anleihen:
https://www.tradingview.com/chart/4m9CuVKU/
Aus einem robusten Arbeitsmarkt schließen die Börsianer, dass kein Zinsschritt im Herbst kommt.
Ehrlich gesagt, wer hat damit gerechnet? Der Herbst steht bereits vor der Tür. September wäre in drei Monaten. Die FED ist zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht in Eile, es läuft eh alles prächtig bis auf die geopolitische Lage.
Ein robuster Arbeitsmarkt bei sich beruhigender Inflation wäre doch viel wünschenswerter als ein schlechter. Der Ölpreis ist in den letzten Wochen ordentlich gesunken, das wird ohnehin zur Beruhigung der Inflation beitragen.
Besonders optimistisch sehe ich die Lage der Indizes aktuell trotzdem nicht. Die Marktbreite nimmt kontinuierlich ab, obwohl sie letzte Woche, kurzfristig gesehen, leicht zunahm. Die mittelfristig abnehmende Tendenz ist leider ungebrochen.
Ergeben sich diese Woche keine Anzeichen von Stärke, dann stehen kurzfristig für den S&P 500 eher magere Zeiten bevor.
Mit der Entwicklung des Barometers der letzten Woche wechselte ich bereits ins pessimistische Lager. Das hat aber auch nicht immer was zu sagen, denn häufig werde ich von erstaunlich festen Börsen überrascht.
Fallende Märkte kündigen sich ausnahmslos durch das Barometer an. Gelegentlich drehen die Märkte kurz vor Wechsel in den roten Bereich doch wieder nach oben, daher ist es oft besser abzuwarten. So auch aktuell.
Es ist gut vorstellbar, dass die Inflationsdaten bei der morgigen Verkündung überraschend positiv ausfallen und ein Feuerwerk auslösen. Damit stabilisiert sich auch das Barometer durch dessen Unterindikatoren.
In Europa sind die Verbraucherpreise bereits auf dem Weg der Abkühlung. Die Erzeugerpreise sind hingegen schon vergleichsweise stark gefallen. Als vorlaufender Indikator zusammen mit den sinkenden Ölpreisen sollte sich der Inflationsanstieg folglich auch in den USA beruhigen.
07-06-2024
Die kurzfristigen Unterindikatoren der Marktbreite entwickeln sich wieder nach oben, während die mittelfristigen weiterhin schwächeln.
Obwohl sich die Volatilität beruhigt, rechne ich mit leichten Turbulenzen.
Die Rotation in den Sektoren hält an. Gestern waren wieder defensive Titel auf der Kaufliste der Investoren, während drei Tage zuvor die Technologieaktien anführten.
Dieses Umhergehüpfe sind Indikationen von Nervosität und Unruhe.
Heute kommen vorbörslich die Arbeitsmarktdaten heraus. Normalerweise haben diese mich nie großartig interessiert, aber aktuell könnten sie einen guten Wegweiser darstellen.
Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass die FED sich an diesen Zahlen orientiert, um die Wirtschaftsaktivität einzuschätzen. In der Vergangenheit waren steigende Arbeitslosenzahlen wohl oft mitentscheidend bzw. das Signal, um die Zinsen zu senken.
Aber wie schon erwähnt, auf Null werden die Zinsen nicht wieder fallen. Gerade im derzeitigen geopolitischen Umfeld muss die USA ihre Währung schützen, was sie mit einem attraktiven Zins tut.
Zum aktuellen geopolitischen Umfeld gehört auch, dass sich die nächsten Aspiranten auf der BRICS-Warteliste eingetragen haben: Türkei und Thailand.
Wow, ich bin begeistert :-)
Der Untergang der USA als Hegemon schreitet voran. Europa und Deutschland vorneweg, haha.
Unser Kontinent wird sich natürlich noch mit in den Untergang ziehen lassen, eh klar. Aber der Rest der Welt möchte sich aus den Fesseln befreien, wie es scheint.
Das Statement eines thailändischen Ministers reicht aus, um zu beurteilen, wie zufrieden teils die Länder unter der Vorherrschaft der USA sind.
Der Minister begründete den Wunsch, in die BRICS-Runde aufgenommen zu werden, damit, dass Thailand an einer neuen multipolaren Weltordnung mitwirken möchte, in der verschiedene Kulturen und Dezentralität Stabilität schaffen.
Man möchte doch Neues nur, wenn das Alte weniger Vorteile bietet, oder wie war das?
Daher halten u.a. die deutschen Politik-Marionetten an ihren Stühlen fest und bekämpfen alles Neue.
Katrin Göring-Eckardt, die immerhin eine „abgeschlossene Küchenhilfe Ausbildung“ vorweisen kann, würde wahrscheinlich keinen neuen Job finden, der nur annähernd so hoch dotiert ist wie ihr jetziger. Sie hätte ehr Nachteile, wenn etwas Neues kommt.
Sogar in der Frankfurter Allgemeinen stand es ja schon geschrieben, wie es um die Kompetenz so mancher Minister steht.
Mal sehen, wie lange das noch geht. Auch Dr. Hans-Werner Sinn ist ja mittlerweile ins "Schwurbler-Lager" übergetreten und erklärt in öffentlichen Sitzungen, dass uns eine erzwungene Deindustrialisierung aufoktroyiert wird.
Er erklärt das Energieeffizienzgesetz von 2023, in dem festgehalten wird, dass der Energieverbrauch bis 2045 um 45% gesenkt werden soll, auch dann, wenn kein CO2 emittiert wird? Das ist defacto das Ziel einer Deindustrialisierung, ohne Moos nix los und ohne Energie auch nicht.
Es fragt sich natürlich jeder, der nur einen Funken Verstand dafür hat, dass Fortschritt, Expansion und Innovation gleichzeitig eine Zunahme des Energieverbrauchs bedeutet, wie das mit einer Halbierung gehen soll.
Hier das Video von Hans Werner Sinn, Minute 17:40
https://www.youtube.com/watch?v=trYO5KtLq0Q
Parallel ist daran erkennbar, dass es gar nicht um CO2 geht. Selbst wenn alles aus erneuerbaren Energien kommt, soll der Energieverbrauch trotzdem gesenkt werden!
Aber so wahr ich hier sitze und das schreibe, es wird nicht kommen. Genauso wenig, wie der Morgenthau-Plan nach dem zweiten Weltkrieg aus Deutschland kein Land der Schafe und Hirten machte, wird es jetzt auch nicht gelingen.
In meiner ursprünglichen Heimat Norddeutschland sagt man sich: Dinge, die nicht angehen können, werden auf Dauer nicht angehen.
Warum wird es anders kommen? Es profitieren einige wenige und zu viele leiden, das kann nicht gut gehen.
06-06-2024
Und wieder haben die Börsen kurz bevor das Barometer in den roten Bereich drehte, Vollgas gegeben. Wir hatten sogar eine gute Marktbreite.
Ich hätte nicht gedacht, dass das Maihoch so einfach geknackt wird. Zuvor tendierten die Unterindikatoren des Barometers bereits Richtung kritischer Marken. Zwei oder drei Tage hätten wahrscheinlich noch gefehlt, um in den roten Bereich zu wechseln. Aber es scheint weiterhin das Motto zu lauten: buy the dip.
Eine andere Neuigkeit kommt aus dem Nahen Osten, genauer gesagt aus Saudi-Arabien. Es wird erwartet, dass Saudi-Arabien im Juni 2024 ankündigen wird, alle Ölverkäufe in US-Dollar einzustellen und damit den am 6. Juni 1974 unterzeichneten 50-jährigen Petrodollar-Pakt zu beenden,. Dieser Pakt läuft am 9. Juni 2024 aus.
Auch da bin ich überrascht, wie schnell alles mittlerweile voranschreitet. Ich kann nicht wirklich abschätzen, wie schnell und wie stark sich dieses Ereignis auf den US-Dollar auswirken wird. Aber das ist mal eine Ansage.
Es wird ja nicht nur das Öl in US-Dollar abgerechnet, auch wenn die weltweite Ausbreitung des US-Dollars mit dem Petrodollar startete. Sämtliche Rohstoffe oder andere Produkte werden weltweit in US Dollar abgerechnet. Aber der Petrodollar ist natürlich ein Flagschiff. Wenn ein wichtiger Erdöllieferant nun den Petrodollar aufgibt, wird es sicherlich weitere Effekte nach sich ziehen.
Vor diesem Hintergrund ist auch verständlich, dass das Gold zum Höhenflug angesetzt hat. Die Nachfrage ist einfach immens, weil die BRICS wohl tatsächlich willens sind, sich aus der Abhängigkeit des US-Dollars zu lösen.
Die weltweiten Dollarreserven der Zentralbanken fielen schon 2020 auf ein 25-Jahre-Tief. Dieser Trend dürfte sich beschleunigt haben.
Ja und in was soll man die überschüssigen Reserven sonst bunkern? Wohin mit dem ganzen Geld?
Gold ist zum Bunkern aktuell einfach das Naheliegendste.
Zum Goldappetit der Zentralbanken wird sich noch eine weitere große Nachfrage gesellen, und zwar die Family Offices, die ein Vermögen verwalten, das gemäß Egon von Greyerz, das von Private Equity und Hedgefonds zusammen, übersteigt.
Wer kennt es nicht, die Aussagen zum Gold: Ein bisschen Gold zur Beimischung. Viele Profis der Family Offices sprachen meistens von 0,5% oder ähnlich geringe Prozentzahlen.
Selten bis nie habe ich in den letzten zwei Jahrzehnten gehört, dass die konservativen Vermögensverwalter zweistellige Prozentbeträge als sinnvolle Beimischung erachteten.
Die Zurückhaltung ist aber begründet, denn Investitionen in die meisten Goldminen waren seit 2000 eine Nullnummer. Gold selbst glänzte da schon eher, auch wenn es lange Durststrecken gab.
Aber das Anlageverhalten der Family Offices könnte sich nun ändern. Wenn diese großen Geldpools die Gefahr der Währungscrashs sehen, und die ist nicht mehr zu leugnen, dann werden sie die Investments ins Gold erhöhen.
Das wird die Margen der häufig stark verschuldeten Goldminenunternehmen dann endlich auf nennenswerte Level heben. Die lange Durststrecke der Goldminenaktien könnte damit vorbei sein.
Dieses Mal ist wirklich alles anders an der Börse. Die aktuellen geopolitischen Veränderungen gab es seit 50 oder 100 Jahren nicht mehr. Dennoch muss es keinen Börsencrash geben, denn starke US-Firmen sind immer noch eine Bank, sowie auch andere große international agierende Konzerne.
05-06-2024
Die Marktbreite lässt zunehmend nach, erkennbar unter anderem an der Divergenz zwischen dem Russell 2000 und dem S&P 500.
Der Russell verlor gestern über 1%, während der S&P 500 leicht im Gewinn schließen konnte.
Die Volatilität etabliert sich tendenziell auf höherem Niveau.
Es muss nicht krachen, aber die Vorzeichen stehen eher ungünstig. Das Barometer ist noch nicht in den roten Bereich gewechselt.
Einige Werte performen in letzter Zeit trotzdem recht gut. Dazu gehören Moderna, Pfizer und die weniger bekannten Titel Novavax und Emergent BioSolutions.
Diese Werte waren Lieferanten und Profiteure in der Corona-Zeit und haben dort teils 10.000% innerhalb von ein bis zwei Jahren erzielt (Novavax).
In der nächsten Krise soll es sich gemäß dem Mediziner und Forscher Heiko Schöning um eine bakterielle Pandemie handeln, Stichwort Mikrobiom. In seinem Buch, das 2023 fertiggestellt wurde, und in diversen youtube Videos, beschreibt er Details darüber, wie sich die nächste Krise gestalten und welche Firmen profitieren könnten. Übrigens hatte er gemäß eigenen angaben auch die C- Krise vorhergesagt und den Verlauf im Vorwege skizziert.
Ich verfolge og. Aktien seit geraumer Zeit, insbesondere Novavax und Emergent BioSolutions.
Beide zeigen derzeit auffällige Akkumulationsmuster und scheinen aus dem Dornröschenschlaf zu erwachen.
Rein zufällig war Herr Gates vor kurzem Gast bei der Bild-Zeitung und äußerte sich "besorgt" unter anderem zum Stichwort Mikrobiom.
https://www.youtube.com/watch?v=KM4u7pkeMGA
Aktuell wird zudem die Vogelgrippe in den Medien behandelt.
Es kann alles Zufall sein, aber falls wieder eine Pandemie ausbricht, warum sollte man nicht wenigstens profitieren?
Novavx:
https://www.tradingview.com/x/YLdkKK9p/
Emergent Biosolutions
https://www.tradingview.com/x/EEQweAk4/
https://www.youtube.com/watch?v=9f8_coG6be0 zulauf
04-06-2024
Das Barometer hat wieder einen Punkt abgegeben. Der plötzliche, unbegründete und kurze Anstieg vom Freitag fand keine Anschlusskäufe. Im Gegenteil, eine zunehmende Anzahl an Aktien schwächelt.
Der kürzlich unter die Räder geratene Sektor HealthCare konnte sich gut behaupten. Andere Sektoren, die am Freitag stark anzogen, wurden gestern wieder komplett verkauft. Dieses sprunghafte Verhalten ist ungesund.
Es ist möglich, dass am Freitag ein großer Marktteilnehmer die Kurse mit massivem Kapital anschob, um neue Käufer anzulocken. Daher der Indexsprung zum Handelsschluss am Freitag.
Wie auch immer: Das Barometer tendiert eher nach unten. Es wird nicht mehr viel fehlen, um es in den roten Bereich zu befördern.
Die Volatilität ist aktuell angesprungen. Einen echten Grund habe ich nicht registriert. Aber auch das unterstreicht eher die These, dass Börsianer nicht euphorisch sind.
Und noch eine Sache wäre zu erwähnen: Der fallende Ölpreis.
Summasumarum könnte sich tatsächlich das favorisierte Szenario in den nächsten Wochen entwickeln.
Abkühlung der Wirtschaft, zeitgleich ein weiter fallender Ölpreis als Folge und damit nachlassende Inflation und purzelnde Börsen.
Dadurch eine leichte Zinssenkung im Herbst. Die Börse steigt kometenhaft to the Moon....
Allerdings sollte man bei der Zinssenkung in den USA nicht auf alte sehr niedrige Niveaus hoffen. Für die Amerikaner steht viel auf dem Spiel. Zu niedrige Zinsen würden das Vertrauen und die Attraktivität des Dollars stark untergraben.
Daher rechne ich eher mit wenigen minimalen oder symbolischen Zinsschritten nach unten.
Es gab eine Phase in den 70ern, in der der Dollar zunehmend weicher wurde. Auch seiner Zeit schwand das Vertrauen in den Dollar.
Als Folge wollten ausländische Investoren keine US-Anleihen in Dollar lautend mehr kaufen. Sie forderten die Amerikaner auf, Anleihen in der guten alten deutschen Mark zu begeben.
Das hat den Amis natürlich gar nicht geschmeckt und in Folge haben sie den Zins erhöht, um die Attraktivität des Dollars wieder zu gewährleisten.
03-06-2024
Ein zweiter Tag an der Wall Street mit hoher Antizipation, d.h. ein hoher Wert an Aktien, die die Eintagesrally getragen haben. Am Donnerstag konnte das bereits beobachtet werden.
Wieder einmal bin ich überrascht von der Marktbreite, hätte ich doch zunächst auf eine weitere Abkühlung gesetzt.
Die allgemeine Marktlage bleibt in der aktuellen Situation dennoch fragil. Ein oder zwei trendige Tage nach oben oder unten bestimmen die weitere Richtung.
Aktuell sehen wir jedenfalls einen Bounce, getragen von hoher Antizipation, aber nur teilweise hohem Volumen als Bestätigung.
Die Wahrscheinlichkeit spricht kurzfristig gesehen, für leicht steigende Kurse.
Es ist aber damit zu rechnen, dass wir nach zwei Tagen Aufwärtsschub wieder zwei Tage Verkaufsaktivität sehen.
Eine sprunghafte Phase ist meines Erachtens ein Szenario, auf das man sich einstellen sollte. Swingtrader sollten Gewinne schnell realisieren. Positions-Trader sollten vielleicht das Risiko bei Longpositionen zurückschrauben.
Man kann sich in die Institutionellen Investoren hineinversetzen. Wenn diese einen scharfen Pullback wie im Dow Jones sehen, freuen sie sich und kaufen zu.
https://www.tradingview.com/x/UWOz5WXy/
Große Investitionshäuser nutzen in Topbildungsphasen die Gelegenheit, um zu verkaufen oder gar nichts zu machen. Zweites ist positiv zu deuten.
Der Dow Jones hat dieses Verhalten musterhaft gezeigt.
Das Volumen ist auf dem Weg zum letzten Hoch abgeebbt, d.h. hohe Kursnotierungen wurden nicht genutzt, um massiv zu verkaufen. Dafür stieg das Volumen im aktuellen Bounce. Dieses Volumenverhalten spricht für anhaltende Stärke.
Naja, schauen wir uns an, wie die Märkte auf eine Zinssenkung in der Eurozone am Donnerstag reagieren. Dieser erste Zinsschritt dürfte beschlossene Sache sein.
Die Wirtschaft ist zu schwach und braucht Hilfe. Plötzlich spielt die Inflation keine Rolle mehr, bzw. könnte die Inflation ungeachtet der Zinswende weiter nach unten laufen. Der werte Leser hier kennt meine Einstellung zum Zinsgezauber.
Höhere Zinsen bedeuten mittel- bis langfristig eher höhere Inflation, da zunehmend Geld gedruckt werden muss, um die Zinsen wieder zurückzuzahlen. Die Zinsen, die Zentralbanken mit dem Kauf von Anleihen fordern, sind nicht im Wirtschaftskreislauf vorhanden. Wo sollen die ehrkommen? Es müssen erneut Anleihen begeben werden, um die alten Zinsen zu bezahlen.
Sehr kurzfristig friert ein anziehender Zins natürlich die Wirtschaftsaktivitäten ein aber d.h. nicht, dass die Preise plötzlich zurück gehen.
Auch die Preise frieren nur kurzfristig ein. Zusammen mit dem Trick, die Inflation auf Vorjahresbasis zu vergleichen, ergibt sich dann ein nicht reales Bild geringer Inflation. Oder kostet die Butter tatsächlich soviel wie vor 10 Jahren?
Auf das aktuelle Szenario der Eurozone hoffe ich für die USA ebenfalls. Nachlassende Wirtschaftsdynamik mit leicht gefallenen Kursen. mit gesunkenen Kursen würde ein Zinsschritt nach unten mehr Dynamik nach oben an den Börsen bewirken.
31-05-2024
Der anfängliche Erholungsversuch ist gescheitert. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es nicht mehr genug Käufer.
Dennoch sind unter dem Strich gestern mehr Aktien gestiegen als gefallen.
Die Schwergewichte haben die Indizes Sp500 und Nasdaq nach unten gezogen. Der Russell konnte sich gut behaupten.
Aktuell können wir eine starke Rotation der Aktiengruppen beobachten. So etwas passiert gerne bei Topbildungen oder Bodenbildungen, aber meistens nicht in gesunden Trends.
Vorgestern zogen die "Magic 7" die Indizes, gestern fielen sie, und der Rest des Marktes startete sozusagen durch. Das hat Rotationscharackter.
Das Barometer hat einen weiteren Punkt abgegeben. Erleben wir heute eine weitere Abwärtsfahrt, wird das Barometer morgen wahrscheinlich rot anzeigen.
Die volatile mehrwöchige Seitwärtsphase mit einer nach unten gerichteten Tendenz könnte begonnen haben.
30-05-2024
Die Bank of America hat kürzlich eine interessante Zahl veröffentlicht: Die US-Schulden steigen alle 100 Tage um eine Billion Dollar. Das ist mal eine Hausnummer!
Houston, wir haben ein Problem...
Bisher ging man davon aus, dass die immense US-Verschuldung einfach nur beängstigend klingt, aber letztlich kein Problem darstellt. Schließlich ist die USA ein großes Land, und Präsident Biden macht nun wirklich den Eindruck, alles im Griff zu haben.
Auch die Bilder seines Sohnes Hunter, der fröhlich kiffend und feiernd zu sehen ist, vermitteln stets das Gefühl, dass alles in bester Ordnung ist.
Aber warum arbeiten die BRICS-Länder dann unter Hochdruck an einem eigenen SWIFT-Zahlungssystem? Warum streben sie die Entdollarisierung an? Und warum schießt der Goldpreis durch die Decke?
Die BRICS-Staaten entwickeln sogar eine eigene Währung, die teilweise goldgedeckt sein soll.
Das Konzept einer goldgedeckten Währung habe ich allerdings noch nicht vollständig verstanden oder die Befürworter nicht. Oft wird falsch dargestellt, was am Goldstandard so besonders sein soll.
Das eigentliche Übel der Inflation ist der Zins und das unkontrollierte Gelddrucken. Mit Gold sei das ja nicht möglich. Ist das wirklich so? Jein.
Nach den Napoleonischen Kriegen verfügten die Rothschilds über enorme Goldmengen und verliehen dieses Gold an andere Länder, damit diese eine goldgedeckte Währung einführen konnten.
Stabilität wurde durch den Goldstandard versprochen, aber auch die Rothschilds wollten natürlich aus dem Verleihgeschäft profitieren.
Sie verliehen das Gold mit Zinsen, was bedeutete, dass die Länder mehr Gold zurückzahlen mussten, als sie sich geliehen hatten.
Der Zins (also das zusätzliche Gold) musste irgendwoher kommen. Heute werden Zinsen sozusagen „nachgedruckt“. bei Gold geht es eben nicht so einfach.
Viele Staaten gerieten unter Druck durch die zunehmende Zinslast und einige Historiker sehen darin sogar die Ursprünge verschiedener Kriege. Gäbe es keinen Zins, gebe es keine Probleme.
Rein funktionell betrachtet bietet der Goldstandard keinen Vorteil. Man könnte genauso gut beim Papiergeld bleiben, solange ein System entwickelt wird, das die unkontrollierte Ausweitung der Geldmenge begrenzt.
Die Geldmenge kann wachsen, sie sollte sogar wachsen und zwar im Gleichschritt mit den Dienstleistungen und Produkten einer Wirtschaft.
Normalerweise wächst eine Wirtschaft durch Fortschritt oder Bevölkerungszunahme. Entsprechend sollte die Geldmenge angepasst werden, um weder Inflation noch Deflation zu verursachen.
Der Goldstandard hat hauptsächlich die Aufgabe, Vertrauen in eine Währung zu schaffen. Daher nehme ich an, dass die BRICS auf eine teilweise goldgedeckte Währung abzielen, um dieses Vertrauen zu schaffen.
Dies dürfte wichtig sein, da die BRICS-Länder in sich sehr inhomogen sind und teilweise nicht gut miteinander auskommen. D.h. aber nicht, das man sich aus wirtschaftlichen Interessen in einigen Bereichen nicht doch auf einen Nenner einigen könnte.
Wenn ich mir die Entwicklung anschaue, scheint sich vieles unter der Oberfläche zu tun. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass alles schneller geht, als ich dachte.
Wiederholt habe ich erwähnt, dass wir alle noch Zeugen einer epochalen Veränderung sein werden. Möglicherweise kommt die Veränderung schneller als gedacht.
https://www.youtube.com/watch?v=uwgcjYIVKPI&t=3s
Eine Buy-and-Hold-Anlage wird dann sicherlich nicht die richtige Strategie sein.
Denn mit der epochalen Zeitenwende könnte es auch zu wirtschaftlichem Chaos kommen.
Die Geschichte hat es uns gelehrt. Druck im Finanzsystem führt grundsätzlich zu "verdeckt angezetteltem" Chaos.
Die stark verschuldeten USA werden sich nicht einfach hinstellen und sagen: „Sorry, wir haben uns verrechnet.“
Irgendwas Großes wird sicherlich inszeniert werden.
29-05-2024
Das Barometer hat sich nicht großartig verändert. Kein Wunder, die Kurse traten gestern auf der Stelle.
Insgesamt ist aber eine fallende Antizipation zu beobachten, das heißt, immer weniger Aktien tragen den Markt, allen voran Nvidia.
Dieses Phänomen kennen wir aus den Erfahrungen des Jahres 2023, als die sogenannten "Magic 7" die Indizes antrieben. Aktuell zieht eigentlich nur noch Nvidia die Indizes nach oben.
Was bedeutet das für einen Trader oder Investor, der eine aufkommende Schwäche in den Märkten erkennt und sich absichern möchte?
Eine Absicherung durch eine Shortposition im SP500Index ist schwierig!
Gestern war ein Paradebeispiel dafür: Viele Aktien sind stark gefallen, obwohl der S&P 500 selbst unverändert blieb und der Nasdaq sogar stieg.
Wer sich also gegen fallende Kurse absichern möchte oder sich grundsätzlich Short positionieren möchte, sollte unbedingt nach Schwäche Ausschau halten.
Von den bekannten Indizes entwickelt sich z.B. der Russell 2000 aktuell am schwächsten. Dieser würde sich folglich am ehesten für eine Shortposition eignen. Der Dow Jones zeigt ebenfalls eine kurzfristig recht ausgeprägte relative Schwäche.
Noch besser wäre vielleicht der Transportindex. Der ETF IYT, der den Transportindex abbildet, entwickelt sich derzeit sehr bescheiden.
Übrigens, der Transportindex hat bekanntermaßen eine Frühwarnfunktion. Schaut man sich diesen Index an, könnten Zweifel an einer weiteren Hausse der Börsen aufkommen.
https://www.tradingview.com/x/HBaD5ZEM/
28-05-2024
Die Federal Reserve Bank of Atlanta hat neue Schätzungen vorgenommen und kommt zu dem Schluss, dass das BIP im zweiten Quartal um 0,1 % fallen wird. Diese Schätzungen sind vorläufig, aber sie deuten darauf hin, dass sich die US-Wirtschaft trotz ihres aktuellen Wachstums verlangsamt.
Letzte Woche erwähnte ich den Restaurant-Parkplatz-Indikator, der bereits signalisiert, dass das Geld bei den US Konsumenten nicht mehr so locker sitzt.
Wenn die Verbraucher nicht mehr in Konsumlaune sind oder sich den gewünschten Konsum nicht mehr leisten können, stellt sich die Frage, woher eine wirtschaftliche Expansion kommen soll. Wer soll dann kaufen?
Wir könnten bald auch offiziell den Fall der Stagflation erleben: Inflation begleitet von wirtschaftlicher Schrumpfung.
Offiziell ist die Stagflation noch nicht da, dank kreativer Berichterstattung und kreativ ermittelter Wirtschaftszahlen.
Aber ich mache mir da keine Sorgen, der Tag wird kommen, an dem die Inflation die westliche Welt erodiert.
Viele Male habe ich hier schon den Vorgang beschrieben, wie ein Zinssystem immer zur Inflation führen muss, nur das Ende kann je nach Handhabung unterschiedlich verlaufen. Schon der kommunistische Lenin sagte, dass Inflation das Potenzial hat, ganze Länder zu zerstören.
Die spannende Frage ist nun, wie sich die Börsen verhalten werden.
Eine abkühlende Wirtschaft ist zunächst kein Grund, um ein Fass aufzumachen, aber gleichzeitig könnte die Abkühlung bedeuten, dass die Fed die Zinsen bald senken könnte, sofern der Preisdruck nachlässt.
Das wiederum könnte der Anlass sein, um eine Marktrallye zu starten. Allerdings wird die Party erst richtig ausgelassen, wenn die Börsen zuvor ordentlich gefallen sind.
Wie letzte Woche beschrieben, wäre das Traumszenario für dieses Jahr fallende Kurse durch eine sich abkühlende Wirtschaft.
Nach einem Mini-Crash im Spätsommer oder Herbst könnten Zinssenkungen folgen, und die Party würde beginnen.
Das wäre in der Tat ein Szenario, bei dem es sich lohnen könnte, das Auto und das Haus zu verkaufen und "all-in" zu gehen.
27-05-2024
Die US Börsen sind heute geschlossen.
24-05-2024
Gestern schrieb ich noch über die fragile Situation und gleich darauf haben wir den Denkzettel erhalten. Die Marktbreiteindikatoren wurden in den letzten Tagen wesentlich schwächer. Das ist normal für seitwärts verlaufende Kurse. Die Auflösung einer solchen Situation erfolgt oft in einer heftigen Auf- oder Abwärtsbewegung.
Dennoch, so dramatisch fiel die Abwärtsbewegung gestern nicht aus, und der S&P 500 hat unter dem Strich nicht einmal 1% verloren, dank Nvidias Anstieg um über 9%.
Wäre Nvidia im DAX, wäre der DAX gestern um ca. 7% gestiegen. Die Marktkapitalisierung von Nvidia allein ist höher als die aller 40 Titel im DAX!
Wie geht es weiter?
Ein Szenario hatte ich gestern schon vorgestellt: Eine mehrwöchige Seitwärtsrange, ein leichter Crash im September oder Oktober, und anschließend noch eine Rally in den Winter hinein. Der Crash-Monat hat sich allerdings in den letzten Jahren auf den August vorverschoben.
Es steht und fällt mit den Zinsen. Nachdem Powell trotz schwieriger Inflationsphase stets eher taubenhaft klang, zieht er nun auch die Möglichkeit von Zinsanhebungen wieder in Betracht.
Es bleibt offen.
Taubenhafte Klänge in Verbindung mit einem Zinsplateau oder Zinssenkung bedeutet normalerweise: "buy the dip".
Hawkische Klänge in einer Phase eines Zinsplateaus sind schwer einzuschätzen aber wir wissen ja auch, dass die Zinsanhebungsmöglichkeiten der FED auf Grund der Staatschuldensituation limitiert sind. Welcher Spielraum besteht, ist aber für mich unmöglich einzuschätzen. Da verlasse ich mich lieber auf die Mitteilungen der Börsenzeitungen :-)
Große Aktionen würde ich nun vorerst lassen. Der Monat Mai lief bisher im Swingtrading ausgezeichnet. Man muss nun die Gewinne behalten und nicht wieder verspielen.
Kurzfristige Shortstrategien gehören in nächster Zeit zu meinem Instrumentarium. Ansonsten abwarten und Tee trinken.
Die charttechnische Situation kann als mögliche Topbildung interpretiert werden. Dieser Prozess geht nicht von heute auf morgen. Die Marktkräfte verschieben sich in einem anhaltenden Prozess. In diesem Prozess gerät man häufig sowohl auf der Long- als auch auf der Shortseite unter die Räder. Der Markt fällt nicht in einem Zug nach unten, gerade wenn es tatsächlich noch eine "buy the dip" Phase wäre.
Manchmal schadet es nicht, die Kiste einfach abzuschalten, bis die Situation wieder klarer wird.
23-05-2024
Nach "Feierabend" ist der S&P 500 gestern nach oben ausgebrochen. Die Quartalsergebnisse von Nvidia waren ein Grund zum Feiern für die Börsianer.
Die Sitzung der FED hingegen hat den Börsianern nicht ganz so gut geschmeckt. Powell kämpft weiterhin mit der Inflation und "droht" nun mit Zinsanhebungen, falls nötig.
Das ist selbstverständlich Gift für die Börse und hat den Index kurzfristig nach Süden befördert. Aber nur kurzfristig, die Kurse fingen sich recht schnell und haben sich stabilisiert.
Auf dem hohen Niveau der Börsen und trotz der Warnungen Powells wollten die Aktien weiter steigen. Extrem stark kann man das bezeichnen.
Ganz so rosig sieht es allerdings unter der Oberfläche nicht aus. Es sind gestern nur 30% der gelisteten New York Stock Exchange Aktien gestiegen. Schauen wir mal, wie viele es heute werden.
Auch die Marktbreiteindikatoren driften seit einigen Tagen leicht nach unten. Soll der Durchbruch auf Allzeithochs heute nachhaltig werden, brauchen wir Antizipation und kräftigeres Volumen.
Andernfalls vermute ich, dass der Ausbruch recht schnell zum Stillstand kommt.
Eine prompte Anschlussrally halte ich für unwahrscheinlich. aber eine Manifestierung auf hohem Level, die sich in einer Seitwärtsrange ausdrückt ist anzunehmen.
Einige defensive Titel, wie Healthcare und Foods dürften in nächster Zeit das Depot stabilisieren. Die ganze KI Branche feiert natürlich die Zahlen von Nvidia gestern aber wie lange kann das noch anhalten ohne Verdauungspause?
Die aktuelle Rally hält ja nun schon wieder vier Wochen an.
22-05-2024
Das Barometer hat leicht nachgegeben. Die Umsätze in den letzten zwei Tagen haben ebenfalls nachgelassen.
Man wartet auf etwas, das die Kurse bewegt. Wie das Kaninchen vor der Schlange im hypnotisch ängstlichen Zustand abwartet, warten Börsianer auf neuen Input. Bis die neue Richtung feststeht, heißt es: ja nicht bewegen.
Heute kommt Nvidia nach Handelsschluss mit Quartalsergebnissen heraus. Das könnte eine Indikation geben, wohin sich die Märkte in den nächsten Tagen bewegen.
Zuvor, also während der Handelssitzung heute, tagt die FED und gibt ein Statement zur zukünftigen Zinsentwicklung.
Bis dahin dürfte wohl weiterhin nicht viel passieren.
21-05-2024
Eine der best performenden Industriegruppen aktuell ist die "Schifffahrt". Der ETF, der den bezeichnenden Namen "BOAT" trägt, beinhaltet Aktien aus der globalen Schifffahrtsbranche.
https://www.tradingview.com/x/ymXKJR46/
Sehr gut unter diesen Werten performen die US Shipping Stocks mit Aktien wie Frontline, ZIM Integrated oder International Seaways. Allesamt transportieren Flüssiggas (LNG).
Die ausgezeichnete Outperformance ist kein Wunder, denn die Fracking-Industrie zur Gewinnung von LNG läuft in den USA auf Hochtouren, seitdem die Pipelines Richtung Osten gekappt wurden.
In einem investigativen Beitrag berichtet Jacob Beautemps aus verschiedenen Blickwinkeln über diesen neuen Super-Deal mit den USA.
Schaut man sich derartige Reportagen an, weiß man ganz genau, worum es auf dieser Welt geht: Es geht nur ums Geld, und es ging noch nie um den Klimawandel.
Auch klasse in dem Bericht ist das Interview mit dem Politiker Omid Nouripour, der in vielen Fragen einfach keine Antworten hat, da ihm offenbar keine detaillierten Informationen irgendwelcher Art bekannt sind. Für eine Marionette würde man genau diesen Gesprächsverlauf erwarten :-)
https://www.youtube.com/watch?v=mVU-jF6fUtE
Einige dieser Shipping-Aktien sind starke Dividendenwerte. Ein Langfristinvestment lohnt sich meiner Meinung nach allerdings nicht, denn die Shipping-Industrie ist normalerweise stark zyklisch.
Im Falle der LNG-Transporteure kann ich mir jedoch vorstellen, dass der Aufwärtstrend noch eine Weile anhalte dürfte.
Sicherlich lässt sich die amerikanische Industrie den Transport von den Deutschen auch extra hoch bezahlen.
Es ist verrückt: In Deutschland ist Fracking verboten, man führt es lieber teuer und umweltverschmutzend ein. Leitungen zu sauberem Erdgas werden gesprengt oder lahmgelegt.
In Deutschland ist Atomenergie verboten, man führt sie lieber teuer ein. Um Deutschland herum aber, werden neue Atomkraftwerke gebaut, um Deutschland mit Energie zu versorgen.
In diesem Zusammenhang wirkt das neue Lieferkettengesetz, das ab Januar 2023 in Kraft getreten ist und der deutschen Industrie heftige Bürokratie auferlegt, geradezu grotesk.
Hier ist ein dreiminütiges Erklärvideo, das das Lieferkettengesetz in Kürze erläutert. Offiziell stehen Menschenrechte und Umwelt im Mittelpunkt :-)
https://www.youtube.com/watch?v=YYFqR_kJaLI
Schaut man sich die beiden Videos hintereinander an, fällt man komplett vom Glauben ab. Es ist unfassbar, scheinheilig und grotesk.
America first!
Man könnte sich den ganzen Tag aufregen, darf dabei aber folgendes nicht vergessen. Es gab schon immer Ungerechtigkeiten auf dieser Welt und bestimmte Zirkel hatten sich seit jeher mit den fiesesten Mitteln Vorteile ergaunert.
Im Gegensatz zu vor 50, 100 oder 1000 Jahren, gibt es nun das pööse Internet und fördert diese dunklen Machenschaften zu Tage. Vorher lebte man vielleicht entspannter, weil einem diese Geheimbündelein nicht bekannt waren.
20-05-2024
Die Märkte steigen und steigen. Ich vermute es ist die Flucht des Smart Money in die Aktienmärkte. Solange eine steigende Inflation die Ökonomie nicht zu hart trifft, sind reale Assets am besten.
Normalerweise muss man bei steigender Inflation steigende Zinsen erwarten. Das hat in der Regel fallende Aktienkurse zur Folge. Aktuell scheint es Konsens zu sein, dass die Zinsen nicht steigen können, weil sonst der Staatshaushalt explodiert.
Insofern ist es nur logisch, dass Wertspeicher gesucht sind: Gold und Aktien. Betongold wird offiziell aktuell nicht gesucht, da die Zinsen die Finanzierungen zu teuer werden lassen.
Ich kann mir vorstellen, dass aber auch an diesem Markt Profis weiterhin auf der Suche sind. Bei der Zukunft von Betongold tritt neben der Finanzierung wohl ein weiteres Problemchen auf: Wer kann sich überhaupt noch hohe Mieten leisten?
Die Inflation hat bei vielen den finanziellen Spielraum stark limitiert. Können Investoren notwendige Mieteinnahmen noch auf die nächsten fünf oder zehn Jahre hinaus generieren?
Bei Aktien wird aber nicht jede Aktie gekauft. So hinkt der risikofreudige Russell nach wie vor den großen Indizes hinterher.
Die großen Werte verbindet man anscheinend eher mit Sicherheit, obwohl diese mittlerweile gegenüber den Small- und Midcaps ambitioniert bewertet sind.
Jedenfalls lässt sich so der aktuelle Run auf die Aktien und die brachialen Kurssteigerungen erklären. Es ist eine Flucht vor der Inflation.
Dass aber etwas nicht stimmt bzw. die Wirtschaft in den USA zwar stark, aber auch nicht exorbitant stark ist, sieht man am z.B. Ölpreis.
Der kam zuletzt glücklicherweise wieder etwas nach unten und wird sich wohl in einer Range zwischen 70 und 80 Dollar einpendeln.
Aktuell vollzieht der Ölpreis eine kleine Low Base, sodass ein Swingtrade auf Ölaktien eine gute Möglichkeit ist.
Es gibt aber noch einen weiteren Punkt, der signalisiert, dass nicht alles rund läuft in den USA:
Der Restaurant-Parkplatz-Indikator.
Auch den Amerikanern geht das Geld aus, und so ist wohl zu bemerken, dass die Restaurantbesuche stark abnehmen in den letzten Monaten. Eben seitdem die Inflation richtig spürbar ist und die negativen Auswirkungen beim Endverbraucher angekommen sind.
Die Anzahl der Restaurantbesuche nimmt wohl ab, und das signalisiert sich durch eine niedrige Parkplatzauslastung vor den Restaurants.
Unter anderem Starbucks hat zu kämpfen. Die Leute wollen sich keinen Latte mehr für 7 Dollar leisten bzw. können es nicht mehr. Ich habe vor 10 oder 15 Jahren selbst noch hier und da einen Kaffee bei Starbucks gekauft. Es sind schon schöne Restaurants mit angenehmer Atmosphäre, und Starbucks hat die Filialisierung von Cafés geprägt. Aber 3,50 Euro für einen Kaffee wollte ich später einfach nicht mehr bezahlen.
Aber nicht nur für Starbucks gilt die Besucherflaute. Auch andere Restaurants sind betroffen. Aktuell leidet sogar der Kurs der McDonald's-Aktie.
Es ist also nicht alles super unter der Oberfläche.
Ein mögliches Szenario für dieses Jahr:
Bis zu den nächsten Quartalsergebnissen sehen wir ein leichtes Aufwärtsgeplätscher der Börsen.
Die nächsten Quartalsergebnisse, die im Juli beginnen, fallen bescheidener aus, die Kurse purzeln dann ein wenig. Aber die Inflation sinkt zeitgleich, da der Ölpreis abkühlt.
Mit fallenden Kursen und langsamer werdender Konjunktur sieht die Fed die Notwendigkeit für Zinssenkungen.
Gleichzeitig hat die Fed durch eine sinkende Inflation den Raum für Zinssenkungen.
Nach einer Zinssenkung starten die Kurse im Herbst erneut durch.
Noch gibt es die Fed. Es meldet sich wieder einmal ein US Politiker, der erkannt hat, dass die Fed nicht nur Lösungen präsentiert, sondern häufig auch der Verursacher allen Übels ist.
Vor dem Herrn Massi gab es schon zig andere Versuche, die Fed abzuschaffen, angefangen mit dem ehemaligen US Präsident Kennedy.
Wir wünschen Herrn Massi viel Erfolg :-)
https://massie.house.gov/news/documentsingle.aspx?DocumentID=395644
17-05-2024
Das Barometer steht am oberen Anschlag. Es kann sich noch um einen Punkt verbessern, das wäre dann der höchste erreichbare Wert.
Es spielt aber eigentlich keine Rolle, wo im grünen Bereich sich der Zeiger aufhält. Grün ist grün und rot ist rot.
Grün heißt long und rot bedeutet, dass ein Aktien Short Umfeld vorliegt.
Gestern wurden Wachstumsaktien verkauft und eher defensive Aktien haben zugelegt. Wahrscheinlich wird der rasante Anstieg seit Ende April nun verdaut.
Nach so einer Rally ist es jedoch nicht ratsam, gleich einen Shorttrade einzugehen. In der Regel plätschern die Kurse nur leicht nach unten oder seitwärts. Das Chance Risiko Verhältnis ist nicht vorteilhaft. besser ist es, Gewinnmitnahmen zu realisieren.
Man sollte tendenziell zwei Tage Abwärtstrend lieber als erneuten Long Einstieg suchen, gerade wenn man sich mittelfristig positionieren möchte.
Mittelfristig dürfte es weiter steigen. Die gesamte Kurs-Charakteristik von diesem Jahr deutet darauf hin, dass die Kurse durch die Decke gehen wollen.
Mittlerweile kann ich mir sogar Übertreibungen wie zur Dotcom-Blase vorstellen.
Die aktuelle Stärke wird die frischen Börsianer anlocken, die im Covid-Jahr die Börsenwelt entdeckt haben, sich im Jahr 2022 aber die Finger verbrannt haben.
Wenn die Fed tatsächlich noch einen symbolischen Zinsschritt am Ende des Jahres nach unten macht, dann könnte nach einer Sommerpause dieses Jahr in die Geschichte eingehen.
16-05-2024
Die leicht gesunkene Inflation im April hat wahrlich ein Kursfeuerwerk ausgelöst. Damit sind die Märzhochs nun in Reichweite, bzw. hat der S&P 500 das Hoch bereits geknackt.
Ich hätte nicht gedacht, dass nach der relativ kurzen Korrektur im April so schnell ein neues Jahreshoch markiert wird.
Aber wie von mir in der Stellungnahme zur japanischen Situation vor einigen Tagen erwähnt, sind Aktien aktuell eine der besten Absicherungen gegen den Wertverfall.
Summiert man die Inflation der letzten 4 Jahre auf, ergibt sich ein Kaufkraftverlust im US-Dollar von 20%!
US Die Börsen sind im Vergleichszeitraum ca. 100% gestiegen. Vermutlich sind sich institutionelle Anlageprofis vollkommen im Klaren über diese Situation.
Sofern die Inflation nicht grundsätzlich aus dem Ruder läuft, sind die Aktienmärkte ein guter Schutz. Man könnte den aktuellen Run in die Börsen wohl als Crack-up Boom bezeichnen. Dieser Effekt ist 1000fach
im Netz nachzulesen.
Um der US Wirtschaft zu helfen, schreitet nun auch US-Präsident Biden ein, indem er Strafzölle auf chinesische Importe einführt.
100% Zoll auf sogenannte Elektrofahrzeuge (EV). Diese Extremzölle auf Luxusautos sind mir aus Thailand bekannt. Dort betrifft es Luxusmarken wie z.B. BMW und Mercedes, die ebenfalls einem Luxuszoll von 100% unterliegen.
Aber auch bei anderen Schlüsselproduktgruppen, wie Halbleitern, Solarzellen, Batterien oder medizinischen Produkten, hat Biden die Zölle kräftig teils auf 50 und 100% angehoben. Naja, America first erinnere ich nur.
Ich denke, Deutschland oder Europa werden bei so einem Selbstschutz nicht mitmachen und weiterhin an Sanktionen aller Art zum Wohle aller, außer Deutschland, festhalten.
Schließlich ist Kenia ja das Vorbild von Herrn Habeck, 90% CO2-neutral, natürlich, weil kaum Industrie präsent ist.
Na ja, was soll's. Wenn wieder mal kein Geld in der Staatskasse ist, kann man ja nun mit dem neuen Gesetz zur Vermögensverschleierungsbekämpfung von Herrn Lindner dem Bürger das Vermögen problemlos abknüpfen.
Ganz so heiß, wie es aktuell durch diverse YouTube-Kanäle diskutiert wird, wird es wohl nicht kommen. Häufig sind es ja auch nur Ideen und die Umsetzung gelingt dann nicht so einfach.
Aber man sieht an solchen Maßnahmen, dass sich die Regierung wirklich keine Mühe mehr macht, irgendwie zu verbergen, was sie vorhaben. Ran an das Geld und die Ersparnisse der Bürger.
Die Katze ist praktisch vollkommen aus dem Sack gelassen und man bedient sich schamlos der Abrissbirne.
Ehemalige FDP-Wähler werden sicherlich enttäuscht sein von der gesamten bisherigen Leistung Lindners, und dieses neue Gesetz stößt sicherlich auch auf Kritik.
Genug gequatscht über die Politik, woanders ist es ja auch nicht immer besser. Schauen wir mal rüber nach Südamerika.
Die mexikanische Börse läuft recht ordentlich und das schon seit der Corona-Krise 2020, genau wie die argentinische Börse auch.
Sogar der mexikanische Peso hat seither gegenüber dem US Dollar an Wert zugelegt, jaja die BRICS haben bald stärkere Währungen als der Wertewesten.
Wer hätte gedacht, dass man eines Tages sein Geld lieber in einer angeblichen "Bananenrepublik-Währung" zum Vermögenschutz anlegen sollte und einen Bogen um den US Dollar machen sollte.
Vermutlich bringt sich aktuell auch die brasilianische Börse in Stellung. Wie die meisten südamerikanischen Länder ist auch Brasilien ein Rohstoffland.
Bei meinem täglichen Aktienscreening ist mir heute die Aktie eines brasilianischen Stahlherstellers aufgefallen.
Vielleicht profitiert dieser zukünftig von den erhöhten Strafzöllen, die auf chinesische Stahlimporte auferlegt wurden. Brasilien ist nicht derart betroffen von den Strafzollorgien gegenüber China.
Jedenfalls hat sich in der Aktie, wie auch in dem Brasil Index, eine Bodenbildung vollzogen, die bei Ausbruch sicherlich noch einiges an Potenzial bietet.
https://www.tradingview.com/x/ZY325RsP/
15-05-2024
Heute werden die Zahlen zur Kerninflationsrate bekanntgegeben. Aber mittlerweile glaube ich, es ist schon fast egal. Die Börsen wollen nach oben.
Teilweise sind sogar schon wieder Kurskapriolen und Übertreibung zu beobachten, wie gestern bei GameStop.
Oder in der alternativen Energiegewinnung, dort tut sich ebenfalls etwas. Brennstoffzellenhersteller wie Plug Power, die seit 20 Jahren kein Geld verdient haben, wachen plötzlich auf.
Wenn so etwas zu beobachten ist, also Pleitekandidaten und Zockerwerte verrückte Steigerungen präsentieren, dann steht dem Markt Spielgeld zur Verfügung. So etwas passiert meistens nicht, wenn das Geld knapp ist. Das ist als äußerst positiv zu bewerten.
Die Daten gestern zu den Erzeugerpreisen fielen ja eigentlich nicht besonders aus, bzw. liegt die Preissteigerung über den Erwartungen, trotzdem wird es halbwegs ignoriert.
Powell bereitet die Börsianer darauf vor, dass die Zinsen so bald nicht gesenkt werden, gibt aber auch klar zu verstehen, dass Zinssteigerungen auch nicht die erste Wahl sind.
Offensichtlich reicht das dem Aktienmarkt als Perspektive aus.
In so einem Umfeld, wenn eigentlich leichte Inflationstendenzen erkennbar sind und der Realzins dadurch eher geringer wird, schlägt unter anderem auch die Stunde der Goldaktien, aber auch anderer Rohstoffaktien und Verarbeiter von Rohstoffen.
Der Aluminiumproduzent Alcoa hat eine wunderschöne Longbase ausgebildet und ist nun nach oben ausgebrochen.
https://www.tradingview.com/x/mi6PuVkO/
Das ist sicherlich ein Kandidat, den man ein paar Wochen und Monate halten kann.
Albermale litt ein wenig in seiner Lithiumsparte, aber durch das breit aufgestellte Portfolio anderer Rohstoffe, die Albemarle fördert, könnte das ein guter Turnaround-Kandidat sein.
https://www.tradingview.com/x/GKkUMkBd/
14-05-2024
Heute schaffe ich es zeitlich nicht, einen Kommentar zu verfassen.
Schauen wir mal, was die PPI Daten heute an Verwirbelungen verursachen und morgen erwarten wir gleich die nächsten Daten, die Core Inflation Rate.
13-05-2024
Heute werfen wir erneut einen Blick auf Japan, denn die japanische Währung bzw. der Verfall der Währung steht gerade im Fokus.
Die Regierung Japans kündigt zwar Interventionen an, aber ich bezweifle, dass es ihr gelingen wird, das Vertrauen in den Yen wiederherzustellen.
Hatte uns die Europäische Zentralbank nicht immer gelehrt, dass eine schwache Währung von Vorteil sei, da Exportnationen davon besonders profitieren?
Das stimmt tatsächlich.
Leider profitieren nur die großen international tätigen Unternehmen davon.
Wen interessiert schon das Volk, das mit einer importierten Inflation aufgrund einer schwachen Währung zurechtkommen muss?
Auch in Japan lässt sich das derzeit beobachten. Die Aktienmärkte boomen, weil die Indizes größtenteils aus international aufgestellten Unternehmen bestehen.
Geht es einer Bevölkerung mit einer "harten" Währung besser oder schlechter?
Hatten die Deutschen nicht mehr Erfolg mit der starken D-Mark? Haben die Schweizer unter ihrem vergleichsweise starken Franken in den letzten zwei Jahrzehnten mehr gelitten als der Rest Europas seit Einführung des Euros?
Wenn ein Banker oder Zentralbanker sagt, wir brauchen eine Inflation von 2% oder vorgibt, dieses oder jenes sei gut, dann stimmt das zu 100%!
Leider stimmen die Maßnahmen häufig nur für die Großbanken und die absolut reichsten 0,01% dieser Welt, aber meistens nicht für die Mehrheit der Gesellschaft, die anderen 99,99%.
Insofern funktioniert es super, wenn ich mich an die Tipps meines Bankers halte, in dem ich immer genau das Gegenteil mache. Häufig klappt das auch mit der Politik oder den Ratschlägen des Instituts für Ernährung :-)
Aber Japan ist weit weg, was geht uns der Yen an? Nun ja, es könnte auch den Euro treffen, wenn tatsächlich eine Zinssenkung im Juni stattfindet.
Wahrscheinlich nicht in dem Maße, denn hier ist das Misstrauen in die Währung noch nicht so akut wie in Japan. Der Euro wird wohl noch ein wenig schwächer werden, bis die USA ebenfalls Zinssenkungen durchführen.
Wie wir unser Geld retten können oder wie es die Japaner hätten tun können, zeigt ein Blick auf den Yen und ein zweiter Blick auf den Nikkei.
Der Yen hat seit seinem Hochpunkt im Jahr 2011 50% seines Wertes verloren.
https://www.tradingview.com/x/4chi8inZ/
Aber hätte man zur gleichen Zeit sein Geld statt auf dem Sparbuch im Nikkei angelegt, hätte man diesen Wertverlust mehr als ausgleichen können.
Der Nikkei hat im gleichen Zeitraum um knapp 400% zugelegt.
https://www.tradingview.com/x/bEcy7koK/
Es schadet nie, sich ein wenig mit seinen Finanzen auseinanderzusetzen und Medienberichte mit eigenen Gedanken zu hinterfragen. Die gute Nachricht, weltweit steht wohl eine Phase der Zinssenkungen an und damit heißt es auch weiterhin:
"Buy the Dip"
10-05-2024
Die Börsen setzen ihren Aufwärtstrend munter fort, während das Barometer sich leicht verbessert. Es scheint, als würden wir uns den alten Kursniveaus nähern.
Kürzlich zeigte mir ein Coachee den HangSeng Index und hob die aktuelle Stärke hervor, die nun eintritt, nach einer langen Abwärtsbewegung.
Ein Vergleich der relativen Stärke offenbart schnell, dass der Index gegenüber anderen Indizes eine bemerkenswerte kurzfristige Stärke aufbaut, mittelfristig bzw. auf Sicht von 3 Jahren aber unter ferner liefen.
Amüsanterweise meinte der Coachee, dass "sogar" der DAX mittelfristig besser abgeschnitten hat :-)
Offensichtlich haben die meisten Deutschen bereits innerlich resigniert und Deutschland abgeschrieben.
Der DAX spiegelt durch seine großen internationalen Konzerne natürlich nicht die Binnenwirtschaft wider und schon gar nicht die Bäckerei um die Ecke.
Es überrascht mich nur, wie stark sich die Trübseligkeit bereits in den Köpfen manifestiert hat. Ja, wir Deutschen haben es nicht einfach. Immer wieder wird oben drauf gehauen :-)
Nun zu etwas Anderem, ein Beispiel für eine Aktie, die aus einer langfristigen Bodenbildung ausgebrochen ist. Oft werde ich gefragt, woran man erkennen kann, ob ein Ausbruch nachhaltig ist oder nicht. Am Beispiel von Toast lässt sich das gut erklären.
Das Volumenverhalten und die entsprechenden Nachrichten zum Zeitpunkt des Ausbruchs geben häufig gute Anhaltspunkte.
09-05-2024
Die anfängliche Schwäche, insbesondere im Nasdaq100, wurde rasch wieder aufgekauft. Schon gestern hatte ich vermutet, dass wir nicht mit anhaltenden Kursrückgängen rechnen sollten.
Möglicherweise bildet sich nun eine Seitwärtsphase über einige Tage, bevor es dann wieder aufwärts zu den Hochs von vor einigen Wochen geht. Ob diese Hochs dann sofort durchbrochen werden, bleibt abzuwarten.
Besonders auffällig ist die anhaltende Stärke der Versorgeraktien. Das könnte unter anderem ein Zeichen dafür sein, dass die Zinsen in den USA wahrscheinlich nicht weiter steigen werden.
Gold scheint eine Highbase zu bilden und signalisiert somit ebenfalls keine weiteren Zinsanhebungen.
Die Zinsen für kurzfristige US-Anleihen haben einen kleinen Sprung nach unten gemacht. Möglicherweise pendeln sie sich auf dem aktuellen Niveau ein, was auf ein weiterhin stabiles Zinsplateau hindeuten könnte.
Die Aktienmärkte sind bisher gut gelaufen, aber für weitere kräftige Kursanstiege braucht es wohl wirklich gute Impulse und positive Nachrichten aus dem Wirtschaftsbereich, verbunden mit einer gleichzeitig abnehmenden Inflation.
Dies könnte sogar eintreten, da der Ölpreis in den letzten Wochen um etwa 10% gesunken ist. Wenn sich dieser auf dem aktuellen Niveau stabilisieren würde, könnte dies sicherlich zur Eindämmung der Inflation beitragen.
Alles in allem heißt es wohl weiterhin 'buy the dip' und buy zu nicht zu hoch, sondern nimm lieber ein paar Chips vom Tisch, wenn im Gewinn.
Die Trader nennen das "Sell into strength".
Dieses Tool, "sell into strength", war in meiner Tradingkarriere eine der wichtigsten Erkenntnisse überhaupt.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich an die Lehrbuchweisheit gehalten, "Gewinne laufen lassen" und mit einem Trailingstop absichern.
Man muss es umgekehrt machen Gewinne mitnehmen und Verluste laufen lassen :-)
Kleiner Scherz, Verluste muss man auch begrenzen und zwar so schnell, wie irgend möglich. Schnell ist in diesem Fall aber eigentlich nicht das richtige Wort, sondern so günstig wie möglich. Manchmal ist schnell günstig und manchmal nicht.
08-05-2024
Gestern saß ich mit einem kosovo-albanischen Tiefbauunternehmer in der Garage und wir tranken ein Bier.
Trotz seiner begrenzten Deutschkenntnisse ist er in seinem Geschäft erfolgreich unterwegs. Gelegentlich helfe ich ihm oder teile meine Erfahrungen und Ansichten des Unternehmertums mit ihm.
Er ist etwa 35 Jahre alt und äußerst fleißig. Irgendwie mag ich Ihn, obwohl wenn es um Verhandlungen geht, die typischen südländischen Methoden angewendet werden. "Labern bis der Arzt kommt" und immer unschuldig und "man hat es nicht gewusst" :-)
Nun, er hat Interesse daran, Geld anzulegen, weil er gehört hat, dass das eine gängige Praxis ist.
Das Ding ist, dass er, wenn man ihn nach der Größe einer Baggerschaufel fragt oder dem Durchmesser eines Telefonkabels , das er überall verlegt, er das auf die Nachkommastelle genau beantworten kann.
Aber wenn es um Aktien geht, hat er genauso viel Ahnung wie ich von Yoga.
Und nun fragt er mich nach Geldanlage und...
Er möchte auch gerne in Kryptowährungen und Bitcoin investieren!
Das hat bei mir alle Alarmglocken läuten lassen.
Wenn dieser Kollege, der keinerlei Kenntnisse im Bereich der Börse hat, mich nach Bitcoin fragt, was sollte ich dann erwarten?
Wahrscheinlich ist für Bitcoin vorerst eine Pause angesagt. Das ist vergleichbar mit den Dotcom-Zeiten, wo sich der Taxifahrer mit dem Gärtner über Internetfirmen unterhalten hat.
https://www.tradingview.com/x/O2f7WnFB/
Nicht dass der Bitcoin wieder zurückfallen würde auf 20.000, aber eine gewisse Zeit kann beim Bitcoin wohl eine Konsolidierung angenommen werden.
Eine Konsolidierung oder kurze Pause könnte auch für die Börsenindizes anstehen.
Wir sind den vierten Tag in Folge gestiegen. Eine Pause ist wahrscheinlich. Ein vier Tage anhaltender Aufwärtstrend deutet jedoch auf eine relative starke Nachfrage hin. Ein größerer Rückgang nach unten muss daher nicht unbedingt eintreten.
Shorts decke ich relativ kurzfristig wieder ein oder sicher den Breakeven schnellstmöglich ab.
07-05-2024
Ich glaube, wir haben den nächsten Aufwärtszyklus erreicht. Schon den dritten Tag in Folge steigen wir, was für eine Phase der Distribution recht viel wäre.
Sollten wir heute noch einen weiteren Tag steigen, würde ich sagen, dass wir uns in einer Akkumulationsphase befinden. In Distributionsphasen steigen die Indizes nur kurz, zum Beispiel für 1 bis maximal 3 Tage.
Der S&P 500 konnte bis zum Handelsschluss die Gewinne halten und sogar noch zulegen. Wenn die letzte Handelsstunde nicht zum Verkaufen genutzt wird, ist das ebenfalls ein gutes Zeichen.
Aus Sicht der Kontra-Sentiment-Perspektive würde eine Phase des starken Kaufüberhangs super passen.
JP Morgan warnte genau am Boden, dass ein Crash aus dem Nichts auftauchen könnte. Viele Trader waren und sind noch ziemlich pessimistisch. Und der beste Indikator, ich persönlich habe mit einer zweiten Ausverkaufswelle gerechnet :-)
Ein perfektes Signal des Sentiments als Kontraindikator.
Auf der anderen Seite gab es auch echte Hinweise, zum Beispiel unser Barometer.
Wie in einer guten Beziehung, wo der eine Partner den anderen immer wieder aufs Neue positiv überrascht.
06-05-2024
Dem Tod von der Schippe gesprungen, so könnte man es nennen.
Mit dem Schlusskurs vom Freitag kehrte das Barometer wieder in den eindeutig positiven Bereich zurück.
Am Mittwoch oder Donnerstag entstand eine Konstellation, die in vielen Fällen im Anschluss eine Drehung des Barometers Richtung Süden nach sich zieht.
Glücklicherweise ist die Kuh aktuell wieder für ein paar Tage vom Eis :-)
Small und Mid Caps bleiben stark, und sogar die zartesten Küken unter allen, die anfälligsten Aktien, die Mikro Caps, führen das Feld an.
Wie schon erwähnt, während die Big Caps fundamental "sportlich" bewertet sind, sind die von der Marktkapitalisierung geringer gewichtigen Aktien aktuell im historischen Vergleich recht günstig zu haben.
https://www.tradingview.com/x/h0LBmdyG/
Hier ist der Chart zu den Mikro Caps (Marktkapitalisierung ca. zwischen 50 und 300 Millionen).
Ein Trade in diesem Segment lohnt sich bei entsprechendem Entry sicherlich. Ich werde es hier ankündigen.
Beispielsweise ein gehebelter ETF auf die Smallcaps, wie der TNA
03-05-2024
Ich bin heute auf reisen, daher gibt es heute keinen Kommentar zum Marktgeschehen.
Das nächste Update am Montag.
02-05-2024
Das Barometer bewegt sich nicht vom Fleck. Ich befürchte, wenn sich in den Märkten nichts Sichtbares tut, wird das Barometer in naher Zukunft wieder komplett auf Rot umschwenken.
Historisch gesehen haben ähnliche Konstellationen, wie die Aktuelle, eher zu einem Abwärtstrend geführt.
Das Aufwärtsvolumen ist einfach zu schwach. Wir müssen abwarten.
Zum Thema Cannabis, wie gestern bereits erwähnt:
Hier zunächst der Chart eines ETFs, der verschiedene Cannabisproduzenten enthält und Aktien rund um dieses Thema.
https://www.tradingview.com/x/UOZ1LVHP/
Deutlich erkennbar ist, dass das Volumen seit September 23 ansteigt. Der ETF hat eine lange und wunderschöne Bodenbildung vollzogen, im Grunde eine bilderbuchmäßige Entwicklung.
Vorgestern ist nun unter massivem Tagesvolumen ein Ausbruch auf ein neues Jahreshoch gelungen. Ich würde sagen, dieser ETF oder die gehebelte Variante sind gute Kaufoptionen auf mittlere Sicht.
Zeitgleich zeigt dieser Fall aber auch einmal mehr, dass Insider unterwegs sind und mehr wissen, und entsprechend die Kurse in die eine oder andere Richtung bewegen.
Das Volumen stieg beim Cannabis-ETF schon vor über einem halben Jahr an, und nun plötzlich kommt die Legalisierung von Cannabisprodukten zu Gesundheitszwecken?
Was für ein Zufall!
Also, es lohnt sich, die Charttechnik zu verstehen und anzuwenden. Das Gegenteil ist zum Beispiel bei VARTA, dem deutschen Batteriehersteller, der Fall.
Man kann VARTA auch durch Wirecard oder andere Aktiennamen ersetzen. Es werden Berichte über Turnaround-Potenzial lanciert, aber die Aktie fällt. Es werden sonnige Aussichten und tolle Quartalszahlen präsentiert, Gerüchte werden zerstreut, aber die Aktie fällt.
Obwohl der Geheimtipp nun schon in der Zeitung steht, fällt die Aktie.
Wo sind denn die Insider, die normalerweise schon vor der Zeitungsmeldung aktiv werden und kaufen, wie im Fall des Cannabis-Themas?
Oder der Fall Novavax, ein Impfstoffhersteller, der bereits vor der großen Impfwelle zur C-Krise seltsamerweise stieg.
Auch hier ist davon auszugehen, dass es genügend Insider gab, die mehr wussten als andere. Das ist ja auch völlig normal, würde ich sagen. Es gibt genug Mitarbeiter bei Novavax, die mitbekommen, dass große Aufträge reinkommen. Diese Mitarbeiter sprechen miteinander und mit ihren Kollegen aus der Nachbarschaft.
https://www.tradingview.com/x/6OXvNDvo/
Auch im Fall der Cannabis-Legalisierung. Die Akte wird beim entsprechenden Ministerium vorgelegt, und dann zieht sich der Beurteilungsprozess hin. Die Entscheidung steht aber womöglich schon seit längerem fest. Auch dort gibt es Mitarbeiter, Lobbyisten, etc...
Insider wird es in den meisten Fällen geben. Wichtig ist nur, dass man es versteht und mitspielen kann bzw. im Falle von möglichen Pleitekandidaten immer im Hinterkopf behält, dass es Insider gibt und die Käufe sich im Chart widerspiegeln.
Eine leichte, kontinuierliche Aufwärtsbewegung und immer höhere Tiefs sind Indizien, dass Insider an einer Bodenbildung am Werk sind.
Das Kaufinteresse überwiegt permanent das Verkaufsinteresse, und so steigt der Preis.
01-05-2024
Ursprünglich plante ich, das Thema Cannabis näher zu beleuchten. Doch angesichts der aktuellen Entwicklungen halte ich es für angemessener, ein Statement zum Verfall des japanischen Yens abzugeben.
Bevor wir jedoch dazu kommen, werfen wir einen Blick auf das Barometer. Das Bild hat sich eingetrübt, und der Aufwärtstrend hängt am seidenen Faden.
Die heutige FED-Sitzung könnte jedoch das Ruder herumreißen, wenn die Fed eine moderate Zinsentwicklung anvisiert und hoffentlich wenig von Zinsanhebungen spricht.
Ob sie es tun wird, ist der Übergang zum Thema der Schwäche des japanischen Yens.
In den letzten 3 Jahren hat der japanische Yen gegenüber dem US-Dollar etwa 60% seines Wertes verloren! Das erinnert nicht an eine Währung eines der größten Wirtschaftsnationen dieser Erde, sondern eher an ein Land wie Simbabwe.
Wie kam es dazu?
Die Staatsverschuldung Japans ist enorm, die höchste weltweit, wenn es um entwickelte Industrienationen geht.
Das Land verschuldet sich bei seiner eigenen Zentralbank. Die Zentralbank druckt Geld aus dem Nichts und verleiht es an das Land, grob gesagt.
Dieser Mechanismus wurde hier schon mehrfach dargestellt. Zentralbanken werden quasi immer von den gleichen Großbanken eingerichtet, und das Geld wird an die jeweiligen Länder verliehen.
Es wird ein offizieller Anstrich verliehen, so dass man denkt, es muss so sein und es ist etwas ganz Normales und offiziell Notwendiges. Nein, das ist es nicht. Geld müsste frei sein.
Derjenige, der allein die Macht hat, Geld zu drucken, ist immer der Chef im Haus und lebt, ohne zu arbeiten, von den Zinsen.
Je größer die verliehenen Beträge oder der Gläubiger, im besten Fall sogar ein ganzer Kontinent wie Europa, desto besser lebt es sich. Die Zinsen werden vom Steuereintreiben bezahlt.
Aber irgendwann ist mal Schluss, weil die Zinszahlungen exponentiell wachsen. Dieser Fakt ist im Netz überall nachzulesen.
Die Frage war jedoch stets, wie lange geht der Tonkrug zum Brunnen? Ich hatte 2009 bereits eine Diskussion mit einem Goldverfechter, der voraussagte, dass der Euro in 5 Jahren Vergangenheit ist. Mittlerweile sind nun 15 Jahre vergangen, und der Euro ist immer noch das Zahlungsmittel.
Am Beispiel Japans sehen wir jedoch, dass möglicherweise bei einer Verschuldung von 250% des Bruttoinlandsprodukts das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Japans Zinsen liegen bei ca. 0%, und sie können nicht erhöhen, um ihre Währung zu stützen und den Verfall zu stoppen.
Das würde die Zinslasten noch weiter dramatisch erhöhen. Bisher hat man den Anleihenmarkt durch Stützungskäufe beruhigt. Aber auch damit ist irgendwann Schluss.
Wie auch immer die Geschichte nun ausgehen wird, es ist ein Beispiel dafür, was auch vielen anderen Ländern bevorstehen könnte.
Die US-Verschuldung beträgt gute 120% des Bruttoinlandsprodukts. Ein bisschen Luft ist noch da.
Aber dennoch würde ich sagen, die Amerikaner, die schon jetzt durch den relativ hohen Zinssatz von ca. 5%, 1 Billion Zinszahlungen jedes Jahr leisten müssen, haben nur noch begrenzte Möglichkeiten für eine Anhebung des Zinses.
Somit kann ich mir das Wortgeklingel der heutigen FED-Sitzung relativ gut vorstellen; vermutlich sind sehr vorsichtige und liebliche taubenhafte Klänge zu vernehmen.
Natürlich wird man die Inflation in den Vordergrund stellen, aber es dürfte auch im Interesse der USA sein, das Vertrauen in den US-Dollar aufrechtzuerhalten.
Zu hohe Zinsen würden ein ähnliches Szenario wie in Japan hervorrufen. Erstens: Die Zinslast steigt, und es wird zunehmend fragwürdig, ob die Rechnung mit der Staatsverschulden noch weiter aufgeht.
Zweitens: Die Wirtschaft leidet ebenfalls und beschleunigt die negative Spirale.
Den besten Effekt würde man wohl mit gleichbleibenden Zinsen und zukünftig leicht fallenden Zinsen erreichen.
Für die Inflation könnte man sich unterstützend im Laufe des Jahres noch eine neue Berechnungsmethode überlegen, die die Vorgehensweise rechtfertigt. Wie wäre es mit dem Einbezug von Gebrauchtmöbeln, deren Preise fallen unmittelbar nach Kauf um 90% und würden zur Senkung der Inflation betragen :-)
Summa summarum kann man nun verstehen, warum das Gold so steigt.
Wenn wir gerade den Beginn des Endspiels sehen, dann ist klar, warum das Gold so steigt.
Dass wir alle noch Zeuge einer epochalen Geldsystemveränderung werden, habe ich schon öfter geschrieben. Das wird sicherlich schmerzlich für sehr, sehr viele Menschen sein. Der Rettungsanker ist aktuell immer noch das digitale Gold, der Bitcoin, und Gold selbst.
Nicht umsonst hat die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, eine Bank, die nicht viel in der Öffentlichkeit steht und doch die mächtigste Bank der Welt ist, da sie weltweit die Zentralbanken verbindet, in ihrer jahrzehntealten Satzung stehen, dass die werthaltigste und akzeptierteste Sicherheit Gold ist.
Jawohl, genau das Metall, über das seit Jahren gepredigt wird, wie unattraktiv es ist.
Ich darf mich wiederholen. Der Euro fällt vor dem US-Dollar. Physisches Gold rettet Vermögen über den Extremfall.
Es geht hier nicht um Kursgewinne, es geht um den Fall, wenn ein Reset kommt und Währungen implodieren.
Ich bin sehr gespannt, wie sich die Sache mit Japan noch entpuppen wird. Wenn sich das nicht relativ bald beruhigt, hätte die Angelegenheit das Zeug dazu, der erste Dominostein zu sein, der fällt im Endspiel.
30-04-2024
Ich halte mich bereits seit einiger Zeit in Thailand auf und möchte meine Eindrücke zur Elektromobilität aus diesem Land teilen.
Hier sind Elektrofahrzeuge von Automarken zu sehen, von denen ich zuvor noch nie gehört habe, wie zum Beispiel Haval oder ORA, beides natürlich chinesische Marken. Der Renner ist jedoch eindeutig BYD.
Da das Geschäft meiner Frau unter anderem im Bereich Raffinerien und Elektrizitätskraftwerken liegt – übrigens gibt es in Thailand keine Atomkraftwerke –, hat sie auch einen leichten Einblick in die Ölbranche hier.
Die Treibstoffhersteller bemerken tatsächlich den zunehmenden Anteil an Elektrofahrzeugen, da die Umsätze für Treibstoffe wie Benzin und Diesel sinken. Hier ergibt es natürlich auch Sinn, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen.
Erstens sind die chinesischen Marken hier nicht so teuer und zweitens ist das Aufladen mit elektrischer Energie wesentlich günstiger als beispielsweise in Deutschland. Drittens ist es hier selbstverständlich sehr warm und die Reichweitenprobleme, die Europa im Winter hat, gibt es dementsprechend auch nicht.
Aufgrund der Vorteile der Elektromobilität wird sich der Trend hier wohl fortsetzen und die wirtschaftliche Stärke Chinas wird sich weiter ausbauen.
Auch im Bereich Anlagenbau und Ersatzteile für Raffinerien und Kraftwerke sind die Chinesen auf dem Vormarsch. Noch sind die Thais vorsichtig, weil in der Vergangenheit die Qualität im Maschinenbau nicht vergleichbar war mit der der westlichen Welt, aber der Abstand verringert sich.
Der chinesische Aktien-Index CSI 300 könnte eine Bodenbildung erfahren. Auf längere Sicht wird sich eine Investition in einen China-ETF höchstwahrscheinlich auszahlen. Dieser Zug ist nicht mehr aufzuhalten. Asien baut wie verrückt. Ganze Straßen und Ortschaften entwickeln sich hier in Windeseile, manchmal ist eine Straße nach einem bis zwei Jahren nicht mehr wieder zuerkennen.
Man merkt einfach den Fortschritt. Aber es gibt auch hier die Gier der Regierungen. So hat Thailand gerade ein Außensteuergesetz eingeführt, und auch sonstige steuerliche Belastungen der Bürger werden nicht attraktiver.
Zudem ist hier seit gut einem Jahr der Cannabiskonsum legal, und es gibt an jeder Ecke einen Cannabis-Shop. Eine Regierung, die ihr Volk und ihre Kinder schützt, legalisiert doch kein Cannabis?
Auch in Deutschland ist das Cannabis-Gesetz ja nun durch, soweit ich weiß. Dass man in der Berliner Muppetshow damit liebäugelt, harte Drogen wie Koks etc. zu legalisieren, verstehe ich ja noch. Der Legalisierungsvorschlag der harten Drogen, höchstwahrscheinlich aus Eigeninteresse, sollte dann aber wirklich begrenzt sein auf das Regierungsgebäude, damit das Volk keinen Schaden nimmt. Denn Schaden abwenden ist ja normalerweise deren Job, auch wenn das manchmal nicht so ganz klappt.
Bei den US Börsen ist wohl heute nicht viel zu erwarten, da morgen die FED tagt und ihre Absichten in Bezug auf die weitere Zinsentwicklung verkünden wird.
Ich denke, dass nach der Ansprache letzte Woche die Zinsen unverändert bleiben und zwar noch eine ganze Weile. Von daher dürfte eine große Volatilität ausbleiben.
Vermutlich vertragen die Börsenmärkte einen anhaltenden Zins auf aktuellem Niveau. Es war ohnehin erstaunlich, dass die Fed seit Monaten vehement davon sprach, die Zinsen zu senken.
Normal ist für gewöhnlich eine längere Periode anhaltend hoher Zinsen. Es wäre historisch gesehen eher ungewöhnlich, wenn die Zinsen sofort gesenkt werden würden, nachdem der Zinsanhebungszyklus gerade einmal beendet wurde.
Wahrscheinlich war das Wording nur zur Beruhigung. Die Wirkung der verbalen Äußerungen hat ja bald mehr Wirkung als die Zinsschritte selbst.
Dass Marktteilnehmer der Fed-Sitzung entspannt entgegensehen, ist auch an der nicht steigenden Volatilität zu erkennen. Der VIX stieg gestern nicht im Vorfeld der Fed-Sitzung.
29-04-2024
Die Marktbreitenindikatoren verbessern sich leicht. Auffällig ist auch, dass sich Small und MidCaps eher aus der Defensive wagen als die Big Caps.
Mikro-Caps performen sogar noch ein bisschen besser. Das bedeutet, dass keine wirklich große Gefahr am Horizont zu drohen scheint.
Zyklische Werte und Technologie führen als Sektoren die Börsen an. Insgesamt ist dies ein konstruktives Bild.
Die Fed senkt zwar nicht die Zinsen, was normalerweise "kaufe den Dip" bedeuten würde, aber möglicherweise kommt doch nicht der befürchtete Zinsschritt nach oben.
Das aktuelle Zinsplateau bzw. Verharren auf gleichem Level löst derzeit ein ähnliches Verhalten bei den Börsianern aus: "Buy the Dip".
Die jüngste Ankündigung von Jamie Dimon, sich auf ein 8% Zinslevel vorbereitet zu haben und die Vorhersage eines "Crashs aus dem Nichts" (wow, ein absolut inhaltsvolles Statement :-) ), konnte als Kontraindikation hervorragend verwendet werden.
Angst und Panikmache - das alte Spiel, das seit Jahrtausenden funktioniert.
26-04-2024
Die Zahlen von Google/Alphabet und Microsoft haben die Börsen über Nacht nach oben getrieben. Diese Schwergewichte üben einen großen Einfluss auf die Märkte aus.
Gestern hatte das Quartalsergebnis von Meta die Indizes noch in die Tiefe gerissen. Jedoch war nicht nur die Meta-Aktie für den Erdrutsch verantwortlich, viele andere Aktien verzeichneten ebenfalls Verluste.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass im Laufe der Handelssitzung viele Aktien wieder aufgekauft wurden. Eine Situation, in der alle panikartig verkaufen und niemand mehr eine Aktie halten möchte, sähe anders aus.
Auch wenn es sich für mich nicht so anfühlt, könnte es möglicherweise, wie das Barometer anzeigt, bereits in die nächste Aufwärtsrunde gehen.
Neben den positiven Zahlen konnte auch Newmont Mining mit guten Ergebnissen glänzen. Dem Quartalsbericht zufolge wurden 1,7 Millionen Unzen Gold zu einem Preis von 1378 USD gefördert.
Jedes Bergbauunternehmen hat unterschiedliche Förderkosten, aber Newmont liegt im oberen Mittelfeld bei den allgemein gültigen Standardkosten, den sogenannten All-in Sustaining Costs (AISC).
Im langjährigen Mittel liegen die Goldpreise etwa 10% über diesen Kosten. Ein aktueller Goldpreis von 2400 USD ist daher ziemlich sportlich, wenn man eine pauschale Preisannahme von etwa 1600 USD zugrunde legt (Förderkosten +10%).
Die aktuelle Euphorie könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass möglicherweise der Peak Gold überschritten wurde und in absehbarer Zeit die Abbaukosten steigen werden, während die derzeitige Nachfrage der Zentralbanken den Markt weiterhin leerfegt.
Wie es mit Gold weitergeht, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall wird das heutige Börsengeschehen wiedereinmal von den vorbörslich verkündeten PCE-Daten beeinflusst sein.
25-04-2024
Aktuell befinde ich mich schon seit längerem in Thailand. Heute ist hier der Strom ausgefallen, daher nur ein kurzes Update mit der restlichen Batteriereserve.
Viel dürften wir heute nicht erwarten, denn die Börsianer werden auf die PCE-Daten morgen warten. Im augenblicklichen Geschehen haben diese Daten einen hohen Einfluss auf die Börsen. Daher ist Zurückhaltung beim kurzfristigen Trading angebracht.
Mehr dann morgen wieder, sofern der Strom dann wieder geliefert wird :-)
24-04-2024
Damit hätte ich nicht gerechnet, dass das Barometer gleich wieder auf Grün umschlägt. Nach der rasanten Rally der letzten Monate wäre noch etwas mehr Rückschlagspotential denkbar gewesen. Die Marktbreite war recht ordentlich gestern, und die Volatilität hat sich erstaunlich stark beruhigt.
Versorger und Finanzwerte steigen kräftig, beides Sektoren, die normalerweise nicht im steigenden Zinszyklus outperformen, tendenziell eher, wenn die Zinssteigerungen sich dem Ende nähern.
Vor ein oder zwei Wochen sah ich bedingt durch die fallenden Versorgeraktien eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Zinssteigerungen.
Dass nun diese beiden Sektorgruppen in den letzten Tagen zu den Gewinnern zählten, beruhigt mich hinsichtlich einer möglichen ausufernden Zinsentwicklung nach oben.
Für mehr Klarheit zu diesem Thema werden die Zahlen morgen zum GDP und am Freitag die PCE Daten (Inflation) sorgen.
In den letzten Tagen konnten unter dem Radar die Small Caps im Growth-Bereich gut zulegen. Der Russell hat die Big Caps outperformt und Small- und Midcap Growth ETFs wie der ARKK oder der FFTY haben gestern gute Kursgewinne verzeichnet.
Es könnte tatsächlich schon der nächste Aufwärtstrend einsetzen, obwohl ich mental irgendwie nicht darauf eingestellt bin. Wie gestern erwähnt, es rechnen die wenigstens Börsianer damit.
Glücklicherweise habe ich irgendwann erkannt, dass meine Einschätzungen dringend durch objektive Systeme ersetzt werden müssen.
Auch wenn Systeme keine 100%ige Trefferquote haben, so sind sie doch berechenbarer als der Markt selbst, obwohl man sich, so wie heute, manchmal wirklich wundert. Und das zweite ist, man kann dem System die Schuld geben, wenn es mal wieder nicht läuft :-)
Dazu habe ich stets die Worte von Dan Zanger im Kopf: "Die Börsen wurden dazu geschaffen, einem die Kohle aus der Tasche zu ziehen, nicht dafür, um dich reich zu machen."
Zu dieser Aussage gehört auch, häufig auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Das kann die Börse richtig gut.
https://www.tradingview.com/x/duEPGJ2F/